Montag, 30. September 2019

Das Ende einer Tradition

Hey ihr Lieben,

na, geht es euch gut? Ich habe gerade gesehen, dass (da ja heute immer noch September ist) das mein fünfter Eintrag diesen Monat ist und ich damit im September mehr gepostet habe, als in jedem Monat das ganze Jahr bisher. Im Oktober letzten Jahres habe ich das letzte Mal fünf Einträge in einem Monat gepostet. Also war ich diesen Monat sehr fleißig und habe keine Woche ausgelassen (und außerdem lagen die Montage günstig 😉). Wisst ihr außerdem, was heute für ein Tag ist? Heute ist mein letzter richtiger Tag als Studentin, denn morgen gilt mein Studentenausweis nicht mehr und ich bin dann wohl mal eine vollwertige Erwachsene (oder was ist man, wenn man das Studium fertig hat?). Ich muss dran denken, dass ich dann nicht mehr Bus fahren kann. Und ich kriege keine Vergünstigungen mehr. Erwachsene müssen immer so viel bezahlen, vor allem im Theater oder im Kino. 😒 Na ja, ich verdiene ja hoffentlich demnächst dann auch ein wenig Geld. Aber mit meinem Studium geht auch eine lange gepflegte Tradition zu Ende: Das Auf-ins-neue-Semester-Lied. Da ich hier jetzt eh immer jede Woche ein Lied empfehle, wird euch das vielleicht nicht wie ein großer Verlust vorkommen, aber ich fand es doch immer wieder sehr schön, ein Lied zu wählen, das ins neue Semester einstimmt. Daher kommt hier nun für euch mal eine Zusammenstellung aller meiner Auf-ins-neue-Semester-Lieder. Mal sehen, ob ich überhaupt noch alle wiederfinde:

Bachelor:
1. Semester: -
2. Semester: Wise Guys - Latein
3. Semester: Team Starkid - Goin' back to Hogwarts
4. Semester: Wir sind Helden - Müssen nur wollen
5. Semester: basta - Wir sind fünf
6. Semester: Hairspray - Welcome to the sixties
7. Semester: Karpatenhund - Gegen den Rest

Master:
1. Semester: Taylor Swift ft. Ed Sheeran - Everything has changed
2. Semester: Mark Forster - Wir sind groß
3. Semester: Backstreet Boys - Everybody (Backstreet´s back)
4. Semester: High Five - Klick Klick
5. Semester: Bruce Berger - Positive Energy
6. Semester: Die fantastischen Vier ft. Clueso - Zusammen
7. Semester: Queen - We are the champions

So, es war leichter als gedacht, die alle wieder zusammen zu suchen. Dabei ist mir allerdings auch mal wieder aufgefallen, wie lange mein Masterstudium gedauert hat. Genau so viele Semester wie der Bachelor. Das ist mir schon ein wenig peinlich. Eigentlich dachte ich mal, ich mache 7 Semester Bachelor und 5 Semester Master, dann hätte mein Studium nämlich meinen Geburtstag ergeben, aber die Masterarbeit hat sich einfach ewig hingezogen. Na gut, es ist so wie es ist und jetzt kann ich auch nichts mehr ändern. Auf jeden Fall kann ich stolz auf mein Studium sein und 25 ist ja jetzt auch ein ganz gutes Alter, um in die Berufswelt einzusteigen. Als krönenden Abschluss meines Auf-ins-neue-Semester-Zyklus kommt ein letztes Lied, das ich mir für den nächsten Lebensabschnitt mit auf den Weg nehmen will: https://www.youtube.com/watch?v=9mDISDzaMF4. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich euch das schon mal gezeigt habe, aber es ist einfach ein schönes Lied, das man nicht oft genug hören kann. 😊
So, jetzt kommen wir aber mal langsam zu den wichtigen Dingen, die ihr auch wirklich hören wollt: *Trommelwirbel* Ich habe nicht nur eines, sondern gleich zwei Vorstellungsgespräche nächste Woche!!! Das ist so cool. Ich hab die ganze letzte Woche total auf glühenden Kohlen gesessen und war ganz froh, dass ich so oft arbeiten musste, um auf andere Gedanken zu kommen. Meine Tagebucheinträge wurden immer verzweifelter und am Freitag habe ich mir tatsächlich nur gewünscht, dass das Wochenende schnell vorbei geht. Denn wer rechnet bitte am Wochenende mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch? Ich zumindest nicht. Ich war mir sicher, dass mir ein langes, verzweifeltes Wochenende bevorstand. Stattdessen kam ich Samstag von der Arbeit heim und hatte eine Mail in meinem Postfach, die mich zu einem Vorstellungsgespräch am Montag, den 7. Oktober nach Karlsruhe einlud. Ich war so glücklich, dass ich sofort meine Schwester angerufen habe und ihr davon erzählt. Das Volontariat in Karlsruhe schien wie für mich gemacht und ich war damals, als ich die Stellenanzeige gefunden habe, schon ganz hibbelig. Ich habe mir für die Bewerbung extra viel Mühe gegeben und fand, das Anschreiben klang wirklich überzeugend. Jetzt bin ich also sehr gespannt, wie das Vorstellungsgespräch läuft. Ich hoffe, ich schaffe es, selbstbewusst aufzutreten. Ich habe mir zur Vorbereitung schon im Internet Fragen durchgeschaut, die häufig bei Vorstellungsgesprächen gefragt werden. Vielleicht könnt ihr mir ja bei der Vorbereitung noch etwas helfen. Was findet ihr, sind meine Stärken? Wie würdet ihr mich beschreiben? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Vielleicht kommt ja die Frage, wie meine Freunde mich beschreiben würden und dann weiß ich, was ich antworten soll. Nachdem ich also schon glücklich und zufrieden über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch war, kam heute gleich die zweite. Ich fahre also einen Tag, nachdem ich in Karlsruhe war, nach Kamenz und habe dort ein Gespräch im Museum der Westlausitz. Dort hat schon mein Bruder FSJ gemacht, also werden sie mich vielleicht auf ihn ansprechen. Kamenz hätte den Vorteil, dass es sehr nahe an Dresden ist und ich meine Familie so öfter sehen könnte. Es ist aber natürlich auch etwas provinzieller und ich weiß auch nicht, ob ich genau das bin, was sie sich vorgestellt haben. Mal schauen, wie beide Gespräche laufen. Morgen ist dann auch die Bewerbungsfrist für meine dritte Bewerbung abgelaufen und sie meinten schon, dass meine Bewerbung angekommen ist und sie sich nochmal melden, wenn die Frist abgelaufen ist. Also bekomme ich da vielleicht demnächst gleich nochmal Post. Drei Bewerbungsgespräche wären natürlich super. Mal schauen, wie es am Ende läuft. Ich wäre ja schon froh, wenn ich irgendwo eine Zusage bekomme. Drückt gerne weiter fleißig die Daumen für mich.
Jetzt habe ich gar nicht richtig von der letzten Woche erzählt, außer dass ich viel gearbeitet habe. Ich habe meine Woche diesmal tatsächlich auch mit relativ vielen Fotos dokumentiert, bzw. habe ich halt immer mal ein Foto für euch gemacht.
Ich gehe das jetzt mal ganz schematisch, Tag für Tag durch:

Dienstag: Na, das geht ja gut los. Ich weiß gar nicht mehr, was ich Dienstag so gemacht habe. Vermutlich war ich einkaufen und habe Wäsche gewaschen. Oh, da fällt mir gerade ein, dass ich eigentlich heute Abend noch Wäsche waschen wollte. Mist, das habe ich jetzt vergessen.
Ah, mein Tagebuch weiß mehr. Laut dem Eintrag vom 24.09. habe ich den ganzen Tag nur rumgesessen und gewartet. Und ich war glücklich, weil ich etwas leckeres gegessen habe. Das muss das Kürbis-Ofengemüse gewesen sein, das ich mir Montag gekocht hatte.

