Hey ihr Lieben,
es tut mir leid. Ich hätte gestern schreiben sollen. Ich habe keine Entschuldigung dafür, dass ich es nicht getan habe. Ich habe zu viel Zeit vertrödelt und dann war es einfach zu spät. Aber heute bin ich da und ich hoffe, ihr lest den Beitrag trotzdem, auch wenn er zu spät kommt.
Gerade komme ich von der Fahrstunde. Da jemand krank geworden ist, bin ich eingesprungen und habe ein wenig einparken geübt und fahren im Stadtverkehr. Ich bin nicht zufrieden. Meine Prüfung rückt immer näher und ich fahre noch nicht so, dass ich bestehen würde. Das ärgert mich. Ich hab eh schon so viel Geld für die Fahrschule ausgegeben. Ich kann es mir nicht leisten, die Prüfung nochmal machen zu müssen. Außerdem will ich die Fahrstunden endlich weg haben. Sie fressen so viel Zeit, die mir dann für die Masterarbeit fehlt. Na ja, es hilft ja nicht. Ich kann es nicht erzwingen. Vielleicht brauche ich einfach die Zeit, bis ich richtig fahren kann.
Neulich habe ich mir mal wieder meine Bilder vom Pilgern angeschaut und eines davon ist mir besonders ins Auge gesprungen.
Einerseits mag ich die Farben, diesen leicht verwaschenen Look und die Bildaufteilung sehr. Andererseits kann man es auch so schön interpretieren. Und irgendwie finde ich es sagt, dass Gott meinen Weg mitgeht, wohin er auch führen mag. Und dass es ein schöner Weg ist, weil der Himmel so blau ist. Man könnte das Bild aber auch gut mit dem Tod in Verbindung bringen. Der Weg läuft auf das Kreuz zu. Und man sieht aber auch schon, dass die Landschaft dahinter im Tal viel schöner wird und ganz weit. Also vielleicht ist das Bild auch ein Hinweis auf die Ewigkeit. 😉 Ihr könnt mir gerne eure Interpretation in die Kommentare schreiben.
Die zweite Interpretation ist natürlich nicht ganz zufällig gewählt. Keine Angst, ich sterbe hoffentlich nicht so schnell, aber am Freitag war ich auf einer Beerdigung. Das war natürlich schon ein Ereignis, das die letzte Woche geprägt hat. Als Kind fand ich Beerdigungen immer furchtbar, aber die am Freitag war, fand ich, wirklich schön. Es war schön, wie viele aus der Familie da waren und es war eine schöne Würdigung und ein guter Abschied. 💚
Für die Beerdigung bin ich Donnerstag schon nach Chemnitz gefahren und habe bis Samstag bei Leni und Luki in der neuen Wohnung übernachtet. Donnerstag waren Freunde von uns zum Spieleabend da und auch am Freitag Abend haben Leni, Luki und ich noch ganz viele Spiele gespielt. Ich hatte am Freitag eine richtige Glückssträhne und habe mehrfach gewonnen. Das Spiel, das wir am Donnerstag gespielt haben, hatte war mit Kamelen zu tun. Das hat viel Spaß gemacht. Ich bin leider nur zweite geworden (dabei ist das Kamel doch mein Glücksbringer).
Am Freitag haben wir dann noch kurz Lenis und Lukis Nachbarin besucht. Sie ist die (oh weh, hoffentlich erzähle ich jetzt nichts falsches) Schwester meiner Urgroßmutter(?) und kennt mich und Leni schon von früher, wo wir ganz klein waren. Sie hat sich sehr gefreut, mich mal wieder zu sehen und war total süß. Zum Abschied hat sie mir sogar noch ein Paar selbstgestrickte Socken geschenkt. Jetzt habe ich auch endlich mal ein schönes, warmes Paar Wollsocken.
Kein so gutes Foto, aber die Socken sind toll! |
Samstag bin ich dann zurück nach Würzburg gefahren. Während der Zugfahrt habe ich ein total schönes Buch gelesen. Es heißt "Morgen ist es Liebe" von Monika Maifeld. Ich weiß, der Titel ist etwas nichtssagend, aber die Geschichte ist wirklich schön. Ich kann es nur empfehlen.
Sonntag war ich mal wieder im Gottesdienst und habe den ersten "Faschingsgottesdienst" meines Lebens erlebt. Es waren richtig viele Leute da, teils in Kostüm, außerdem wurde der Gottesdienst von der Dekanatsmusikschule ausgestaltet und so gut wie alles war in Versform. Sogar die Predigt. Dadurch habe ich zwar nicht so genau verstanden, worüber überhaupt gepredigt wurde (irgendwas mit Weißheit), aber es war schon irgendwie lustig. Habe dann abends in der Losung den Predigttext nochmal nachlesen wollen, aber das war was ganz anderes. Keine Ahnung, über was sie da genau gepredigt hat. 😄 Hauptsache, die Leute hatten Spaß.
