Hey ihr Lieben,
es ist kurz nach 17 Uhr und ich fange jetzt an zu schreiben, damit ich den Blog irgendwann heute Abend hochladen kann (wenn möglich nicht zu spät. Ich muss nämlich eigentlich etwas Schlaf nachholen, sonst hänge ich morgen Abend in der KV-Sitzung total durch). Es gibt so viel zu erzählen. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Gerade bin ich ziemlich gut gelaunt. Ich habe zwar ein bisschen Hunger und die Plätzchen, die ich hier nebenbei schnabuliere, machen mich eher hungriger als satt, aber wenn ich jetzt mit dem Kochen anfange, kommt der Beitrag heute wieder so spät. Also muss ich erst mal fasten. Wie geht es euch denn so? Seid ihr noch gesund? Ich hatte es am Wochenende erstmals, dass mir meine Corona-Warnapp erst eine und dann sogar zwei Begegnungen mit niedrigem Risiko angezeigt hat. Das war schon ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass man irgendwo jemandem begegnet ist, der jetzt Corona hat. Man fragt sich dann gleich, wann das wohl war. Ich vermute, beim Einkaufen, denn sonst treffe ich ja wirklich kaum andere Leute und wenn es jemand auf Arbeit hätte, wüsste ich das doch. Ich fühle mich auf jeden Fall in den letzten Tagen sehr gesund und deswegen mache ich mir wegen der 2 Begegnungen eigentlich wenig Sorgen. Man hat dann aber schon das Gefühl, dass das Virus näher kommt.
Eigentlich könnten wir ja jetzt gemeinsam überlegen, wo ich die Begegnungen gehabt haben könnte, denn ich berichte ja heute von den letzten zwei Wochen, da ich letzte Woche mit dem 200. Beitrag einen Sonderbeitrag hatte. Ich hoffe, ich kriege überhaupt noch halbwegs zusammen, was so passiert ist. Vielleicht hole ich mir mal besser meinen Kalender zu Hilfe. 😄 Wir waren ja vor zwei Wochen dort stehen geblieben, dass ich die Muffins fürs Pfarramt zusammengepackt habe. Da ich am Dienstag dann eh eine Dienstberatung oben in der Stadt hatte, bin ich danach kurz mit dem Fahrrad dort vorbei gefahren und habe sie vor die Tür gelegt. Wie die Reaktionen ausfielen, habe ich euch ja schon erzählt. Da habe ich mich wirklich gefreut und habe gleich Lust bekommen, viel öfter mal Menschen in meinem Umfeld eine kleine Freude zu machen. Ist das eigentlich egoistisch, weil man es ja schon irgendwie für die Anerkennung macht? Ich hätte es ja auch irgendwie lustig gefunden, wenn das im Gottesdienst unter den Spenden mit abgekündigt worden wäre: "Außerdem wurden 100€ für die Kirchenmusik gespendet, 50€ für die Restaurierung des Taufsteins und 7 Muffins fürs Pfarramt. Allen Spendern sei herzlich gedankt." 😄 Das wäre doch witzig gewesen, oder? (Da fällt mir gerade auf, dass meine Freunde mit dem "Das ist doch so, oder?" sich speziell auf das "oder?" bezogen haben könnten. Das scheint mir tatsächlich ziemlich typisch für mich zu sein. So eine Feststellung und dann ein quasi rhetorisches "oder?" dahinter, auf das ich eigentlich nur Zustimmung erwarte. Das klingt tatsächlich sehr nach mir. 😄 Der Chef meinte nämlich neulich auch, als ich ihm von dem Spruch erzählt habe, dass ich das öfter sagen würde. Auch gut, haben wir wieder ein Rätsel gelöst.) Ich habe den Chef jetzt übrigens still und heimlich zu meinem besten Freund in Kamenz erklärt. Ich weiß nicht, ob er das überhaupt sein will, aber da muss er jetzt durch. Abgesehen von den Leuten auf Arbeit sehe ich ihn glaube ich am häufigsten, wir quatschen über total viele Dinge, verstehen uns richtig gut und neulich hat er sich beschwert, dass ich, als ich ein Problem hatte, ihn nicht direkt angerufen habe. "Tschuldigung, aber die Verknüpfung 'Mist, ich habe den Zug verpasst.' und 'Dann rufe ich am besten erst Mal den Chef an.' existiert noch nicht in meinem Gehirn." Also falls ihr euch schon gefragt habt, warum er eigentlich so oft in meinem Blog auftaucht, ist das wohl die Antwort. Am Mittwoch, den 18. (also am Buß- und Bettag) habe ich übrigens auch was mit dem Chef gemacht. Wir haben uns zum Kaffee trinken getroffen, Muffins gegessen und gepuzzelt. Das war ein richtig schöner Nachmittag, auch wenn es mich bis heute wurmt, dass wir den Berg auf dem Puzzle am Ende nicht fertig bekommen haben. Aber es war dann einfach Zeit zu gehen. Und das Puzzle war echt schwer. Da waren ganz viele sehr ähnliche Farben an unterschiedlichen Stellen.