Mittwoch: Arbeit. Aber auch da kann ich mich an keine denkwürdigen Erlebnisse erinnern. Ich habe aber wenigstens ein Foto für euch gemacht. Scheinbar ging es mir gut. 😊
Oh, gerade fällt mir ein, dass es doch etwas nennenswertes gab. Ich habe tatsächlich mal mit einer Kollegin zusammen gearbeitet, mit der ich die komplette Saison noch nie zusammen gearbeitet habe. Ich habe sie erst zwei Mal oder so gesehen. Sie war aber wirklich sehr nett und wir haben uns gut verstanden. War schön, dass wir wenigstens einmal zusammen gearbeitet haben (wenn auch nur dadurch, dass wir beide eingesprungen sind).

Donnerstag: Wieder Arbeit. Diesmal aber durchaus mit einem nennenswerten Erlebnis. Der Tag war stressig, weil abends eine wichtige Veranstaltung mit hochrangigen Gästen stattfand und deswegen den halben Tag schon alles darauf vorbereitet wurde. So kam wieder der Staubsauger zum Einsatz, der immer so laut saugt, dass man kaum mehr vernünftig führen kann. Und einer der Säle wurde geschlossen, was dazu führt, dass sich mehr Leute auf weniger Raum verteilen müssen und es so immer wieder ein bisschen Gewusel gab. Der Arbeitstag begann aber sehr schön. Ich wurde gleich nachdem ich ins Haus kam in den Kaisersaal geschickt, um den Einlass am Südflügel zu übernehmen, Da war dort oben noch gar nichts los. Ich war ganz alleine in diesem riesigen Saal und die Sonne schien so wunderschön durchs Fenster. Da habe ich mich gleich ein bisschen mehr in dieses wunderschöne Haus verliebt. Ich kann mich aber auch erinnern, dass ich Samstag die wahrscheinlich netteste Schulklasse der Welt geführt habe. Das waren 61 Schüler, also zwei Klassen zusammen und ich war erst nicht so ganz glücklich, dass ich die alle alleine führen sollte, aber die waren tatsächlich total brav und total interessiert. In dem einen Raum frage ich die Schüler immer, was sie in ihrer Freizeit am liebsten machen, weil das ganz gut passt. Normalerweise kommt nämlich immer zocken und dann kann ich auf die Spieltische zeigen und sagen, dass die Leute damals eben dort gezockt haben. Die Schüler am Donnerstag antworteten aber tatsächlich auf meine Frage "Ähm, lesen?" Das war so süß. Abends war dann der große Empfang für die wichtigen Gäste, so dass unser Feierabend tatsächlich sogar mit einer Blaskapelle begleitet wurde. Das war schon irgendwie kurios, was für die Veranstaltung alles für Aufwand betrieben wurde. Unter den Kollegen haben wir gescherzt, das läge daran, dass der amtierende Fürstbischof kommt. Wer das in Bayern sein könnte, müsst ihr aber schon selber herausfinden. 😉

Freitag: Vormittags habe ich gearbeitet. Diesmal aber nicht in der Residenz, sondern auf der Festung. Ich habe eine "Tinte und Feder" Führung mit einer sechsten Klasse gemacht und das hat alles echt gut geklappt. Das blöde an dieser Führung ist immer, dass man danach für mindestens einen Tag Tintenflecke an den Händen hat. Auf dem Heimweg war so richtig typisches Herbstwetter. Es hat genieselt und ich bin unter lauter Kastanienbäumen durchgelaufen von denen immer mit einem lauten "KLONK" Kastanien auf die darunter liegenden Autos fielen. Es war alles so typisch Herbst, dass ich ein kleines Stillleben für euch fotografiert habe.
Ich hätte auch beinahe ein paar Kastanien gesammelt, weil ich sie so schön fand, aber dann dachte ich, die liegen ja auch nur sinnlos rum bei mir. Als Kind habe ich öfter im Herbst über eine Kastanie in meiner Jackentasche gehabt, weil ich es einfach schön fand, genau eine Kastanie gesammelt zu haben. Als hätte ich genau diese Kastanie ausgewählt, um sie mitzunehmen. Klingt fast ein wenig romantisch oder? Abends war ich mit einem Kommilitonen unterwegs und wir haben uns ein wenig unser Leid über die Bewerbungen geklagt. Außerdem habe ich Federweißer getrunken und ein super leckere Waffel gegessen. War schön, mal ein wenig rauszukommen aus dem Alltag.

Samstag: Ein weiterer Tag in der wunderschönen Residenz. Es war der Tag der Feuerwehrleute und der Liederkreise, das war zumindest ein großer Teil der angemeldeten Gäste. Ich habe erst eine freiwillige Feuerwehr geführt und dann zwei englische Führungen gemacht. Vor meiner letzten Führung hat mich der eine Kollege gefragt, ob ich lieber deutsch oder englisch führen möchte und mir war tatsächlich mehr nach englisch, weil die Führung davor so gut geklappt hatte. Da war ich ganz stolz auf mich, dass ich freiwillig die englische Führung der deutschen Führung vorgezogen habe. Man wächst eben an seinen Aufgaben. 😊
Abends habe ich ja dann die Mail mit der Einladung entdeckt, weshalb das natürlich ein sehr schöner Abend war. Ich habe gekocht, mit meiner Familie telefoniert und sogar die Losung hat irgendwie zu allem gepasst, wie ich fand.

Sonntag: Sonntag früh war ich erstmal beim Bäcker. Das hatte ich am Samstag nämlich total vergessen und als ich dann einmal zuhause war, hatte ich Samstag keine Lust mehr gehabt, nochmal raus zu gehen. Ich habe also einen kleinen Sonntag-Morgen-Spaziergang zum Markt gemacht und dort ein Brot und ein Brötchen gekauft. Dabei habe ich den Marktplatz mit dem schönen Wolkenhimmel für euch festgehalten.
Nach dem Frühstück war ich im Gottesdienst. Passend zum Michaelistag wurde die Bachkantate "Es erhob sich ein Streit" vorgetragen. Das war ein wirklich schöner Gottesdienst. Die Kantate war toll gesungen und hat mir auch von der Stimmung her sehr gut gefallen. Nach dem Gottesdienst war ich noch ein bisschen zuhause, habe etwas gegessen und bin dann nachmittags in Richtung Uffenheim aufgebrochen. Dort befindet sich eine Trampolinhalle, für die ich letztes Jahr zu Weihnachten einen Gutschein bekommen habe, den ich jetzt noch einlösen wollte, weil ich mit dem Semesterticket noch kostenlos nach Uffenheim fahren konnte. Es war ganz lustig in der Trampolinhalle. Ich kam mir zwar ein wenig komisch vor, weil fast ausnahmslos Kinder da waren und nur etwa drei andere in meinem Alter, aber es hat Spaß gemacht, ein wenig zu hüpfen.

Es gab dort vieles, was man ausprobieren konnte. Zum Beispiel konnte man Saltos und Drehungen in eine "Schnipselgrube" machen, die mit Schaumstoffschnipseln ausgelegt war, so dass man weich landete. Dazu gab es auch eine Kletterwand und man konnte sich von der Wand aus in die Grube fallen lassen. Kunststücke auf dem normalen Trampolin zu machen habe ich mich lange nicht getraut und erst am Ende habe ich doch ein bisschen was versucht. Es lief ganz gut, bis ich auf die Nase gefallen bin. Dabei habe ich mir die Nase ein wenig aufgeschürft. Es tat nicht so schlimm weh, so dass ich dachte, es wird schon nicht so schlimm sein.
Ein skeptischer Blick. Da war die Nase noch nur ein wenig rot.
Trampolinspringen ist echt anstrengend und man kommt total außer Puste. Eine Stunde Hüpfen verbrennt angeblich noch deutlich mehr Kalorien als eine Stunde joggen. Ich habe also etwas für meine Fitness getan. Abends war ich dann auch echt müde. Ich habe noch einen (ziemlich schlechten) Film angeschaut und bin dann früh schlafen gegangen.

