Montag, 29. Januar 2018

Hannah regt sich auf

Hey ihr Lieben,

es ist schon wieder Montag und die letzte Vorlesungswoche hat begonnen. Bei mir ist es sogar nur noch eine halbe Woche (genauer gesagt habe ich nur noch morgen ein einziges Seminar), weil meine Kurse Mittwoch und Donnerstag ausfallen. Es wird trotzdem einiges los sein. Ich muss natürlich arbeiten, außerdem ist Mittwoch bei uns Semesterrückblick und von Freitag bis Sonntag fahre ich auf Exkursion nach Baden-Baden. Darauf freue ich mich eigentlich schon sehr, aber Montag steht halt die Italienisch-Klausur an und ich übe zwar schon ein wenig, aber es ist natürlich trotzdem doof die letzten Tage nicht da zu sein. Eigentlich wollte ich ja letztes Wochenende auch schon mal lernen und habe auch ein bisschen was gemacht, aber die meiste Zeit habe ich gar nichts Produktives gemacht. Das hat mich schon sehr geärgert. Ich mag es nicht, wenn nichts passiert. Man kann so schlecht über nichts berichten. Und ich erzähle doch so gerne lustige Geschichten aus meinem Leben.
Die letzte Woche ist auch so wenig passiert. Auf Arbeit ist es gerade stressig, weil ich ein Problem mit der Technik habe und nicht weiß, was ich machen soll, wenn ich das nicht wieder hin bekomme. Die restlichen Kurse verliefen ziemlich ereignislos und auch meine Freizeit hatte wenig zu bieten. Wäsche waschen, lesen, Serien schauen, puzzeln und dabei Hörbuch hören, Italienisch Hausaufgaben, schlafen, essen. Ich habe ja versucht, aus dem Wochenende etwas herauszuholen. Ich hab Samstag eine leckere Lasagne gemacht und abends wollte ich ins Theater gehen. Darauf hatte ich mich schon gefreut, aber es gab dann leider keine Restkarten mehr.
Sorry, das klingt jetzt alles irgendwie total deprimiert. Mein Wochenende war ja auch nicht wirklich schlecht. Es war nur ein wenig eintönig. Aber so ein paar kleine Sachen sind dann doch passiert, von denen ich euch berichten kann.
Freitag habe ich es endlich geschafft, die erste Postkarte abzuschicken. Ja, ich weiß. Sie kommt sehr spät und dabei hatte ich mir doch vorgenommen, dieses Jahr nicht immer alles so sehr aufzuschieben, aber ihr verzeiht mir es hoffentlich. In den letzten Wochen hatte ich so viel anderes im Kopf, was mehr Priorität hatte.
Das Kamel hat die Karte eigenhändig eingeworfen ;)
Sonntag war ich im Gottesdienst und im Anschluss gab es Kirchenkaffee. Der Gottesdienst war nämlich zusammen mit einem Schwesternorden aus Würzburg organisiert worden und eine von den Schwestern hat auch gepredigt (sie hat über die Arbeiter im Weinberg gepredigt und das sogar visualisiert. Das fand ich irgendwie nett 😊). Eigentlich wollte ich gar nicht zum Kirchenkaffee gehen, weil ich mir da alleine immer etwas komisch vorkomme, aber da sonst so wenige geblieben sind, bin ich dann doch hingegangen. Und es war echt schön. Es gab leckeren Kuchen und ich habe mich mit einer der Schwestern unterhalten. Die war ganz süß und hat mir gleich angeboten, dass ich ihr Fahrrad bekommen könnte, weil sie es nicht mehr braucht. Außerdem kam der Pfarrer der Gemeinde zu mir und hat mir die Hand geschüttelt und sich erkundigt, wer ich bin. Das war total ungewohnt, dass einfach jemand auf mich zukam und mir die Hand gab. Er kam mir schon so bekannt vor, aber mir ist erst eingefallen, woher ich ihn kenne, als er gesagt hat, dass er der Pfarrer ist. Er hat dann auch gefragt "Und wie darf ich Sie ansprechen?" (Ja, das hat er wirklich so gesagt.) Und ich meinte nur "Hannah" und hab mich dann den ganzen Tag gefragt, ob ich auch meinen Nachnamen hätte sagen sollen, weil danach so eine seltsame Pause war. 😄
Ja, das waren so die Highlights der letzten Woche. Spannend, oder?
Ich hab nicht mal mehr Fotos für euch. Ich habe nur noch ein Thema, über das ich mich ein bisschen aufregen könnte. Wie ich gestern Abend so im Bett lag, lese ich noch kurz ein wenig auf meinem Handy Nachrichten und sehe plötzlich, was Björn Höcke (warum dachte ich eigentlich, dass er Bernd heißt? 😉) mal wieder für Unsinn verzapft hat. Er hat in einer Rede in Eisleben behauptet, wenn die AfD erst an der Macht ist, werde er "die Direktive ausgeben, dass am Bosporus mit den drei großen M, das heißt Mohammed, Muezzin und Minarett Schluss ist." Einige Medien haben dann daraus gemacht, dass er den Islam in der Türkei verbieten will, was natürlich Quatsch ist, weil er das nicht kann. Ich war natürlich auch nicht dabei und kann auch nur wiedergeben, was ich nach ein wenig recherchieren so in den Medien gefunden habe, aber wie kommt er darauf, dass die AfD wenn sie in Deutschland an der Macht wäre so viele Kompetenzen hätte, dass sie verhindern könne, dass sich eine Religion in Europa ausbreitet? Ich meine, klar, ich kann ungefähr vermuten, was der Gedanken dahinter ist, aber wie er es formuliert ist doch total grotesk. Da werden doch ganz eindeutig rechtsradikale Wähler gefischt, auf die so ein Satz "Wenn wir erst an der Macht sind, werden wir ganz Europa umkrempeln" natürlich Eindruck macht. Und dann schiebt er noch nach, er sei ja kein Feind des Islams deswegen. „Deswegen bin ich kein Feind des Islam. Ich bin in religiösen Dingen tatsächlich tolerant. Ich sage aber, der Islam, der ist mit unseren Wertevorstellungen, mit unserer Art zu leben tatsächlich unvereinbar. Der Islam, der hat eine Heimat, das ist der Orient und meinetwegen Schwarzafrika, aber seine Heimat heißt nicht Sachsen-Anhalt, Deutschland und Europa.“ Das ist doch totaler Schwachsinn. Ich habe 6 Monate in einem islamisch geprägten Land gewohnt. Ich kann nicht behaupten, dass Mohammed, ein Muezzin (ja, ich gebe zu, die sind laut, aber nach 'ner Weile hört man sie schon gar nicht mehr) oder ein Minarett (Leute, es ist nur ein Gebäude) mich als Europäerin in meiner Lebensweise eingeschränkt hätten. Ja, Moslems beten zum Teil fünf mal am Tag (ein wenig ungewohnt, aber nichts, woran Europa kaputt gehen würde), ja, sie essen kein Schweinefleisch (auch daran wird Europa nicht zu Grunde gehen) und ja, das Frauenbild ist ein anderes (das wird wahrscheinlich der größte Streitpunkt sein, aber auch da sollte man nicht pauschalisieren). Ich verstehe sein Problem nicht und das der ganzen anderen Leute, die AfD gewählt haben. Haben wir nicht Platz für kulturelle Vielfalt? Muss es denn ein Richtig und ein Falsch geben, wenn es um Glauben geht (so lange niemand dabei zu Schaden kommt)? Warum gibt es immer noch so viele Leute, die Europa für etwas besseres halten? Uns nimmt doch keiner deswegen unsere Kultur weg, dass er zu uns kommt (zumindest gehe ich davon aus). Kriegt euch wieder ein, Leute. Die Welt geht nicht unter, nur weil in Deutschland eine Moschee gebaut wird.
Wisst ihr, was mit meinen Wertevorstellungen nicht vereinbar ist? Solche Aussagen! Und deswegen schlage ich vor, dass sich mal irgendjemand, der im Moment die Macht hat (aus welchem Land scheint dabei ja egal zu sein, in Europa kümmern sich alle um alles), darum kümmert, dass bald mit den 3 großen Ps Schluss ist: populistischen Hassreden, Pauschalisierungen und pöbelnde Deppen. Damit wäre meiner Welt zumindest schon deutlich geholfen. 😊

