Dienstag, 25. September 2018

Die Kunst des Multitaskings

Hallo ihr Lieben,

ich weiß, ich hatte angekündigt, jetzt immer Montags zu bloggen und heute ist Dienstag, aber gestern Abend habe ich noch einen Text für Italienisch schreiben müssen, für den mir immer wieder neue Dinge eingefallen sind, die da unbedingt auch noch mit rein mussten und so ist es zu spät geworden, um noch einen Blogeintrag zu schreiben. Dafür bin ich heute für euch da. Alle Aufgaben für morgen sind erledigt, gerade war ich bei der Fahrschule und jetzt habe ich tatsächlich mal Zeit. Etwas, was ich in der letzten Woche irgendwie viel zu wenig hatte. Der Italienisch-Intensivkurs ist (wie der Name schon sagt) sehr intensiv. Nach 4 Stunden Uni komme ich nach Hause, mache mir was zu Essen, gönne mir eine Erholungspause und mache mich dann an die Hausaufgaben für den nächsten Tag. Dienstags und Donnerstags ist dann abends Fahrschule und zwischendurch versuche ich natürlich auch noch Zeit für meinen Freund zu haben. Außerdem der ganze Haushaltkram, der anfällt: Putzen, Wäsche waschen, einkaufen. Das alles unter einen Hut zu bekommen, ist echt nicht so einfach. Deswegen habe ich angefangen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Während des Frühstücks gehe ich schon mal ein paar Italienisch-Vokabeln durch. Im Bus kann man auch wunderbar Vokabeln lernen. Während mein Essen kocht, lerne ich noch ein bisschen Fahrschultheorie und morgens während des Zähneputzens kann man sich wunderbar schon mal die Schuhe anziehen. Während ich hier diesen Eintrag verfasse, esse ich übrigens gleichzeitig Abendbrot. Trotz des vollen Terminplans, gefällt mir der Italienischkurs sehr gut. Ich habe endlich mal Dinge verstanden, die ich vorher mehr oder weniger ständig geraten habe (zum Beispiel, wie das mit den Artikeln funktioniert) und ich merke, wie mir auch das Sprechen immer leichter fällt. Unter einer meiner letzten Hausaufgaben stand sogar: "Il tuo lavoro é davvero ben fatto." ("Deine Arbeit ist wirklich gut gelungen."). Da habe ich mich sehr gefreut. 😊
Die Fahrschule gefällt mir auch sehr gut. Ich lerne mit so einer App, die einen auf die theoretische Prüfung vorbereitet und obwohl ich noch zu viele Fehler mache, macht es total Spaß. Und das meiste kann ich ja noch gar nicht wissen, weil ich es noch nicht gelernt habe. Je mehr Theorie ich lerne, desto mehr Lust habe ich, richtig Auto zu fahren. Dabei habe ich neulich erst im Internet von einem Fahrschüler gelesen, dem bei seiner ersten Fahrstunde ein Baum auf die Motorhaube gefallen ist. Der hat die Fahrerkabine zum Glück knapp verfehlt, aber das ist trotzdem voll das Horrorszenario. Na ja, mir wird so was hoffentlich nicht passieren. In meiner Vorstellung bin ich eine vorausschauende und sichere Fahrerin. Mal sehen, wie das dann in der Realität aussieht. 😉 Nächsten Samstag steht erst Mal der Erste-Hilfe-Kurs und der Sehtest an.
Dadurch geht mir dann natürlich leider ein Tag des wertvollen Wochenendes verloren. Dabei kam mir das letzte Wochenende schon viel zu kurz vor. Ich wollte Sonntag eigentlich zum Saisonauftakt des Mainfrankentheaters gehen, aber dann hatte ich so viele Italienisch-Aufgaben auf, dass ich doch zuhause geblieben bin. War dann wegen des Sturms vermutlich gar nicht so schlecht. Das hat vielleicht gestürmt, kann ich euch sagen. Der Ringpark ist aus Sicherheitsgründen immer noch gesperrt und Montag früh bin ich an einer Straße vorbei gelaufen, in der heruntergefallene Dachziegel die Scheibe eines Autos eingeschlagen hatten. Sah auch von drinnen ganz schön heftig aus der Sturm. Mit dem Sturm ist es auch richtig kalt geworden. Während letzte Woche ja noch fast 30 Grad waren, bin ich heute mit Halstuch und Beinstulpen aus dem Haus gegangen, um nicht zu frieren. Habe auch schon überlegt, mir mein Stirnband mitzunehmen. Vor allem morgens ist es doch immer noch sehr kalt.
Letzten Samstag war mein Erholungstag. Ich war in der Stadtbibliothek und habe mir das Hörbuch von "Harry Potter und der Stein der Weisen" ausgeliehen. Das habe ich dann nachmittags gehört und dazu gepuzzelt. Abends war ich bei einem Improtheater-Wettkampf, einem so genannten "Maestro". Einer aus meinem Chor hat da mitgespielt und es war ziemlich witzig, sich das anzuschauen. 13 junge Leute mussten da immer in kleinen Gruppen (ganz selten auch allein) verschiedene improvisierte Szenen spielen. Danach durfte das Publikum per Applaus dann Punkte vergeben und wer am Ende die meisten Punkte hatte, hat gewonnen. Das war ein wirklich lustiger Abend. Ich fand zwar nicht, dass der, der am Ende gewonnen hat, wirklich der Beste war, aber schlecht war er auch nicht. Im Oktober gibt es in Würzburg ein Improtheater-Festival. Da gibt es dann unter anderem nochmal so ein "Maestro" mit internationalen Improkünstlern zu sehen. Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir das sicher an. Damit ihr diese Woche nicht ganz ohne Bild bleibt, habe ich am Samstag ein Foto von Würzburg bei Nacht für euch gemacht. Es hat sicher nicht die beste Qualität, aber der gute Wille zählt.

