Donnerstag, 31. Dezember 2020

Dinner for one

Hey ihr Lieben,

ich habe es tatsächlich geschafft, mir heute im Laufe des Tages nochmal alle Blogeinträge aus diesem Jahr durchzulesen. Das hat ganz schön lange gedauert. Aber es war ein schöner Rückblick über das Jahr. So viele schöne Dinge sind passiert. Ich hab ja im Beitrag vom 19. Dezember schon mal ein wenig das Jahr Revue passieren lassen. Daher soll das hier kein langer Jahresrückblick werden. Ich wollte nur einfach nochmal Danke sagen für all die schönen Begegnungen, die ich dieses Jahr haben konnte, für all die lieben Menschen, die ich in diesem Jahr kennenlernen konnte. Ich bin wirklich glücklich mit der Version von mir, die ich gerade bin. Und ich weiß, dass ich vieles davon diesem Jahr zuzuschreiben habe. Ich habe das Gefühl, dieses Jahr zu einem großen Stück angekommen zu sein bei mir. Ja gut, ich weiß immer noch nicht, was die Zukunft für mich bereit hält und was ich eigentlich genau nach dem Volontariat machen will, aber ich hab das Gefühl, dass ich viele Möglichkeiten habe und dass ich schlau und mutig und stark genug bin, meinen Weg zu finden. Und daher blicke ich dem Jahr 2021 sehr positiv entgegen. Es wird viele Veränderungen bringen, in der Familie, auf Arbeit, in der Welt, aber ich freue mich auf das Jahr.

Ja, ich beginne das Jahr ohne Gäste und ohne dass ich irgendwo Gast bin. Hier sind nur ich und mein Kamel. Das liegt einerseits natürlich an meiner Quarantäne, aber irgendwie wurde es dann auch eine bewusste Entscheidung. Und ich fühle mich irgendwie stark dadurch. Ich verbringe hier mein eigenes Silvester mit all den Dingen, die ich gerne tun möchte. Ich habe mir eine Lasagne gemacht und Salat dazu und nachher will ich noch Waffeln backen.

Ich habe mich hübsch gemacht. Ich sitze hier in einem Kleid, das für jede andere Silvesterfeier mit meiner Familie oder mit Freunden viel zu schick wäre, aber da ich alleine bin, kann ich ja tun und lassen, was ich will.
Glitzerschuhe!!!

Und ich will viel. Ich will nachher noch tanzen und Dinner for one schauen und um Mitternacht Sekt trinken. Ich wollte die Silvesterfolge eines Podcasts hören, den ich sehr mag (was ich schon getan habe) und ich wollte bloggen (was ich gerade tue). Außerdem wollte ich Fotos mit meinem Kamel machen. Hier sind sie:



Außerdem möchte ich nachher noch so viele Menschen anrufen oder ihnen schreiben und ihnen ein Frohes Neues Jahr wünschen. Und da ich so viel zu tun habe, mache ich hier Schluss für dieses Jahr. Ich bin stolz, wieder 11 Blogeinträge mehr geschafft zu haben als letztes Jahr. Und glaubt mir, auch im neuen Jahr werdet ihr von mir hören. Danke, dass ihr lest, was ich so schreibe. 💜

Ich wünsche euch allen einen wundervollen Start ins neue Jahr. Dass ihr glücklich seid und dass ihr dem neuen Jahr fröhlich entgegen blicken könnt. Dass ihr gesund seid bzw. schnell wieder gesund werdet. Dass ihr euch keine Sorgen machen müsst. Und dass das neue Jahr 2021 uns allen ganz viel Gutes schenkt.

Ich drücke euch alle ganz lieb in Gedanken.
Alles Liebe
eure Hannah

P.S.: Wenn ihr am 03.01.2021 um 14 Uhr bei meiner online-Führung durch unsere Ausstellung dabei sein wollt, ganz bequem von euch zuhause aus, meldet euch bei mir. Am liebsten über meine Arbeitsmailadresse: volontariat@museum-westlausitz.de. Hier gibt es noch ein paar Infos.

Montag, 28. Dezember 2020

Grüße vom Quarantäne-Kamel

Hey ihr Lieben,

es ist Montag und ich bin zurück. Und ich bin nicht nur hier in meinem Blog zurück, sondern auch zurück in Kamenz. Weihnachten war schön, aber es war auch ein wenig anstrengend, die ganze Zeit Abstand halten zu müssen und Maske zu tragen. Außerdem hatte ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht beim Tischdecken geholfen habe. Und es tat mir leid, dass wir so wenig zusammen machen konnten. Hier in Kamenz kann ich mich wenigstens ohne Maske durch die Wohnung bewegen. Eigentlich wollte ich gerne einen Test machen um zu schauen, ob ich mich angesteckt habe, oder ob ich meine Quarantäne aufheben kann. Dann hätte ich auch bei der offenen Kirche am 31. Dezember oder 1. Januar helfen können. Leider hat man mir am Telefon gesagt, dass nur Leute mit Symptomen getestet werden und da ich keine habe, bleibe ich wohl weiterhin im Schwebezustand. Es ist ein wenig wie mit der Katze in der Kiste. So lange ich nichts sicher weiß, bin ich wohl gleichzeitig infiziert und nicht infiziert. Das heißt konkret, dass ich mich weiterhin isolieren sollte, denn ich will ja niemanden anstecken. Ich bin sehr unsicher, was ich alles darf. Darf ich draußen spazieren gehen, so lange ich niemanden treffe? Ich würde gerne um Silvester rum einen Spaziergang auf den Hutberg machen, bin aber unsicher, ob ich darf oder nicht. Darf ich einkaufen gehen? Darf ich am 4. Januar wieder auf Arbeit gehen? Da wäre ich dann nur 11 Tage in Quarantäne gewesen und nicht 14. Das Gesundheitsamt hat sich bei uns noch nicht gemeldet. Mal sehen, ob wir von denen demnächst mehr erfahren. Ich habe neulich schon mal gedacht, dass alles so viel leichter wäre, wenn man das Virus sehen könnte. Dann wären die Leute sicher auch viel vorsichtiger (zumindest in Situationen, wo die Ansteckungsgefahr hoch ist) oder wenn es Schnelltests in der Apotheke zu kaufen gebe. Dann könnte ich mich einfach testen lassen und wüsste dann Bescheid. Dadurch, dass die Symptome ja auch so unterschiedlich ausfallen, ist es echt schwer, abzuschätzen, wann man es hat und wann nicht. An einem Tag ist man sich plötzlich sicher, dass man sich angesteckt hat, weil die Nase zu ist und man ja auch irgendwie so einen Druck auf der Brust spürt und am nächsten Tag ist man dann plötzlich wieder überzeugt, absolut gar keine Symptome zu haben. Na ja, kann man nichts machen, nur abwarten. Ich hatte jetzt eh nicht vor, mich in den nächsten Tagen groß mit Leuten zu treffen, aber ich wüsste halt gerne, ob ich raus darf oder nicht.

Aber kommen wir mal weg von dem ganzen Corona-Thema. Wie war euer Weihnachten so? Ich habe tatsächlich viele Wünsche von meinem Wunschzettel erfüllt bekommen. Mir ist nur aufgefallen, dass ich präziser hätte wünschen sollen (so sagt es ja auch das Sams immer). Als ich mir Schnee gewünscht habe, hatte ich nicht an 5 Minuten Schneefall und nicht davon bleibt liegen gedacht. Aber na gut, war meine Schuld, wenn ich es nicht konkret formuliere. Und Zeit habe ich jetzt ja auch ganz viel. (Das hatte ich mir ja auch gewünscht.) Ausspannen hatte ich mir aber nicht in Quarantäne vorgestellt. Es entspannt sich so schlecht, wenn man sich Sorgen um eine mögliche Ansteckung machen muss. Trotzdem bin ich alles in allem zufrieden mit meinem Weihnachten. Die Weihnachtsstube war schön. Ich durfte am 25. "Helene, die wahre Braut" sehen. Es gab Bratapfel und viele leckere Plätzchen.