Montag: Heute musste ich unbedingt noch das Restgeld auf meiner Mensakarte verbrauchen, weil es sonst morgen verfallen wäre. Deshalb habe ich mittags in der Mensa gegessen und mir im Anschluss noch einen wiederverwendbaren Kaffeebecher in der Cafeteria gekauft, so dass ich das Geld fast punktgenau auf die letzten Cents ausgegeben habe (16 Cent waren am Ende übrig, aber die können ruhig verfallen). Jetzt habe ich das Gefühl, das Geld super genutzt zu haben, denn ich besitze auch noch einen umweltbewussten Mehrwegbecher, den ich jetzt immer auf Reisen zum Kaffeetrinken mitnehmen kann. Ab 12 Uhr war ich wieder in der Residenz eingeteilt. (Im September bin ich echt oft eingesprungen. Aber ich muss ja die Zeit nutzen, so lange ich noch arbeiten darf.) Es war wenig los und ich habe zwei Führungen gemacht. Leider sah der "kleine Kratzer" auf der Nase heute morgen jedoch so aus:

Die kleine Schürfstelle auf der Stirn konnte ich mit Haaren ganz gut überdecken, aber der Strich auf der Nase war schon auffällig. Ich habe bei meinen Führungen dann immer gescherzt, sie müssten keine Angst vor mir haben, ich sehe nur so gefährlich aus und bin eigentlich harmlos. Von den KollegInnen durfte ich mir einige Scherze anhören, als ich erzählt habe, dass ich ein Salto auf dem Trampolin machen wollte und auf der Nase gelandet bin. Sie haben mir aber auch gesagt, dass Nichts ein schönes Gesicht entstellen könnte. Das fand ich sehr lieb. 😊 Angeblich lesen sie auch "alle" meinen Blog, haben sie heute gesagt. Ich frage mich, wer ihnen davon erzählt hat. Aber wer sein Leben ins Internet stellt, muss eben damit rechnen, dass es gefunden wird. Und irgendwie ist es ja auch schön, dass es Leute interessiert, was ich schreibe. Auch wenn es mir nicht so behagt, Teil des Arbeitsklatschs zu sein. Mir wurde heute aber auch schon vorgeworfen, dass ich nächste Saison vermutlich nicht wiederkomme, also glaube ich, ich werde den Kollegen schon fehlen (zumindest einigen von ihnen). Na ja, sie wissen ja jetzt, wie sie über mich auf dem Laufenden bleiben können. 😉
Auch ihr könnt natürlich weiterhin auf dem Laufenden bleiben. Nächste Woche wird es Montag vermutlich etwas schwer mit dem Bloggen. Ich muss nämlich sowohl Montag als auch Dienstag einen Zug gegen 6.30 Uhr nehmen und da muss ich früh ins Bett gehen. Vielleicht melde ich mich dann am Mittwoch wieder (wenn die Gespräche nicht ganz furchtbar gelaufen sind). Dann kann ich euch von den Vorstellungsgesprächen erzählen und von meinem Urlaub. Ich fahre nämlich nach meinem letzten Arbeitstag erst einmal für ein paar Tage weg. Lasst es euch bis dahin gut gehen.
Eine kleine Vorankündigung habe ich noch für alle Würzburger: Ich halte am Samstag, den 12. Oktober einen Vortrag über meine Zeit in Ägypten. Der Vortrag findet um 15 Uhr im Martin von Wagner Museum statt. Genaueres schreibe ich euch dann nächste Woche. Es kostet leider Eintritt (6€ regulär, 5€ ermäßigt), aber vielleicht interessiert es ja den einen oder die andere von euch. Ich würde mich freuen, ein paar bekannte Gesichter im Publikum zu sehen.
Für heute bin ich durch (es ist ja auch schon fast nicht mehr September und ich muss mich beeilen, um den Eintrag pünktlich hochzuladen). Macht euch eine schöne Woche und passt auf euch auf.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 23. September 2019

Freunde und Federweißer

Hey ihr Lieben,

na, wie geht es euch? Ich hätte beinahe vergessen, heute zu bloggen, aber Mama hat mich vorhin am Telefon extra nochmal dran erinnert. Mir geht es gut. Heute ist bei uns in Würzburg so ein Wetter, bei dem man guten Gewissens den ganzen Tag zuhause bleiben kann und ein Hörbuch hören, weil es fast den ganzen Tag geregnet hat. Nachdem ich letzte Woche vorerst alle Bewerbungen, die ich verschicken wollte, abgeschickt habe, wird es diese Woche sowieso darauf hinauslaufen, dass ich viel Zeit zuhause verbringe und meine E-Mails abrufe, um zu schauen, ob ich schon Antworten bekommen habe. Heute kam noch nichts, was aber nicht sonderlich verwunderlich ist, weil gestern erst Bewerbungsschluss war und Montags viele Museen eh zu haben. Nach dem heutigen Tag ist mein Kalender für diese Woche aber doch ganz gut gefüllt und ich versuche, auch nicht nur den ganzen Tag auf meinen Laptop zu starren, sondern mich auch ein wenig abzulenken. Ich habe ein neues Puzzle angefangen und außerdem bin ich zur Zeit äußerst kreativ beim Kochen und versuche viel Neues aus. Ich habe mir letzte Woche einen Kürbis gekauft, deswegen gibt es jetzt wahrscheinlich eine Woche lang die verschiedensten Kürbisgerichte. Ich habe schon eine Kürbissuppe gemacht und heute Ofengemüse mit Kürbis, Zucchini und Kartoffeln. Außerdem habe ich gestern einen Tomate-Mozzarella-Salat gemacht und heute früh gab es Eierkuchen mit Kokosmilch, weil die noch von der Suppe übrig war und ich nicht wollte, dass sie schlecht wird. Falls ihr noch Vorschläge habt, wie ich das restliche Drittel des Kürbis verwerten kann, lasst es mich gerne wissen. 😉
Der Eintrag heute wird vermutlich nicht ganz so lang werden, weil ich gar nicht richtig weiß, was ich euch erzählen soll. Ich könnte mir natürlich auch etwas aus den Fingern saugen. Zum Beispiel könnten wir über Äpfel reden. Ich esse nämlich gerade einen und ich finde, im Herbst schmecken die Äpfel immer besonders gut. Vielleicht liegt es natürlich auch an der Marke, aber dieser Apfel schmeckt wirklich sehr gut, so ein wenig säuerlich, irgendwie nach Herbst finde ich.
Oder wir reden über Briefe. Zur Zeit schlafe ich schlecht ein und da denke ich immer mal über Briefe nach und wie cool das wäre, wenn wir alle wieder mehr Briefe schreiben würden. Keine Mails sondern eben wirklich solche, die ein paar Tage unterwegs sind und auf die man noch richtig warten muss. Handgeschriebene Briefe. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so einen Brief geschrieben habe. Vermutlich als Kind an meine Großmutter. Postkarten schreibe ich manchmal, aber ein Brief ist ja nochmal was ganz anderes. Vielleicht schreibe ich demnächst mal wieder Einen. Mir fehlt aber noch eine Adresse.
Womit ich den Beitrag natürlich auch füllen kann, sind Anekdoten von der Arbeit. Ich sage euch, manche Leute sind echt seltsam. Gestern kam ein Asiate zu mir, der mir seinen Schließfachschlüssel in die Hand drücken wollte als er raus wollte. Ich wusste erst gar nicht, was er wollte und dachte, er sucht die Schließfächer, aber er hatte seinen Rucksack schon wieder dabei. Ich bin dann also verwirrt nochmal mit ihm zum Schließfach und es war tatsächlich leer. Der Scherzkeks hatte scheinbar seinen Rucksack rausgenommen, dann den Euro wieder eingeworfen und das leere Schließfach wieder abgeschlossen. Wenn ich fies gewesen wäre, hätte ich den Schlüssel vermutlich einfach behalten können und den Euro selber einsacken, aber ich habe ihn ihm natürlich zurückgegeben. Dass ein Münzschließfach so kompliziert sein kann, hätte ich ja nie gedacht, aber es haben immer mal Touristen Probleme mit diesen Schließfächern. Nette Gäste sind auch immer wieder dabei. Nach meiner letzten Führung gestern habe ich mich eine Weile mit einem ganz begeisterten Gast unterhalten, der meinte, ich sollte das auf jeden Fall weiter machen, weil mein Schwung und Elan gebraucht wird. 😊 Leider geht meine Saison ja bald zu Ende. Ich arbeite regulär nur noch zwei Mal, allerdings hat mich die Chefin heute schon angerufen und so arbeite ich jetzt zusätzlich noch am Donnerstag. Vielleicht werde ich dann im Oktober also noch ein paar Mal kurzfristig eingeteilt, aber da muss ich mich ja dann auch um meinen Umzug kümmern und nächste Woche fahre ich sogar ein paar Tage in den Urlaub. Ich rechne also erst Mal damit, dass der 2. Oktober mein letzter Arbeitstag ist. Da muss ich mir noch irgendwas einfallen lassen. Vielleicht bringe ich nochmal Kekse mit.
Ach, ich werde die Leute schon echt vermissen. Alle sind so lieb. Am Samstag waren ein paar von uns nach der Arbeit noch auf dem Federweißerfest und es war einfach richtig schön und entspannt, wie wir da zusammen saßen bei einem leckeren Glas Federweißer und uns Geschichten von der Arbeit erzählt haben. 