So, und nachdem ich mich jetzt mal so richtig schön aufgeregt habe, lockere ich die Stimmung etwas auf mit einem lustigen Text vom guten Christian Ritter, den ich euch glaube ich neulich schon mal empfohlen habe, aber er hat echt viele gute Texte: https://www.youtube.com/watch?v=t9e565ZfN9M.
Jetzt ist es schon spät und ich muss morgen früh raus um zu arbeiten. Nächste Woche melde ich mich wieder und berichte von meiner Exkursion und meiner Italienisch-Klausur,
Bleibt bis dahin bitte alle gesund und munter. Allen StudentInnen wünsche ich viel Erfolg bei allen anstehenden Prüfungen. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt mit dem heutigen Eintrag und freue mich wie immer über Kommentare (muss auch nichts politisches sein 😉).
Alles Liebe
eure Hannah

Dienstag, 23. Januar 2018

Aus dem Leben eines Zwillings

Hey ihr Lieben,

na, wie geht's euch? Ich bin gerade aus der Uni gekommen und hatte ein wenig Kopfschmerzen. Da hilft nur eine große Tasse Tee, ein Schokoeis und ein wenig Musik, wie zum Beispiel das hier: https://www.youtube.com/watch?v=5u9tub0zleg (er hat sich letzte Woche verlobt, da hat er eine Erwähnung in meinem Blog verdient 😉).
Es tut mir sehr leid, dass der Eintrag einen Tag zu spät kommt. Ich musste mich gestern noch um eine Präsentation kümmern, die ich eigentlich heute halten sollte. Aus Zeitgründen wurde ich dann aber wieder auf nächste Woche verschoben (nachdem man mich vor ein paar Wochen erst von nächster Woche auf diese Woche vorgezogen hat). Und dabei habe ich heute extra die LEGO-Ohrringe angezogen (weil ich eine LEGO-Ausstellung präsentiere). Na ja, was soll's. Die Präsentation steht jetzt jedenfalls und es ist mir sogar lieber, wenn ich genug Zeit habe. Ansonsten plätschert die Uni gerade so ein wenig aus, was Phasen der trügerischen Entspannung nach sich zieht. Eigentlich sollte ich die Zeit nämlich nutzen, um Italienisch zu lernen (oder schon etwas vorzuarbeiten, wo ich im März doch so lange nicht da bin). Aber in der Bibo gab es neulich so viele tolle Bücher, da konnte ich einfach nicht widerstehen und nutze meine Freizeit gerade gerne zum Lesen.
Eigentlich hätte ich mich schon letzte Woche Dienstag wieder bei euch melden sollen. Da kam nämlich der Fernsehbeitrag meiner Zumba-Gruppe im Fernsehen. Einigen von euch habe ich es ja schon gesagt, aber wer es noch nachträglich sehen will, kann das hier gerne tun: https://www.br.de/mediathek/video/zumba-fitness-sport-tanz-dich-fit-mit-zumba-av:5a5e31f11e04610018f9459e. Und ja, man sieht mich (sogar ziemlich oft) und nein, wir sind sonst nicht so viele (das war nur fürs Fernsehen so. Wir sind nicht wenige, aber auch nicht so viele wie in diesem Beitrag). 😊
Die letzte Woche ist irgendwie rasend schnell vergangen. Es war Freitag und ich konnte gar nicht verstehen, dass mein Ausflug nach Hildesheim schon eine Woche her war. Nach dem Pitch am Montag war ein bisschen die Luft raus und ich habe Mittwoch und Donnerstag außer der Arbeit nur sehr wenig gemacht. Dienstag habe ich mich ewig mit Freunden in der Cafeteria verquatscht. Ich mag unsere gemeinsamen Mensa-Besuche echt gerne. Leider ist einer von uns jetzt umgezogen, weil er einen Job hat (worüber ich mich natürlich sehr freue, aber in der Mensa- und Kaffeerunde wird er fehlen). Dienstag ist doch noch was ganz witziges passiert, fällt mir gerade ein: Ich habe an einer Studie teilgenommen, bei der man sich Steckbriefe anschauen und danach dazu Fragen beantworten musste. Ging nur etwa 15 Minuten und zur Belohnung gab es eine Tafel Rittersport. Wie hätte ich da ablehnen können? 😉
Freitag war ich dann wieder produktiver und abends war die Abschiedsparty des besagten Freundes. Das war ein schöner Abend und es ging ziemlich lange, weil wir nachts halb 3 dann noch beschlossen haben, tanzen zu gehen. Ich bin so selten tanzen in Würzburg. Ich bin auch oft kein Fan von den Leuten, die man so im Club trifft. Ich will nicht von irgendeinem wildfremden Typen angetatscht werden, auch wenn es nur an der Hand ist. Dabei tanze ich eigentlich ganz gerne (wenn gute Musik läuft). Man muss halt mit den richtigen Leuten unterwegs sein. Die Musik in der "Bombe" am Freitag hätte besser sein können, aber es war insgesamt schon ein schöner und lustiger Abend.


