Freitag, 29. November 2019

Die Stadt der saublöden Öffnungszeiten

Hey ihr Lieben,

TADA! Da bin ich wieder. Habt ihr mich vermisst? Wenigstens ein kleines bisschen? Ich habe zwar immer noch kein WLAN in der neuen Wohnung, aber mein Mobilfunkanbieter hat mir großzügig mobiles Datenvolumen für den Übergang zur Verfügung gestellt. Wohl gemerkt kostenlos. Da war ich ganz überrascht. Ich nutze es nur dann doch nicht ganz so oft. Aber gerade hatte ich große Lust, mal wieder ein bisschen was für euch zu schreiben. Ich hoffe, ich werde rechtzeitig fertig, denn nachher ist bei uns eine Ausstellungseröffnung, zu der ich gerne hingehen wollte. Eigentlich bin ich extra eher von der Arbeit los, weil ich heute noch schwimmen gehen wollte. Ich hab schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich ewig kein Sport mehr gemacht habe und mir stattdessen bei der Arbeit vermutlich den Rücken ruiniere, weil ich die ganze Zeit so gebückt dasitze. Aber ich hatte vergessen, auf die Öffnungszeiten der Schwimmhalle zu schauen und Freitags macht die erst wieder 19 Uhr auf. Da ist aber schon die Eröffnung. Und so habe ich stattdessen eben etwas Zeit zum bloggen. Kamenz ist wirklich die Stadt der saublöden Öffnungszeiten, zumindest wenn man tagsüber arbeitet und auch kein Auto hat, um nach der Arbeit fix mal von A nach B zu fahren. Letztes Wochenende habe ich mich so über meine Freizeit gefreut und dass ich endlich mal der Kamenzer Stadtbibliothek einen Besuch abstatten kann, aber nach einem Blick auf die Homepage kam dann die Ernüchterung: Die Bibo hat am Wochenende gar nicht auf. Und sie liegt nicht gerade bei mir um die Ecke. Ich könnte also höchstens mal eher von der Arbeit weg und dann schnell noch in die Stadt fahren. Oder ich müsste eben eher hin zur Arbeit, dann habe ich auch eher Schluss, aber das hat in der letzten Woche irgendwie noch nicht so gut geklappt. Ich komme morgens einfach nicht aus dem Bett und bin meistens erst gegen 9 Uhr auf Arbeit. Immer wenn ich es mal eher schaffe, so wie heute, wundern sich meine Kollegen, was ich denn schon so früh dort mache. Heute meinte eine Kollegin, ob ich aus dem Bett gefallen sei, weil ich schon kurz nach 8 Uhr da war. 😄 Dabei wäre ich sogar noch eher da gewesen, aber ich musste noch zur Post.
Ein weiterer Punkt, weshalb ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich kein Sport mache, ist der, dass doch jetzt die Zeit kommt, in der ich ständig zwischendurch irgendwas Süßes essen werde. Ich habe mir schon Spekulatius gekauft und die oberste von den drei Reihen in der Packung innerhalb weniger Tage aufgegessen. Außerdem steht eine Schüssel mit Süßigkeiten bei mir in der Küche und am Sonntag will ich Plätzchen backen. Wenigstens muss ich mir wegen des Tellers mit Nüssen, der auch in meiner Küche steht, keine Sorgen machen, weil ich mir zwar eine große Portion Nüsse gekauft habe, jedoch völlig vergessen habe, dass ich da ja auch einen Nussknacker brauche. 😄 Deswegen sind die jetzt erstmal nur Dekoration.
Nachher will ich mit dem Fahrrad zum Museum fahren. Das ist immerhin auch ein wenig Sport, zumal ich dafür einen Berg hochradeln muss. Drückt mir die Daumen, dass keine Polizei unterwegs ist. Ich habe nämlich kein Licht am Fahrrad. (Findet ihr, dass ich an der falschen Stelle spare?)
Nun zu der Frage, die euch sicher alle brennend interessiert: Wie ist meine neue Wohnung? Leider habe ich noch nicht so viele Bilder für euch, aber zwei Fotos kann ich euch schon mal zeigen:
Home is where your malebox-Poster is.
Auf die Deko im Flur bin ich schon ziemlich stolz. Hat eine ganze Weile gedauert, die Tür zu bekleben.
Das Alleine-wohnen (wusstet ihr, dass man das dann so schreibt, wenn man so ein Verb Substantiviert? Habe ich diese Woche erst gelernt. Ich hoffe, es ist nicht falsch. Was sagen die Deutschlehrer unter euch?) gefällt mir gut, manchmal ist es aber auch ein wenig einsam. Dann liege ich manchmal einfach auf dem Sofa und starre an die Decke, weil ich nicht genau weiß, was ich tun soll. Zum Glück bin ich nicht überall alleine. Auf Arbeit habe ich mich mittlerweile mit den FÖJlern angefreundet und wir essen oft zusammen Mittag. Ich mag die beiden. Sie sind zwar oft schlecht drauf und beschweren sich über irgendwas, aber sie sind auch ziemlich witzig, bringen mir Kaffee an den Schreibtisch und schenken mir Süßigkeiten. Und irgendwie fühle ich mich cool, wenn ich mit ihnen unterwegs bin. Es gibt noch mehr FÖJler und auch eine Volontärin, die ungefähr in meinem Alter ist. Mit denen hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun, aber sie sind auch sehr nett. Am Mittwoch waren wir zum Beispiel alle zusammen (bis auf die andere Volontärin) im Kostümfundus und haben uns Kostüme für das Adventsspektakulum rausgesucht. Das ist eine Art Weihnachtsmarkt in und ums Museum, der am 3. Adventswochenende stattfindet. Das Thema ist Märchen und so durften wir uns passend im Kostümfundus einkleiden. Ich habe ein tolles Kleid gefunden und so eine Haube dazu. Ich glaube nicht, dass ich konkret eine Märchenfigur darstelle, aber das Kostüm gefällt mir trotzdem.