Und gestern haben wir sogar noch Feuerzangenbowle gemacht. Das war ein lustiger Abend.


Davor haben unsere Nachbarn uns im Treppenhaus "Ich steh an deiner Krippen hier" gespielt, mit Cello, Geigen und Gesang. Das war sehr schön und so eine liebe Geste. Heute früh hat sich Mama einen Weihnachtsgottesdienst aus der Thomaskirche angeschaut und am Ende sah man alle Thomaner zuhause, wie sie neben dem Weihnachtsbaum, der Pyramide oder dem Adventskranz gesungen haben. Und dann haben sie noch in allen möglichen Sprachen frohe Weihnachten gewünscht. Das war soo süß. Warum sind Knabenchöre nur so niedlich? Könnt ihr mir das verraten? Sind es die putzigen Anzüge mit den weiten Kragen? Oder einfach die Tatsache, dass sie so schön singen können? https://www.youtube.com/watch?v=5ykde5_HeVk (Hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen. Ab Minute 41:07 kommt das Lied mit den Thomanern.)

Jetzt bin ich also zurück in Kamenz. Mein Plan für Silvester sieht vor, dass ich vielleicht mit ein paar Leuten eine Videokonferenz machen kann und so gemeinsam ins neue Jahr starten kann. Vielleicht mache ich dann am 1. Januar, wenn ich darf, einen Spaziergang auf den Hutberg und begrüße das neue Jahr vom Lessingturm aus. Das würde mir gefallen. Bis dahin werde ich mir hier eine schöne Zeit machen. Vielleicht schreibe ich auch noch einen kleinen Jahresrückblick hier im Blog. Aber nicht mehr heute. Für heute verabschiede ich mich von euch. Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Leider kann ich euch immer noch nicht mehr dazu sagen, wo man sich für meine Online-Führung am 3. Januar anmelden kann. Falls ich was weiß, melde ich mich nochmal bei euch.

Alles Liebe
eure Hannah

P.S.: Ich habe mir von Zuhause eine CD mitgenommen. Wer mich und die CD gut genug kennt, weiß, warum ich sie gerne bei mir haben wollte. 😉

P.P.S.: Danke an Franzi für die Wort-Neuschöpfung mit dem Quarantäne-Kamel. Ich war so frei, es im Titel zu verwenden. Hoffe, das ist in Ordnung.

Donnerstag, 24. Dezember 2020

24. Dezember: Spürt ihr das auch?

Fröhliche Weihnachten ihr Lieben,

heute ist die Frage im Titel mal nicht an mich gestellt, sondern an euch alle:

Spürt ihr das auch? Die Weihnachtsfreude? Diese Ich-freue-mich-so-ich-könnte-die-ganze-Welt-umarmen-Freude? Sie ist da. Obwohl wir Weihnachten nur zu dritt und mit Abstand feiern mussten. Obwohl ich "O du fröhliche" nur aus dem Fenster heraus singen konnte. Obwohl einiges anders war als sonst.
Und doch spüre ich sie. Ich habe sie gespürt, als ich heute früh die Bombe an unseren Weihnachtsbaum gehängt habe. Und danach die Äpfel.

Der wäre super schön für den Baum gewesen, aber ich musste ihn leider essen, weil er unten schon eine faule Stelle hatte. Aber man sagt ja: Einen Apfel täglich, keine Krankheit quält dich.

Ich hab sie gespürt, als ich heute Papas Geschenk fertig gebastelt hatte und mich riesig darüber gefreut habe, dass es so cool geworden ist. Sie wurde immer mehr mit jedem Anruf, jeder lieben Nachricht, die ich heute bekommen habe. Mit jeder Person, die an mich gedacht hat. Und als ich das Krippenspiel aus Kamenz auf DVD geschaut und gehört habe und mal wieder daran erinnert wurde, was für tolle Menschen ich in diesem Jahr alles kennen lernen konnte. Und als ich "O du fröhliche" in die Nacht hinaus gesungen habe. Und als draußen der Heilige Abend eingeläutet wurde und Mama die Weihnachtsgeschichte erzählt hat. Da war Heiliger Abend für mich.
Und es gab wie immer Fondue, was super lecker war. Und das Fett ist diesmal nicht explodiert. Und der Baum sah so schön aus.

Und danach gab es Geschenke und wir haben einen Familien-Videochat gemacht mit allen, die heute eigentlich kommen wollten und nun doch nicht da sein konnten. Und ich hab so tolle Sachen bekommen, zum Beispiel einen selbst-genähten Rock von Mama, in dem mein Hintern echt heiß aussieht. 😄 Und ich spürte die Liebe, die in jedem Geschenk steckt und die Freude meiner Geschwister darüber, dass wir uns zumindest über Video sehen konnten, und wie den anderen meine Geschenke gefallen haben. Und deswegen ist sie auch dieses Jahr wieder da: die Weihnachtsfreude, diese Euphorie. Und wenn ich dran denke, was für tolle Geschenke ich noch für die anderen in petto habe, die ich heute nun nicht sehen konnte, freue ich mich gleich noch ein bisschen mehr, weil ich weiß, dass Weihnachten gerade erst angefangen hat. Ich werde mir Weihnachtsmärchen anschauen (jetzt habe ich ja viel Zeit) und wir werden Feuerzangenbowle machen. Und vielleicht wird es sogar schneien. Es soll morgen nämlich ganz kalt werden. Damit ist doch fast alles in Erfüllung gegangen, was für dieses Jahr auf meinem Wunschzettel stand. Alle zusammen und gesund ist ja auch irgendwie relativ und so richtig krank fühlt sich hier im Haus zum Glück niemand. Gott sei Dank kann man da nur sagen. Gott sei Dank für diese Weihnacht und für jede Weihnacht, die wir feiern dürfen. Für seine Liebe. Für sein Geschenk an die Menschheit, dass er Mensch geworden ist und dass er es hell macht, wenn wir es alle nicht erwarten.
Dieses Jahr fühle ich mich ein kleines wenig wie einer von den Hirten. Sie waren auch isoliert, irgendwie alleine da draußen in der Kälte und der Dunkelheit. (Übrigens mag ich die Zeile sehr, die bei Lukas steht: "Und es waren Hirten in der selben Gegend auf dem Felde bei den Hürden. Die hüteten des Nachts ihre Herde." Als Kind war ich da immer total verwirrt, weil da so viele gleich klingende Wörter drin waren. Für mich klang das alles nach Herden. Hab mich dann gewundert, warum die Herden so viel erwähnt werden.) Aber zurück zu den Hirten: Ich weiß nicht, ob sie schon einmal davon gehört haben, dass der Messias kommen soll, wie man es oft in den Krippenspielen hört. Man erfährt recht wenig über sie. Außer, dass da plötzlich dieser Engel ist. Und er sagt "Euch ist heute der Heiland geboren." Dieses "Euch" ist mir dieses Jahr noch mal neu wichtig geworden, als es in unserem Krippenspiel beinahe weggelassen wurde. Ich finde es wichtig, dass der Engel sagt, dass der Heiland und Retter für euch, also direkt für die Hirten geboren ist. Der Engel verspricht, dass da jemand kommt, der für sie da ist. Und die Hirten gehen hin und schauen sich das Kind in der Krippe an und merken, dass es stimmt. Dass er der Retter ist. Und dann erzählen sie es ganz vielen anderen Menschen. Wie es mit den Hirten weiter geht, wird nirgendwo erwähnt. Ob sie Jesus später noch einmal begegnet sind? Ob sich ihr Leben grundlegend verändert hat durch dieses Ereignis, das sie in der Christnacht erlebt haben? Oder haben sie vielleicht gewartet, dass sich etwas verändert, aber Jesus war erst mal für 30 Jahre von der Bildfläche verschwunden? Ob die Hirten dann noch gelebt haben? Ob sie ihn nochmal predigen gehört haben und sich dachten "Wahnsinn. Das ist er." Und vielleicht haben sie sich dann wieder an diese Nacht erinnert, in denen die Engel zu ihnen kamen und in denen ihre Dunkelheit hell wurde. Und so wie bei den Hirten macht Gott auch unsere Dunkelheit hell, auch und gerade in diesem Jahr. Und auch ich werde mich sicher noch oft an dieses Weihnachtsfest erinnern. An diese Zeit, in der alles so dunkel schien und es trotzdem Weihnachten wurde.