Am Samstag bin ich dann nach Thüringen in die Rhön gefahren, weil ich zu Lukas' Geburtstag eingeladen war (ihr erinnert euch an seinen Gastbeitrag vom letzten Mal?). Der Ort, wo er wohnt, ist zwar irgendwo im nirgendwo, aber man fuhr gar nicht so lange von Würzburg aus (dabei hatte ich mich darauf gefreut, im Zug etwas lesen zu können 😉). Die Feier war sehr schön. Es waren ein paar Leute aus seiner Familie da und auch ein paar Leute aus Lenis und meiner Familie und das war eine schöne Mischung. Alle haben sich gut verstanden (Lukas' Brüder sind beide echt nett) und es gab gutes Essen. So muss ein Geburtstag doch sein. 😊


Wir haben auch einen Spaziergang gemacht.

Sonntag bin ich dann zurück nach Würzburg gefahren und habe noch ein wenig Unizeug gemacht und gelesen. Montag habe ich mal mit meiner Dozentin besprochen, dass ich gerne meine Masterarbeit bei ihr schreiben würde und sie meinte, sie wäre bereit, sie zu betreuen. Das genaue Thema muss ich aber noch festmachen.
Tja, tatsächlich passiert gerade gar nicht so viel bei mir, bzw. es passiert schon einiges, aber das hat viel mit Uni und Prüfungen zu tun. Am 10. Februar habe ich Chorkonzert und da sind wir zur Zeit auch fleißig in der Endprobenphase. Vielleicht hat ja der eine oder die andere von euch Lust zu kommen. Da würde ich mich sehr freuen. Ich habe sogar ein paar (genauer gesagt zwei) kleinere Rollen im Rahmenprogramm und stehe im Programmheft. 😁
Da ich sonst so wenig zu berichten habe, gibt es heute mal wieder einen Ausschnitt aus einem alten Tagebucheintrag. Er handelt vom Tag der offenen Hochschultür bei dem Leni und ich mit ein paar Freundinnen in Leipzig waren und uns die Schauspielschule und die Uni angeschaut haben (nur so aus Spaß, wenn man schon mal Schulfrei hat).

Fr. 13.01.2012
"Dann waren wir bei einem Grundlagenseminar, wo so Übungen vorgeführt wurden. Die waren auch echt spannend. Am Ende haben sie Telefongespräche gespielt in einer Rolle, wo dann der Gesprächspartner wechselte. Sehr lustig. Und mitten in dem Seminar sagte die eine plötzlich 'Hey, das sind ja Zwillinge.' und alle anderen 'Stimmt.' 'Das ist ja lustig'. Hihi, das war schon toll. (...)
Und abends waren wir in Dresden ja dann im Theater. Das war so toll. Robert hat uns erkannt und immer mal angesprochen. 'Ach, die Zwillinge können mir bestimmt sagen, was die Quersumme von 13 ist.' und dann haben sie Bier ausgeteilt und Robert wollte erst Pauline eins geben, die zwischen uns saß und meinte dann aber 'Nein, erst die Zwillinge.' (...) und Thomas meinte wir wären ihre Lieblingszwillinge und immer da. Jonas hat uns zum Abschied die Tür aufgehalten. Er ist toll."

So, das war es für heute von mir. Für diese Woche stehen bisher auch kaum Termine an, also muss ich mal schauen, wovon ich euch nächste Woche berichten kann. Ihr könnt euch ja in den Kommentaren was wünschen. 😉 Ich freue mich, wenn euch dieser Beitrag gefällt und ihr es mich wissen lasst.
Bleibt gesund und behütet und passt auf euch auf.
Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 15. Januar 2018

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Hey ihr Lieben,

gerade fühle ich mich, als könnte ich jede Sekunde einschlafen. Die letzte Woche war echt lang und anstrengend. Es ist so viel passiert. Ich habe einen sehr schönen Ausflug gemacht, von dem ich letzten Montag noch überhaupt nichts wusste. Aber am Besten erzähle ich alles der Reihe nach.