Ich weiß nicht, ob es an dem Federweißer lag (ich habe eigentlich nur zwei kleine Gläschen getrunken) oder an dem schönen Tag, aber ich war richtig glücklich, als ich danach nach Hause gelaufen bin. Und da hab ich gedacht, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist, dass ich noch nicht weiß, was ich in zwei Monaten machen werde, weil ich einfach dankbar sein kann für all die schönen Dinge, die ich zur Zeit erleben kann, für meine Freunde und Kollegen, dafür, dass es mir gut geht und mir meine Arbeit Spaß macht, für meine Familie, die hinter mir steht und einfach dafür, dass ich so sein kann, wie ich bin und es viele Leute gibt, die mich mögen. Und deswegen kann ich auch über Äpfel bloggen oder Dinge aufschreiben, die mir einfach gerade so im Kopf rumschwirren und euch gefällt der Beitrag vermutlich trotzdem oder vielleicht gerade deswegen. Manchmal denke ich ja, es ist schon irgendwie seltsam, dass ich einen Blog habe und so viele Leute im Internet so viel über mein Leben erfahren, und dabei habe ich gar nicht so viel zu erzählen, aber vielleicht ist gar nicht so wichtig, was ich erzähle, sondern wie ich es erzähle und ihr lest den Blog, weil er auf Hannah-Art geschrieben ist. Und vielleicht habt ihr gerade deshalb über die Äpfel schmunzeln müssen. Und vielleicht wird mir gerade diese Art meinen nächsten Job einbringen. Warten wir es ab.
So, das war schon wieder alles wichtige, was ich euch zur letzten Woche erzählen konnte. Zum Abschluss kommt wie immer ein Lied. Diesmal gibt es eines von unserem "Astronaut", den wir jetzt natürlich auch nach der Show ein wenig supporten müssen: https://www.youtube.com/watch?v=ih6msVBPhrA. Ehrlich gesagt weiß ich nicht so ganz, was ich von dem Lied halten soll. Seine Stimme ist schon echt gut, aber der Text spricht mich irgendwie gar nicht an. Trotzdem wollte ich es euch mal zeigen und dann könnt ihr euch ja ein eigenes Bild davon machen.
Ich freue mich, wenn euch dieser Beitrag gefallen hat und ihr mir weiterhin für meine Bewerbungen die Daumen drückt. Schreibt mir gerne eure Kürbisgerichte, Meinungen zu dem Lied oder euren Lieblingsapfelgeschmack in die Kommentare. 😉 Macht euch außerdem eine schöne Woche und schaut gerne nächsten Montag wieder vorbei.

Bis dahin alles Liebe
eure Hannah

Dienstag, 17. September 2019

Mein erster Betriebsausflug

Hey ihr Lieben,

heute habe ich irgendwie einen ganz komischen Tagesrythmus. Obwohl ich gestern Abend nicht besonders früh ins Bett gegangen bin, bin ich auf einmal gegen 2 Uhr nachts aufgewacht und habe mich total munter gefühlt. Dann habe ich alte Blogeinträge gelesen und versucht, wieder einzuschlafen, aber es ging nicht. Ich lag dann bis 5 Uhr wach und erst dann wurde ich langsam wieder müde. Zum Glück hatte ich heute ja nichts wichtiges vor und konnte dann wenigstens ausschlafen (etwa viertel nach 11 bin ich glaube ich wieder wach geworden). Und jetzt ist nicht nur mein Schlafrhythmus, sondern auch mein Essens-Rhythmus total durcheinander. Na ja, morgen pendelt sich das dann hoffentlich wieder ein, da muss ich arbeiten. Ich kann ja heute Abend vor dem Schlafen gehen noch einen Schnaps trinken, dann schlafe ich vielleicht besser. (Vielleicht aber auch nicht, deswegen bin ich mir noch nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.) 😉
Gestern war ein wirklich schöner Tag. Für den Betriebsausflug musste ich zwar früher als sonst aufstehen, aber dann konnte ich im Bus noch etwas dösen. Wir sind erst mit dem Bus nach Wiesentheid gefahren, wo die Schönborns, die in Würzburg immer mal wieder den Fürstbischof gestellt haben, auch heute noch ihren Familiensitz haben. Ich finde das immer beeindruckend, wenn so alte Adelsfamilien heute noch in so alten Schlössern wohnen. Damals während meines Praktikums habe ich immer mal über so alte Familien recherchiert und dann auch Fotos von deren Familientreffen und so gesehen. Fand ich irgendwie cool. Wie es sich wohl so lebt als Graf?
Wow! Habe mir gerade die Internetseite von den Schönborns angeschaut und die haben heute noch ein richtig schönes Schloss in der Nähe von Bamberg. Dagegen wirkt der Familiensitz in Wiesentheid regelrecht mickrig.


Aber wenn man die Familie googlet, gibt es Seiten, auf denen deren Abstammung aufgezeigt wird. Schaut mal hier: Franz Georg Filipp Paul Maria, Graf von Schönborn-Wiesentheid, ist scheinbar der erste Sohn vom Grafen Paul von Schönborn. Neben seinen 6 Geschwistern (die Schönborns hatten schon damals immer ziemlich viele Kinder 😉), zwei davon scheinen übrigens Zwillinge zu sein: Alexander Maximilian und Johannes Damian sind zumindest beide 1991 geboren,  hat er einen Namen, den sich keiner merken kann und ist anscheinend ein Nachkomme von Karl dem Großen. Was das wohl für eine Familie ist? Sehen eigentlich ganz normal aus, die Herren Grafen, oder?
Aber kommen wir mal zurück zu gestern: Das Schloss der Schönborns haben wir uns nämlich gar nicht angeschaut, sondern die Kirche daneben, die (in abgespeckter Variante) nach einem Plan von Balthasar Neumann errichtet wurde. Davor gab es kurz Kaffee und Kuchen und ich habe mir den Schlosspark noch kurz ein wenig angeschaut. Er war ganz hübsch, aber nicht sooo besonders.


Die Kirche war dafür besonders schön. Wir haben eine ganz tolle Führung von einem ehemaligen Kollegen bekommen, der richtig viel zu der Zeit damals erzählen konnte und es war echt interessant und sehr kurzweilig. Besonders interessant war die Bemalung, weil das alles so gestaltet war, als würde sich die Decke nach oben wölben, dabei war das nur eine Illusion. Echt beeindruckend. Auch der Altar hat mir gut gefallen. Da war oben so ein gelbes Glasfenster mit einer Taube eingebaut. Das fand ich ein sehr schönes Bild, weil ich mir ab und an auch im Gottesdienst denke, wenn die Sonne in die Kirche scheint, dass das von Gott so gewollt ist. 😊
 





Nach der Besichtigung der Kirche sind wir wieder in den Bus gestiegen und nach Ebrach weiter gefahren, wo wir noch eine Kirche besichtigt haben. Die gehörte zu einem Kloster, das aber mehr wie ein Schloss aussah. Auch dort gab es einen Orangeriegarten, der aber wenig beeindruckend war.