Ich drücke euch alle ganz lieb in Gedanken und wünsche euch ein fröhliches, gesegnetes Weihnachtsfest. Bleibt behütet und gesund (ich geb auch mein Bestes) und vielleicht melde ich mich die Tage doch nochmal. Ich hab ja jetzt nicht so viel anderes zu tun. 😊 Vielleicht am Montag, da komme ich gleich wieder etwas in den Rhythmus. Ich schließe ab mit einem Bild von meinem Weihnachtsoutfit. Soll mal keiner sagen, dass man so eine FFP2-Maske nicht mit Stil tragen kann. 😉
Und die Fingernägel passen zur Strumpfhose. 😍

Alles Liebe
eure Hannah

P.S.: Einen Musiktipp habe ich noch: https://www.youtube.com/watch?v=L5lschViIlA. Chormusik ist schon was feines.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

23. Dezember: Was jetzt?

Hey ihr Lieben,

Was jetzt?

Das ist ein altes Bild. Ich wollte nur einfach nicht kein Bild haben. Und es ist so schön dunkel.

Jetzt bin ich zuhause. Und vielleicht darf ich hier für die nächsten 10-14 Tage nicht mehr weg. Wegen dieses Virus, wegen dieses Tests (nicht meiner. Ich bin nach wie vor gesund, zumindest merke ich noch nichts) und weil das Timing gerade irgendwie überhaupt nicht stimmt. Stand das nicht ganz oben auf meinem Wunschzettel, dass wir alle gesund zusammen Weihnachten feiern können? War das wirklich zu viel verlangt? Scheinbar. Vielleicht auch nicht, denn wie verlässlich ist denn so ein Schnelltest? Und was bedeutet das für mich? Bin ich jetzt auch krank? Werde ich jetzt auch krank? Werde ich mich nicht eh anstecken, wenn ich jetzt hier 14 Tage bin? Sollte ich lieber woanders sein? Aber was, wenn ich mich schon angesteckt hätte?

Ich bin gerade nicht in der besten Stimmung. Ich hatte doch Pläne für Weihnachten. Ich hab mir das doch alles so schön vorgestellt. Aber wie so oft 2020, lacht dir das Jahr ins Gesicht, sobald du Pläne machst. Aber langsam wird es schon wieder besser. Es gibt wirklich schlimmeres, als 14 Tage nicht das Haus zu verlassen. Zumal ich ja auch hoffe, mich nicht angesteckt zu haben. Und immerhin bin ich hier und nicht in Kamenz. Die Heizkosten bei 14 Tagen Quarantäne dort möchte ich mir gar nicht vorstellen. Apropos Heizkosten: Ich hab vergessen meinen Strom für dieses Jahr abzulesen. Ich hab zwar noch bis 31. Zeit, aber ich bin ja in Quarantäne. Denkt ihr, das geht auch später? Und denkt ihr meine Äpfel werden die 14 Tage Quarantäne in meinem Kühlschrank überstehen?

Was jetzt? Wer soll denn das ganze Weihnachtsessen essen, das wir bestellt haben? Kriegen wir das überhaupt geliefert, wenn wir es nicht abholen dürfen? Wie kriege ich die Kalorien wieder runter, wenn ich nicht raus darf um zu joggen?

Was wäre wenn ich es eher gewusst hätte? Wäre ich dann nicht gekommen? Hätte ich dann mit anderen gefeiert? Oder wäre ich alleine geblieben? Was bedeutet Feiern jetzt überhaupt noch? Wir sitzen hier gerade alle in unterschiedlichen Zimmern. Wie können wir da denn feiern? Mit FFP2-Maske? Jeder für sich? Oder im Wohnzimmer mit Abstand?

Wie oft muss ich mir jetzt die Hände desinfizieren? Was darf ich noch und was nicht? Kann ich überhaupt 14 Tage in der gleichen Wohnung sein wie jemand, der infiziert ist, und mich nicht anstecken?

Was, wenn Schlimmeres passiert? Wenn es ein schwerer Verlauf wird? Muss ich Angst haben?

Warum jetzt? Warum ich? Warum heute? Warum über Silvester? Warum während meines Urlaubs? Ist das die Strafe, weil ich nach Hause gefahren bin? Weil ich zu viel gewollt habe? Weil ich daran gedacht habe, über Silvester vielleicht die Kontaktbeschränkungen nicht ganz so eng zu sehen? Und wie anders wäre alles verlaufen, wenn ich es nur einen Tag eher gewusst hätte?

Ist so eine FFP2-Maske eigentlich wasserdicht?

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Ich bin ratlos. Schickt mir gerne all die Liebe und Aufmunterung, die ihr habt. Ruft mich an, schreibt mir, spielt mit mir ein online-Spiel. (Aber nicht mehr heute. Jetzt gehe ich schlafen.)

Morgen ist trotzdem der 24. und damit der letzte Adventskalender-Blogeintrag. Aber vielleicht mache ich ja einfach weiter, wenn ich eh in Quarantäne bin.

Alles Liebe
eure Hannah

Dienstag, 22. Dezember 2020

22. Dezember: Wie denn???

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, euch geht es gut. Ich habe in den letzten Tagen immer mal so einen kleinen Schnupfen gehabt, aber heute früh bin ich aufgewacht und meine Nase war total frei. Das war ein richtig schönes Gefühl. Da dachte ich, oh, ich bin ja doch gesund und kann zu Weihnachten nach Hause fahren. Gerade im Moment ist das so viel Wert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie belastend es sein muss, über Weihnachten krank oder in Quarantäne zu sein und sich somit isolieren zu müssen. Deswegen bin ich jeden Tag aufs Neue dankbar, dass ich gesund bin. Trotzdem stellt sich mir heute vermehrt die Frage:

Wie denn?