Ich hatte ja letzte Woche schon erwähnt, dass zur Zeit mehrere Präsentationen bei mir anstehen. Eine davon war heute und sie ist echt gut verlaufen. Trotzdem mussten wir letzte Woche noch richtig viel vorbereiten. Außerdem muss ich bis nächsten Sonntag eine Ausstellungskritik schreiben, für die ich bis letzte Woche Montag noch nicht einmal eine Ausstellung zum Kritisieren ausgewählt hatte. Dazu kam die Arbeit. Dementsprechend viel war letzte Woche zu tun. Und obwohl es so viel zu tun war, fühlte ich mich Dienstag nicht überfordert, sondern total motiviert. Dieses komische Gefühl hatte ich letztes Semester schon einmal während einer Phase, in der ich in kürzester Zeit sehr viel erledigen musste. Es ist total seltsam. Man hat plötzlich Lust, mal allen zu zeigen, was man drauf hat. Und so plante ich am Dienstag einfach mal mega spontan einen Ausflug nach Hildesheim, wo ich mir die Ausstellung "Städte - Burgen - Pyramiden. Kulturwelten im LEGO-Format" anschauen wollte. Ich hab Züge gebucht und ein Zimmer in einem Hotel mit Frühstück. Ich hatte so große Lust auf diesen Ausflug und schon die Planung hat mir großen Spaß gemacht. Eigentlich war es total verrückt, weil ich das Wochenende zuhause ja gut für die Planung der Präsentation heute hätte gebrauchen können, aber vermutlich hätte ich zuhause auch nicht mehr geschafft und außerdem musste die Ausstellungskritik ja auch vorankommen.
Dienstag stand ja auch das neue Aufgabengebiet auf Arbeit an, von dem ich euch erzählt hatte. Ich musste einen Haufen Sachen scannen. Nicht besonders aufregend. Es war allerdings alles noch etwas verwirrend, weil die Ansprechpartner beide nicht da waren. Zum Glück hat mich ein nettes Mädchen noch einmal in die Funktionsweise des Scanners eingeführt. Jetzt hat sich allerdings rausgestellt, dass wir doch noch nicht mit der Digitalisierung anfangen sollen, und so arbeite ich ab dieser Woche wieder die komplette Arbeitszeit im Museum. Irgendwie sind die Absprachen da alle etwas chaotisch, aber mich stört es auch nicht, wenn ich nicht 3 Stunden meiner Arbeitszeit mit Scannen verbringen muss. 😊
Mittwoch war dann ein langes Planungstreffen mit meiner Gruppe für die Präsentation heute, danach Uni und abends noch Chor. Der Donnerstag wurde auch nicht viel besser. Ich war in der Uni, auf Arbeit, habe Italienisch Hausaufgaben gemacht und war abends noch beim Treffen der Fachschaftsinitiative.
Freitag ging dann endlich mein Ausflug los und ich bin extra früh aufgestanden, um viel Zeit in Hildesheim zu haben. Am Anfang hat mir Hildesheim nicht so gut gefallen. Um den Bahnhof herum wirkt alles ein wenig verwahrlost. Später habe ich dann aber noch die schönen Ecken entdeckt.


Der Marktplatz ist echt wunderschön und dort habe ich mir gleich das Besucherzentrum Welterbe angeschaut, da ich dieses Semester auch schon ein Referat über Welterbe in Hildesheim gehalten habe. Das Besucherzentrum hat mir sehr gut gefallen. Die hatten fast ausschließlich Medienstationen, aber mit ein paar sehr coolen Funktionen, die ich so noch nicht gesehen hatte. Besonders cool fand ich ein Fernglas, durch das man durchschauen und sich dann drehen konnte und dann wurden einem jeweils weitere Welterbestätten, die in der Richtung, in die man schaute, lagen, angezeigt mit Bildern und Infos. Das zweite war eine riesige Weltkarte, auf der alle Welterbestätten auf der ganzen Welt angezeigt waren und man konnte sie jeweils anklicken und bekam dann mehr Informationen. Mit der Karte hätte ich mich Stunden beschäftigen können. Die war total interessant.
Danach hatte ich Hunger und habe mich auf die Suche nach einem preisgünstigen kleinen Lokal umgeschaut. Was ich gefunden habe, war das Pfannkuchenhaus. Das war ein total uriges Café voll mit Antiquitäten, aber richtig gemütlich und dort habe ich eine Heiße dunkle Schokolade und einen Pfannkuchen mit Kirchen bestellt. Das war soo lecker und nur eines der Beispiele, als ich in Hildesheim das Gefühl hatte, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Nachdem ich mir noch ein Buch als spätere Belohnung für getane Arbeit gekauft und meine Sachen im Hotel verstaut hatte, stand mein erster Ausstellungsbesuch an. Für eine Ausstellungskritik soll man am besten zwei Mal ins Museum gehen: einmal nimmt man die Ausstellung aus der Sicht eines Besuchers wahr und beim zweiten Mal schaut man aus museologischer Sicht und achtet noch einmal speziell auf einige Dinge. Freitag war ich also nur als Besucher da, obwohl es natürlich im Endeffekt so ist, dass man als Museologe trotzdem immer schon mit diesem museologischen Blick in eine Ausstellung geht und schaut, was funktioniert und was nicht funktioniert.
Die Ausstellung ist echt schön und es gibt sehr viel zu entdecken. Leider sind Fotos nur für den privaten Gebrauch erlaubt und ich bin mir nicht sicher, ob mein Blog noch als privat zählt, aber ich kann euch ein paar Bilder von außerhalb der Ausstellung zeigen.


Überhaupt ist das Roemer- und Pelizaeusmuseum ein riesiges Haus mit 3 Sonderausstellungen und einer großen Dauerausstellung zu den drei Bereichen Ägypten, Asien und Amerika. Leider war mein Kopf schon so voll mit Informationen, dass ich durch die anderen Ausstellungen immer nur kurz durchlaufen konnte. Sie haben mir aber auch von der Gestaltung schon echt gut gefallen. Das RPM hat übrigens (wie ich fälschlicherweise angenommen hatte) nichts mit Römern zu tun, sondern ist lediglich nach den Herren Roemer und Pelizaeus benannt.
In der Sonderausstellung war Freitag nicht so viel los, nur noch ein älterer Mann mit seinem Enkel war da, mit denen ich immer mal ins Gespräch gekommen bin über etwas, was man in den Lego-Welten entdecken konnte. Das fand ich schön und ein gutes Beispiel, wie solche Ausstellungen auch den Dialog unter den Besuchern fördern.
Freitag Abend ging mein "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort" Erlebnis weiter, indem ich erst einmal genau zu der Zeit auf den Marktplatz zurückkam, als ein Glockenspiel eine schöne Melodie spielte und ich dann an der Eisbahn vor meinem Hotel vorbei kam, auf der zu der Zeit gerade Einkunstläuferinnen auftraten. Das waren noch Schülerinnen, also noch keine Profis, aber es sah schon echt schön aus.