Am Donnerstag, den 19. November war auf der Arbeit eine archäologische Exkursion angesetzt. Wir haben wieder eine Geomagnetische Untersuchung gemacht. Wenn ihr nicht wisst, was eine Geomag ist, dann empfehle ich den Blogeintrag "Die Geomag" vom 11. Mai 2020, da erkläre ich genau, wie das funktioniert. Nachdem die letzte Geomag ja wirklich ziemlich stressig war, fing die jetzige auch nicht besser an. Irgendwie hatten wir scheinbar im Vorfeld ziemlich aneinander vorbei kommuniziert und es war alles sehr holbrig am Donnerstag morgen. Dann hat es auch noch geregnet und war sehr kalt und ich hatte meine Handschuhe dummerweise in meinem Fahrradhelm auf Arbeit vergessen. Und eine Mütze hatte ich leider auch nicht dabei. Ich bin dann die ganze Zeit mit Kapuze rumgelaufen, auch wenn es nicht mehr geregnet hat. Während wir letztes Mal ja auch noch die Bohrstockuntersuchungen gemacht haben, hatten wir diesmal nicht wirklich was zu tun (außer am Ende in Ostro), so dass wir oft einfach frierend im Regen standen. Eigentlich ist es ja schon schön, als Archäologe auch mal rauszukommen, aber wenn man selber nichts machen kann und nur rumsteht, kommt man sich auch etwas Fehl am Platz vor.
Da unser Vermesser möglichst nicht zu lange in Bautzen bleiben wollte, sondern abends wieder nach Hause fahren, haben wir tatsächlich an einem Tag drei Orte vermessen. Eigentlich dachten wir ja, wir machen das über zwei Tage, aber wie gesagt: Da ist in der Kommunikation ein bisschen was schief gelaufen. Wir waren also erst in Brohna (siehe die Fotos oben), dann in Biehla und am Ende in Ostro. Die Orte, die wir uns da angeschaut haben, sind alles Plätze, an denen man Spuren von alten Burganlagen von wir 3000 Jahren entdeckt hat und wir wollen durch die Geomagnetik halt schauen, was man davon vielleicht noch im Boden sieht. Von außen sieht man nämlich meist sehr wenig. In Brohna hat es noch geregnet, aber in Biehla kam tatsächlich die Sonne raus. Auch dort konnten wir leider wenig helfen (ich habe nur eine Messstation aufgestellt und mich dabei wenigstens etwas hilfreich gefühlt. 😄) und dann habe ich ein Schild zum Archäologischen Radweg, das dort stand, auf Fehler durchgelesen (und es waren einige dabei).