In der Kirche haben wir wieder eine Führung bekommen und sogar ein kurzes Orgelkonzert im Anschluss. Die Kirche hat nämlich drei historische Orgeln und die hat uns der Organist dann einzeln vorgeführt. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich mag Orgelmusik, vor allem die, die so festlich und triumphierend klingt. Leider hatte die Orgel keinen Zimbelstern, aber man kann nicht alles haben. 😉
Die Kirche selbst war auch wieder sehr schön, in Gelb gehalten und riesig hoch mit der größten Fensterrosette in Deutschland (wurde uns zumindest so erzählt).






Außerdem gab es in der Kirche immer wieder so kleine Stationen zur individuellen Begegnung mit Gott (und wohl auch zur Auseinandersetzung mit uns selbst und unseren Sünden.) Besonders gut hat mir diese Station hier gefallen:

Das war dann der erste Teil des Betriebsauflug, der "kulturelle/kirchenlastige Teil" wie er genannt wurde. Danach ging es weiter zum "Naturteil". Wir sind mit dem Bus ein kurzes Stück zum Baumwipfelpfad gefahren. Da hat man die Möglichkeit auf Höhe der Baumkronen zu laufen und sich die Natur anzuschauen und dann gibt es so einen spiralförmigen Turm, auf dem man immer weiter nach oben noch über die Bäume hinaus hochgehen kann und dort hat man einen tollen Blick. Es war auch überhaupt nicht steil, weil der Weg eben immer so im Kreis nach oben ging. Oben haben wir dann Fotos mit dem Selfiestick gemacht, den eine Kollegin dabei hatte. Die sind echt schön geworden, aber ich kann euch ja nicht einfach Fotos der Kollegen ohne deren Zustimmung zeigen, deswegen müsst ihr mit meinen Bildern vorlieb nehmen. 
Spielkind Hannah ;)








Nach dem Baumwipfelpfad sind wir noch eine Weile durch den Wald gelaufen, ich habe mich ein wenig mit einigen Kollegen unterhalten und wir sind einen Fledermauslehrpfad entlang gelaufen. Das war eine schöne Strecke. Zum Glück war das Wetter auch fast den ganzen Tag über echt schön. Nicht zu heiß, aber sonnig und erst am Abend hat es ein wenig getröpfelt. Bei einer kleinen Pause nach der Wanderung meinten dann ein paar meiner Kolleginnen zu mir, sie hätten sich gerade darüber unterhalten, dass ich so schöne Beine habe. Da habe ich mich gefreut und ihnen von den Jacob'schen Wanderwaden erzählt. Also danke für die guten Gene, Mama. 😉
Nach der kurzen Wanderung im Wald ging es zum Abschluss den Weinberg zur Stollburg hoch, wo wir in einem Restaurant gegessen haben. Ich habe mich extra bei Leuten an den Tisch gesetzt, die ich noch nicht so gut kannte, und so habe ich einige Leute aus der Verwaltung kennen gelernt, bzw. haben wir einfach ein wenig geplaudert. Mein Tischnachbar hat mir die ungewohnte Frage gestellt, was ich in meiner Freizeit so trinken würde, wenn ich nicht am nächsten Tag arbeiten muss. Fand ich irgendwie eine lustige Frage zum Kennenlernen. Das Essen im Restaurant war gut und wir hatten einen tollen Blick über die Weinberge.
Zu dem Bild muss ich sagen, dass es nicht von mir ist. Es ist von einer mir unbekannten Kollegin (Männer sind dabei natürlich mitgemeint 😉) und ich habe es aus der Dropbox heruntergeladen, weil ich es so schön fand. Ich hab zwar auch ein Foto von etwa diesem Blick gemacht, aber das ist nicht so schön geworden, deswegen kriegt ihr jetzt das zu sehen, das wie aus einem Werbeprospekt aussieht. Hoffentlich darf ich das überhaupt.
Das Highlight im Restaurant waren die Windbeutel zum Nachtisch, die es dort gab und die mit einem kleinen Windrad als Verzierung serviert wurden. Ich habe mir dann das Windrad hinters Ohr gesteckt und konnte dann immer hören, wie sich das Rad neben meinem Kopf gedreht hat. Das war ziemlich witzig. 😄

Hab leider kein Foto von mir mit Windrad hinterm Ohr. Vielleicht hat ja jemand anderes eines und schickt es mir noch. Habe nämlich gestern erfahren, dass wohl doch erstaunlich viele Kollegen von meinem Blog wissen.
Abends sind wir dann mit dem Bus wieder heim gefahren. Als wir in Würzburg ankamen, meinten einige Kollegen, sie würden noch ein Bier trinken gehen und da habe ich mich dann angeschlossen. Im Endeffekt waren wir gar nicht so viele, und ich saß schließlich als einzige Frau mit vier Männern am Tisch. 😄 Es war ein sehr schöner und lustiger Abend. Die Männer haben aus ihrer Schulzeit und von ihren Lehrern früher erzählt. Ich war das Kücken der Gruppe und konnte da nicht so richtig mithalten, weil meine Lehrer keine "Oberstudienräte" mehr waren und wir denen auch keine fiesen Streiche gespielt haben (ich zumindest nicht. Ich war ja immer brav. 😉) Trotzdem saßen wir noch recht lange zusammen und haben uns alle gut unterhalten.
Das war gestern. Mein erster und vielleicht auch mein letzter Betriebsausflug mit der Schlösserverwaltung Würzburg und ich werde ihn auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung behalten.
Jetzt kann ich noch kurz ein bisschen vom Rest der Woche erzählen. Am Dienstag habe ich ja gearbeitet und hatte eine Gruppe aus einer evangelischen Gemeinde, die ich führen durfte. Mein Kollege meinte davor schon: "Die sind evangelisch. Die darfst du führen, Hannah." und hat es dann sogar so gelegt, dass ich sie auf jeden Fall bekommen habe. Ich habe ihnen dann auch gesagt, dass ich mich sehr freue, sie führen zu können, als protestantische Pfarrerstochter unter dem Haufen Katholiken und habe dafür sogar Applaus bekommen. 😄 Die waren eine wirklich nette Gruppe und haben mich am Ausgang mit Komplimenten überschüttet. "Das beste, was ich je gehört habe." hat einer sogar gesagt. Im Südflügel hatten sich uns dann noch ein paar Touristen angeschlossen, die kein deutsch konnten und nachdem alle von der Gruppe an mir vorbei waren und wirklich jeder irgendwas nettes gesagt hatte, meinten dann sogar die Touries, sie hätten zwar nichts verstanden, aber es war so schön und ich habe den Eindruck vermittelt, ein ganz toller Guide zu sein. Das fand ich schon echt süß. So ein bisschen was fürs Ego ist doch nie verkehrt (und wenn es dazu dann auch noch Trinkgeld gibt...) 😉. Insgesamt war der Dienstag ein voller, aber auch sehr schöner Arbeitstag.
Am Mittwoch habe ich dann an einer Bewerbung weiter gearbeitet und sie am Donnerstag ausgedruckt und verschickt. Zu meinen letzten zwei Bewerbungen habe ich immer noch nichts gehört und ich schätze, das kann man schon fast als Ablehnung verstehen. Jetzt habe ich auf jeden Fall schon die eine weitere Bewerbung verschickt, die glaube ich ganz gut passen könnte, und habe noch ein paar auf dem Zettel, für die ich diese Woche noch Bewerbungen schreiben will. Hoffentlich werde ich dann wenigstens mal irgendwo zum Vorstellungsgespräch eingeladen und nicht immer schon vorher aussortiert. Das ist echt frustrierend. Und ich will endlich wissen, wie mein Leben nach dem Oktober weiter geht.
Am Donnerstag habe ich ein Päckchen von Leni bekommen mit einem kleinen Geschenk zum Uniabschluss und zum Tauftag. Ich war total überrascht und habe mich sehr gefreut.