Das war das wichtigste aus der letzten Woche. Gestern habe ich mit meinem Freund "Die drei Musketiere" angeschaut. Er fand den Film seltsamerweise nicht so gut wie ich. Dabei hielt ich den Film immer für eine perfekte Mischung aus witzig, "Action"-reich und romantisch. Er fand ihn übertrieben und vorhersehbar. Wahrscheinlich sollte ich noch etwas warten, bis ich ihm die "Oceans"-Filme zeige. Wenn er die auch nicht mag, können wir leider nicht länger zusammen sein. 😉 (Das ist natürlich nur ein Witz. Keine Sorge.)
Für heute bin ich damit am Ende angelangt. Ich freue mich, wenn euch dieser Beitrag gefallen hat und ihr es mich wissen lasst. Wann der Eintrag nächste Woche kommt, kann ich leider noch nicht sagen, aber ich halte euch natürlich auf dem Laufenden, wie der Erste-Hilfe-Kurs gelaufen ist. Wenn ihr weitere Multitasking-Tipps für mich habt, schreibt sie gerne in die Kommentare. Ich werde jetzt noch ein Kapitel Harry Potter vor dem Einschlafen hören.
Bleibt behütet und seid immer achtsam im Straßenverkehr. 😉
Alles Liebe und bis bald
eure Hannah