Das Ding habe ich aufgestellt. 😊 |
Ich hab nicht auf dem Schild rumgekritzelt. Nur auf dem Foto im Handy. 😄 |
Weil wir in Ostro dann tatsächlich ein bisschen was zu tun hatten, sind wir dann schon mal von Biehla aus vorgefahren und haben noch ein Schild abgemessen, ein Foto gemacht und dann angefangen, Messpunkte in den Boden zu schlagen, an denen man das GPS orientieren kann, falls die Technik wegen der dichten Bäume nicht richtig arbeiten könnte. Mittlerweile war es dann auch schon dunkel und es war wirklich nicht leicht, das alles im Dunkeln abzumessen und zu koordinieren. Es hat auch ewig gedauert, die Pfähle an die richtige Stelle zu bekommen. Im Endeffekt waren wir dann gerade fertig, als unser Vermesser endlich kam und er meinte, er testet jetzt kurz, ob sein Gerät auch bei dem dichten Bewuchs funktioniert und dann wären die Pfähle, die wir da mühsam eingeschlagen haben, ja gar nicht notwendig. Es hat dann tatsächlich mit dem Gerät funktioniert, was zwar unsere Vorbereitung nutzlos gemacht hat, aber wenigstens ging es dadurch schneller, denn es war dunkel und kalt und wir wollten irgendwann auch einfach alle nach Hause.
Ich war ja auch total durchgefroren. Am Ende habe ich mich nur noch mit heißem Tee warm gehalten und war sehr froh, dass ich um 7 dann endlich wieder zuhause war. Dort habe ich erst mal 40 Minuten in der warmen Wanne gelegen, dann was gegessen und mich danach mit einem Wein in eine Decke eingekuschelt und youtube-Videos geschaut. Es war also mal wieder eine ziemlich anstrengende Exkursion, aber so ist eben das Leben als Archäologin. 😊
Freitag habe ich Post auf Arbeit bekommen. Ich kriege sonst nie auf Arbeit direkt an mich adressierte Post, also war ich schon mal sehr gespannt. Und dann habe ich mich noch viel mehr gefreut (ja, ich glaube, ich habe sogar kurz gequietscht), als ich gesehen habe, dass die Post von einer guten Freundin von mir aus Würzburg kam, mit der ich studiert habe und die mir Prospekte von ihrer jetzigen Arbeit geschickt hat. Das wäre echt cool, wenn sich da mal eine Zusammenarbeit ergibt. 😊Nach dem stressigen Donnerstag habe ich Freitag den Arbeitstag etwas verkürzt und wollte eigentlich direkt nach der Arbeit in der Stadt noch Bastelzeug kaufen, ich hatte das Fahrrad schon am Rossmann angeschlossen, da merkte ich, dass ich mein Portemonnaie zuhause vergessen hatte. Das war vielleicht ärgerlich. Da musste ich erst mit dem Rad wieder nach Hause fahren, mein Geld holen und dann nochmal hoch in die Stadt laufen. Im Endeffekt war ich aber mit meinem Einkauf sehr zufrieden und konnte dann das ganze Wochenende Fröbelsterne basteln.
Freitag Abend war dann noch JEK-zoom-Treff und da ging es um das Thema "Christ sein in Beziehungen", was ich sehr interessant fand. Da haben wir auch über die 5 Sprachen der Liebe geredet, von denen ich letztes Mal ja schon kurz etwas erwähnt habe. Die 5 Sprachen machen deutlich, wie unterschiedlich Menschen ihre Liebe oder Zuneigung ausdrücken und dass es dann ab und an zu Missverständnissen führt, weil man sich nicht geliebt fühlt, dabei spricht der andere vielleicht einfach nur eine andere Sprache der Liebe. Die 5 Sprachen der Liebe sind: Zweisamkeit, Lob & Anerkennung, Zärtlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geschenke. Falls ihr dazu mehr wissen wollt, müsstet ihr euch mal separat einlesen. Das führt hier sonst zu weit. Ich habe an dem Freitag noch behauptet, dass ich wahrscheinlich viel über Hilfsbereitschaft gehe, mir für mich aber Lob und Anerkennung sehr wichtig ist. Normalerweise spricht man auch die Sprache, die man selber gern empfangen möchte, aber ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es da Unterschiede gibt. Wir haben uns also eine Weile über dieses Thema unterhalten und auf den ersten Blick war mir die Sprache "Geschenke" immer suspekt. "Wer definiert seine Liebe denn an materiellem Wert?" habe ich immer gedacht, bis ich dann am Wochenende doch nochmal drüber nachgedacht habe und festgestellt habe, dass das vielleicht doch eine Sprache ist, die ich spreche. In meinen Beziehungen war es mir zum Beispiel immer sehr wichtig, möglichst persönliche und individuelle Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag zu machen. Da musste schon eine Idee dahinter stecken. Und ich mache ja auch gerne kleine Geschenke einfach so (siehe die Muffins fürs Pfarramt). Aber ich habe dann einen Test gemacht und da kam raus, dass meine Sprache "Lob und Anerkennung" ist, was ja auch sehr gut möglich ist. Oben habe ich ja vorhin schon festgestellt, dass ich mir von den Geschenken ja auch irgendwie Lob und Anerkennung verspreche. Ein "Ich bin stolz auf dich." rührt mich zum Beispiel immer sehr, wenn mir das jemand sagt. Aber dann kann es tatsächlich gut sein, dass ich eine andere Sprache spreche als die, die ich empfangen möchte, denn was Lob und Anerkennung angeht, bin ich eigentlich nicht so freigiebig in Beziehungen. Ich glaube, ich drücke meine Zuneigung tatsächlich viel über Hilfsbereitschaft und Geschenke aus, vielleicht tatsächlich, weil ich mir dann im Gegenzug Anerkennung und Lob erhoffe. Schwierig, wirklich schwierig. Wüsstet ihr auf Anhieb, welche Sprache der Liebe ihr sprecht? Wir können uns gerne mal darüber austauschen. Das fände ich interessant.
Samstag habe ich wie gesagt viel Fröbelsterne gebastelt und war außerdem bei Kaufland einkaufen, wo ich vermutlich eine Begegnung mit niedrigem Risiko hatte und außerdem leckere Karamellcreme als Brotaufstrich gekauft habe.
Am Totensonntag habe ich dann übrigens im Gottesdienst gesungen (scheinbar meldet sich immer kein anderer Sopran, deswegen darf ich dann immer in der kleinen Besetzung mitsingen 😄). Dann habe ich nochmal gebacken. Ich wollte ja für das Treffen mit den Pfadfindermitarbeitern etwas Gebackenes dabei haben. Ich habe Apfelkekse gebacken mit einem Rezept aus einem Buch von Petra Hülsmann. Erst war ich skeptisch, weil der Teig sehr klebrig und eben voller Äpfel war, aber die sind wirklich sehr lecker diese Kekse.
So, jetzt mache ich kurz mal eine Pause und bereite mein Abendessen vor. Es ist schon wieder um 7. Ich sag doch, dass es heute lange dauern wird. So, Kartoffeln sind im Ofen, jetzt kann ich weitermachen.
Am Montag, also genau heute vor einer Woche, war ich mit unserer Archäologie-FÖJlerin und dem Museumstransporter voller Kisten in Görlitz. Ich glaube ja, ich war vorher noch nie in Görlitz. Leider hatten wir nicht wirklich Zeit, uns die Stadt anzuschauen, da wir im Museum waren, um Funde zurück zu geben, über meine mögliche Promotion zu reden (schwieriges Thema) und Akten durchzugehen. Da waren wir dann eine Weile beschäftigt. Das Haus, in dem die Museumsverwaltung untergebracht ist, ist aber auch ganz hübsch, so verwinkelt. Und am Ende konnten wir auf dem Rückweg zum Auto noch 1-2 Bilder machen.
Mittlerweile fahre ich ja ganz gerne Auto. Ich habe immer ein wenig Angst, bevor es losgeht, aber wenn ich dann fahre, macht es Spaß. Ich war auch ziemlich stolz, wie ich mit dem riesigen Transporter durch die engen Gassen von Görlitz gekommen bin. Trotzdem war ich ziemlich geschafft, als ich zuhause ankam. Wahrscheinlich schlaucht das Autofahren doch mehr, als gedacht. Ich habe mich dann erst mal eine Weile hingelegt und war abends dann noch Joggen.