Oh weh Leute, ich muss bald los. Muss nämlich noch meinen Reifen aufpumpen, damit ich das Fahrrad überhaupt benutzen kann. Also machen wir mal noch ein paar wichtige Punkte im Schnelldurchlauf.
An dem Wochenende noch bevor ich umgezogen bin war ich auf einer Tagung, nämlich bei den Tagen der Landesarchäologie in Dresden. Es war interessant und ich habe einen netten älteren Mann kennengelernt, der Geologe ist und mir spontan ein Geologiebuch geschenkt hat, das wohl nicht so einfach zu lesen ist. Ich hoffe, das war ein Zeichen dafür, dass er mich für eine kluge und anspruchsvolle Wissenschaftler gehalten hat. Ich habe fest vor, es zu lesen und ihm dann eine Mail zu schreiben, wie es mir gefallen hat. Er meinte eh, wir sollten in Kontakt bleiben. Bisher kam es mir aber komisch vor, ihm einfach eine Mail zu schicken, damit er meinen Kontakt hat (auch wenn man das unter Wissenschaftlern scheinbar so macht). Hoffentlich googelt er mich nicht und stößt dann auf meinen Blog. Sonst ist er vielleicht doch nicht mehr von meiner wissenschaftlichen Qualifikation überzeugt. 😄 Bei den Tagen der Landesarchäologie war ich außerdem im Archiv dort und es war einfach riesig und total beeindruckend.




Außerdem mache ich natürlich weiter Sonnenuntergangsbilder von meinem Arbeitsplatz aus, auch wenn die Farben auf dem Foto immer nicht halb so schön aussehen wie im Original.