Montag, 17. September 2018

Meppeln am Samstag

Hallo ihr Lieben,

wow, meinen letzten Beitrag haben sich aber viele von euch angeschaut. Vielen Dank für die lieben und aufmunternden Kommentare. Jetzt habe ich euch schon wieder länger als eine Woche warten lassen. Ich sollte mich schämen (und es tut mir auch sehr leid). Ich war am Wochenende zuhause und da habe ich nicht so viel Zeit zum bloggen (also vor allem abends nicht, was meine bevorzugte Blogzeit ist. Ich musste in der Zeit zweimal gegen Mama beim Spielen verlieren. 😉)
Jetzt bin ich zurück in Würzburg und da morgen mein Italienisch-Kurs losgeht, nehme ich mir heute Abend nochmal die Zeit, einen Eintrag über letzte Woche zu schreiben. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich tatsächlich noch ein paar alte Fotos hatte von den letzten Wochen, zu denen ich noch nichts geschrieben hatte, weil ich damals noch die Einträge übers Pilgern geschrieben habe. Deswegen habe ich hier noch einen kleinen Nachtrag mit einer lustigen Anekdote.
Kurz nachdem wir vom Pilgern wiedergekommen waren, waren wir mal im Ringpark spazieren (das ist der Stadtpark von Würzburg der sich wie ein Ring um die Stadt zieht, deshalb der Name). Und wie wir da so laufen, sehe ich auf einmal ein Schild am Wegesrand, das einen Baum näher bestimmt. Diese Schilder sind gar nicht so selten im Ringpark (scheinbar soll der Park nicht nur schön aussehen, sondern man kann dort auch was lernen). Das besondere war aber der Baum, den das Schild beschrieben hat. Das war nämlich ein "Urwelt-Mammutbaum". Es ist nicht so, dass ich ein großer Pflanzenfan bin, aber dieser Name hat sich unauslöschlich in mein Gehirn eingebrannt und das hängt mit einer Geschichte aus meiner Schulzeit zusammen.
Wir waren damals mit dem Biologie-Unterricht im Botanischen Garten in Dresden und sollten Pflanzen bestimmen. Dazu hatten wir so rote Bestimmungsbücher, bei denen man immer auf bestimmte Teile des Baumes schauen musste und je nachdem, wie die gestaltet waren, wurde man dann zur nächsten Frage weitergeleitet. (Muss ich wahrscheinlich nicht groß erklären. Ihr habt sicher alle schon mal Pflanzen bestimmt.) Auf jeden Fall hatte ich vor mir einen kleinen Nadelbaum, vielleicht halb so groß wie ich, den ich bestimmen sollte. Ich folgte den einzelnen Punkten im Bestimmungsbuch und ordnete alles so ein, wie ich es für richtig hielt. Irgendwann sah ich, dass ich bei einem Ergebnis angekommen war. Ohne vorher groß auf das Ergebnis zu achten, sagte ich zu meinen Freundinnen: "Ich hab's. Der Baum hier ist ein Urwelt-Mammutbaum." Alle brachen in Gelächter aus. Es war total absurd, dass das ein Urwelt-Mammutbaum war. Es war auch garantiert keiner. Nur irgendeine kleine Tanne oder Fichte. Ich hatte nur vorher überhaupt keinen Blick auf das Ergebnis geworfen und mich einfach darauf verlassen, dass ich schon alles richtig bestimmt hatte. Wir lachten noch lange darüber, dass ich die Tanne oder Fichte für einen Mammutbaum gehalten habe.
Ich hatte keine Ahnung, dass es in Deutschland tatsächlich Urwelt-Mammutbäume gibt. Umso erfreuter war ich, dass ich an dem Tag also tatsächlich einen echten Urwelt-Mammutbaum gesehen hatte. Und dann auch noch gleich bei mir um die Ecke. Habe gleich ein Foto für euch gemacht. (Leider passte der Baum nicht ganz drauf, denn er ist tatsächlich sehr groß, wie es sich für einen Mammutbaum gehört.)


Das war es mit dem Nachtrag (der vermutlich viel witziger ist, wenn man damals dabei war, aber ich wollte ihn trotzdem gerne erzählen). Nun zu letzter Woche:
An dem Wochenende vor einer Woche war in Würzburg Stramu, das ist das Straßenmusikfestival und überall in der Innenstadt kann man sich fast den ganzen Tag Straßenmusik anhören. Ich war dort mit meinem Freund unterwegs (jetzt hätte ich doch fast schon seinen Namen geschrieben. Vielleicht sollte ich ihn demnächst mal fragen, ob ich seinen Namen in meinem Blog erwähnen darf. Die meisten von euch wissen ja eh, wie er heißt und auf Dauer ist mir "Der Typ mit dem niedlichsten Lächeln der Welt" auch zu sperrig.) Stilbruch waren da, die musste ich mir natürlich anschauen (für alle, die sie nicht kennen: Das ist eine Band aus Leipzig und Dresden, die coole Musik mit Cello, Geige und Schlagzeug macht). Zuerst waren wir aber bei einer Stelle, wo Improtheater gespielt wurde, dann bei Stilbruch und dann sind wir einfach ein wenig durch die Stadt gelaufen. An einer Stelle haben wir zwei Musiker getroffen, die von den Leuten ihre Meinung zur Politik in Bayern haben wollten und die vertont haben. Wir haben ihnen dann einen Text geschrieben und konnten uns dann quasi unser eigenes Lied anhören (es war aber eher Sprechgesang und nicht so melodisch. Trotzdem war es ganz lustig zuzuschauen. Mir war es zwar etwas peinlich, dass da unser Text gesungen wurde, aber einige Leute, die dabei standen, fanden es scheinbar gar nicht so schlecht.) Es war echt cool, so viel unterschiedliche Musik in der Stadt zu haben und wenn man etwas anderes hören wollte, musste man einfach ein paar Ecken weiter gehen.