Dienstag sollte ja dann das Pfadfinder-Mitarbeitertreffen sein, für das ich extra gebacken habe und für das ich extra eher von der Arbeit heim bin. Dann war ich pünktlich fertig, mit Wanderschuhen, dicker Jacke und allem ausgerüstet und dann ruft mich doch tatsächlich der Chef an und sagt, das Treffen sei kurzfristig abgesagt worden. Dabei hatte ich doch schon die zweite Woche in Folge extra gebacken! Ich habe mich ein wenig geärgert, auch wenn der Nachmittag dann nett mit Kuchen, Keksen und Kaffee endete und es entspannt war, mal nicht so lange auf Arbeit gewesen zu sein. Aber ich finde schon, dass man etwas mehr Respekt vor meiner Zeit haben könnte. Wenn ich schon meine Überstunden einsetze und eher von der Arbeit heim gehe. Daher bin ich eigentlich auch ganz froh, dass jetzt durch die Ausgangsbeschränkungen das Treffen erst mal auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Ich kann nicht ständig Dienstags eher von der Arbeit gehen und dann findet das Treffen gar nicht statt. (Dafür hatte ich dann mal wieder Zeit für ein schönes Telefonat mit meiner Schwester. Das war auch mal wieder nötig.)
Dienstag Abend war das "The Masked Singer" Finale. Ich war sehr gut vorbereitet und es waren tatsächlich alle meine Finalen Tipps richtig (auch wenn ich mich im Finale selbst tatsächlich nochmal um entschieden habe. Da habe ich mich überzeugen lassen und im Endeffekt war die finale Wahl richtig). Besonders stolz war ich immer, wenn ich es an den Indizien festmachen konnte. Das ist die Siegermaske der Staffel mit einem sehr schönen Lied: https://www.youtube.com/watch?v=3_m9LABJOsQ. Freue mich schon, auf die nächste Staffel. Aber diese Staffel ist auch genau pünktlich zu Ende gegangen, denn ich hätte ja diese Woche gar keine Zeit am Dienstag gehabt. Da bin ich ja bei meiner ersten KV-Sitzung. 😊
Apropos KV, ich hatte letzte Woche Mittwoch dann schon total Sorge, dass der Gottesdienst zu meiner Einführung doch noch abgesagt wird, weil ja mal im Gespräch war, die Anzahl der Gottesdienstbesucher auf 50 zu beschränken. Und mein Gedanke war die ganze Zeit: "Die können den Gottesdienst nicht einfach absagen. Ich weiß doch schon genau, was ich anziehen will." 😨😄 Das war tatsächlich mein Argument. Ich meine, wann hat man schon mal die Möglichkeit, sich hübsch zu machen, so dass Viele es sehen? Ich hatte die Strickjacke extra neu gekauft. Und natürlich musste das Outfit von Papa als Modeexperte für gut befunden worden sein. Alles war da, alles war perfekt. Der Gottesdienst musste einfach stattfinden. Der Gottesdienst fand dann auch statt und das Outfit kam gut an, aber dazu später mehr.
Am Donnerstag habe ich nochmal Apfelkekse gebacken und außerdem Schoko-Crossies, da für Sonntag nach dem Gottesdienst ein Kuchenbasar geplant war. Das war eine entspannte Abendbeschäftigung, nachdem ich auf Arbeit schon die ganze Zeit Kopfschmerzen gehabt hatte. Ich hatte schon Sorge, dass ich krank werde. Das wäre auch sehr kontra-produktiv für meine Einführung (und mein Outfit!!!) gewesen. Besonders warm war dieses Outfit nämlich nicht. Es war dafür ausgelegt, gut auszusehen, nicht warm zu halten. Wer schön sein will, muss eben manchmal leiden. Die Kopfschmerzen sind dann aber zum Glück wieder weg gegangen.
