Dienstag, 27. März 2018

Cairo again - Nachtrag

Hey ihr Lieben,

jetzt habe ich euch so lange warten lassen auf diesen Post, dass ich ihn eigentlich kaum guten Gewissens noch "Cairo again" nennen kann, aber ich tue es trotzdem. Schließlich muss ich euch noch vom letzten Tag berichten und der Eröffnung, für die ich ja eigentlich erst dort war. Vorher wollte ich euch aber noch eine schönere Version meines neuen Profilfotos zeigen, da das ja gewünscht wurde und ich es auch wirklich mag. (Es wurde mir über WhatsApp geschickt, deswegen ist die Qualität nicht ganz so hoch, aber jetzt müsstet ihr es immerhin ein wenig größer sehen).

Genug der Vorrede. Natürlich habe ich auch den letzten Tag in Kairo wieder tagesaktuell für euch festgehalten:

Tag 18: Eröffnungs-Abend


Hey ihr Lieben,

heute wurde unsere Ausstellung eröffnet. Es war bis zuletzt ziemlich chaotisch, aber ich finde, sie ist eigentlich ganz schön geworden (zumindest macht sie optisch einiges her. Inhaltlich bin ich nicht so tief eingestiegen). Gestern hatten wir ja schon einen Aufbautag, der typisch ägyptisch abgelaufen ist. Wir waren 13.30 Uhr da und mussten dann erst mal eine ganze Weile warten, bis wir tatsächlich mit der Arbeit beginnen konnten. Das war dann etwa gegen halb 5. Dazwischen haben wir im Garten gewartet und uns unterhalten. Das war auch ganz nett. Wenigstens hat die Sonne schön geschienen.
... und es gab erste Ostersüßigkeiten ;)
Die Arbeit an den Bannern für die Ausstellung lief dann ziemlich gut, auch wenn viele Leute hektisch durcheinander gewuselt sind. Am Ende stand der Großteil der Banner.
Abends waren wir noch bei einer Sufi-Dancer Show. Das sind diese Derwische mit den Röcken. Die sind echt ziemlich cool. Vor allem die Musiker haben immer eine Menge Spaß.

Da wir den ganzen Tag über kaum etwas gegessen hatten, waren wir danach noch „Fettir“ essen. Das ist so eine Art Eierkuchen nur viel dünner und viel fettiger (und wahrscheinlich nicht mal aus Eiern 😁) Leider war es abends ziemlich kalt und ich hatte keine Zeit, mir vorher eine Jacke aus dem Hotel zu holen. Trotzdem war es ein schöner Abend.
Heute früh bin ich noch ein wenig auf Zamalek einkaufen gewesen. Ich habe mir einen total süßen Kamel-Schlüsselanhänger gekauft.

Dann hatte ich Lust, zurück ins Hotel zu laufen. Das dauert eine ganz schöne Weile (ich war etwa anderthalb Stunden unterwegs), aber ich fand es ganz schön. Der Weg war allerdings ziemlich holprig. Ich hab mal ein paar Fotos für euch gemacht, damit ihr auch mal seht, wie Ägypten so abseits der Sehenswürdigkeiten aussieht. Außerdem habe ich hier in letzter Zeit viele Blumen fotografiert. Sie sehen einfach so schön aus. 




Zurück im Hotel habe ich mich dann eine Weile ausgeruht und angefangen zu packen. Halb 4 sind wir noch mal ins Museum gegangen, um alles für die Ausstellung fertig aufzubauen (Ja, zwei Stunden vorher ist das ein wenig knapp. Normalerweise sollte das anders laufen, aber es kommt ja immer irgendwo was dazwischen.)
Die Eröffnung selber war dann aber sehr schön. Es gab ein paar Reden im Vorfeld und dann wurde ich spontan dazu auserkoren, die Leute zur Ausstellung zu führen (und eigentlich auch durch die Ausstellung, aber das war mir erst gar nicht so klar.) Mit dem Rumführen war ich etwas überfordert, aber ich glaube, die meisten haben sich dann doch ganz gut ein Bild machen können. Habe mich dann noch nett mit einigen Leuten unterhalten. Es waren auch viele Freunde von uns da und natürlich wurden viele Fotos gemacht.