Zurück im Hotel habe ich erste Eindrücke aus der Sonderausstellung aufgeschrieben und danach fleißig an der Präsentation für heute gearbeitet (ich habe doch gesagt, es war ein arbeitsreiches Wochenende. Wer gedacht hat, ich wäre zum faulenzen nach Hildesheim gefahren, der hat sich getäuscht).
Ausgeruht und nach einem sehr leckeren ausgiebigen Frühstück bin ich dann am Samstag nochmal ins Museum gegangen. Das Kassen- und Aufsichtspersonal war das gleiche wie am Tag zuvor und die fanden es glaube ich ganz witzig, dass ich schon wieder da war. Als ich der Aufseherin dann erzählt habe, dass ich Museologie studiere, hat sie mir aber noch ein paar hilfreiche Hinweise über die Ausstellung gegeben. Insgesamt habe ich ein sehr gutes Gefühl für die Ausstellungskritik und bin sehr froh, mich für diese Ausstellung entschieden zu haben. Außerdem gab es im Museumsshop coole Ohrringe im Lego-Stil. Die werde ich dann natürlich zur Präsentation meiner Ausstellungskritik tragen. 😉 Nachdem ich mir noch ein wenig die anderen Ausstellungen angeschaut habe (in der ich viele lustige Dinge entdeckt habe, aber die jetzt hier aufzuführen, dafür ist es ein bisschen zu spät. Vielleicht ein anderes Mal), hatte ich noch Zeit, um mir noch die beiden Weltkulturerbe-Kirchen in Hildesheim anzuschauen. Im Dom war leider ein Gottesdienst, weshalb ich dort nicht hinein schauen konnte, aber dafür habe ich mir den 1000 jährigen Rosenstock angeschaut, der in einem wunderschönen Kreuzgang neben dem Dom steht und mit dem Gründungsmythos von Hildesheim verbunden wird.
St. Michaelis
Dom 




Leider war das Wetter die ganze Zeit sehr trüb und am Samstag wurde es dann sogar noch richtig kalt. Daher habe ich versucht, die restliche Zeit, bis mein Zug zurück fuhr, dann doch lieber im Warmen zu verbringen. Ich war noch in der Buchhandlung (nur zum Schauen, ich hatte mir ja erst ein neues Buch gekauft) und kurz im Stadtmuseum (weil ich ja noch nicht genug Museum für die zwei Tage hatte), dann bin ich zum Bahnhof gelaufen. Samstagabend habe ich dann ganz gemütlich gelesen und mir eine Pause gegönnt bevor es Sonntag noch mal richtig los ging. Von halb 10 bis 20 Uhr saß ich mit meiner Gruppe zusammen und habe an der Präsentation heute gearbeitet. Danach habe ich zuhause noch weiter gearbeitet. Und nachdem ich Samstag bis halb 2 Uhr gelesen und gestern bis 1 Uhr nachts noch Italienisch-Hausaufgaben gemacht habe, bin ich heute entsprechend fertig. Leider kann ich morgen Vormittag auch nicht faulenzen, sondern will in die Bib fahren und die Ausstellungskritik schreiben. Aber dafür reicht es ja, wenn ich zwischen um 8 Uhr und um 9 Uhr aufstehe.
Trotzdem fand ich die letzte Woche extrem gut. Ich war richtig stolz auf mich wegen meines spontanen Ausflugs und die Präsentation heute hat ja auch gezeigt, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt mit meinen ausführlichen Ausführungen. Ich bin gerade zu müde, um zu entscheiden, was erwähnenswert ist und was nicht. Bitte nehmt es mir nicht übel.
Vielen Dank für euer Feedback zum letzten Eintrag. Findet ihr eigentlich, ich sollte die Tagebuch-Rubrik weiterführen? Die letzten Male hatte ich es vergessen und heute ist der Eintrag schon lang genug, aber wenn mir mal wieder danach ist, gibt es vielleicht auch mal wieder einen Einblick. Über Rückmeldungen, wie euch dieser Eintrag gefallen hat, würde ich mich wie immer sehr freuen.
Ich hoffe, euch geht es auch gut und freue mich darauf, einige von euch am nächsten Wochenende zu sehen.
Liebste Grüße
eure Hannah 😴

Montag, 8. Januar 2018

Abschied von der Weihnachtszeit

Hey ihr Lieben,

neuer Montag, neuer Blogeintrag. So wie wir das hier eben so handhaben. Der letzte Eintrag ist zwar noch gar nicht so lange her, aber da der Rest der Woche für mich arbeitsreich genug wird und um wieder etwas in die alte Ordnung reinzukommen, kriegt ihr heute schon wieder etwas zu lesen.
Ich freue mich besonders, euch heute auch den lang angekündigten Gastbeitrag präsentieren zu dürfen. Luki hat ihn mir gerade geschickt und ich finde, er ist echt super geworden. Vielen Dank nochmals auch an dieser Stelle. Am besten fangen wir gleich damit an und danach erzähle ich euch, was ich so in den letzten Tagen noch alles erlebt habe.

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Weihnachten bei den Knittels