Die nächsten Tage habe ich dann immer in Abschnitten dieses schöne Hörbuch gehört. Die Lieder des Musicals habe ich ja schon vorher geliebt, aber die Geschichte ist auch einfach so schön und bewegend, witzig und traurig zugleich, ein wirklich gutes Hörbuch. (Ihr wisst schon, das ist wie immer keine bezahlte Werbung. Nur meine persönliche Meinung.) Außerdem habe ich einen Kindergeburtstag vorbereitet, den ich am Samstag gehalten habe und Freitag war ich abends spontan mit ein paar Leuten aus der Arbeit Eis essen, nachdem ich sie in der Stadt getroffen hatte. Die ganz kalten Temperaturen haben sich nämlich wieder verzogen und am Wochenende war es sogar ziemlich warm in Würzburg.
Samstag früh hatten wir als WG einen Termin mit unserer Vermieterin und ich habe meinen Mietvertrag auf die anderen übertragen. Jetzt bin ich also bald wohnungslos, wenn ich nicht bald erfahre, wie und wo ich mir eine Wohnung ab November leisten kann. Es ist so ätzend, nicht planen zu können. Aber na ja, ich versuche, positiv zu denken. Zurück zum Samstag: Der Kindergeburtstag am Nachmittag verlief gut. Die Gruppe bestand aus Mädchen, die alle noch recht klein und fast alle noch nicht in der Schule waren. Die waren ein bisschen wie ein Flohzirkus und es war schwierig, ihnen eine kurze Führung durchs Museum zu geben. Aber ich glaube, im Endeffekt hat es ihnen doch ziemlich gut gefallen. Vor allem das Basteln im Anschluss kam gut an und das eine Mädchen hat mich richtig ins Herz geschlossen und meinte, ob ich nicht mit ihr mitkommen könnte zum Rest der Feier und dass sie mich vermissen wird. Ich finde es immer lustig, wie schnell kleine Kinder eine Bindung zu einem Aufbauen. Ich glaube aber auch, dass die schnell wieder weg ist, wenn sie dann wieder zuhause ist. Quasi: Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder würdet ihr denken, das hält dann auch an? Und was genau habe ich getan, dass sie mich vermissen wird?
Am Sonntag war ich dann mal wieder im Gottesdienst (was sehr schön war) und habe mir ansonsten einen ruhigen Tag gemacht. Heute wollte ich dann eigentlich an meinen Bewerbungen weiter arbeiten, aber mir ist nicht so richtig was eingefallen, was ich schreiben kann, deswegen habe ich es doch gelassen. Nachmittags rief meine Chefin an und fragte, ob ich morgen arbeiten könne und natürlich kann ich und mache das sehr gerne. Ist eine gute Ablenkung vom Zukunftsgrübeln. Jetzt sehe ich gerade, dass es ja schon viel später ist, als ich dachte. Na ja, mein Biorhythmus ist eben verschoben. Da ich aber morgen früh aufstehen muss, gehe ich jetzt lieber bald schlafen. Ein bisschen müde bin ich auch schon. Zum Abschluss kommt wie immer ein Lied aus der Reihe pädagogisch wertvoller Lieder, das ich als Kind zwar nicht dauernd gehört habe, aber ich kann mich erinnern, dass ich es mal bei Mama im Auto gehört habe und es mich sehr bewegt hat: https://www.youtube.com/watch?v=Ghmxa5y73go.
Ich freue mich, wenn euch der Eintrag gefallen hat. Diesmal gibt es ja auch mal wieder richtig viele schöne Bilder. Wie das nächste Woche wird, weiß ich nicht. Ich arbeite am Wochenende, also wird es wohl nicht so viel zu berichten geben. Ich schaue mal, wie ich es mache.
Bleibt behütet und habt eine schöne Woche.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 9. September 2019

Mit Auszeichnung

Hey ihr Lieben,

wie geht es euch? Mir geht es sehr gut. Ich sitze hier mit einem Gläschen Sekt, da es heute etwas zu feiern gibt. Und der Sekt steht schon seit meinem Geburtstag hier rum, also muss ich ihn wirklich mal trinken. Ich habe sogar noch eine zweite Flasche, die ich mir für den Moment aufheben kann, wenn ich endlich weiß, was ich ab November machen soll. Aber heute feiere ich erst mal den nächsten Schritt in meiner akademischen Laufbahn. Ich habe heute mein Masterzeugnis abgeholt. Es sieht so wahnsinnig schick und wichtig aus mit dem Logo der Uni im Hintergrund. Und dann erst der Text der darauf steht:

"Mit Auszeichnung". Das hört sich so toll an und ich hätte echt nie damit gerechnet, dass ich mal so ein gutes Zeugnis haben werde. Meine Noten waren den Master über zwar oft sehr gut. aber dass ich am Ende einen Schnitt von 1,2 habe, kommt mir trotzdem ein wenig unwirklich vor. Ich hatte neulich schon einen Albtraum, in dem mir gesagt wurde, in meinem Zeugnis wäre ein Fehler und eigentlich hätte ich mein Studium mit 4,0 abgeschlossen, dabei ging es aber seltsamerweise um mein Bachelorzeugnis. Ach Leute, ich freue mich. Mit diesem Ergebnis kann ich nämlich wirklich promovieren. Und das Zeugnis macht hoffentlich auch auf dem Arbeitsmarkt Eindruck. Neben dem Zeugnis habe ich auch noch das Zertifikat meiner letzten Italienisch-Prüfung abgeholt und da ich auch die bestanden habe, fühle ich mich heute wirklich toll gerüstet für die Zukunft, vielleicht sogar für eine Zukunft in Rom. Bis auf die Bestätigung, dass meine Bewerbung angekommen ist, habe ich aber noch nichts gehört. Ich muss also noch ein wenig Geduld haben.
Letzte Woche war ich ja zuhause in Dresden. Da habe ich eigentlich die ganze Zeit nur gefaulenzt, gepuzzelt und "Quality Land" gehört. Ich war lange skeptisch, ob ich das hören soll, weil ich die Känguru Geschichten von Marc-Uwe so gut finde und das jetzt etwas ganz anderes ist, aber es ist wirklich eine spannende Geschichte und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der allerdings erst nächstes Jahr erscheinen wird.