Eine Freundin von Amgad war da und ich fand sie total hübsch und als ich ihm das später gesagt habe, meinte er, das hätte ich ihr persönlich sagen sollen, weil sie ihm das nie glaubt. Und eigentlich stimmt es ja auch. Aber das macht trotzdem keiner, also zu jemand Wildfremden, den man gerade erst kennen gelernt hat, einfach ehrlich „Wow, du bist aber hübsch.“ zu sagen. Eigentlich schade. Ich meine, das wäre doch sehr nett.
Zum Abschluss waren wir jetzt alle noch zusammen essen und jetzt bin ich pappsatt und müde. Ich freue mich, dass ich so viele tolle Menschen hier kenne und natürlich ist es schade, sie morgen wieder zurück zu lassen. Aber wer weiß, wann ich wiederkomme. Letztes Jahr hätte ich mir ja auch nie träumen lassen, dass ich so schnell schon wieder zurück bin.
Ich sende euch also ein vorläufig letztes Mal beste Grüße aus Ägypten.

Alles Liebe
eure Hannah
Zum Abschluss noch ein letztes Bild von mir und meinem Kamel in Kairo.
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Seit einer guten Woche bin ich jetzt zurück. Der Heimflug verlief ohne Probleme. Ich habe zuhause gleich den Kühlschrank aufgefüllt, meine Wäsche in die Waschmaschine geworfen und mir dann die ersten beiden Teile von Kudamm 59 angeschaut. Das ist eine Miniserie über eine Familie in den Fünfzigern in Deutschland und ich habe schon die erste Staffel "Kudamm 56" geliebt. Die zweite Staffel ist auch richtig toll geworden. Musste nach jeder Folge mit Leni telefonieren, um alles ausführlich zu erörtern. 😉 Also falls ihr sie noch nicht kennt. Es gibt sowohl die erste Staffel als auch die Zweite zur Zeit noch in der ZDF Mediathek zu sehen. (Muss ich jetzt eigentlich dazu sagen, dass das hier keine bezahlte Werbung ist 😉).
Das Wetter zurück in Deutschland hat mich wenig begeistert. Ich hatte den Wintermantel schon wieder im Schrank verstaut und fest damit gerechnet, dass der Frühling da wäre, wenn ich wieder komme. Stattdessen erwartete mich am Dienstag das hier:
Falls man es nicht gut sieht: Es ist ein Schneesturm.
Den Rest der Woche habe ich gearbeitet und versucht, mich für die letzte Hausarbeit zu motivieren. Ich bin kläglich gescheitert. Stattdessen habe ich Hörbücher gehört und so viel Solitaire gespielt, dass ich mittlerweile nachts davon träume.
Mittwoch habe ich dann auch erfahren, dass mein Arbeitsvertrag leider nicht verlängert wird, so dass ich ab April wieder arbeitslos bin. Das hat mich schon ein wenig enttäuscht. Andererseits hat mich die Arbeit ganz schön unter Druck gesetzt. Es hat Spaß gemacht, aber ich war ständig unsicher und hatte Angst, einen Fehler zu machen. So sollte es eigentlich nicht sein. Deswegen gehe ich morgen mit einem lachenden und einem weinenden Auge in meinen letzten Arbeitstag. Es ist natürlich schon schön, Geld zu verdienen und ich mochte meine Kollegen sehr. Aber dann kann ich ohne schlechtes Gewissen eine ganze Woche Urlaub zuhause machen (na gut, ich muss noch die Hausarbeit währenddessen schreiben, aber das kann ich ja auch von zuhause aus). Hab gleich am Donnerstag Nachmittag meinen Zug nach Hause gebucht. Trotzdem macht man sich natürlich so seine Gedanken. War ich nicht gut genug? Lag es daran, dass ich so lange im März nicht da war? Wie geht es weiter? Planmäßig werde ich ja im Sommer mit meinem Master fertig und danach ist alles noch so unsicher, dass ich gar nicht weiß, ob es sich lohnt, nach einem neuen Job Ausschau zu halten. Ich plane eigentlich schon in Würzburg zu bleiben, aber was zählen Pläne schon? Wenn ich es mir wünschen könnte, hätte ich schon ein paar Ideen, wie mein Leben weiter gehen soll, aber was, wenn das viel zu hochgegriffene Träume sind? Ich würde so gerne etwas Spannendes machen, was mich begeistert und diese Begeisterung dann weitergeben. Ich würde gerne so viele Orte sehen, reisen, forschen. Aber wie soll das gehen ohne Geld? Ja, man stellt so einiges in Frage, wenn man auf einmal ohne Arbeit da steht. Dabei war das ja nun wirklich nicht die Welt, was ich da verdient habe. Mit fünf Stunden Arbeit pro Woche kann man sich auf lange Sicht auch keine Träume erfüllen. Na ja, schauen wir mal. Irgendwie wird das alles schon werden.
Ich hoffe, jetzt kommt der Beitrag nicht zu bedrückt rüber. Ich wollte einfach gerne mal ein paar Ideen loswerden. Super cool fände ich es ja, wenn ich während des Studiums mit Schreiben noch etwas Geld verdienen könnte, aber ich wüsste gar nicht, wo man da ansetzen sollte. Wenn ihr was wisst, könnt ihr es mich ja in den Kommentaren wissen lassen. Ansonsten würde ich mich wie immer sehr über Feedback freuen und wünsche euch jetzt schon mal schöne Ostern. Mal sehen, wann ich mich wieder melde. Im Semester wird das dann auch wieder regelmäßiger. Da gibt es dann sicher wieder einen festen Blogtag. Im Moment lasse ich es etwas schleifen.
Ich drücke euch in Gedanken.