Morgen arbeite ich das erste Mal am Wochenende im Museum. Da bin ich schon sehr gespannt. Danach fahre ich nach Reichenberg und Sonntag will ich mit Mama Plätzchen backen. Die FÖJler meinten heute schon, ich solle ihnen was mitbringen (also eigentlich meinte der eine, ich solle nur ihm Plätzchen mitbringen und dem anderen nicht 😄). Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr auf die Adventszeit. Ich hatte auch mal überlegt, wieder öfter zu bloggen (also eigentlich wollte ich sogar täglich bis Weihnachten einen kleinen Beitrag schreiben (nur was ganz kurzes), aber ich weiß noch nicht, ob ich es schaffen werde. Lasst euch überraschen.
Für Musik haben wir heute leider keine Zeit. Das nächste Mal kommt dann wieder welche.
Schreibt mir gerne, wenn euch der Beitrag gefallen hat und wenn ihr noch drängende Fragen zu meinem Umzug oder meinem Leben habt, die in den letzten Wochen irgendwie untergegangen sind. 😉
Ich melde mich sicher bald wieder (vielleicht ja schon zum 1. Advent).

Alles Liebe
eure Hannah

P.S. Einer der FÖJler hat mir übrigens verraten, dass die Leute aus der Region Bischofswerda gar nicht Bischofswerda nennen sondern Schibock. Vielleicht wären sie sonst auch zu sehr mit dem anderen Werda durcheinandergekommen. 😄 Auf jeden Fall werde ich das jetzt übernehmen. Und ich sage auch schon fleißig "Nu", weil es einfach so schön schnell geht. Hoffentlich sächsel ich nicht total, wenn ich mit dem Volontariat fertig bin.

Donnerstag, 14. November 2019

Das falsche Werda

Hey ihr Lieben,

ihr mögt es nicht, wenn ich nicht Montags blogge, oder? Die Klickzahlen sind dann immer viel niedriger als sonst. Aber ich mag es ja auch nicht. Es fühlt sich komisch an, so sehr innerhalb der Woche zu bloggen. Da hat man nicht so einen schönen Cut drin und alles verschwimmt irgendwie zu einer Masse. Aber diese Woche habe ich es einfach nicht eher geschafft. Montag war ich zu einem Vortrag, Dienstag im Theater, Mittwoch habe ich lange gearbeitet und so blieb mir nur der Donnerstag. Ich musste heute auch früher auf Arbeit sein, weshalb ich natürlich auch früher gehen konnte und so habe ich relativ viel Zeit zum bloggen. Und ich muss die Woche ja noch nutzen, bevor ich nächste Woche von der Zivilisation abgeschnitten sein werde. 😉 So weit ab vom Schuss ist Kamenz natürlich nicht, aber ich weiß nicht, ab wann ich in meiner neuen Wohnung Internet haben werde, deshalb stellt euch besser auf eine kleine Funkstille für ein-zwei Wochen ein. Nächsten Dienstag ziehe ich um. Das wird soo cool. Meine erste eigene Wohnung. Ich kann durch die ganze Wohnung tanzen und "Jump for my love" hören, ohne dass mich jemand stört. (Na, wer versteht die Anspielung auf eine bekannte Filmszene? 😉) Und ich freue mich schon total drauf, alles einzurichten. Und darauf, meinen Residenz-Kühlschrankmagneten an meinen Kühlschrank zu heften (wie heißt das eigentlich bei Magneten? Heften? Pinnen? Kleben? Klingt irgendwie alles nicht nach dem korrekten Wort). Außerdem kann ich dann endlich wieder länger schlafen und bin trotzdem noch eher auf Arbeit als zur Zeit. Ach ja, das wird schön. Ich habe gerade schon mit Mama alte Gardinen rausgesucht, die ich mitnehmen kann. Dann hängen bald eine der ersten Gardinen, die meine Eltern hatten, in meiner Küche. Ich habe auch schon viele wichtige Dinge zusammen. Vorhin bin ich mit Mama schon durchgegangen, was noch fehlt und die wichtigsten Punkte waren Lampen, was zu Essen und eine Matratze. (Also, das waren meine wichtigsten Punke. Mama hat gelacht über "was zu essen". Aber Mittwoch ist bei uns Feiertag und nicht, dass ich dann ohne Essen dastehe.) Strom und Internet wären natürlich auch noch ganz praktisch. Der Rest kann dann nach und nach kommen. Und wenn ich wieder Internet habe, kriegt ihr sicher auch das eine oder andere Foto der Wohnung zu sehen.
So, jetzt kommen wir mal zu letzter Woche. In die Arbeit komme ich immer besser rein. Ich bekomme langsam einen Überblick und meine Chefin hat gesagt, dass ich sehr schnell arbeite. Das ist natürlich schön. Außerdem kann ich von meinem Arbeitsplatz immer schöne Sonnenuntergänge anschauen.