Wie soll das denn alles gehen? Wie soll ich Zeit finden, mir etwas für unser Familien-Weihnachtsgottesdienst-Ersatz-Programms zu überlegen? Wie soll ich die zwei riesigen Geschenke, die ich heute von einem lieben Freund bekommen habe, denn bitte mit nach Reichenberg nehmen? (Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, aber er meinte, ich dürfte sie erst am 24. öffnen.) Wie soll ich denn bis zum 3. Januar super vorbereitet für meine online-Führung sein, wenn morgen quasi der letzte Tag ist, an dem ich regulär daran arbeiten kann? (Danach habe ich Urlaub.)
Und vielleicht fragt ihr euch dieses Jahr ja auch, wie das alles gehen soll: Wie soll denn Weihnachten werden ohne Gottesdienste? Wie sollen wir denn feiern, wenn wir Abstand halten sollen? Wie sollen wir uns denn nicht fürchten angesichts dieser erschreckend hohen Zahlen an Infizierten und Todesfällen, angesichts einer Pandemie, die uns aus den Händen geglitten ist?
Vielleicht fühlt ihr euch gerade hilflos. Vielleicht müsst ihr schwierige Entscheidungen treffen, so wie wir in Kamenz, die wir in den letzten Tagen entschieden haben, bis 10. Januar alle Gottesdienste in unserer Kirche abzusagen. (Ich darf das jetzt erzählen, denn es ist mittlerweile offiziell.) Das hat mich als Kirchvorsteherin schon ganz schön bewegt, denn ich war es, die die Entscheidung mit treffen musste. Was ist richtig? Was ist falsch? Gibt es überhaupt eine richtige Entscheidung?
Was mich bei all diesen Fragen und Unsicherheiten tröstet, ist die Hoffnung, dass uns ein Weihnachten erwartet, was in seiner Schlichtheit und Ursprünglichkeit viel heller strahlen wird als so viele andere Weihnachtsfeste der letzten Jahre. Dass gerade jetzt die Weihnachtsbotschaft ihre komplette Wirkung entfalten kann. All die Lieder, all die Sätze, die wir da jedes Jahr hören, sie treffen uns dieses Jahr auf eine andere Art und Weise. Ich habe vorhin zum Beispiel an das eine Lied gedacht: "Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht traurig sein." Dieses Jahr brauchen wir einen Heiland ganz besonders. Jemand, der uns hilft in der Zeit, in der wir hilflos sind. Jemand, der uns tröstet, wenn wir mutlos sind. Jemand, der uns den Weg weißt, wenn wir nicht wissen, wie alles weiter gehen soll. Und auch dieses Jahr wird er kommen. In all das Chaos, in die Kälte und die Dunkelheit. Und wir werden die Botschaft hören: "Fürchtet euch nicht. Euch ist heute der Heiland geboren." Und wenn ihr euch auf unserer Homepage der Kamenzer Kirche unser Krippenspiel anhört, werdet ihr diese Botschaft sogar von mir hören. Ist das nicht ein Wort? 😉

Bleibt gesund und bleibt behütet. Morgen fahre ich nach Hause, da wird es sicher wieder spät. Aber die letzten 2 Tage schaffe ich auch noch. Ich freue mich, wenn euch der Blog gefällt.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 21. Dezember 2020

21. Dezember: Was ist für dich das beste Weihnachtsessen?

Hallo ihr Lieben,

schön, dass ihr wieder vorbei schaut. Ich hoffe, euch geht es gut. Ich hatte heute einen guten Arbeitstag. Die Planungen für mein Projekt gehen voran und nachdem ich neulich schon so viele Andeutungen gemacht habe, möchte ich heute ein bisschen mehr erzählen, was ich da vorhabe. Immerhin steht der Termin jetzt ziemlich sicher fest und ich denke, da kann ich euch einweihen. Ich hatte die Idee ja neulich schon mal kurz hier angesprochen, daher freue ich mich sehr, dass sie jetzt so schnell ungesetzt wird (auch wenn es natürlich Arbeit für mich bedeutet): Ich darf eine Virtuelle Führung durch unsere Sonderausstellung anbieten. Und das schon am 3. Januar! Das ganze wird so ablaufen, dass man sich anmelden muss, dann bekommt man eine Einladung für eine Plattform, die Video-Meetings anbietet (welche wir da nehmen, müssen wir noch genau entscheiden) und dann teile ich meinen Bildschirm mit allen anderen und laufe virtuell durch den 3-D-Rundgang unserer Museums und erzähle ein bisschen was zur Ausstellung. Ihr hättet also die ultimative Möglichkeit, an einer kostenlosen Führung durch unsere Sonderausstellung mit mir teilzunehmen und das ganz bequem von eurem Sofa zu Hause. Ihr könnt also ganz bequem bei Weihnachtsplätzchen, Kaffee oder Glühwein meinen Ausführungen über die Steinzeit lauschen. Klingt das nicht gut? Ich mag die Idee sehr und hoffe, dass ich das gut hinbekomme, denn ich habe noch nie eine richtige Führung durch unsere Ausstellung selber gemacht. Es wird also auch für mich eine Premiere. Aber ich hab schon ganz viel gelesen und bin gerade dabei mich intensiv vorzubereiten und ich glaube, das wird eine schöne Sache. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, auch ein paar bekannte Gesichter unter den Gästen zu sehen. Also fühlt euch schon jetzt herzlich eingeladen. Wo man sich genau anmelden kann, gebe ich dann nochmal bekannt. Aber ihr könnt euch den 3. Januar, 14 Uhr ja schon mal freihalten. 😊

Ach Leute, ich hab noch so viel zu tun und gefühlt so wenig Zeit. Morgen ist quasi der letzte Abend, an dem ich in Kamenz bin, weil ich am Mittwoch direkt nach der Arbeit nach Reichenberg fahren will und ich weiß weder, wie ich es schaffen soll, bis dahin meine Lebensmittel aufzubrauchen, noch wie ich alles fortkriegen soll. Das eine Geschenk ist super unhandlich, ich will meine Geige mitnehmen, brauche Klamotten für eine Weile (ich weiß ja noch gar nicht, wann ich zurück nach Kamenz fahre), außerdem muss ich alle Lebensmittel mitnehmen, die schlecht werden könnten (warum habe ich eigentlich so viel Milch gekauft?) und jetzt soll ich auch noch eines meiner Spiele mitbringen. Ich hab keine 5 Arme. Wie soll das denn gehen? Wisst ihr was, ich mache mir jetzt erst mal einen Kakao und dann sehen wir weiter. Dann wird die Milch wenigstens etwas weniger. Und derweil kann ich überlegen, welche Frage ich heute beantworte. Ich habe gar keine Idee. (Mhmm lecker, so ein Kakao und dazu ein Vanillekipferl. Sehr gut. 😊) Na gut, dann unterhalten wir uns doch heute mal übers Essen:

Was ist für dich das beste Weihnachtsessen?

Das ist natürlich eine sehr schwierige Frage, weil es so viel Weihnachtsessen gibt. Zur Klärung muss ich sagen, dass ich nicht von dem Essen spreche, das man am 24. abends oder am 25. oder 26. zu Mittag isst. Nee, ich meine all das, was man so zwischendurch schnabuliert. (In letzter Zeit sage ich richtig oft "schnabulieren". Ich mag das Wort. Neulich habe ich es sogar substantiviert und daraus eine "Schnabulei" gemacht. 😄Vielleicht ist das so ein Weihnachtswort für mich, weil in der Weihnachtsszeit besonders viel schnabuliert wird. Da gibt es Kekse und Stollen und so viel Süßkram. Früher war meine liebste Weihnachtsschnabulei Spekulatius. Ich hab mir dann immer eine Tüte für mich gekauft und immer mal, zum Beispiel beim lesen oder puzzeln Spekulatius gegessen. In diesem Jahr habe ich aber noch gar nicht so viel davon gegessen. Irgendwie hat der Spekulatius ein wenig seinen Zauber verloren. Er ist mir mittlerweile etwas zu trocken. Mittlerweile sind wahrscheinlich Lebkuchen meine Favoriten. Eine Kollegin von mir kommt aus Pulsnitz und hat uns schon im November "Pulsnitzer Spitzen" mitgebracht. Die waren richtig lecker. Ein bisschen sehr süß, aber schon ziemlich gut. Am Ende durfte ich die letzten ganz alleine essen, weil die anderen aus dem Büro sie alle nicht so mochten. 😊 Außerdem bin ich natürlich ein großer Fan von Plätzchen. Mama backt immer Pfefferkuchen, die gehören für mich auch einfach zu Weihnachten dazu. Ich selber backe auch immer im Advent irgendwas, aber mir fehlen die Ausstechformen, da habe ich nur 2-3 und daher habe ich dieses Jahr noch keine Plätzchen ausgestochen. Das ist auch immer so eine Arbeit. Am Anfang macht es noch total Spaß und man gibt sich total Mühe, aber mit der Zeit wird es immer anstrengender und am Ende macht man einfach nur noch Herzen oder Sterne und pinselt einen Klecks Schokolade drauf. 😄 Meine Oma hat übrigens auch immer sehr gute Weihnachtsplätzchen gebacken. Die hatten immer so bunte Streuseln drauf und wenn wir um Weihnachten rum bei ihr waren, haben wir immer eine Keksdose mitbekommen. Dominosteine mag ich auch sehr gerne, habe ich dieses Jahr aber tatsächlich noch gar nicht gegessen. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich immer gerne gebrannte Mandeln gekauft. Die habe ich dieses Jahr ja mal selbst gemacht und erst dachte ich, sie wären nichts geworden, aber sie waren ziemlich lecker.
Kennt ihr eigentlich dieses Bild schon?