Macht es gut
eure Hannah

Samstag, 17. März 2018

Cairo again - Licht und Schatten

Tag 12: Gemischte Gefühle

Hey ihr Lieben,

die aufmerksamen LeserInnen unter euch wundern sich jetzt sicher: Nanu (benutzt dieses Wort überhaupt noch jemand? Ich erinnere mich, dass wir als Kinder ein Spiel hatten, das sich "Nanu, ich denk da liegt der Schuh?" nannte), da fehlt doch eine Zahl. Ich bekenne: Ich habe gestern nicht geschrieben. Genauer gesagt habe ich sogar zwei Tage nicht geschrieben, denn vorgestern habe ich ja auch nur ein paar Zeilen zum Blogeintrag dazu geschrieben, die kaum etwas mit dem Tag an sich zu tun hatten. Ich war gestern Abend noch mit Freunden unterwegs und dann abends einfach zu müde, meinen Laptop nochmal anzuschmeißen. Zur Zeit passiert nicht so viel. Ich treffe mich viel in Cafés mit Freunden. Samstag habe ich Freundinnen getroffen und wir waren in einem hübschen kleinen Café,


Sonntag war ich mit Freunden im Swiss Club. Dort war es auch sehr schön. Es gab einen Spielplatz, einen großen Garten und Schweizer Essen (ich habe einen Röschti mit Emmentaler überbacken gegessen).





Hinzu bin ich außerdem das erste Mal alleine mit einem Uber gefahren (das ist so eine Art Taxi, die man aber über eine App ruft. Ist sicherer und zum Teil günstiger als ein normales Taxi.) Allerdings muss man den Fahrer dann auch erst mal finden und das ist gar nicht so einfach, wenn der nur sehr schlecht Englisch spricht. War abenteuerlich, aber der Fahrer war dann echt nett und ich war sehr stolz, als ich am Swiss Club ankam. Abends waren wir dann noch bei einer Tanzaufführung von einem Festival für moderne Kunst.

