Hallo ihr Lieben,
es tut mir Leid, dass ich meine Bloggerpflichten in letzter Zeit so sträflich vernachlässigt habe. Ich habe nicht mal Fotos für euch gemacht. Aber ich wollte trotzdem etwas kurzes schreiben, damit ihr wisst, was bei mir zur Zeit so los ist. Ich freue mich sehr, dass meine Einträge übers Pilgern so gut bei euch ankamen. Sogar die Familie des Typen mit dem niedlichsten Lächeln der Welt hat sie gelesen. 😊
Ehrlich gesagt, war ich in den letzten Tagen oft nicht so gut drauf und hatte deshalb auch keine Lust, was zu schreiben. Kennt ihr das, wenn man sich viel zu viele Gedanken über alles mögliche macht und das zieht einen total runter? Mir ging es jedenfalls so in den letzten Tagen. Ich hab irgendwie alles in Frage gestellt: Was mache ich eigentlich später mit meinem Studium? Will ich wirklich promovieren? Und wenn ja, wie und worüber und wofür? Bringt es mir später was?
Eigentlich bin ich mir auch die meiste Zeit sicher, dass ich gerne promovieren möchte, weil ich es mir spannend vorstelle und weil ich gerne gefordert werde und weil ich gerne noch so viel mehr lernen möchte. Ich hab nur manchmal Sorge, dass ich nicht gut genug bin für eine Promotion. Dass mein Prof, wenn ich ihm sage, dass ich gerne promovieren würde, zu mir sagt "Haben Sie sich das wirklich gut überlegt? Das kann ich mir bei Ihnen überhaupt nicht vorstellen." Das wäre schon echt peinlich. Und natürlich macht mir das "Wie" Sorgen, vor allem die Frage, wie finanziere ich mir das alles. Und was kommt danach? Job, Familie? Ich meine, ich will ja auch irgendwann mal Kinder haben und das eigentlich nicht erst mit Ende 30 oder so. (Wusstet ihr, dass ich nächstes Jahr offiziell zur "alten Schachtel" werde? So nennt man in Norddeutschland Frauen, die mit 25 noch nicht verheiratet sind. Ist das nicht furchtbar? 😧) Aber so ganz bald möchte ich auch kein Kind. Ich wäre im Moment noch nicht bereit, mein ganzes Leben einem Kind unterzuordnen. Eigentlich fühle ich mich dafür noch zu jung. Aber bald bin ich alt (das geht ja schneller als man glaubt) und bin ich dann mit meinem Doktortitel nicht komplett überqualifiziert, um Mutter zu sein?
Na ja, auf jeden Fall ging es mir nicht gut und mir ging eine Menge im Kopf herum, aber gestern war irgendwie ein Wendepunkt. Und das ist eigentlich total verrückt, denn das was passiert ist, ist gar nichts Positives, aber ich habe daraus trotzdem irgendwie neue Energie und Motivation gezogen. Ich hab nämlich erfahren, dass ich meine Italienisch-Klausur nicht bestanden habe. Damit hatte ich ehrlich gesagt schon gerechnet, denn ich war wirklich nicht gut in der Klausur. Andererseits würde ich die Sprache aber auch gerne können, deswegen war ich mir nicht sicher, ob ich dann den Kurs wiederholen soll. Jetzt habe ich aber die perfekte Lösung gefunden. Ich mache den Kurs nochmal, aber als Intensivkurs in den Ferien. Er geht übernächste Woche los und dauert dann drei Wochen. So kann ich alles nochmal wiederholen und mich vor allem, da ich die Grammatik ja schon mal gemacht habe, auf die Vokabeln konzentrieren. So bestehe ich hoffentlich die Klausur mit einem guten Ergebnis und muss mir dann keine Sorgen machen, dass ich zu große Lücken habe, um im B1 Kurs mithalten zu können.
Außerdem habe ich mir die Sprechstundenzeiten meines Profs rausgesucht und entschieden, nächste Woche mal in seine Sprechstunde zu gehen und mit ihm über eine mögliche Promotion zu reden. Dann weiß ich wenigstens, woran ich bin und ob es eine Option für mich ist.
Heute war ich auch wieder in der Bib (wie in den letzten Tagen übrigens auch. Ich war vielleicht schlecht drauf, aber faul war ich wirklich nicht) und habe mal meine Notizen durchgeschaut, die ich mir zu all dem, was ich so in den letzten Monaten schon gelesen habe, gemacht habe. Danach rauschte mir der Kopf aber ich habe das Gefühl, ich komme meiner Fragestellung und meiner Gliederung immer näher. Hoffentlich stellt sich das morgen nicht alles als totaler Käse heraus, was ich mir heute so überlegt und aufgeschrieben habe.