 

Das Wetter war super.


Außerdem habe ich letzte Woche ein wenig Italienisch wiederholt und angefangen, mir Vokabelkarten zum Lernen zu basteln. Ich bin ja echt gespannt, wie der Intensivkurs wird. Ich glaube, er wird von dem Lehrer gemacht, bei dem ich auch meinen ersten Italienischkurs an der Uni hatte. Das wäre echt super, denn bei ihm hatte ich das Gefühl, echt was zu lernen. Die Lehrerin aus dem A2 Kurs hat zu viel auf freiwilliges Üben gesetzt und das habe ich einfach zu wenig gemacht (das ist natürlich meine Schuld, so ein bisschen Strenge und Kontrolle im Intensivkurs kann daher nicht schaden).

Dienstag Abend waren wir (mein Freund und ich) bei einem echt interessanten Vortrag. Das war eine Autorenlesung von einem Mann, der einen Suizidversuch hinter sich hatte auf Grund von Depressionen und darüber ein Buch geschrieben hat, um anderen Leuten in ähnlichen Situationen wieder Hoffnung und Mut zu geben. Das ist echt spannend gewesen. Man fragt sich ja oft, was in einem Menschen vorgeht, der beschließt, nicht mehr Leben zu wollen. Und da hat man eben mal die Perspektive eines Menschen gehört, der das erlebt hat. Ein emotionaler, aber auch schöner Abend.
Mittwoch habe ich einen weiteren großen Schritt in Richtung "echter" Erwachsener 😉 gemacht. Ich habe *Trommelwirbel bitte* mich bei der Fahrschule angemeldet! (Ja, ich bin 24 und kann noch nicht Auto fahren.) Morgen Abend ist meine erste Theoriestunde und im Oktober kann ich dann mit den praktischen Fahrstunden anfangen. Ich bin schon total gespannt, freue mich aber auch auf die neue Herausforderung. Hoffentlich bin ich eine sichere Fahrerin. Ihr werdet es ja dann hier erfahren. (Wenn ihr nichts hört, könnt ihr davon ausgehen, dass ich schlecht bin und mich zu sehr schäme, um es zu erzählen. 😁)
Am Donnerstag bin ich dann richtig früh aufgestanden und zum Bahnhof gefahren. Ich hatte nämlich festgestellt, dass der Zug um halb 7 unfassbar günstig im Vergleich zu den anderen Zügen war und da ich im Moment jeden Euro für die Fahrschule brauchen könnte, habe ich beschlossen, diesen Zug zu nehmen. Ich war dann auch schon halb 11 in Dresden und somit noch den ganzen Tag vor mir.
In Dresden verbringe ich meine Tage meistens mit Hörbuch hören und puzzeln, das entspannt mich am meisten. Wenn meine Eltern Zeit haben, spielen wir auch gerne ein Brettspiel zusammen. Am Samstag war ich außerdem mit Mama einkaufen. (Habe mir einen neuen Kalender gekauft. Den brauche ich fürs neue Semester, deswegen ist die Ausgabe gestattet.) Nachmittags haben wir mit Äpfeln aus dem Garten Apfelmus gekocht. Ich war fürs "meppeln" zuständig. So hat Mama den Prozess bezeichnet, bei dem die gekochten Äpfel durch ein Sieb gedrückt und so zu Apfelmus werden. Google kennt das Wort nicht, aber wenn Mama es sagt, wird es schon stimmen. 😁

Mit dem Apfelmus haben wir dann einen tollen Kuchen gebacken, den wir Sonntag gegessen haben. Leider habe ich vergessen, ein Glas mitzunehmen, sonst hätte ich auch in Würzburg backen können.
Sonntag bin ich dann wieder zurückgefahren (diesmal leider nicht mehr so günstig, aber was will man machen). Heute habe ich dann noch ein bisschen gefaulenzt (und ganz kurz noch etwas Italienisch gelernt) und nachmittags sind wir zur Festung hoch spaziert, durch die Weinberge. Das war echt schön, weil es so sonnig war. Weil der Sommer noch nicht ganz vorbei ist, haben wir uns auch ein Eis gegönnt. Das war ein schöner Nachmittag.