Heute habe ich noch welche von einer FÖJlerin bei uns bekommen. Die sind richtig kandiert und auch sehr lecker. Ein anderes Weihnachtsmarkt-Essen, das ich sehr mag, sind Schokobananen. Am besten mit so einer schönen Zartbitterschokolade überzogen. Hab ich aber auch länger nicht mehr gegessen. Ich bin nicht so ein Weihnachtsmarkt-Gänger.
Ganz wichtig ist zu Weihnachten auch Obst, vor allem Orangen, gerne auch Äpfel. Oh, da fällt mir noch eine wirklich feine Schnabulei ein: Bratapfel. Aber das ist so was besonderes, das gibt's nicht so oft bei uns. Ich hätte es auf meinen Weihnachtswunschzettel schreiben sollen. Aber Mama hat sicher noch ganz viele Äpfel im Keller, die ich mit ihr zusammen geerntet habe. Da gibt es sicher mal Bratapfel während der Weihnachtsfeiertage. 😊 Ich wollte dieses Jahr eigentlich mal ein Apfel-Crumble machen, aber da war dann doch irgendwie nie Zeit dafür. Ich lasse die Zutaten einfach in Kamenz (Äpfel halten sich doch im Kühlschrank, oder?) und dann kann ich es machen, wenn ich zurück bin. Und ich habe ja schon mal erzählt, dass ich während der Weihnachtszeit gerne Nüsse esse. Ich habe mir auch extra wieder ganz viele gekauft (und einen neuen Nussknacker, weil der letztes Jahr durch eine sehr hartnäckig Mandel kaputt gegangen ist). Meine liebste Nuss (abgesehen natürlich von der Erdbeere 😄) ist die Haselnuss.

So, jetzt habt ihr viel über meine Essensvorlieben zu Weihnachten erfahren. Ich hoffe, ihr habt nicht alle Hunger bekommen. Bei den Schnabuleien ist es aber wie bei so vielen Dingen im Leben: Zu viel von einer Sache ist auch nicht gut. Die Mischung macht's. Und nach Weihnachten mache ich dann auch wieder fleißig Sport, damit das Essen nicht ansetzt^^. (Das ist jedes Jahr mein Neujahrsvorsatz. Dieses Jahr bin ich aber ja auch schon gut im Training. Vielleicht gehe ich am 24. früh auch nochmal in Reichenberg laufen.)

Jetzt mache ich mir Abendessen und bastle noch ein wenig an den Geschenken. Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Irgendwie kann ich noch gar nicht so richtig glauben, dass ich jetzt 22 Tage hintereinander jeden Tag geschrieben habe. (Der 30. November war ja ein Montag). Aber so habe ich es schon wieder geschafft, die Zahl der Beiträge pro Jahr zu steigern. Ich werde hier richtig zur Maschine. 😄 Passt auf euch auf, lasst euch nicht zu sehr stressen und wenn jemand von den Kamenzern Milch braucht, sagt mir Bescheid. 😄

Alles Liebe
eure Hannah

Sonntag, 20. Dezember 2020

20. Dezember: Bist du gut vorbereitet?

Hallo ihr Lieben,

schon wieder ist es richtig spät, weil ich gerade noch zwei Stunden mit meiner ehemaligen Mitbewohnerin telefoniert habe. Wir hatten uns das letzte Mal 2017 gesehen. Da hat man schon viel zu erzählen. Sie wohnt jetzt schon eine Weile in Dresden, also gar nicht so weit weg und daher haben wir uns fest vorgenommen, dass wir uns, wenn man sich wieder besuchen darf, auch endlich mal wieder treffen müssen. Aber vorerst war halt nur Telefonieren drin. Das war trotzdem sehr schön. Allerdings muss ich mich daher jetzt ein bisschen sputen, damit ich nicht wieder zu spät ins Bett komme. Heute habe ich eine Frage mitgebracht, die mir neulich abends beim Bibellesen in den Sinn gekommen ist. Zur Zeit lese ich nämlich Lukas und da ging es um die Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer und dort heißt es in Kapitel 1: 
"16 Und er wird viele der Israeliten zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. 17 Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft des Elia, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist."

Und ich fand des sehr interessant, denn den Wortlaut kannte ich vorher noch nicht. Also dass Johannes dafür sorgen soll, dass das Volk "wohl vorbereitet ist". Und deswegen habe ich mir die Frage gestellt:

Bist du gut vorbereitet?

Tendenziell würde ich die Frage gerne immer bejahen, denn man fühlt sich einfach besser, wenn man gut vorbereitet ist. Ich zumindest versuche, meistens gut vorbereitet zu sein, also vor allem, wenn es um Prüfungen, Aufgaben, Führungen oder ähnliche wichtige Termine geht. Das gibt einem Sicherheit. Ich erinnere mich noch mit Grauen an das schlimmste Referat, das ich einmal in der Schule gehalten habe. Wir hatten alle in Physik die Hausaufgabe bekommen, uns darauf vorzubereiten, etwas zu präsentieren und einer oder eine sollte dann ausgewählt werden, ihre Ergebnisse vorzustellen. Natürlich dachten alle, dass sie schon nicht drankommen würden, und auch ich hoffte es natürlich. Ich war vorbereitet, aber bei weitem nicht gut. Und natürlich wurde ausgerechnet ich ausgewählt. Ich habe keine Ahnung mehr, was ich genau erzählt habe, aber ich kann mich erinnern, dass ich sehr unsicher war, nicht genau wusste, worüber ich da überhaupt spreche und ich mich absolut furchtbar gefühlt habe. Ich wusste noch nicht mal, wie man diese eine Einheit ausspricht und habe dann immer die Abkürzung genommen. 🙈 Das war wirklich schlimm. Da habe ich mir gesagt, dass ich nie wieder so schlecht vorbereitet sein würde.