Das gezeigte Puzzle ist übrigens "fiesch" schwer (das bedeutet "sehr schwer", ich finde in diesem Kontekt passt der Dialekt einfach besser), weil die Teile sich alle so ähnlich sind und dann oft mehrere Teile an eine Stelle passen, was dann im Endeffekt dazu führt, dass es nicht aufgeht, weil es dann irgendwo doch wieder nicht passt. Auf jeden Fall führte das dazu, dass ich das Puzzle nicht mal fertig bekommen habe und eine winzige Ecke übrig lassen musste, die ich dann erst das nächste Mal fertig machen kann. Was für eine Schmach! 😉 Ansonsten war die Woche zuhause aber wirklich schön und ich habe spontan entschieden, im Oktober einen kleinen Urlaub zu machen und Mama bei ihrer Gemeinderüstzeit zu begleiten. (Da ich immer wieder Leute treffe, die mit dem Begriff "Rüstzeit" nichts anfangen können, auch hier noch mal eine Erklärung: Es handelt sich dabei um eine kirchliche Freizeit, wo man als Gruppe zusammen weg fährt.) Da ich diesen Sommer keinen richtigen Urlaub hatte, wird mir das im Oktober sicher gut tun, zumal es direkt an meinen letzten Arbeitstag in der Residenz angrenzt. Ich arbeite nämlich (planmäßig) im Oktober nur noch ein Mal und finde es jetzt schon traurig, dass meine Zeit in der Residenz dann vorbei ist. Ich vermute nämlich nicht, dass ich es schaffe, nächste Saison wiederzukommen, wenn ich erst Mal woanders arbeite. Das wird sicher traurig an meinem letzten Arbeitstag. Ich habe jetzt schon immer die Sorge, dass ich einige Kollegen vielleicht gar nicht nochmal sehe, wenn sie nicht an den Tagen arbeiten, an denen ich eingeteilt bin. Aber jetzt ist es noch ein wenig zu früh, um Trübsal zu blasen. Erst mal kommt nächste Woche nämlich unser Betriebsausflug auf den ich mitfahre, und darauf freue ich mich schon sehr.
Da ich gerade dabei bin, von der Arbeit zu berichten, kann ich gleich noch ein bisschen was vom letzten Wochenende erzählen. Ich habe Samstag und Sonntag gearbeitet und es war ziemlich viel los, so dass wir oft nur kurze Zeit nach dem Ende einer Führung gleich zur nächsten los mussten. Ich durfte zwei Mal am Sonntag Gruppen führen, die ein Mikrophon-System dabei hatten, was sehr angenehm für die Stimme war. Am Samstag war ein Doktorand aus der Museologie da, den ich führen durfte. Das war auch lustig. Sonntag kurz vor Schluss wurde es dann ruhiger und ich wurde damit beauftragt, die letzte kleine Gruppe noch schnell durch den Südflügel zu führen. Erst waren es nur zwei Leute, dann kamen aber noch ein paar mehr dazu. Es war richtig entspannt mit so einer kleinen Gruppe. Ich habe ihnen ein bisschen was zu den einzelnen Räumen erzählt, sie haben Fragen gestellt,  zwischendurch hat mir ein Herr ein Bonbon für meine Stimme gegeben und es war einfach eine nette Runde. Am Ende der Führung sprach mich einer der Besucher dann darauf an, was ich beruflich machen würde und ich habe ihm von meinem Studium erzählt, mit dem ich jetzt fertig bin und dass ich mich gerade auf verschiedene Stellen bewerbe. Er wollte dann wissen, ob ich ein Museum einrichten könnte und ich meinte, ja vermutlich schon, weil das ja das ist, wofür wir ausgebildet werden, aber es käme natürlich auf das Museum an. Dann meinte er, ob ich es mir auch jetzt schon zutrauen würde und ich wusste gar nicht so genau, was ich darauf antworten sollte. Es klang fast so, als wolle er mir einen Job anbieten. Ich hab dann allerdings gesagt, dass ich ja gerade erst mit dem Studium fertig geworden bin und vermutlich noch ein paar Erfahrungen sammeln muss, bevor ich ein komplettes Museum einrichten könnte. Das hat er auch verstanden. Es war schon irgendwie eine seltsame Begegnung. Vielleicht hätte ich einfach ja sagen sollen und wäre dann direkt nach dem Studium Chefin meines eigenen kleinen Museums geworden. Aber so gut mein Abschluss auch sein mag, ich glaube, das wäre schon etwas viel für mich gewesen.
Heute habe ich mich dann ein wenig müde gefühlt. Ich habe letzte Nacht auch schon wieder einen Albtraum gehabt. Diesmal hing mir wohl die Arbeit nach, denn ich habe geträumt, dass ich auf Arbeit eine Führung machen wollte und dann waren da lauter Leute mit Rucksäcken dabei, die man bei uns nicht mit rein nehmen darf. Und immer wenn ich welche damit zu den Schließfächern geschickt habe, tauchten auf einmal neue Rucksäcke auf und es wurden immer mehr statt weniger. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich ein wenig angeschlagen fühle. Hoffentlich bekomme ich keine Erkältung. Von jetzt auf gleich ist nämlich der Herbst über Würzburg hereingebrochen und man muss auf einmal Schals und dicke Jacken anziehen. Ich habe heute schon meine Wollsocken angezogen, weil mir so kalt an den Füßen war. Nachmittags habe ich dann sogar noch eine Stunde geschlafen, weil ich dachte, ich schaffe es sonst nicht, heute Abend zu bloggen. Das hat mir aber gut getan und ich fühle mich schon wieder viel besser. Zum Glück, denn morgen muss ich arbeiten.
Erste Spuren des Herbstes im Residenzgarten
Ich hatte euch ja versprochen, diese Woche mehr Fotos für euch zu machen und wie ihr seht, habe ich wenigstens ein paar Dinge festhalten können, aber leider ist sonst recht wenig passiert, so dass ich nicht wirklich wusste, was ich für euch fotografieren soll. Aus der Not heraus habe ich eine Fotoreihe begonnen, die meinen explodierten Haarschopf nach dem Schlafen zeigt. In letzter Zeit sieht mein Kopf wirklich immer sehr chaotisch aus. Scheinbar schlafe ich zu unruhig. Das dumme ist, dass sich die Haare dann zum Teil kaum bändigen lassen und ich dann immer etwas zerzaust auf Arbeit aussehe. Aber trotzdem mag ich meine Frisur gerade sehr gerne. Vielleicht passt ein wenig zerzaust auch ganz gut zu mir. 😉 Auf jeden Fall könnt ihr jetzt die ersten zwei Fotos aus meiner Reihe sehen. Ob ich sie fortsetze, bleibt abzuwarten. Ich habe morgens eigentlich oft zu wenig Zeit, um Fotos zu machen. Aber wenn meine Haare weiterhin so störrisch sind, werde ich es mir vielleicht überlegen.
Das sieht im Vergleich zum Bild von heute sogar fast noch normal aus. ;)

Heute will ich außerdem meine Reihe der pädagogisch wertvollen Lieder meiner Kindheit weiterführen und auf das Lied von heute freue ich mich schon lange. Es ist musikalisch nicht wirklich hochwertig, aber ich finde es sehr witzig und möchte es euch deswegen zeigen: https://www.youtube.com/watch?v=__HNoi-RkQA. Wenn ihr noch mehr pädagogisch wertvolle Lieder braucht, hört die Folge komplett auf youtube. Da gibt es noch viel mehr davon. 😉 Oder schaut nächste Woche wieder vorbei, da habe ich vielleicht schon ein neues Lied für euch. Apropos nächste Woche: Montag bin ich wie bereits erwähnt auf dem Betriebsausflug und werde deswegen vielleicht abends keine Zeit mehr haben zu bloggen. Der Eintrag wird sich also vermutlich auf Dienstag oder Mittwoch verschieben. Dann kann ich gleich vom Betriebsausflug berichten und natürlich halte ich euch über Neuigkeiten zu meinen Bewerbungen auf dem Laufenden.
Wenn euch der Eintrag gefallen hat, lasst es mich gerne wissen. Ich hoffe, der Anfang ist nicht zu angeberisch rüber gekommen. Ich freue mich, wenn ihr meine Bewerbungszeit in Gedanken und Gebeten unterstützt. Ansonsten hoffe ich, ihr seid alle wohlauf und könnt die nächste Woche genießen. Ich bin gespannt, was sie alles für uns bereit hält.
Passt auf euch auf und kommt gerne wieder.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 2. September 2019