Ich hatte schon bei der Beschreibung gedacht, dass es vielleicht nicht so ganz was für mich ist (mit so ganz neumodischem Tanz kann ich nicht viel anfangen), aber ich war dann doch neugierig und bin mitgekommen. Vermutlich hätte ich doch auf mein Gefühl hören sollen. Es war eine Performance einer einzelnen Tänzerin, die sich total verrenkt und verdreht hat. Das sah zum Teil echt schmerzhaft aus. An einigen Stellen dachte ich echt, sie bricht sich gleich einen Knochen oder reißt sich irgend eine Sehne. Da konnte ich dann kaum hinschauen und hab mich ein wenig unter meiner weiten Jacke versteckt. 😳 War aber schon beeindruckend. Sie war ja auch eine echt gute Tänzerin. Mir ist nur nicht klar, was sie mir eigentlich damit sagen wollte. Danach waren wir dann noch in einer Bar und die anderen beiden haben Bier getrunken. Ich hatte keinen Appetit auf Bier, aber in der Bar gab es kaum was anderes. Im Endeffekt habe ich dann einen Tee bekommen.
Heute hatte ich Lust, ein wenig für mich zu sein, aber nicht auf eine traurige, sondern auf eine gute Weise. Einfach ein bisschen mal den eigenen Gedanken nachhängen, ohne dabei die ganze Zeit angestarrt zu werden. In Ägypten ist es gar nicht so einfach, einen ruhigen Ort zu finden und die ganze Zeit im Hotel bleiben, wollte ich dann auch nicht. Ich bin dann zur Oper gelaufen, wo es ein Café gibt, in dem man schön eine Weile sitzen und entspannen kann. Durch Zufall habe ich dann aber dort einen ehemaligen Kommilitonen aus Kairo getroffen und wir haben uns eine Weile unterhalten. Es war super lustig, dass wir uns da gerade zufällig getroffen haben fand ich. Ich bin danach dann dort noch eine Weile alleine sitzen geblieben und kurz über einen kleinen Markt geschlendert, wo ich mir einen Tassenwärmer gekauft habe. Ich denke zwar nicht, dass er sehr effektiv ist, aber er sieht hübsch aus und war günstig. Außerdem ist das Geld, soweit ich es verstanden habe, für einen guten Zweck. 😉
Abends war ich dann mit Freunden zum Karaoke verabredet. Wir waren eine Gruppe von acht Leuten und ich war die einzige, die gesungen hat. Hat Spaß gemacht.

Danach war ich dann aber ganz schön müde und ein wenig melancholisch, als wir auf dem Heimweg waren. Ich werde meine Freunde hier schon echt vermissen, wenn ich wieder zurück bin. Andererseits vermisse ich hier meine Freunde in Deutschland, zum Beispiel meinen Chor. Kennt ihr so Momente, in denen ihr einfach mal jemanden ganz lange umarmen würdet? Einfach so? Aus einer Mischung aus Freude und Trauer zugleich? Und man will irgendwie für sich sein und irgendwie auch nicht? So geht es mir gerade.
Morgen wird ein voller Tag, deswegen sollte ich jetzt schlafen.

Alles Liebe
eure Hannah


Tag 13: Lost in Moqqatam

Hey ihr Lieben,

irgendwie führt diese Art täglich etwas zu schreiben zu ganz anderen Ergebnissen als meine Blogeinträge sonst sind. Sie sind viel ungefilterter und negative Emotionen kommen stärker durch, die ich sonst dann doch gerne zwischen den Zeilen verstecke. Ich hoffe, ich komme nicht zu unglücklich rüber, denn das bin ich ganz und gar nicht. Aber gerade komme ich von einem Ausflug zurück, der mich sehr frustriert hat. Wir wollten uns eine schöne Felsenkirche anschauen, aber haben leider nicht den Weg dorthin gefunden. Wir hatten auch nicht so viel Zeit, weil heute Abend noch ein Vortrag ist, zu dem wir pünktlich wieder da sein wollten. Mein Handy-Akku war leer, so dass ich auch nicht bei google nach dem Weg schauen konnte, bei den anderen hat google zwar funktioniert, aber es wusste auch nicht, wo wir hin müssen und dann sind wir auch noch an einen zwielichtigen Typen geraten, der uns Hilfe angeboten hat, aber selber keine Ahnung hatte und dann auch noch Geld von uns wollte dafür. dass er uns keine Spur weitergeholfen hat.
Es ist so ärgerlich, wenn du eigentlich selbstständig sein willst und es dir so wahnsinnig schwer gemacht wird. Und dann frage ich mich selber immer, ob ich mich nicht irgendwie besser hätte vorbereiten sollen, ob das irgendeinen Unterschied gemacht hätte, aber vermutlich auch nicht.
Na ja, wenigstens bin ich gesund wieder zurückgekommen. Als der Typ uns dann hinterher gelaufen ist und Geld wollte, hatte ich schon ein wenig Angst.
Und sonst war der Tag ganz schön. Wir waren vormittags Frühstücken in einem italienischen Restaurant (weil uns das Hotelfrühstück langsam zum Hals raus hängt 😉)

und danach im Bank Misr Museum, das eigentlich ganz cool war. Das ist in dem alten Bankgebäude und das Gebäude ist einfach super schön. Außerdem hat man mal was anderes erfahren, als immer das gleiche über die Pharaonen.
Jetzt muss ich mich beeilen, um nicht zu spät zum Vortrag zu kommen.
Wie man sieht war ich pünktlich ;)