Trotzdem genieße ich natürlich auch meine Freizeit sehr, vor allem, weil sie ja jetzt deutlich knapper geworden ist, seit ich arbeite. Da freue ich mich natürlich, wenn ich schöne Sachen erleben kann. Letzten Freitag war ich zum Beispiel mit meinem Vater beim Fußball: Dynamo Dresden gegen Wehen Wiesbaden. Es war natürlich sehr kalt im Stadion, aber es war ein gutes Spiel zum Zuschauen. Nicht unbedingt Fußballerisch, aber es ist einfach viel passiert. Die Wehener haben ein Tor geschossen, das ihnen dann wieder aberkannt wurde, weil der Ball vorher im Aus war. Dann hat Dynamo ein Tor geschossen und ein paar Fans haben Böller gezündet. In der zweiten Halbzeit gab es viele Chancen, aber kein Tor und am Ende hat der Trainer von Wehen sogar noch eine gelbe Karte fürs Meckern bekommen. Da war wirklich einiges los. Der Mann, der hinter uns saß, hat sich die ganze Zeit beschwert, dass Dynamo so schlecht spielt und meinte, er würde ja auch sein Geld für die Karten bezahlen, da will er auch was geboten bekommen. Er hat sich angehört, als wäre er der selbsternannte Arbeitgeber von Dynamo. 😄 Auf jeden Fall war es gut, dass Dresden mal wieder gewonnen hat. So langsam müssen sie ja vom Abstiegsplatz wieder runter, wenn die Saison noch was werden soll.


Am nächsten Tag habe ich dann erst mal ausgeschlafen. Beim Frühstück wollte ich in der Zeitung den Artikel über das Spiel lesen und das war der kurioseste Artikel, den ich je in einer Zeitung gesehen habe. Er war nämlich nicht fertig. Schon am Anfang waren lauter Tippfehler (sogar in der Überschrift) und am Ende brach der Artikel ganz ab und es waren nur noch zusammenhanglose Zitate. Das war vielleicht schräg. Und ziemlich peinlich für die Zeitung. In der Montagsausgabe wurde der Fauxpas aber mit keinem Wort erwähnt.
Am Samstag habe ich dann den ganzen Tag Hörbuch gehört und gepuzzelt. Das war entspannend. Am Sonntag war ich dann mit Mama ein wenig spazieren. Erst waren wir an der Elbe und als es uns da zu voll wurde, sind wir nach Radebeul gefahren und waren bei den Weinbergen auf einer schönen Aussichtsplattform.








Nach dem Spaziergang haben wir dann zuhause Waffeln gebacken. Dabei ist uns Mamas altes Waffeleisen kaputt gegangen. Es gab plötzlich einen Knall und als wir dann versucht haben, es wieder zum Laufen zu bringen, gab es sogar Funken und die Sicherung ist rausgesprungen. Zum Glück ist nichts schlimmes passiert und wir konnten die Waffeln mit meinem Waffeleisen fertig backen. Es war also ein entspanntes Wochenende.
Am Montag hatte ich dann einen langen Arbeitstag, weil ich nach der Arbeit noch in Bischofswerda war bei einem Vortrag von meiner Chefin. Ich war quasi als Assistentin da, um schon einmal die Technik einzurichten, damit dann alles fertig war, wenn meine Chefin kam. Es hat alles gut geklappt, nur dass ich beinahe im falschen Werda gewesen wäre. Ich hatte mir nämlich aufgeschrieben, der Vortrag würde in Hoyerswerda stattfinden. Zum Glück hat mich eine Kollegin mitgenommen, die wusste, wo ich hin musste. So kam ich dann doch richtig raus. Es war nur sehr kalt in Bischofswerda und ich musste nach dem Vortrag noch ein wenig auf den Zug warten. Das war nicht so schön. Dafür war ich vor dem Vortrag lecker essen und habe den wohl größten Salat, den ich je im Restaurant bekommen habe, gegessen. War super.