Am Freitag bin ich nach der Arbeit direkt nach Reichenberg gefahren, um den Advent ein wenig mit Mama und Papa einzuläuten. Es war schön, dort zu sein, auch wenn es nur kurz war. Philipp und Alex waren auch da und wir haben gespielt, Glühwein getrunken und Mama und Papa haben mir eine Serie gezeigt, die sie gerne schauen. Außerdem hat Mama mir die Haare geschnitten, damit ich gut aussah bei meiner Einführung. Samstag bin ich dann nachmittags wieder Richtung Kamenz aufgebrochen und eigentlich wollte ich noch in Pulsnitz vorbei fahren, um dort in den Advents-Jugo der eja zu gehen, aber dann hatte leider mein Bus Verspätung und ich habe den Zug in Klotzsche knapp verpasst. Da durfte ich dann eine Stunde in Klotzsche am Bahnhof warten, bzw. bin ich etwas durch die Gegend gelaufen und habe geschaut, ob ich mir noch einen Adventskranz kaufe, aber in Klotzsche gab es keine schönen. Dafür habe ich dann Sonntag in Kamenz noch einen sehr Hübschen gekauft. Und statt des Advents-Jugos habe ich dann zuhause eine Kerze angezündet und den Adventskalender, den das Stajupfa mir geschickt hat, gelesen. Das war auch sehr schön.
Ich wusste erst gar nicht, womit ich das Päckchen verdient habe, aber vielleicht weil ich im Herbst ja beinahe mit dem Stajupfa nach Taizé gefahren wäre. Oder das hat einfach jeder bekommen. Auf jeden Fall habe ich mich sehr über den lieben Gruß gefreut.
Nachdem ich Samstag dann noch ewig Fäden an Fröbelsterne gefitzelt habe, hätte ich tatsächlich beinahe verschlafen. Ich war nicht super spät dran, ich hatte extra großzügig geplant, aber ich wollte vor dem Gottesdienst gerne noch zum Blumenladen, um mir einen Adventskranz zu kaufen und deswegen musste ich mich etwas beeilen. Ich sah auch noch ganz zerknautscht aus vom Schlafen. Aber durch den Spaziergang hoch zur Kirche hat sich das dann zum Glück wieder beruhigt und ich war genau pünktlich die 20 Minuten eher da, die ich geplant hatte. Der Gottesdienst war durch Corona natürlich anders, als er vielleicht sonst gewesen wäre. Wir sind zum Beispiel nicht eingezogen und saßen auch alle verstreut in der Kirche, aber ich fand trotzdem, dass es ein schöner Gottesdienst war. Ich habe so eine hübsche rote Weihnachtsstern-Blume bekommen und einen Kalender für 2021, den ich mir schon unter meinen anderen Kalender im Flur bereit gehängt habe. Außerdem hat die Pfarrerin zu mir gesagt, sie freut sich sehr, dass ich im KV bin und zu dem Mann nach mir hat sie nur gesagt, sie freut sich. Da habe ich auch gedacht: "Ha, ich hatte ein sehr mehr." 😁 Nach dem Gottesdienst haben wir Fotos gemacht und leider ist mir erst später aufgefallen, dass meine Stiefel auf dem Foto nicht zu sehen sind, die natürlich auch zum Outfit gehören, daher kann ich euch noch das Anprobe-Bild mit dazu zeigen, dann seht ihr noch die Schuhe:
Um das Thema Outfit abzuschließen, möchte ich euch gerne noch an folgender Konversation mit einer hier namenslosen Person X teilhaben lassen, die sich am Sonntag zugetragen hat und die ich hier im exakten Wortlaut wiedergebe (nach bestem Wissen und Gewissen):
Ich: "Na ja, ich hab gedacht, bei der Einführung, da kann ich mich ja auch mal ein bisschen schick machen."
Person X: "Ein bisschen? Alter, sahst du heiß aus!"