Klingt schon fast nach einem Titel für einen Kinofilm, aber ob mein Beitrag dafür eine geeignete Grundlage bietet, können nur eure Kommentare entscheiden. Also schonmal nicht vergessen: Eure Kommentare unter diesem Beitrag könnten Bestandteil des Abspanns werden ;-). Bitte schreibt dort auch mögliche Filmtitel hin.
Eigentlich hatte ich an Weihnachten in Reichenberg keine besonderen Erwartungen, da ich mir ein ganz normales Familienfest erhofft hatte. Naja zumindest war ich etwas gespannt, wie so die Familienzusammenkunft sein wird und ob sich alle wiedererkennen und freuen, sich zu sehen. Doch das lief am 23.12. abends ziemlich gemütlich und zum Glück unspektakulär ab.
Dankbar bin ich schon jetzt dafür, dass ich Heiligabend mit bei den familiären Feierlichkeiten dabei sein durfte. Auch die Geschenke, die ausgetauscht wurden, haben mir gezeigt: Hier mag man sich, hier schätzt man sich. Das finde ich sehr schön!
Begonnen mit dem Adventskonzert des Dresdner Kreuzchors mit amerikanischer Sängerin am 22.12. und einem letzten kleinen Einkaufsbummel mit anschließendem Kinobesuch am 23.12. war auch der Empfang in Reichenberg wie immer herzlich und angenehm. Hier herrscht kaum Hektik oder Streit - Die Freude über die Gemeinsamkeit und die glückliche Familie überwiegt - und das ist auch gut so.
Nach dem für meine Verhältnisse späten Schmücken des Weihnachtsbaums am 24.12. vormittags und einer von mir parallel dazu angeregten Aussortier-Aktion alter Weihnachtsdeko konnten wir alle gemeinsam Helenes selbst geschriebenes Krippenspiel verfolgen. Dazu an dieser Stelle noch einmal Gratulation an die Autorin und Dankeschön für die praktische Umsetzung und Inszenierung durch Friederike.
Der bis dahin relativ harmlos und adrenalinfrei verlaufene Heiligabend-Tag kann mit den weiteren Vorkommnissen des Heiligabends jedoch bei Weitem nicht mithalten!
Es folgte ein wahrliches „Krimi-Dinner“, ganz ohne Ankündigung oder Morddrohung.
Es war einfach spektakulär und atemberaubend.
Nach dem Gebet startete das Fleisch-Fondue, welches mein erstes war und daher von vornherein meine Aufmerksamkeit weckte. Bereits nach wenigen Minuten traf ein Fettspritzer direkt unter das Auge eines bebrillten Mitessers (hier aus Datenschutz-Gründen nicht beim Namen genannt), was mich dazu bewog, meine Brille etwas tiefer aufzusetzen und ein innerliches Halleluja darüber anzustimmen, dass ich am weitesten vom spitzenden Fondue entfernt saß. Auf jeden Fall ließ ich es nach dieser ersten überraschenden Aktion nicht mehr aus den Augen, was mir den gewohnten Vorgang des Essens (Gabel vom Teller zum Mund führen) jedoch radikal erschwerte. Zum Glück kleckerte ich mich dabei nicht voll.
Trotz meiner Hoffnung, dass der Spritzer die letzte Aufregung des Abends war und ich in Ruhe das Dinieren mit dem Fondue kennenlernen kann, ging das „Krimi-Dinner“ tatsächlich erst richtig los. Kurz darauf begann der ganze Kessel an zu blubbern und das Fett spitze so doll, dass der Deckel-Rand, auf welchem die Spieße auflagen, kurzerhand nach oben floppte. In diesem Moment erschrak ich mich und hopste sogar leicht von meinem Stuhl, ohne jedoch bei der Landung die Sitzfläche zu verfehlen. Andere Anwesende bezeichneten den Topf daraufhin sogar als Fondue-Vulkan - nun ja, das sagt doch schon viel…
Nach dieser zweiten Aufregung entschloss sich die Familie, welche das Fondue nach eigener Aussage seit vielen Jahren (unfallfrei?) praktizierte, die verbliebenen Fleisch-Stücke sicherheitshalber in der Küche zuzubereiten. Da fiel mir schon ein Stein vom Herzen, da ich aufgrund der Gefahr des spitzenden Fondue-Fetts etwas unter Strom stand.
Gegen Ende des trotz aller Aufregung sehr leckeren Essens geschah das, was den bisherigen Vorkommnissen die Krone aufsetzte. Vom märchenhaften Echtkerzen-Leuchter über dem Esstisch fiel wenige Minuten nach dem Wechsel einiger abgebrannter Kerzen tatsächlich eine Kerze vom Leuchter herunter - mitten auf dem Tisch - und zwar ziemlich genau auf die Stelle, an der vorher noch das Fondue gestanden hatte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn in das heiße, kochende Fett auch noch eine brennende Kerze gefallen wäre…
Obwohl mir diese drei Erlebnisse eigentlich schon krimihaft genug waren, ließ es sich Friederike nicht nehmen, nach dem Essen auch noch von weiteren realen Schauergeschichten zu erzählen, wie beispielsweise einem Fingernagel in einem Auge. Wahrscheinlich wollte sie mir damit zum Ausdruck bringen, dass in dieser Familie zu jedem Ereignis passende Gesprächsthemen zu finden sind. Letztlich hat das alles ja doch ziemlich gut zusammen gepasst.
Ich für meine Fälle bin froh, das Krimi-Dinner überlebt zu haben und möchte einen weiteren Versuch nicht missen, ein Fleisch-Fondue zu überstehen. Vielleicht gibt es im nächsten Jahr am Heiligabend ja nicht Fondue, sondern Raclette…auf jeden Fall freue ich mich schon jetzt auf eine neue Folge - Weihnachten bei den Knittels.


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Er war gespannt, ob sich alle wiedererkennen. So witzig. 😁 Ich habe mir die Freiheit herausgenommen, den Beitrag noch mit einem Bild zu schmücken. Ich hoffe sehr, dass das für die beiden abgebildeten (oder soll ich sagen, die vier abgebildeten?) in Ordnung ist. Wenn nicht, sagt mir bitte Bescheid, dann nehme ich es wieder raus.
Nun zu mir. Ich habe die letzten Tage in Dresden viel gelesen (ich habe es tatsächlich geschafft, alle Bücher, die ich mitgeschleppt hatte, auch wirklich zu lesen. Wenn ich mir schon den Rücken kaputt mache, dann war es wenigstens nicht umsonst 😉). Außerdem habe ich mich tatsächlich gleich an einen der Neujahrsvorsätze gewagt. Ich war joggen. Meine Ausdauer lässt aber in der Tat noch zu wünschen übrig und ich habe heute immer noch Muskelkater. Hoffentlich ist der dann wenigstens bis morgen wieder weg (damit ich mir durch Zumba neuen holen kann^^). Und das wichtigste beim Sport ist ja auch, dabei gut auszusehen. 😄 (Das sehr breite Stirnband hat mir meine Schwester zu Weihnachten geschenkt. Es ist selbst gestrickt und vielfältig als Mütze, Schal oder eben Stirnband einsetzbar. Ich fand das so süß, dass ich etwas selbstgestricktes bekommen habe. Ich kann nicht mal stricken.)
Ich mag Licht und Schatten auf diesem Bild irgendwie sehr.
Am Samstag war ich dann zum Weihnachtsoratorium des Bachchors, in dem ich früher auch mal mitgesungen habe. Ich mag das WO. Besonders in den Teilen 4-6 gibt es sehr schöne Stellen, wie die Tenorarie mit den beiden Sologeigen. Allerdings habe ich die Teile 4-6 jetzt auch schon um einiges häufiger gehört als 1-3. Und die Pauken ganz am Anfang sind natürlich auch nicht zu verachten.


Sonntag habe ich mir dann noch einmal ein Krippenspiel angeschaut, das Jugendliche aus Moritzburg aufgeführt haben. Es war schon ziemlich witzig, aber an Lenis Stück kam es nicht ganz heran. Dafür war es mir etwas zu flach.
Und dann hieß es Abschied nehmen von der Weihnachtsstube und irgendwie auch der Weihnachtszeit.