Dienstag Abend war Leni da und wir waren zusammen im Theater. Wir haben uns einen Abend mit den Schauspielstudenten angeschaut und danach haben wir noch einen Stammtisch mit den jungen Freunden des Theaters gehabt (das ist ein Förderverein für junge Leute) und da haben wir uns auch mit den Studenten zusammengesetzt. Das war ein richtig schöner Abend und es war cool, die Studenten danach noch ein bisschen kennen zu lernen. Die waren alle total nett und interessiert und als ich meinte, Leni und ich wären Zwillinge, aber mittlerweile würde man es nicht mehr so sehen, hat einer von ihnen gesagt: "Man sieht es halt einfach noch total, außer dass die Haare unterschiedlich sind." Das fand ich voll lieb von ihm. 😊 (Apropos Haare: Meine Haare sind zur Zeit wieder ziemlich kurz und keiner hat mich darauf angesprochen. Ist es etwa niemandem aufgefallen?) Allerdings habe ich auch festgestellt, dass ich von den Stücken, die aktuell im Theater laufen, kaum eines kenne. Da muss ich vielleicht mal ein bisschen was nachholen, wenn ich jetzt wieder in Dresden bin. Leider kriege ich aber ja keinen Studentenrabatt mehr, also wird es teuer.
Morgen und übermorgen bin ich bei den Tagen der Landesarchäologie in Dresden. Das wird glaube ich auch echt cool. Ich werde sicher viel neues lernen und meine Chefin wollte mich gleich einigen Leuten vorstellen. Ob ich mich da schick anziehen muss? Kann vielleicht nicht schaden. Ich werde mich nachher noch mit der Klamottenfrage beschäftigen. Jetzt kriege ich gerade schon wieder Hunger, vermutlich weil ich an den leckeren Salat vom Montag gedacht habe. Mist. 😄
Zum Glück bin ich ja weitgehend am Ende mit meinem Eintrag für heute. Wenn er euch gefallen hat, freue ich mich, wenn ihr es mich wissen lasst. Ohne Musik kann ich aber ja nicht aufhören. Heute gibt es eigentlich nur ein möglicher Lied, dass ich am Ende des Beitrags verlinken kann: https://www.youtube.com/watch?v=uyTVyCp7xrw. Vielleicht wollt ihr ja auch ein wenig durch eure Wohnung tanzen. 😉
Ansonsten hoffe ich, ihr kommt ohne mich aus, falls das mit dem Internet eine Weile dauert. Das oben verlinkte Lied habe ich übrigens auch auf dem Mp3-Player, so dass ich nicht auf das Internet angewiesen bin, wenn ich durch die Wohnung tanzen will. Kommt mich gerne besuchen, wenn meine Wohnung eingerichtet ist. Eine Schlafcouch für Gäste habe ich schon.
Und bis wir uns wiedersehen sage ich Tschüß und...