Am Montag war ich mit Jonathan spazieren. Wir hatten beim Spaziergang einen Tag vorher ein Waldstück entdeckt, wohin wir mal laufen wollten. Ich war erst sehr skeptisch und dachte, wir würden niemals dort ankommen, aber wir haben den Weg dann doch erstaunlich gut gefunden und es war eine wirklich schöne Strecke. Unterwegs sind wir an einem Wohnheim vorbeigekommen, das aussieht wie eine riesige Festung. Dann ging auch gerade noch die Sonne unter. Das war schon ein cooler Anblick. Als wir weiter gelaufen sind, haben wir außerdem einen kleinen Spielplatz entdeckt, der als Schafherde gestaltet ist. Wirklich süß.
Heute hatte ich zwei Fahrstunden und habe außerdem eine Bewerbung abgeschickt. Da mein Job in der Residenz ab April ja nur eine Viertel-Stelle ist, muss ich mir noch was anderes suchen, um über die Runden zu kommen. Jetzt habe ich mich heute mal auf eine vielversprechende Ausschreibung beworben und bin gespannt, wie die Rückmeldung ausfällt.
Als ich bei Leni war, hat sie mir übrigens unsere alte Kamera mitgegeben und da war noch eine Speicherkarte drin. Und da ich schon immer ein Sammler war, habe ich damals ganz viele meiner Lieblingsbilder auf meiner Speicherkarte gelassen, falls ich sie mir mal irgendwann anschauen will. Da finden sich neben ganz vielen Zwillingsbildern auch zahlreiche Fotos mit Freunden von uns und auch immer wieder Bilder von Jungs, in die ich mal mehr und mal weniger heftig verknallt war (es ist aber nie was daraus geworden). 😁 Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist was ganz anderes. Auf dieser Speicherkarte befindet sich nämlich auch immer noch das Bild, das ich lange Zeit für das beste Bild hielt, das ich jemals gemacht habe. Es ist entstanden, als ich das erste Mal mit Leni und Papa in Berlin war. Ich war wahrscheinlich etwa 16 zu der Zeit und ich kann mich noch gut an den ersten Abend erinnern. Es war ein warmer Sommerabend und wir waren mit einem ehemaligen Schulfreund von Papa unterwegs. Eigentlich hieß er anders, aber wir haben ihn glaube ich Robby genannt. Robby war glaube ich Schauspieler oder so was cooles und er hatte eine tolle Wohnung im Prenzlauer Berg, wo wir an dem Wochenende übernachten durften. Wir sind dann zusammen im Mauerpark gewesen (wo das tolle Bild entstanden ist) und ich war damals total fasziniert von dieser Stadt und der Atmosphäre da. Anschließend haben wir uns dann noch irgendwo ein Eis gekauft. Der Abend war für mich so schön, aufregend und zugleich entspannt, dass ich damals beschlossen habe, dass ich in Berlin studieren will. Und so kam es, dass ich irgendwann in Berlin gelandet bin. Jetzt wohne ich mittlerweile schon nicht mehr dort, aber das Foto existiert noch und ich finde es immer noch irgendwie faszinierend und cool (genauso wie Berlin).
Hach, das war ein schöner kleiner Ausflug in die Vergangenheit. Da machen wir doch gleich weiter mit dem Lied der Neuen Deutschen Welle. Kennt ihr das noch? https://www.youtube.com/watch?v=cIp-P3pz2NI Worum es in dem Lied thematisch geht, habe ich als Kind natürlich nicht verstanden. Aber ich kann mich definitiv erinnern, dass ich es gehört habe. Aber wie monoton er das singt. Dass das damals cool war, kann man sich heute gar nicht mehr richtig vorstellen, oder?
So, ihr Lieben, damit bin ich für heute am Ende angelangt. Ich hoffe, dass ich nächste Woche wieder pünktlich bin. Diese Woche könnt ihr eure Daumen übrigens noch schonen. Erst frühestens nächste Woche wird es für mich ernst was den Führerschein angeht. (Seht ihr, wie gut ich es hinbekomme, keinem von meiner Fahrprüfung zu erzählen? Ach, was soll's. Ihr kriegt ja eh das meiste mit. 😄)
Jetzt habe ich irgendwie Hunger. Habe wohl zu früh Abendbrot gegessen. Na ja, bis zum Frühstück muss ich jetzt durchhalten. Vielleicht hilft es mir, eher aufzustehen. (Oder ich esse noch ein paar Kekse vorm Schlafengehen. 😉 Neulich hatte ich so Hunger, dass ich mir auf dem Weg von der Uni nach Hause eine Gebäckmischung gekauft habe. Die muss jetzt immer herhalten, wenn ich zwischendurch Hunger habe. Das ist ja das Schöne am erwachsen sein und alleine leben. Man kann essen was man will, wann man es will. Aber ihr habt sicher recht - ich gehe mal davon aus, dass ihr mir das jetzt sagen würdet - es ist sicher besser, bis zum Frühstück zu warten.)
Dann bleibt mir nur noch, euch eine schöne Woche zu wünschen. Passt auf euch auf und genießt die Sonne. Wenn euch der Beitrag gefallen hat, freue ich mich über Feedback (wenn nicht, nicht 😉).
Alles Liebe
eure Hannah