Sachsen

Hey ihr Lieben,

ich muss euch was sagen: Ich hab total vergessen, letzte Woche Fotos für euch zu machen. Jetzt ist das einzige Bild, das ich euch zeigen könnte, mein neues Bewerbungsbild, das ich letzte Woche extra beim Fotografen anfertigen lassen habe. Aber eigentlich wäre mir das nicht so recht, wenn das im Internet landet, deswegen muss ich wohl improvisieren und euch ganz andere Fotos zeigen (oder gar keine). Wisst ihr, was wir machen? Ich male einfach ein eigenes kleines Bild mit Paint um die Ereignisse der letzten Woche darzustellen. Das habe ich mal mit meiner Schwester gemacht. Wir haben ein Bild zum Kaufmann von Venedig zusammen gemalt, auf das ich heute noch sehr stolz bin. Es fasst all unsere Liebe für dieses Stück zusammen. Aber vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass meine Kreativität zwar hoch, meine Malkünste dafür aber beschränkt sind. Ich werde es trotzdem versuchen, zu jedem Ereignis etwas zu malen und dann schauen wir mal, was dabei raus kommt. Mir gefällt die Idee jetzt schon so gut, dass ich eigentlich nur vom Ergebnis enttäuscht werden kann. 😉
Also los geht's: Ich habe endlich mal meine Fenster geputzt. Ich weiß zwar gar nicht mehr, ob ich das nicht schon am Montag, oder doch erst am Dienstag gemacht habe, aber ich glaube, ich habe es das letzte Mal nicht erwähnt und weil ich so stolz darauf bin, wie sauber sie jetzt sind, muss ich es kurz hier erwähnen. Außerdem war ich Dienstag beim Fotografen und habe Bewerbungsfotos anfertigen lassen. Es war ein total heißer Tag und ich wollte ja irgendwie schon seriös aussehen auf dem Bild, also habe ich Jeans und eine weiße Bluse angezogen. Obwohl der Fotograf direkt bei mir um die Ecke war, war es einfach viel zu heiß in den Klamotten und ich war sehr froh, dass das mit den Fotos echt schnell ging und ich dann zuhause gleich wieder in Sommerklamotten schlüpfen konnte.
Am Mittwoch und am Donnerstag habe ich gearbeitet. Ich weiß gar nicht mehr so richtig, was da so los war, aber ich glaube, es lief gut. Mittwoch hatte ich nur den Eindruck, dass ausgesprochen viele Besucher in Diskutier-Laune waren und ihre Taschen partout nicht einschließen wollten. Ach ja, jetzt weiß ich es wieder. Es gab ein paar schöne Begegnungen. Nach einer Führung mit einer riesigen Gruppe sprach mich ein Ehepaar darauf an, ihnen würde meine Brille so gut gefallen. Als ich mich dann bedankte und sagte, die hätte ich in Dresden bei einem Optiker gekauft, meinten sie "Ach Dresden, da wohnen wir ganz in der Nähe." Später stand ich dann am Ausgang und sie kamen noch einmal bei mir vorbei. Da haben sie mich nochmal darauf angesprochen, dass ihnen meine Führung so gefallen hat. "Es ist nicht leicht mit so einer großen Gruppe, aber Sie haben sich gut durchgesetzt." Hat der Mann gesagt und kurz bevor sie dann raus gegangen sind, riefen sie mir noch zu: "Wir Sachsen sind stolz auf Sie." Das fand ich total süß. Ich freue mich sowieso immer, wenn mir jemand sagt, dass er stolz auf mich ist. Das ist ein tolles Gefühl. Nach meinem Geschichtsabi meinte meine Klassenlehrerin, ich könnte stolz auf mich sein, und ich war ganz gerührt davon. Deswegen fand ich den Moment auch total schön und habe mich sehr gefreut. Ein anderer Mann hat mich nach der Führung gefragt, ob ich aus Nordrhein-Westfalen komme. Scheinbar rede ich so. Als ich dann meinte, ich komme aus Sachsen, kam die Standardantwort "Ach? Das hört man ja gar nicht." Wahrscheinlich auch etwas, worauf ich stolz sein kann. 😉
Wo wir gerade dabei sind, kann ich ja kurz ein paar Worte zu Sachsen sagen. Ich liebe Sachsen und ich fühle mich immer mit den Leuten verbunden, die bei uns in die Residenz kommen und im breitesten Sächsisch fragen, ob sie sich hier ein Ticket kaufen können. Manchmal verstehe ich Sachsen aber auch nicht, und das ist meistens dann, wenn es um Politik geht. Sachsen hat gestern gewählt und auch wenn ich natürlich beruhigt bin, dass die AfD wenigstens nicht stärkste Kraft ist, wundert es mich doch, dass sie insgesamt so viel Zuspruch bekommt. In den Zeitungen heißt es dann immer, dass sich die Leute im "Osten" abgehängt fühlen und gerade in der Provinz viel AfD gewählt wird, und ich weiß ja auch, wie konservativ viele Sachsen sein können, aber ich halte die AfD für absolut unwählbar und verstehe nicht, wie so viele Menschen anderer Meinung sein können. Geht es denen wirklich so schlecht? Ja, ok, ich lebe mittlerweile "im Westen" und vielleicht kriege ich das einfach alles nicht mit, aber was bringt die Leute dazu, eine offensichtlich fremdenfeindliche Partei zu wählen? Angst? Wovor? Wut? Trotz? Dummheit? Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich die politische Lage jetzt nach der Wahl in Sachsen verändern wird und frage mich wirklich, ob die ganzen Leute, die aus Unzufriedenheit rechts wählen, auch irgendwann wieder zufrieden sein werden. Ich kann es mir nämlich nur schwer vorstellen, weil mir scheint, die wollen es gar nicht anders.
Aber kommen wir mal wieder in weniger heikle Gefilde zurück. Freitag habe ich dann meine Bewerbung fürs DAI fertig gestellt und war sehr stolz, als ich sie abgeschickt habe. Ich habe heute schon eine Bestätigungsmail bekommen, dass sie angekommen ist, die sich sehr nett angehört hat. Mal sehen, ob ich da in den nächsten Wochen noch etwas hören werde. In Nürnberg habe ich mich auch beworben und heute habe ich noch ein paar andere Stellenanzeigen gefunden, die vielversprechend klangen und bei denen ich mich im Laufe des Septembers eventuell noch bewerben möchte. Dann wird schon irgendwo irgendwas dabei sein. Am Samstag habe ich ein Hörbuch gehört und gepuzzelt und total vergessen, dass ich ja für das Museumsfest am Sonntag noch einen Kuchen backen wollte. Als mir das dann Abends um 9 Uhr wieder eingefallen ist, musste ich ein wenig improvisieren, aber der Kuchen ist sehr lecker geworden.
Am Sonntag war dann das Museumsfest zum Thema "Ritter und Burgfräulein". Dort war ich dann von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr beschäftigt. Es waren so viele Leute da und ich war am Anfang an einem Bastelstand der rettungslos überrannt wurde. Nach 3 Stunden war das Material dann aus und wir konnten nicht mehr weiter machen. Dann bin ich zur nächsten Station, wo man Kreisel basteln und bemalen konnte und keine Ahnung wie ich das angestellt habe, aber nach 10 Minuten am Stand hatte ich schon den ersten Farbfleck auf den Klamotten. 😉 Hoffentlich geht das wieder raus. Es war auf jeden Fall ein anstrengender Tag, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Zum Abschluss waren einige der Mitarbeiter noch zusammen Pizza essen und alle waren total glücklich, über die riesige Besucherzahl. Dann hat die Museumspädagogin immer gerufen: "Habt ihr eine Zahl für mich?" Und wir alle im Chor "Viertausend-dreihundert-sechsundsiebzig". (Wobei ich zugeben muss, dass ich mir die Zahl nicht richtig merken konnte und dann immer nur die viertausend-dreihundert mitgesprochen habe. Den Rest habe ich dann einfach mitgenuschelt. 😄)
Heute habe ich mich dann in den Zug gesetzt und bin nach Dresden gefahren. Ich muss erst am Samstag wieder arbeiten, deswegen gönne ich mir noch eine kleine Auszeit zuhause. Bewerbungen schreiben kann ich auch von hier aus. Ich durfte auch schon wieder etwas Auto fahren und es lief ganz gut. Langsam kriege ich den Dreh für die Kupplung bei dem Auto raus, so dass ich sie nicht zu schnell kommen lasse. Außerdem habe ich Erdbeertorte mit Mama gegessen und ein bisschen gelesen. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, zu viel am Computer zu sein und das tut meinen Augen nicht gut. Deswegen werde ich versuchen, in den nächsten Tagen mehr zu lesen. Das eine Buch, das ich heute angefangen habe, konnte mich aber noch nicht so richtig überzeugen.
So, jetzt habe ich glaube ich genug auf mein Bild gemalt. Es ist nicht besonders gut geworden, aber es gefällt mir doch ganz gut. Vor allem das Steckenpferd ist süß geworden.

Heute habe ich mir überlegt, ich könnte euch mal ein paar von den pädagogisch wertvollen Liedern zeigen, die ich als Kind immer gehört habe. Das hier habe ich heute zum Beispiel wiederentdeckt: https://www.youtube.com/watch?v=yB1WazOawN4. Kein Wunder, dass ich so gut geraten bin, oder? 😉
Jetzt habe ich doch viel länger für den Eintrag gebraucht, als ich eigentlich wollte. Aber das ist ja nicht schlimm. Ich habe ja Ferien und kann morgen ausschlafen. Bevor ich schlafen kann, muss ich aber noch ein paar Mücken in meinem Zimmer erschlagen. In Dresden sind die immer besonders schlimm. Ich freue mich, wenn euch der Eintrag gefallen hat. Mir hat es Spaß gemacht, für euch zu malen. In der nächsten Woche versuche ich wieder, ein paar richtige Fotos für euch zu machen.

Alles Liebe und bis bald
eure Hannah