Alles Liebe
eure Hannah

Mittwoch, 6. November 2019

Ziemlich viele Tiere

Hey ihr Lieben,

keine Sorge, ich habe euch nicht vergessen. Ich war nur in den letzten Tagen immer erst so spät zuhause, dass ich es nicht mehr geschafft habe, zu bloggen. Heute habe ich allerdings den eheren Zug geschafft und bin deswegen schon eine Stunde eher da als sonst. Da ich auch nichts gekocht habe, sondern mir unterwegs einen Döner geholt habe, habe ich jetzt genug Zeit zum schreiben. Obwohl ich versuchen werde, nicht so lange zu sitzen, denn ich bin ganz schön k.o. Ich sag euch, Vollzeit arbeiten ist so anstregend und ich bin das definitiv nicht gewöhnt. Dazu kommt natürlich, dass es jetzt immer schon so früh dunkel ist, so dass man eh früher müde ist und dass ich auch im Moment noch recht viel Zeit mit Pendeln verbrauche. Ich gehe mittlerweile morgens kurz nach 7 aus dem Haus und bin abends halb 9 wieder da (bzw. heute halb 8, weil ich den eheren Zug geschafft habe). Eigentlich komme ich zu nichts außerhalb der Arbeit. Zum Glück wird das ja bald besser, wenn ich erst in Kamenz wohne. Da bin ich dann eher auf Arbeit, kann so auch eher Schluss machen und habe noch ein bisschen was vom Abend. Ansonsten macht die Arbeit schon Spaß. Ich glaube, ich muss mich noch ein wenig rein finden, im Moment habe ich noch den Eindruck, zu wenig zu schaffen, aber das wird bestimmt noch. Meine Chefin ist glaube ich zufrieden mit mir. Zumindest meinte ein Kollege heute, sie hätte mich in den höchsten Tönen gelobt (leider war ich da nicht dabei, so dass ich nicht weiß, was sie gesagt hat, aber es freut mich natürlich, wenn sie findet, ich mache meine Arbeit gut). Heute habe ich auch endlich meinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Irgendwie hat das Amt das ein wenig vermehrt gehabt, so dass sie mich heute morgen panisch angerufen haben und meinten, ich solle dringend heute Vormittag noch vorbeikommen. Dafür musste ich dann extra von Kamenz nach Bautzen fahren, was ein wenig nervig war, weil die Fahrt so lange gedauert hat. Vielleicht habe ich deswegen das Gefühl, heute nicht so viel geschafft zu haben. Aber jetzt ist das ja auch erledigt. Auf jeden Fall wurde ich gut auf Arbeit aufgenommen. Die Leute sind sehr nett. Es ist zur Zeit eben ein wenig hektisch, weil gerade noch die Sonderausstellung für Februar vorbereitet werden muss, und da ist natürlich viel zu tun. Aber so bekomme ich wenigstens den richtigen Museumsalltag mit. Es ist ja normal, dass da vor einer Ausstellung Stress herrscht. Morgen Abend wurde ich zu einer Art Stammtisch eingeladen, da gehe ich mit ein paar Kollegen was trinken. Darauf freue ich mich schon, auch wenn ich so erst spät zuhause sein werde und dann sicher sehr müde bin am Freitag. Aber dafür kann ich mich ja dann am Samstag entspannen. Nächste Woche stehen ziemlich coole Sachen an. Diese Woche ist es noch etwas ruhiger, aber nächste Woche ist ein Vortrag von meiner Chefin, zu dem ich gehen wollte, ich habe einen Theaterbesuch geplant und am Freitag und Samstag bin ich dann auf einer Archäologentagung. Das wird bestimmt spannend (und anstrengend, aber ich will ja viel aus dem Volontariat mitnehmen).
So, jetzt komme ich aber nochmal zurück zur letzten Woche. Da ist nämlich auch viel passiert und ich habe einige Fotos für euch gemacht. Mittwoch und Donnerstag war ich ja nochmal in Würzburg. Ich war bei der Abschiedsparty einer Freundin aus dem Chor, bei meiner letzten Chorprobe und ich habe mein Fahrrad abgeholt. Am Donnerstag war ich dann nochmal auf der Festung arbeiten. Ich hatte mich für das Ferienprogramm zu Halloween einteilen lassen und hatte echt tolle Ideen. Am Anfang lief es auch ganz gut, aber dann wurde die Gruppe (es waren fast nur Jungs) immer unruhiger und ich konnte sie einfach nicht unter Kontrolle bringen. Es war echt anstrengend. Sie hatten dann auch keine richtige Lust auf Basteln und waren viel zu früh fertig, so dass ich mit ihnen einfach noch ein wenig raus gegangen bin und draußen ein paar Spiele mit ihnen gespielt habe. Trotzdem glaube ich, noch nie so eine anstrengende Gruppe gehabt zu haben.