Auf jeden Fall hat mir das gestern gezeigt, dass man sich nicht von seiner Angst bremsen lassen sollte. Ich hatte so Angst, mir mein Testergebnis für Italienisch zu holen, aber jetzt habe ich es und es ist überhaupt nicht schlimm, dass ich nicht bestanden habe. Auch wenn vielleicht nicht das raus kommt, was man sich erhofft hatte, sollte man sich doch der Situation stellen, denn es bringt ja nichts, Unangenehmes vor sich her zu schieben und wer weiß, vielleicht kommt am Ende sogar etwas Positives dabei heraus und man bekommt neue Ideen. Und auch wenn das jetzt ein ungewohnt persönlicher Eintrag war (ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel), wollte ich doch gerne meine Gedanken mit euch teilen. Schließlich soll der Blog ja positive Stimmung verbreiten und obwohl ich so viel grübele, ist die Botschaft ja doch eine positive. Also macht euch keine Sorgen um mich. Ich fühle mich gut und freue mich, dass ich jetzt wieder mit voller Energie weitermachen kann. Und weil ich gestern ein sehr schönes Bild von mir vom Typen mit dem niedlichsten Lächeln der Welt geschickt bekommen habe, das hier thematisch gut reinpasst, will ich meine Überlegungen damit untermalen.
Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen, auch wenn er ein wenig anders ist, als ich sonst immer schreibe. Im Grunde hört man schon ein wenig den typischen Hannah-Stil raus, oder?
Ich werde mich bemühen, in den nächsten Tagen den Alltag wieder mehr aus Sicht einer Bloggerin zu betrachten, damit ich euch das nächste Mal dann Spannendes berichten kann. Rechnet aber bitte nicht damit, dass der Beitrag schon nächsten Montag kommt. Das lege ich dann eher spontan fest, wenn ich genug erlebt habe, um zu berichten. 😉
Bleibt mir trotzdem treu und passt auf euch auf.
Alles Liebe
eure Hannah
Dein Blog gefällt mir total gut, du machst mir richtig Lust, auch damit anzufangen!! :)
AntwortenLöschenIch wünsche dir alles alles Gute für die nächste Zeit und dass dem Prof deine Ideen gefallen. =)
Liebe Grüße, Magdalena <3
Liebe Hannah,
AntwortenLöschenerst einmal danke für deine intimen Gedanken über dein Leben.
Wegen der Promotion solltest du dir insofern keine Gedanken machen, dass du sie machen kannst, denn die meisten Profs freuen sich glaube ich sehr, wenn jemand diesen Weg wählt. Allerdings solltest du dir meiner Meinung nach gut überlegen, was du promovierst, denn mittlerweile werden so viele wissenschaftliche Stellen gekürzt, dass mir persönlich die Berufschancen zu unsicher wären. Inwiefern deine Fachrichtung an Unis gebraucht wird, weiß ich natürlich nicht, ggf. hast du ja damit auch sehr gute Aussichten auf eine Lebenslange Prof-Stelle. Da kennst du dich aber am besten aus. Im Notfall kannst du ja am Ende damit immer noch als Quereinsteigerin Lehrerin werden - und da stehen die Berufschancen (in Sachsen) sehr gut :).
Ob man sein Leben seinem Kind „unterordnen“ sollte, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich meinst du damit vor allem die Karriere. Auch hier vermag ich Entwarnung zu geben: Es gibt viele erfolgreiche Karrierefrauen, die auch familiär kinderreich und glücklich sind.
In diesem Sinne: Nur Mut!
Also die meisten Promotionen werden über Stipendien finanziert. Da wird dich dein Prof sicher auch über verschiedene Möglichkeiten informieren. Manche laufen dann direkt über die Uni und andere über Förderprogramme oder Stiftungen. Ich denke aber, wenn du da ein interessantes Thema hast, das du verfolgst, findet sich sicher jemand.
AntwortenLöschenUnd in der Kita wurde ich auch ganz schnell zum "alten Loch". Dagegen ist die "alte Schachtel" doch gar nicht so schlecht, oder? ;) Man sollte es mit Fassung tragen.
Ich freue mich darauf, mehr über die Fortschritte an der Arbeit und sonstige Aktivitäten zu erfahren.
Beste Grüße und bleib behütet,
deine Leni