Jetzt werde ich wohl nicht mehr so lange machen und mich noch informieren, wie ich morgen in die Uni komme. Die Busse in den Ferien fahren leider nicht so oft. Ich freue mich schon sehr auf den Tag morgen. Das wird spannend mit Italienisch und der Fahrschule. Wie es war, erfahrt ihr dann nächste Woche im Blogeintrag. Am besten bleibe ich bei Montag Abend als fester Blogtag. Das erscheint mir im Moment am sinnvollsten, denn Dienstag und Donnerstag habe ich Fahrschule und Mittwochs Chor und am Wochenende ist es zeitlich schwierig. Ich freue mich wie immer über Kommentare und hoffe, euch hat dieser Eintrag gefallen.
Bleibt behütet, genießt die letzten Sonnentage (Mein Handy sagt, nächste Woche wird es dann richtig kalt. 2 Grad in der Nacht hat es mir angezeigt.) und lasst es euch gut gehen.
Bis bald und alles Liebe
eure Hannah

P.S. Ach so, zu meinem Gespräch mit dem Prof gibt es noch kein Update, weil er letzte Woche keinen Termin mehr während der Sprechstunde frei hatte und die nächste Sprechstunde ist noch 'ne Woche hin. Also müssen wir uns alle noch ein wenig gedulden.

Donnerstag, 6. September 2018

Das Leben geht weiter (und ich auch)