Danach war ich dann nochmal in der Residenz zum Tschüß sagen und habe mir im Shop noch ein paar Andenken gekauft. Außerdem habe ich im Garten mein allererstes Würzburg-Selfie vom Dezember 2015 nachgestellt. Ich zeige euch mal den Vergleich.
2019
2015
Abends kam ich dann relativ spät wieder in Reichenberg an. Aber viel Zeit zum Verschaufen bleib mir nicht. Ich musste gleich wieder meine Sachen packen, weil ich direkt nach der Arbeit am Freitag nach Hannover gefahren bin. Freitag musste ich dann so früh aufstehen, dass es draußen noch ziemlich dunkel war.

An diesen Gänsen laufe ich jeden Morgen vorbei. Sie sind ziemlich laut mit ihrem Geschnatter. Freitag war es so kalt, dass die ganze Wiese noch voll Reif war.

Auf Arbeit wurde ich freundlich empfangen, mir wurde alles gezeigt und ich durfte gleich bei einer Dienstberatung dabei sein. Da habe ich gleich einen Eindruck bekommen, wie stressig es in einem Museum zugeht. Nachmittags durfte ich dann um 15.30 Uhr schon gehen und bin mit dem Zug nach Hannover gefahren. Nur falls es euch auch schon aufgefallen ist, ja, ich habe die letzte Woche sehr viel Zeit in Zügen verbracht. Als ich Abends in Hannover ankam, war ich so fertig, dass ich gleich ins Bett gegangen bin, obwohl es noch gar nicht so spät war. Das hat mir aber sehr gut getan. Samstag war ich dann wieder fit. Da brauchte ich ja auch die Energie, denn es war viel los.
Nach einem Frühstück beim Bäcker sind wir (ich war mit Leni, Luki und dessen Familie unterwegs) in den Zoo gegangen. Der Zoo in Hannover ist echt cool. Das Wetter war zwar jetzt nicht soo super, aber wenigstens hat es nicht geregnet. Wir haben viele Tiere gesehen und ich habe viel zu viele Fotos gemacht. Unter anderem waren wir bei einer Vogelflugshow und einer Robbenshow. Die Robben haben mir am besten gefallen. Die konnten richtig viele Kunststücke. Außerdem ist der Zoo landschaftlich sehr schön gestaltet und hat so verschiedene Themenwelten. Da habe ich gedacht, dass Zoos und Museen eigentlich gar nicht so weit voneinander entfernt sind.















Ah, ich sehe schon: Ich habe einfach viel zu viele Tierfotos gemacht. Ist die Robbe, die die Zunge rausstreckt, nicht super süß? Nach dem Zoo waren wir noch in einem Diner Burger essen und danach ging es los zur Messe, wo das Live-Hörspiel der Drei ??? stattfand. Ich war ja schon zwei Mal bei einem Live-Hörspiel, aber es ist einfach immer wieder cool. Diesmal war die Stimmung noch etwas anders, weil es in einer Halle war (sonst waren wir ja immer auf der Waldbühne in Berlin), aber ich fand es irgendwie gemütlich. Es war natürlich eine riesige Halle mit 10.000 Leuten, aber irgendwie hatte die Atmosphäre doch etwas heimeliges. Es gab Popcorn und voll coole Becher, auf denen Justus Peter Bob draufsteht (ich hab meinen als Andenken mitgenommen) und als es losging, war es so entspannt und einfach schön. Der Fall war natürlich trotzdem spannend und an einigen Stellen haben sie richtig Effekte eingebaut, bei denen man sich als Zuschauer erschreckt hat. Das war cool. Ich fand zwar nicht, dass es einer der besten Fälle von Ihnen war, aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen.