Liebste Grüße
von eurer Hannah


Tag 14: Der Kompott-Magen

Hey ihr Lieben,

ich bin soo vollgefressen. Dabei fing mein Tag heute sogar ohne Frühstück an. Als ich dem Typen an der Rezeption nämlich auf die Frage, was ich zum Frühstück trinken wollte, mit "Only hot water" antwortete, bekam ich später tatsächlich nichts als eine Tasse heißes Wasser: kein Müsli, kein Toast, kein Jogurt. Natürlich hätte ich das Missverständnis aufklären können, aber ich wollte den Typen an der Rezeption nicht blamieren und nochmal hingehen und nach Frühstück fragen. Kurz hatte ich überlegt, mir einfach selber einen Jogurt aus dem Kühlschrank zu holen, aber dann habe ich einfach ein paar Kekse zum Frühstück gegessen und den Tee getrunken.
Mittags sind wir los und haben Poster für unsere Ausstellung abgeholt. Die sind ganz hübsch geworden und unsere Aufgabe war es, sie jetzt möglich weiträumig zu verteilen. Nicht die einfachste Aufgabe, wenn man kaum ein Wort arabisch spricht. Wir haben uns dann in Zweier-Teams aufgeteilt und nach einigen Anlaufschwierigkeiten hat es erstaunlich gut funktioniert. Ich war mit Judith in einer Art Einkaufshalle, wo lauter handgefertigte Waren verkauft werden in so kleinen Shops und da sind wir einige Poster losgeworden und haben sehr nette Leute getroffen.
Seht ihr unser Plakat neben dem Eingang hängen?
Trotzdem war es anstrengend, durch die Stadt zu fahren, weil es auch ziemlich heiß war und dann steckt man ständig im Verkehr fest. Das ist nicht so schön. Abends waren wir dann mit einer großen Gruppe essen und es war eine echt nette Runde.
In dem Restaurant gibt es immer so Untersetzer mit schlauen Sprüchen. Bei mir steht quasi "Es gibt kein Problem, das man nicht mit einem Kamel lösen kann." - nur ohne das Kamel ;)
Ich habe Fisch bestellt und der war echt lecker und da ich danach noch Hunger auf Nachtisch hatte, habe ich mir mit Lisa einen "Molten Cake" geteilt. Das war eine ganz schöne Schokobombe.

Drei Leute haben sich an unserem Tisch so einen Kuchen bestellt und wir waren die einzigen, die ihn aufgegessen haben. Da war ich schon ein bisschen stolz. 😊 Ich habe dann davon erzählt, dass im Kompott-Magen immer noch Platz ist, was zu einer Diskussion über das Wort Kompott und seine Bedeutung führte. War echt ein schöner Abend.
Seit einigen Tagen führe ich mit Lisa und Judith eine scherzhafte Diskussion über einen ägyptischen Schauspieler. Er war bei der Harley-Tour letzten Freitag dabei und ich finde ihn ziemlich gut aussehend, aber Lisa und Judith meinen, er sähe alt aus. Deswegen bin ich jetzt sehr interessiert daran, eure Meinung zu hören. Ich verlinke euch hier mal seinen Instagram-Account und dann könnt ihr mir in die Kommentare schreiben, ob ihr ihn gutaussehend findet, oder nicht. Gibt sogar ein Bild von ihm bei der Harley-Tour 😉 https://www.instagram.com/amryoussefofficial/
Ich drücke euch alle ganz fest in Gedanken.

Liebste Grüße
eure Hannah


Tag 15: Witzig!

Hey ihr Lieben,

ich bin schon wieder viel zu spät: Ich sollte schlafen, weil wir morgen früh nach Wadi Natrun fahren und stattdessen habe ich bis eben gerade noch mein Hörbuch gehört. Dabei kannte ich das Buch sogar schon und in der Hörbuchfassung ist es nicht mal vollständig, sondern an einigen Stellen gekürzt.
Heute war ein schöner Tag. Ich war Mittags mit Judith auf der Al-Moizz Street und wir sind ein bisschen durch die Geschäfte geschlendert. Dann haben wir uns gerade ein Ticket für verschiedene Bauten aus Islamischer Zeit dort gekauft, als wir angerufen wurden, dass wir zum Mittagessen dabei sein sollen.