Und ja, genau für solche Worte hat es sich 100% gelohnt, da ohne Jacke und Schal vor zu laufen und mal 10 Minuten zu frieren. 😁😁😁
Der Kuchenbasar nach dem Gottesdienst verlief auch super. Wir haben richtig viel Umsatz gemacht, sogar meine Fröbelsterne sind sehr gut weggegangen und die Leute aus dem JEK waren ganz süß und meinten, sie hätten bei der Einführung extra für mich angefangen zu klatschen, als ich meinen Kalender überreicht bekommen habe und dann haben einfach alle mitgemacht. 😊 Das war wirklich schön, diese Unterstützung zu erleben und wie sich alle für mich gefreut haben und ich habe mich einmal mehr angekommen gefühlt in dieser Gemeinde. Das ist mir in der letzten Woche immer mal wieder aufgefallen. Ich liebe diese Gemeinde, ich will hier nicht mehr weg. Ich habe Freunde hier, ich weiß, wie ich mich einbringen kann und ich will weiter in diese Gemeinde hineinwachsen. Ich will in dieser Kirche heiraten, ich möchte, dass meine Kinder hier getauft werden, ich hab das Gefühl, das hier ist mein Platz. Das heißt nicht, dass ich für immer dort arbeiten will, wo ich gerade arbeite, aber ich möchte in Kamenz wohnen bleiben. Arbeiten könnte ich ja auch irgendwo in der Region. Da bräuchte ich dann zwar ein Auto, aber das ließe sich ja vielleicht einrichten. Klar gibt es sicher auch nochmal Momente, wo sich das wieder verändern könnte und ich würde nicht ausschließen, dass ich irgendwann doch nochmal aus Kamenz wegziehe (für den Traumjob oder den Traummann), aber vorerst fühle ich mich hier in dieser Gemeinde sehr wohl und mein Ziel ist es, die gesamten 6 Jahre, die ich jetzt im KV bin, auch hier zu leben. Da wäre ich dann 32. Es ist natürlich super schwer, Jobs zu finden, wenn man auf einen Ort festgelegt ist, aber es gibt ja viele Möglichkeiten, die ich jetzt vielleicht einfach noch nicht sehe. Ich könnte auch in Dresden arbeiten und in Kamenz wohnen. Ich wünsche mir einfach, dass es funktioniert.
Der restliche Sonntag war übrigens auch noch sehr schön. Ich habe erst etwas gekocht und meine Wohnung dekoriert und die erste Kerze auf meinem neuen Adventskranz angezündet.
Dann habe ich etwas gepuzzelt und eine Folge "Die drei Fragezeichen" gehört und dann hatte ich meine erste inoffizielle Arbeitssitzung als KV-Mitglied mit einem Ideenaustausch darüber, ob und wie ein Krippenspiel in Corona-Zeiten möglich ist. Dazu gab es Plätzchen, Tee und Glühwein und nette Gesellschaft. Danach war ich noch ein wenig beim Chef, wir haben Bolognese gegessen (sehr lecker), Wein getrunken und gequatscht (leider nicht gepuzzelt, aber er meinte, er wäre eh schon ein Stück weiter gekommen, also hat er den Berg vielleicht schon alleine fertig gemacht). Da wir wirklich noch sehr, sehr lange gequatscht haben (da war ich schon zuhause, da haben wir dann noch telefoniert und kamen vom 100. ins 1000.), war meine Nacht entsprechend kurz und ich sollte jetzt ins Bett gehen. Es hat wie vermutet ja auch ewig gedauert, diesen Blogeintrag über zwei Wochen zu verfassen. Und soll ich euch was verraten? Wenn ihr Glück habt, habt ihr mich morgen schon wieder am Hals. Ich möchte nämlich wieder jeden Tag im Dezember bis Heilig Abend was kleines schreiben. Dabei soll immer eine Frage als Ausgangsimpuls dienen. Ihr könnt mir gerne selber Fragen schreiben, die ich dann nutzen kann, ansonsten habe ich mir extra von Mama eine Talkbox ausgeliehen und suche mir dann ein schönes Thema raus. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn ihr da dann auch immer mal vorbeischaut und hoffe, ihr schaffe es, jeden Tag was kurzes zu schreiben. Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, lasst es mich gerne wissen. Bleibt gesund, lasst euch nicht stressen und schaut ab und an im Dezember hier rein.
Alles Liebe
eure Hannah