Nach Weihnachten und Silvester fahre ich immer besonders ungern wieder von zuhause weg, denn ich weiß, dass Baum und Stern wohl nicht mehr da sein werden, wenn ich das nächste Mal kommen werde. Aber was muss, das muss und so bin ich gestern Abend wieder gut in Würzburg angekommen und habe ganz fantastisch in meinem Bett geschlafen. Es ist wirklich so gemütlich, dass es morgens immer total schwierig ist, aufzustehen. Heute war ich schon wieder total spät dran.
Der Unitag heute war ziemlich anstrengend. In jedem Kurs wurde überzogen, dadurch hatte man weniger Pause und am Ende war die Luft einfach raus. Hinzu kommt, dass im letzten Seminar ein Referat über kulturelles Erbe der Deutschen in Tschechien und Polen gehalten wurde und das einzige, an das ich zur Zeit bei Polen denken möchte, das hier ist: https://www.youtube.com/watch?v=mTPSKB4AkmA 😊
Na ja, auf jeden Fall entspanne ich jetzt wieder ein wenig, damit ich morgen wieder neue Energie für all die Aufgaben diese Woche habe. Morgen beginne ich mit einer neuen Aufgabe auf Arbeit (zusätzlich zu meinen bisherigen Aufgaben) und ich bin schon ein wenig nervös, wie das wohl werden wird und ob ich mich schnell einarbeite. Ansonsten stehen in den nächsten Wochen einige Präsentationen an, auf die ich mich vorbereiten muss. Was das angeht, bin ich aber irgendwie noch ziemlich entspannt (obwohl ich das vermutlich nicht sein sollte, den viel Zeit ist nicht mehr).
Ich hoffe, euch geht es gut und ihr seid auch gut in das neue Arbeitsjahr gestartet. Ist ja nicht mehr lange hin, dann haben alle Studierende schon wieder Semesterferien. 😊
Ich freue mich, wenn ihr kommentiert, wie euch dieser Beitrag gefallen hat (und vergesst auch nicht, Lukas einen Filmtitel in die Kommentare zu schreiben. Mein Vorschlag ist: Feuer am Fondue-Vulkan).
Passt auf euch auf.
Alles Liebe
eure Hannah

Donnerstag, 4. Januar 2018

Zwischen Chaos und Besinnlichkeit

Hallo ihr Lieben,

leider habe ich es doch nicht geschafft, Ende Dezember noch einen Eintrag zu verfassen, daher melde ich mich jetzt erst zurück aus der Weihnachts- und Neujahrspause. Allen, denen ich es noch nicht persönlich gesagt habe, wünsche ich nachträglich noch ein frohes und gesundes neues Jahr mit vielen tollen Erlebnissen und guten Begegnungen mit netten Menschen. Außerdem würde ich mich natürlich freuen, wenn ihr meinen Blog auch in diesem Jahr wieder fleißig lest.
Habt ihr gute Vorsätze für das neue Jahr? Ich habe das letzte Jahr ein paar Tage vor Neujahr nochmal im Kopf Revue passieren lassen und es haben sich im wesentlichen 3 Vorsätze für das neue Jahr heraus kristallisiert:

1. Wieder mehr joggen gehen (eigentlich habe ich das früher gerne gemacht, es aber das letzte halbe Jahr sehr schleifen lassen. Zumba ist zwar ein gutes Ausgleich, aber es kann sicher auch nicht schaden, mal wieder ein wenig an der Ausdauer zu arbeiten).
2. Die Dinge nicht mehr so aufschieben (wenn ich irgendetwas nicht machen will, schiebe ich das immer ewig vor mir her. Das sollte ich auf jeden Fall ändern).
3. Mehr Fragen stellen (Da ich mir ja demnächst eine Fragestellung für meine Masterarbeit überlegen sollte, habe ich mir die allgemeine Aufgabe gestellt, mehr Fragen zu stellen. Mal sehen, was daraus wird).

Im Moment läuft es allerdings eher schleppend an. Ich war noch nicht joggen diese Woche und habe einige Dinge vor mir her geschoben. Aber jetzt sind die Vorsätze ja öffentlich, da entsteht ein gewisser Zugzwang. 😉

Weihnachten war dieses Mal ein wenig chaotisch bei uns. Es sind ein paar schräge Dinge passiert, aber vielleicht erzählt Luki dazu ja etwas in seinem Gastbeitrag. Ich liege ihm schon eine Weile damit in den Ohren, aber noch hat er nichts geschickt und ich will nichts vorwegnehmen. Daher poste ich jetzt erst Mal ein Bild von unserem Weihnachtsbaum und warte ab, ob er demnächst noch was schickt.