Also haben wir uns stattdessen in ein Taxi gesetzt und sind zu dem Restaurant gefahren, in dem die Professoren und die anderen Studenten aus Deutschland waren und haben dort was gegessen. Die Portionen waren riesig und einfach nicht dafür ausgelegt, dass man sie komplett aufisst. Dabei habe ich hier einen Ruf zu verlieren, nachdem ich gestern im Restaurant den Schokokuchen komplett geschafft habe. Ich habe es auch echt versucht, aber dann doch aufgegeben. Ich meinte dann so zum Scherz "Na ja, aber wenn ich jetzt aufgebe, halten Sie mich ja alle für einen Loser!" und einer der Profs meinte dann, als ich die Gabel weggelegt habe: "Loser, Loser!" Ich habe dann gelacht und war kurz davor, es doch noch aufzuessen (hab noch einen Löffel mehr gegessen), aber da alle anderen auch schon fertig waren und gewartet haben und der Prof dann auch meinte "Um Gottes Willen, das war doch nur ein Scherz." habe ich ihn wieder weggelegt (was mir ein erneutes "Loser" und "Die Klassischen Archäologen halten ja auch gar nichts aus." eingebracht hat. 😄) Das war schon ziemlich witzig.
Nach dem Essen sind wir noch eine Weile mit einem Boot auf dem Nil gefahren.




Ein Blick auf mein altes Zuhause hier ;)

Das war echt schön und danach haben wir uns auf dem Heimweg gemacht. Unterwegs mussten wir noch ein Dokument für den Ausflug morgen in der Fakultät abholen und der Fakultätspräsident hat ein paar Witze zu meinem Blog gemacht (heute gingen erstaunlich viele Witze auf meine Kosten. Aber ich finde das ja ok. Ich lache gerne über mich. 😁) und ich wurde gefragt, was es mit dem "Ich warte hier nur auf den Bus" auf meinem Beutel auf sich hat. Wie erklärt man denn seinem Prof, dass man ein totaler Theater-Groupie ist ohne wie ein totaler Theater-Groupie rüber zu kommen?
Den Abend habe ich dann in meinem Hotelzimmer verbracht und (in Ermangelung eines Schnapses) eine Grüne-Apfel-Limonade getrunken (vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, aber die hilft tatsächlich auch ganz gut, wenn man zu viel gegessen hat - mir zumindest).
War wirklich ein schöner Tag heute. Ich freue mich auf unseren Ausflug morgen.
Bleibt gesund und behütet.

Alles Liebe
eure Hannah


Tag 16: Wir sagen Du, Frau Hannah.

Hey ihr Lieben,

der Ausflug ins Wadi Natrun war echt schön. Wir haben uns drei verschiedene Klöster angeschaut und wurden dort jeweils von einem Mönch herumgeführt. Obwohl die koptischen Klöster eigentlich alle die gleichen Elemente beinhalten, waren die Führungen doch ziemlich unterschiedlich, weil sie sich auf verschiedene Aspekte konzentriert haben. Der eine hat sehr viel über Architektur erzählt, der andere mehr über die Geschichte des Klosters und der erste war einfach total sympathisch und hat richtig viele Fragen beantwortet. Zur Zeit experimentiere ich auch immer etwas mit meiner Kamera herum. Ich habe die Programmautomatik entdeckt und versuche, damit Licht und Farben möglichst echt einzufangen. Das ist gar nicht so einfach, macht aber echt Spaß. Vielleicht sollte ich mal einen Fotografier-Kurs besuchen, damit ich mit meiner Kamera noch besser arbeiten kann.













Nach dem Ausflug waren wir noch zusammen beim Italiener und danach ein Bier trinken. Es war echt eine nette Runde. Unser Prof war auch bei dem Ausflug dabei und heute morgen meinte er "Wir sagen jetzt alle du, ok, Frau Hannah? Das ist einfacher." Es ist ungewohnt für mich, aber ich bin trotzdem stolz. 😊
Morgen früh lade ich den Eintrag für euch hoch und dann bauen wir die Ausstellung im Museum auf. Bin schon sehr gespannt.

Gute Nacht
eure Hannah


Tag 17: 50!

Hey ihr Lieben,

das ist tatsächlich schon der fünfzigste Eintrag auf diesem Blog. Vielen Dank an alle, die das hier mal mehr und mal weniger regelmäßig lesen und besonders an die, die mir immer mal wieder so nette Rückmeldungen geben. Ich hab euch lieb. 💚 Gleich muss ich los ins Museum.

Alles Liebe
eure Hannah