Aber natürlich wäre auf die Frage eigentlich direkt eine Gegenfrage nötig, nämlich "Wofür?" bzw. "Worauf?". Worauf soll denn Johannes das Volk Israel vorbereiten? Auf den Herrn? Darauf, dass er kommt oder darauf, dass er irgendetwas mit ihnen vor hat? Vielleicht gar auf ein Gericht, denn es wird ja davon gesprochen, dass sie gerecht werden? Oft wird ja gesagt, dass Johannes der Täufer einen Weg für Jesus bereitet hat. Sind wir also gut vorbereitet auf Jesus? Darauf, dass er auf die Erde kommt? Auf Weihnachten?
Ich für meinen Teil bin schon auf einem guten Weg, aber ich bin noch nicht ganz auf Weihnachten vorbereitet. Ich bin mittlerweile sehr zufrieden mit den Geschenkideen, aber bei einigen Geschenken muss ich noch ein bisschen basteln und werkeln. Außerdem muss ich mich noch entscheiden, was ich zu Weihnachten anziehen werde. Aber mal abgesehen von dem ganzen äußerlichen Kram:
Bin ich innerlich gut vorbereitet auf Weihnachten? Was bedeutet das überhaupt konkret: auf Weihnachten vorbereitet sein? Ich war beispielsweise jetzt an allen Adventssonntagen im Gottesdienst, ich habe die Kerzen an meinem Adventskranz angezündet und die jeweilige Strophe von "Wir sagen euch an, den lieben Advent" auf mich wirken lassen:
- "Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn den Weg bereit."
- "So nehmet euch eins um das andere an. Wie auch der Herr an uns getan."
- "Nun tragt eurer Güte hellen Schein, weit in die dunkle Welt hinein."
- "Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf ihr Herzen und werdet Licht."
Da stecken lauter Aufforderungen drin. Habe ich zum Beispiel dem Herrn den Weg bereitet? Neulich schrieb mir eine Freundin, dass sie durch meine Dezember-Blogeinträge zur Ruhe und in Weihnachtsstimmung käme. Das könnte zählen. Aber wo habe ich mich anderer angenommen? Wo war ich gütig? Wurde ich zum Licht?
Das Schöne ist ja, dass es keine Checkliste gibt, die man abarbeiten muss, damit Weihnachten kommen kann. Gott fragt nicht, ob wir gut vorbereitet sind auf ihn. In der Weihnachtsgeschichte war auch keiner vorbereitet. Maria und Josef nicht, nicht die Stadt Bethlehem, in der es zu wenig Platz während der Volkszählung für alle gab, nicht die Hirten auf dem Feld und noch nicht einmal die Weisen, die erst mal am komplett falschen Ort nach dem König gesucht haben, den ihnen der Stern verheißen hatte. Wenn ich so gerade darüber nachdenke, wäre das eigentlich mal ein schöner Ansatz für ein Krippenspiel. (Finger weg! Das ist meine Idee!) Die Geschichte passiert in einer komplett unvorbereiteten Umgebung. Und doch verändert sie so viel. Sie rüttelt auf, sie lässt Menschen jubeln und eine Freunde empfinden, von der sie nicht schweigen können. Sie bringt das Licht, das jeder brauchte, aber auf das keiner vorbereitet war.
Ein bekanntes Adventslied fragt "Wie soll ich dich empfangen?" und die Antwort darauf ist eigentlich ganz simpel: Sei einfach da. Du musst nichts bringen, du musst nichts singen, es reicht, wenn du dich beschenken lässt. Und deswegen kann ich natürlich versuchen, mich in den letzten 4 Tagen noch weiter auf Weihnachten vorzubereiten, kann mir überlegen, wie ich trotz der Umstände Weihnachten erleben kann, aber vielleicht kommt es auch einfach, auf leisen Sohlen und ich merke es einfach, wenn es da ist. Völlig ohne Gottesdienst, ohne Krippenspiel, ohne O du fröhliche. Einfach so. Das wäre schön.

Und jetzt musste ich tatsächlich ein kleines bisschen weinen bei der Vorstellung. Aber mehr davon, dass ich es mir so schön vorstelle. Ich war heute früh in einem sehr emotionalen Gottesdienst, daher bin ich den ganzen Tag über schon in so einer seltsam tiefsinnigen Stimmung.

Vielleicht der letzte Gottesdienst für mich in diesem Jahr.

Drückt mir die Daumen, dass ich bis Weihnachten gesund bleibe. Vier Tage haben wir noch, dann gönne ich mir eine kleine Pause. Ich freu mich, wenn euch die Beiträge gefallen. Wir sehen uns dann vielleicht morgen wieder hier. (Also ich werde da sein.) Bleibt gesund und behütet.

Alles Liebe
eure Hannah

Samstag, 19. Dezember 2020

19. Dezember: Was war das Beste, das dir dieses Jahr passiert ist?

Hey ihr Lieben,

hattet ihr einen schönen Samstag? Ich war heute bei der Post und einkaufen, habe ein paar Podcast-Folgen gehört, Wäsche gewaschen, gebacken und jetzt gerade hatte ich eine sehr schöne virtuelle Weihnachtsfeier mit lieben Freunden (und einer lieben Schwester^^) aus Erfurt und Chemnitz. Hier ein paar Fotos von meinem Tag: 








Jetzt bin ich schon wieder ganz schön geschafft. Es ist ja auch schon wieder fast um 9 Uhr. Daher werde ich versuchen, es heute wieder etwas kürzer zu halten. Ich weiß nur noch gar nicht, mit welcher Frage ich mich heute beschäftigen soll. Vielleicht fange ich schon mal ein wenig an, das Jahr Revue passieren zu lassen, da ich ja nicht weiß, wie oft ich nach Weihnachten noch bloggen werde. Wenn ich Urlaub habe, nehme ich mir gerne auch mal eine Auszeit. Und zur Zeit malen ja viele das Jahr 2020 so schwarz und es war natürlich auch ein Jahr mit vielen Einschränkungen. Aber es ist auch viel Schönes passiert in diesem Jahr. Daher frage ich mich heute:

Was war das Beste, das dir dieses Jahr passiert ist?

Und da muss ich glaube ich tatsächlich sagen, dass das die Paddelrüstzeit war. Sie hat so viel Spaß gemacht, ich hab tolle Menschen dabei kennengelernt, es war tatsächlich genau der Urlaub, den ich mir gewünscht habe. Ich weiß noch genau, wie ich die Nachricht bekam, ob ich mitfahren würde und ich sofort gemerkt habe, wie alles zusammenpasste, da ich ja vorher schon lange überlegt hatte, ob und wie ich Urlaub machen kann. Und ich hatte direkt das Gefühl, dass das etwas ist, was ich machen soll. Es war ein bisschen so, als wäre das Gottes Plan für mich (und ich sage so was sonst nicht so schnell). Und gerade auch jetzt im Nachhinein war es einfach ein riesiges Glück, wie unbeschwert wir damals auch noch diese Rüstzeit machen konnten, dass die Zahlen damals so niedrig waren. Ich hoffe echt, dass wir da wieder hinkommen und dass wir im neuen Jahr auch mit dem Impfstoff die Zahlen drastisch senken können. Aber die Paddelrüstzeit hatte auch im Nachhinein noch tolle Auswirkungen auf mein Jahr, zum Beispiel die Pfadfinderarbeit. Und sie hat mir zwei sehr, sehr gute Freunde gebracht, mit denen ich sicher nicht so eng wäre, wenn wir die Rüstzeit nicht zusammen gemacht hätten.

Meine Berufung zur Kirchvorsteherin war natürlich auch etwas sehr schönes. Ich habe neulich mal ein paar alte Blogeinträge gelesen und das zieht sich ja tatsächlich durch das ganze Jahr. Im Januar habe ich den Entschluss gefasst, dass ich gerne in den KV möchte und im Dezember wurde ich eingeführt. Eine lange Reise, auch eine sehr schöne Reise, die mich insgesamt der Kirche auch noch ein Stück näher gebracht hat. Ich hab zumindest viel über mich selbst da mitgenommen und ich glaube, das hat mich auch sehr geprägt. Das merkt man auch gerade hier bei den Dezemberblogeinträgen, in denen mein Glaube eine immer größere Rolle spielt. Glaubt ihr, das liegt daran, dass ich single bin? Dass ich zur Zeit so viel Zeit und Liebe in die Gemeinde investiere, weil ich keine Person habe, der ich sie sonst entgegen bringen würde? Ich hoffe nicht, denn das würde ja heißen, dass ich mich im Zweifelsfall entscheiden müsste zwischen der Liebe zur Kirchgemeinde und der Liebe zu einem Mann. Ich weiß, ich weiß, jetzt denken einige von euch schon wieder, ich könnte ja einen Pfarrer heiraten, aber wo soll ich den bitte kennen lernen? Und findet mal einen jungen Pfarrer, der nicht mit 25 schon verheiratet ist?! Außerdem bin ich gerade ganz glücklich so, wie es ist.