Es war allerdings nicht nur chaotisch. Die Bescherung war zum Beispiel sehr schön und ich habe viele tolle Geschenke bekommen. Die Weihnachtsfeiertage habe ich dann mit Essen, Spielen, Lesen und allgemeinem Nichts-tun verbracht. 😊
Am 27. bin ich dann nach Erfurt gefahren, wo ich mich mit der Gruppe getroffen habe, mit der ich zum Taizétreffen nach Basel gefahren bin.
Der beleuchtete Domplatz war so ein schönes Motiv.
Zur Erklärung hole ich mal ein bisschen weiter aus. Es gibt in einem kleinen Ort in Frankreich namens Taizé eine Bruderschaft (ich beschreibe es immer als eine Art Kloster, aber es ist kein richtiges Kloster. Fragt mich aber bitte nicht, was da der genaue Unterschied ist.) Auf jeden Fall leben die Brüder dort in einer großen Gemeinschaft und jedes Jahr kommen ganz viele Jugendliche von überall her, um dort eine Weile mit ihnen zu leben (meistens eine Woche, aber einige bleiben auch länger). Das Leben dort ist sehr einfach, es gibt drei Mal am Tag ein Gebet in der Kirche und alle bekommen eine Arbeit zugeteilt, mit der sie sich in der Gemeinschaft einbringen (zum Beispiel Küche putzen). Jedes Jahr zu Silvester findet dann ein Europäisches Jugendtreffen in irgendeiner europäischen Großstadt statt, zu der auch wieder viele Jugendliche kommen. Der Ablauf ist dem Tagesablauf in Taizé ähnlich, aber es ist eben noch viel größer als in Taizé (etwa 20.000 Jugendliche waren dieses Mal in Basel dabei). Die Leute werden meist in Gastfamilien untergebracht und die ganze Stadt ist dann voll mit Jugendlichen, die singen und fröhlich sind und es ist einfach ein tolles Erlebnis. Ich war schon 2011 in Berlin und 2013 in Straßburg dabei und es war jedes Mal sehr schön. Besonders gefällt mir die Unterbringung in der Gastfamilie, weil man dadurch oft so liebe Leute kennen lernt. Auch dieses Jahr hatten wir wieder einen super coolen Gastvater, der so einen trockenen Humor hatte und immer ein wenig grummelig wirkte, dabei war er total nett. Ich war mit Helene, Lukas und einer Freundin von Helene bei ihm untergebracht in einem kleinen Schweizer Dorf namens Gempen. Wir wohnten dort in einer total urigen Hütte. Das Zimmer, in dem ich geschlafen habe, musste sogar jeden Abend noch mit dem Ofen angeheizt werden. Dank meines nagelneuen Schlafsacks (und des Ofens) habe ich aber nachts gar nicht gefroren. Es war sogar ziemlich warm in meinem Schlafsack.
Ein Blick morgens aus dem Fenster.
Ich will jetzt gar nicht einzeln ausführen, was wir alles so gemacht haben, nur ein paar besonders einprägsame Momente. An einem Tag waren wir zum Mittagsgebet ins Münster eingeteilt (es heißt Das Münster. Klingt für mich immer noch total schräg, aber wenn es richtig ist, muss ich es wohl so schreiben). Eigentlich bekam man nämlich für jedes Gebet eine Kirche zugewiesen, so dass am Ende alle Platz finden sollten. Allerdings waren wir nach der Teeausgabe etwas spät dran und sind dann nicht mehr in das Münster reingekommen. Kurzerhand formte sich dann vor der Kirche eine Gruppe, die sich einfach draußen auf den Boden setzte und dort das Gebet abhielt. Wir haben gesungen, die Texte in verschiedenen Sprachen gelesen und es gab sogar eine Stille - Mitten auf dem Münstervorplatz mit all dem Lärm der Stadt um uns rum, saßen wir als Gruppe da und haben einfach geschwiegen. Es war ein sehr eindrucksvoller Moment. Danach mussten wir uns allerdings erst Mal mit einem Kaffee wieder aufwärmen.
Am Nachmittag haben wir dann einen Stadtrundgang gemacht. Hier ein paar Bilder:



Kann mir jemand von euch erklären, was Schliffi-Beizli sind???



Besonders schön war für mich auch der Silvesterabend. In der Gastgemeinde gab es um 23 Uhr ein Gebet für den Frieden, danach sind wir zu einer Turnhalle gelaufen und haben uns das Feuerwerk angeschaut. Danach startete dann das so genannte "Fest der Nationen", bei dem jedes Land, aus dem Gäste in der Gemeinde sind, einen kleinen Landestypischen Beitrag vorführt. Es wurde viel gesungen und getanzt und die Stimmung war sehr ausgelassen. Das war ein wirklich schöner Start ins neue Jahr.




Überhaupt ist es komisch. Du lernst in Taizé und auch bei solchen Treffen über Silvester so oft Leute kennen, die dir nach 3 Tagen schon so ans Herz gewachsen sind, dass du sie am liebsten viel öfter viel näher bei dir hättest (das könnt ihr jetzt interpretieren, wie ihr wollt 😉). Auf jeden Fall war ich ziemlich traurig, dass wir am Montag dann gar nicht mehr die Möglichkeit hatten, allen richtig Tschüß zu sagen, weil die Leute auf Gottesdienste in verschiedenen Gemeinden aufgeteilt waren.
Trotzdem gab es auch am 1. Januar noch ein sehr schönes Erlebnis. Unser Gastvater hat uns nach dem Gottesdienst noch etwas in der Gegend 'rum gefahren und uns Orte gezeigt, von denen man eine traumhaft schöne Aussicht über die Schweiz hatte. Es war zwar kalt, aber die Sonne schien und nachdem mich der Gottesdienst und die nicht vorhandene Verabschiedung etwas runter gezogen hat, war ich nach diesem Ausflug wieder fröhlich, weil es so schön an diesen Orten war.










Zum Abschluss haben wir dann noch original Schweizer Käsefondue bei unserem Gastvater gegessen und uns danach wieder auf den Weg nach Hause gemacht.

Nach einer weiteren Übernachtung in Erfurt, bin ich seit Dienstag jetzt wieder in Dresden und verbringe die Zeit wieder mit puzzeln, lesen und schlafen. Sonntag fahre ich wieder nach Würzburg und langsam kommen die Gedanken an all die Aufgaben zurück, die mich dort erwarten: Uni, Arbeit, Haushalt. Und am liebsten würde ich alles vergessen und noch einmal die Zeit zurück drehen nach Basel, wo das alles noch so weit weg zu sein schien. Es ist seltsam, denn eigentlich ging es mir im Dezember ja richtig gut und all die Aufgaben in Würzburg haben mir Spaß gemacht, aber trotzdem habe ich gerade so gar keine Lust, wieder in den Alltag zurückzukehren. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das Eingewöhnen sehr schnell gehen wird und ich mich in Würzburg trotz Arbeit, Unistress und anstehenden Prüfungen auch wieder sehr wohl fühlen werde. 2018 wird ein sehr spannendes Jahr, weil ich im Sommer ja voraussichtlich meinen Master abschließen werde und gerade so einige Pläne und Träume durch meinen Kopf schweben, mit denen ich mich in den kommenden Wochen und Monaten mal intensiver beschäftigen sollte, damit dieser große schwammige Begriff "Zukunft" ein bisschen Form annimmt. Es lohnt sich also, hier dabei zu bleiben, wenn euch interessiert, wie es bei mir so weiter geht (und damit ich nicht jedem die gleichen Fragen beantworten muss 😉).
Auch in diesem Jahr freue ich mich wie immer sehr über eure Kommentare und Feedback zu meinem Blog im Allgemeinen und diesem Eintrag im Besonderen. Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gestartet und bleibt auch dieses Jahr gesund und munter.
Alles Liebe
eure Hannah