Hallo ihr Lieben,

es tut mir Leid, dass ich meine Bloggerpflichten in letzter Zeit so sträflich vernachlässigt habe. Ich habe nicht mal Fotos für euch gemacht. Aber ich wollte trotzdem etwas kurzes schreiben, damit ihr wisst, was bei mir zur Zeit so los ist. Ich freue mich sehr, dass meine Einträge übers Pilgern so gut bei euch ankamen. Sogar die Familie des Typen mit dem niedlichsten Lächeln der Welt hat sie gelesen. 😊
Ehrlich gesagt, war ich in den letzten Tagen oft nicht so gut drauf und hatte deshalb auch keine Lust, was zu schreiben. Kennt ihr das, wenn man sich viel zu viele Gedanken über alles mögliche macht und das zieht einen total runter? Mir ging es jedenfalls so in den letzten Tagen. Ich hab irgendwie alles in Frage gestellt: Was mache ich eigentlich später mit meinem Studium? Will ich wirklich promovieren? Und wenn ja, wie und worüber und wofür? Bringt es mir später was?
Eigentlich bin ich mir auch die meiste Zeit sicher, dass ich gerne promovieren möchte, weil ich es mir spannend vorstelle und weil ich gerne gefordert werde und weil ich gerne noch so viel mehr lernen möchte. Ich hab nur manchmal Sorge, dass ich nicht gut genug bin für eine Promotion. Dass mein Prof, wenn ich ihm sage, dass ich gerne promovieren würde, zu mir sagt "Haben Sie sich das wirklich gut überlegt? Das kann ich mir bei Ihnen überhaupt nicht vorstellen." Das wäre schon echt peinlich. Und natürlich macht mir das "Wie" Sorgen, vor allem die Frage, wie finanziere ich mir das alles. Und was kommt danach? Job, Familie? Ich meine, ich will ja auch irgendwann mal Kinder haben und das eigentlich nicht erst mit Ende 30 oder so. (Wusstet ihr, dass ich nächstes Jahr offiziell zur "alten Schachtel" werde? So nennt man in Norddeutschland Frauen, die mit 25 noch nicht verheiratet sind. Ist das nicht furchtbar? 😧) Aber so ganz bald möchte ich auch kein Kind. Ich wäre im Moment noch nicht bereit, mein ganzes Leben einem Kind unterzuordnen. Eigentlich fühle ich mich dafür noch zu jung. Aber bald bin ich alt (das geht ja schneller als man glaubt) und bin ich dann mit meinem Doktortitel nicht komplett überqualifiziert, um Mutter zu sein?
Na ja, auf jeden Fall ging es mir nicht gut und mir ging eine Menge im Kopf herum, aber gestern war irgendwie ein Wendepunkt. Und das ist eigentlich total verrückt, denn das was passiert ist, ist gar nichts Positives, aber ich habe daraus trotzdem irgendwie neue Energie und Motivation gezogen. Ich hab nämlich erfahren, dass ich meine Italienisch-Klausur nicht bestanden habe. Damit hatte ich ehrlich gesagt schon gerechnet, denn ich war wirklich nicht gut in der Klausur. Andererseits würde ich die Sprache aber auch gerne können, deswegen war ich mir nicht sicher, ob ich dann den Kurs wiederholen soll. Jetzt habe ich aber die perfekte Lösung gefunden. Ich mache den Kurs nochmal, aber als Intensivkurs in den Ferien. Er geht übernächste Woche los und dauert dann drei Wochen. So kann ich alles nochmal wiederholen und mich vor allem, da ich die Grammatik ja schon mal gemacht habe, auf die Vokabeln konzentrieren. So bestehe ich hoffentlich die Klausur mit einem guten Ergebnis und muss mir dann keine Sorgen machen, dass ich zu große Lücken habe, um im B1 Kurs mithalten zu können.
Außerdem habe ich mir die Sprechstundenzeiten meines Profs rausgesucht und entschieden, nächste Woche mal in seine Sprechstunde zu gehen und mit ihm über eine mögliche Promotion zu reden. Dann weiß ich wenigstens, woran ich bin und ob es eine Option für mich ist.
Heute war ich auch wieder in der Bib (wie in den letzten Tagen übrigens auch. Ich war vielleicht schlecht drauf, aber faul war ich wirklich nicht) und habe mal meine Notizen durchgeschaut, die ich mir zu all dem, was ich so in den letzten Monaten schon gelesen habe, gemacht habe. Danach rauschte mir der Kopf aber ich habe das Gefühl, ich komme meiner Fragestellung und meiner Gliederung immer näher. Hoffentlich stellt sich das morgen nicht alles als totaler Käse heraus, was ich mir heute so überlegt und aufgeschrieben habe.
Auf jeden Fall hat mir das gestern gezeigt, dass man sich nicht von seiner Angst bremsen lassen sollte. Ich hatte so Angst, mir mein Testergebnis für Italienisch zu holen, aber jetzt habe ich es und es ist überhaupt nicht schlimm, dass ich nicht bestanden habe. Auch wenn vielleicht nicht das raus kommt, was man sich erhofft hatte, sollte man sich doch der Situation stellen, denn es bringt ja nichts, Unangenehmes vor sich her zu schieben und wer weiß, vielleicht kommt am Ende sogar etwas Positives dabei heraus und man bekommt neue Ideen. Und auch wenn das jetzt ein ungewohnt persönlicher Eintrag war (ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel), wollte ich doch gerne meine Gedanken mit euch teilen. Schließlich soll der Blog ja positive Stimmung verbreiten und obwohl ich so viel grübele, ist die Botschaft ja doch eine positive. Also macht euch keine Sorgen um mich. Ich fühle mich gut und freue mich, dass ich jetzt wieder mit voller Energie weitermachen kann. Und weil ich gestern ein sehr schönes Bild von mir vom Typen mit dem niedlichsten Lächeln der Welt geschickt bekommen habe, das hier thematisch gut reinpasst, will ich meine Überlegungen damit untermalen.

Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen, auch wenn er ein wenig anders ist, als ich sonst immer schreibe. Im Grunde hört man schon ein wenig den typischen Hannah-Stil raus, oder?
Ich werde mich bemühen, in den nächsten Tagen den Alltag wieder mehr aus Sicht einer Bloggerin zu betrachten, damit ich euch das nächste Mal dann Spannendes berichten kann. Rechnet aber bitte nicht damit, dass der Beitrag schon nächsten Montag kommt. Das lege ich dann eher spontan fest, wenn ich genug erlebt habe, um zu berichten. 😉
Bleibt mir trotzdem treu und passt auf euch auf.
Alles Liebe
eure Hannah