Das waren jetzt zwei Sachen aus dem privaten Bereich. Ich überlege gerade, was auf Arbeit das Beste in diesem Jahr war. Wir haben im Februar die Ausstellung eröffnet, das war natürlich ein Erlebnis. Außerdem haben mir die Ehrenamtsexkursionen sehr gefallen, die ich dieses Jahr organisiert habe, vor allem die im Juli. Und ich glaube, das neue Projekt, was ich jetzt gerade erarbeite (zu dem ich gestern schon ein bisschen was "angeteasert" habe), kann ganz gut werden. Ich setzte mich da Anfang der nächsten Woche nochmal ran und dann kann ich euch hoffentlich mehr erzählen. Das Ergebnis kommt dann aber erst im neuen Jahr.

So, jetzt habe ich doch schon wieder über eine Stunde geschrieben. Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. So langsam gehen mir die Fragen aus. Also nochmal zur Erinnerung: ihr dürft mir auch gerne Fragen schreiben, die euch interessieren. Außerdem würde mich interessieren, was das Beste aus eurem Jahr war. Bleibt gesund und behütet und schaut gerne morgen wieder vorbei.

Alles Liebe
eure Hannah

Freitag, 18. Dezember 2020

18. Dezember: Was gibt dir Kraft?

Hey ihr Lieben,

huiuiui bin ich schon wieder spät dran. Jetzt werde ich irgendwie versuchen, parallel zu bloggen und zu kochen. Ich hab nämlich schon ganz schön Hunger. Aber wenn ich bis nach dem Kochen mit dem Eintrag warte, wird es wieder alles so spät und ich wollte eigentlich auch noch Vanille-Kipferl machen, weil ich morgen zu einer Adventsfeier (online) eingeladen bin und dafür was Gebackenes brauche (meiner Meinung nach). Aber vielleicht mache ich die tatsächlich morgen. Ich hab schon gestern Abend bis spät in die Nacht Schoko-Crossies gemacht, da brauche ich heute etwas mehr Schlaf.


Andererseits muss ich morgen auch noch zur Post und alles mögliche vorbereiten. Warum hat der Tag nur so wenig Stunden? Aber ich sehe gerade, dass die Feier morgen erst 15.30 Uhr losgeht. Wenn ich also morgens um 9.30 Uhr bei der Post bin, habe ich danach noch genug Zeit zum Backen. Dann sind die Vanille-Kipferl halt ganz frisch.

Weihnachten ist schon auch stressig. Aber gerade habe ich so viele Dinge zu tun, die mir wirklich am Herzen liegen. Auch auf Arbeit habe ich jetzt ein ziemlich cooles Projekt übernommen. Eigentlich habe ich dafür gar nicht so richtig Zeit und ich sehe mich schon meinen Urlaub dafür zu verwenden, das vorzubereiten, aber irgendwie möchte ich mich halt auch gerne um die Umsetzung kümmern. Na ja, drei Arbeitstage habe ich ja noch nächste Woche. Da schaffe ich sicher auch schon was. Vielleicht kann ich euch dann nächste Woche mehr dazu erzählen. Heute verrate ich noch nichts. 😊

Dafür beschäftige ich mich heute mit einer sehr interessanten Frage, die mir gerade in den Kopf gekommen ist:

Was gibt dir Kraft?

Der Hintergrund, warum ich daran gerade gedacht habe, ist, dass ich vorhin überlegt habe, wie man ein Weihnachtsfest auch ohne Gottesdienste besonders machen kann. Und da kam mir die Frage in den Sinn, vermutlich, weil der Gottesdienst tatsächlich eine Antwort darauf ist. Als Kind und Jugendliche bin ich in den Gottesdienst gegangen, weil es viele Leute von mir erwartet haben. Es gehörte auch einfach dazu. Das soll nicht heißen, dass ich die Gottesdienste nicht schön fand, aber es war schon eine Verpflichtung, so wie man eben auch Montags bis Freitags in die Schule geht. Als ich dann älter wurde, hatte ich manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht in die Kirche gegangen bin. Irgendwann habe ich dann für mich festgelegt, dass ich nur in den Gottesdienst gehen sollte, wenn mir danach ist. Wenn ich mal keine Zeit oder keine Lust habe, muss ich nicht gehen. Und so hielt ich es dann auch. Mal war ich im Gottesdienst, mal nicht. Und mit der Zeit (gerade in Phasen, wo ich mich einsam oder angespannt fühlte) merkte ich, dass mir die Gottesdienste etwas geben. Ich war in einer Gemeinschaft, konnte mit den Leuten singen, beten und Abendmahl halten. Und es wurde mir immer wichtiger, da zu sein. Heute sind mir die Gottesdienste eine Herzensangelegenheit. Ich gehe hin, weil ich es möchte. Natürlich kann ich auch mal nicht gehen, zum Beispiel, wenn ich verschlafe, aber meistens bin ich da. Gerade im Advent und der Weihnachtszeit sind mir die Gottesdienste sehr wichtig. Sie stimmen mich ein, geben mir eine Idee vom Wunder der Weihnacht, vom Licht, das in die Welt kommt.
Dieses Jahr wird es an vielen Orten keine Weihnachtsgottesdienste geben. Was kann uns also stattdessen Kraft geben? Mir fallen da verschiedene Bibelverse ein. Oft sind das Verse, die ich als Kind mit der Kurrende in Falkenstein zu den Adventssonntagen gesprochen habe und die ich daher mit Weihnachten verbinde. Besonders gefällt mir da zum Beispiel der Vers aus Jesaja 9, 5: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst." (Kann sein, dass ich den schon mal irgendwann zu Weihnachten hier im Blog thematisiert habe, aber er gefällt mir so gut, den kann man auch immer wieder hören). Also aus Gottes Wort können wir weiterhin Kraft schöpfen, auch wenn die Gottesdienste abgesagt sind. Und genauso natürlich auch aus den Liedern. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja euren Lieben, die ihr zur Zeit nicht sehen könnt, mal einen Vers zukommen lassen, der euch in dieser Zeit bestärkt. Vielleicht spricht er diese Person dann auch an und gibt ihr auch ohne Gottesdienst das Licht der Weihnacht ins Herz. 💛

Das ist also eine Antwort auf die Frage. Mal sehen, was mir noch so einfällt. Ich glaube, meine Fantasie und Vorstellungskraft gibt mir auch Kraft. Wenn ich Dinge in meinem Kopf schon perfekt umgesetzt sehe, habe ich viel mehr Energie, sie umzusetzen. Und glaubt mir, ich habe viele Ideen. Und ich kann mich für sie auch immer sehr begeistern. Manchmal stelle ich nach einer Weile fest, dass sie gar nicht so gut sind, aber die Begeisterung ist definitiv hilfreich bei der Umsetzung der guten Ideen.

Außerdem gibt mir Lob viel Kraft. Das hatten wir ja schon bei der Sprache der Liebe. Ich bin sehr empfänglich für Anerkennung, liebe Worte, Danksagungen, Blumen, herzliche Dankesumarmungen. Das spornt mich an.