Auf dem Heimweg zum Hotel ist uns ein Pärchen entgegen gekommen und der Mann hat uns gefragt, wo denn die ganzen Menschen herkommen. "Wir waren beim Drei ??? Livehörspiel" haben wir dann gesagt und ich habe ganz stolz meinen Becher hochgehalten. "Aha" meinte er dann skeptisch und Luki hat ihm erklärt, dass die Drei ??? die erfolgreichste Hörspielreihe in Deutschland sind. "Und die lesen das dann einfach live vor?" hat die Frau gefragt. Und wir: "Ja genau, und da kommen dann 10.000 Leute und hören sich das an." "Mhmhm" hat der Mann dann nur gemurmelt und sie sind weiter gegangen. Das war eine witzige Begegnung. Ich finde es ja auch immer krass, dass da so viele Leute kommen, obwohl da nur ein paar Leute auf der Bühne stehen, die was vorlesen. Aber für Außenstehende muss es noch viel Unverständlicher sein.
Zurück im Hotel hatten wir noch Lust, etwas zu spielen und haben ein Escape-Game gelöst, das Lukis Mama aus einem Buch hatte. Mit dem ersten Rätsel waren wir komplett überfordert und mussten uns ein paar Hinweise anschauen, aber dann lief es wie am Schnürchen und wir haben viele coole Rätsel gelöst. War ein etwas seltsamer Fall, hat aber Spaß gemacht.
Am Sonntag waren wir zum Brunch bei meiner Patentante eingeladen. Das war soo lieb, dass sie uns alle eingeladen hat und das Essen war richtig lecker. Danach bin ich noch etwas bei ihr geblieben und wir waren im Tiergarten spazieren, während die anderen sich Hannover angeschaut haben. Der Tiergarten ist ein riesiger Park in Hannover, in den man einfach rein gehen kann und in dem Hirsche und Rehe frei herumlaufen. Es gibt auch Hasen (aber da haben wir keine gesehen) und Wildschweine, aber die sind im Gehege gewesen.



Es war also ein Wochenende mit ziemlich vielen Tieren. Die Rückfahrt war allerdings wieder recht lang (ich bin erst ein Stück mit den anderen im Auto gefahren und dann in den Zug umgestiegen) und in Dresden angekommen war ich noch mit Mama und Papa bei ihrem Hauskreis.
Montag früh stand mein Bus im Stau, so dass ich meinen Zug nach Kamenz verpasst habe. Da der nächste erst eine Stunde später fuhr, war ich noch im Buchladen und habe mir ein Rätselheft gekauft, mit dem ich mir jetzt meine täglichen Zugfahrten verkürze. Heute auf dem Heimweg bin ich aber sogar ein Stück mit einem Kollegen gefahren. Seit Dienstag nehme ich aber einen Bus eher, damit ich nicht wieder meinen Zug verpasse, was dazu führt, dass ich eben noch eher aufstehen muss. Zum Glück ist es nicht mehr lang bis zum Wochenende. Jetzt mache ich erst mal Schluss für heute und werde dann sicher auch bald schlafen gehen. Noch schnell ein Musiktipp: Diesen Rap habe ich passenderweise gerade auf youtube gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=8ZTeQ6TTVD4. Cool, oder? Wie es nächste Woche mit dem bloggen aussieht, kann ich euch noch nicht sagen. Kommt drauf an, wie ich von der Arbeit komme und wann ich noch fit genug bin zum Schreiben. Aber ich hoffe, ihr seht es mir nach, wenn die Beiträge jetzt erstmal etwas unregelmäßiger kommen. Ich freue mich trotzdem über jeden Leser.
Habt noch eine schöne Woche und passt auf euch auf.

Alles Liebe
eure Hannah