Musik kann mir auch Kraft geben. Es gibt ja auch so viele schöne Liedtexte, die einen ansprechen können. Texte von Menschen, die vielleicht gerade das gleiche fühlen wie du. Und vielleicht hilft dir dann der Text, eine andere Perspektive einzunehmen, Mut zu schöpfen und weiterzugehen. Als sehr schönes tröstendes und bestärkendes Lied in schwierigen Zeiten empfinde ich übrigens das hier: https://www.youtube.com/watch?v=JG5m2ZLo9AA. (Das heißt übrigens nicht, dass ich mich gerade so fühle, wie in dem Lied. Meine Zeiten sind stressig gerade, aber nicht schwierig. 😄 Das ist mehr so ein pauschaler Musiktipp).

Und natürlich gibt es mir Kraft, ab und an ein wenig Zeit zum Ausruhen zu haben, für mich oder zusammen mit lieben Menschen. Mama hat mir da mal irgendwann die Geschichte erzählt von dem Mann, der in den Wald geht um Bäume zu fällen und er schuftet und schuftet, fällt einen Baum nach dem anderen und wundert sich mit der Zeit, warum er immer weniger schafft. Er versteht es nicht. Dann weiß ich ehrlich gesagt, nicht mehr genau wie es weitergeht, also wie er zu der Erkenntnis kommt, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass ihm jemand erzählt, er müsse halt auch von Zeit zu Zeit die Axt schärfen. Daran denke ich jetzt immer, wenn ich viel zu tun habe und nicht weiß, wo mir der Kopf steht.

So, jetzt bin ich doch nicht zum Kochen gekommen. Aber irgendwann vergisst man auch, dass man Hunger hat. Ich werde mir jetzt trotzdem schnell noch etwas zu Essen machen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Lasst den Kopf nicht hängen, auch wenn die Zeit gerade nicht zum Jauchzen und Frohlocken einlädt. Denkt einfach an dieses furchtbar fietschige Lied aus dem Film "Die Stadt, die Weihnachten vergaß": https://www.youtube.com/watch?v=1QVKKhNWeOU (heute gibt es mal zwei Musiktipps von mir).

Alles Liebe
eure Hannah

P.S.: Heute habe ich ein paar Geschenke auf Arbeit bekommen und die ersten Päckchen für Weihnachten kamen an.




Donnerstag, 17. Dezember 2020

17. Dezember: Was wünschst du dir zu Weihnachten?

Hey ihr Lieben,

ich hoffe, euch geht es gut. Ich hatte wieder einen ziemlich vollen Tag. War vorhin noch Joggen und danach hab ich gekocht und nachher wollte ich mich eigentlich noch um ein paar Weihnachtsgeschenke kümmern. Deswegen wird der Eintrag heute wieder etwas kürzer. Ich wollte ja eigentlich gestern meinen Wunschzettel schreiben, aber dann hatte ich eine kleine Weihnachtskrise, weil ich dachte, dass alle meine Geschenke für die anderen erst nach Weihnachten geliefert werden können und es überhaupt ein ganz furchtbares Weihnachten wird ohne Gottesdienst und ohne Geschenke. Aber das mit den Geschenken hat dann doch geklappt und einen Gottesdienst besuche ich ja auf jeden Fall (wenn er stattfindet). Da habe ich nämlich schon eine Eintrittskarte dafür. Auf jeden Fall habe ich das gestern mit dem Wunschzettel dann nicht mehr geschafft. Stattdessen habe ich beschlossen, die Frage nach meinen Wünschen dieses Jahr einfach hier zu beantworten. Und eines kann ich schon mal versprechen: Mein Wunschzettel sieht diesmal etwas anders aus als sonst. Also viel Vergnügen mit meinem Wunschzettel 2020.

Was wünschst du dir zu Weihnachten?

Liebe Mama, lieber Papa,

normalerweise schicke ich euch ja immer vor Weihnachten meine Wünsche. Nun bin ich dieses Jahr eh schon spät dran und habe mir gedacht, dass es Quatsch ist, mir jetzt noch irgendwelche Geschenke im Internet zu bestellen. Die Post hat eh genug zu tun und wie ich hörte, habt ihr ja auch sowieso schon eigene Ideen. Deswegen schreibe ich euch heute einen etwas anderen Wunschzettel. Ihr müsst euch übrigens nicht alleine für dessen Erfüllung verantwortlich fühlen. 😉

Zu Weihnachten 2020 wünsche ich mir:

- dass wir alle gesund zusammen Weihnachten feiern können.

- Schnee (heute habe ich gelesen, dass das gar nicht so unwahrscheinlich sein könnte).

- dass wir "O du fröhliche" singen.

- Zeit (ich blogge ja wirklich gerne für euch jeden Tag, aber 8 Stunden arbeiten, dann noch Kochen und sich irgendwie um die Weihnachtsgeschenke zu kümmern, frisst schon eine Menge Zeit. Ich freue mich darauf, an den Weihnachtsfeiertagen und danach mal etwas ausspannen zu können, da habe ich nämlich Urlaub 😊).

- dass es dieses Jahr keinen Fondue-Vulkan gibt. (Wer die Geschichte dazu nicht kennt, oder nochmal lesen will, dem empfehle ich Lukis Gastbeitrag "Weihnachten bei den Knittels": http://neuesvomkamel.blogspot.com/2018/01/abschied-von-der-weihnachtszeit.html.)

- Feuerzangenbowle (die haben wir in den letzten Jahren oft um Weihnachten herum gemacht und der brennende Zucker sieht immer so schön aus).

- dass sich alle über die Geschenke freuen, die sie bekommen.

- Plätzchen von Mama.

- Gemütlichkeit in der Weihnachtsstube. (Ich freue mich schon auf das neue Sofa.)

- dass ich am 25. eines der neuen ARD-Weihnachtsmärchen schauen darf. (Dieses Jahr kommt zum Beispiel eines namens "Helene, die wahre Braut". Das klingt doch ganz interessant. 😊)

So, das waren meine 10 Weihnachtswünsche für dieses Jahr. Ich hoffe, ihr habt keinen Corona-Blues und könnt euch auch auf Weihnachten freuen. Ich werde jetzt mal noch ein wenig an den Weihnachtsgeschenken arbeiten und dann (hoffentlich nicht zu spät) schlafen gehen. Ich wollte euch zum Abschluss noch ein Foto von meiner Arbeit heute zeigen: 

Auch wenn ein bisschen was fehlt, fügen sich schon alle Teile zusammen.

Und so wird es sicher auch mit Weihnachten sein. Bleibt gesund und behütet und hoffentlich bis morgen.

Alles Liebe
eure Hannah

Mittwoch, 16. Dezember 2020

16. Dezember: Glaubst du an den Weihnachtsmann?

Hey ihr Lieben,

na, alles gut? Jetzt war ich heute schon den ganzen Tag am Laptop und mache zuhause gleich weiter. Die Herbsttagung des Arbeitskreis Volontariat Mitteldeutschland war aber wirklich interessant. Wir hatten tolle Vorträge, zum Beispiel darüber, wie Loks im Verkehrsmuseum gelagert werden oder wie die perfekte Vitrine aussieht. Außerdem gab es einen virtuellen Rundgang durch die Moritzburg in Halle. Das war auch spannend. Da habe ich gedacht, dass so ein virtueller Rundgang mit Führung, also mit Erklärungen tatsächlich eine ganz gute Idee ist, über die man nachdenken könnte, gerade wenn sich die Schließung jetzt so zieht. Voraussetzung wäre natürlich, dass man schon einen schönen digitalen Rundgang durch die Ausstellung hat, aber das haben ja viele Museen. Muss ich vielleicht mal bei der nächsten Dienstberatung ansprechen. 

Kleines Arbeitsfoto von heute

Heute habe ich gedacht, wir stimmen uns gedanklich mal wieder etwas mehr auf Weihnachten ein und habe daher meine Gedanken zu folgender Frage mitgebracht:

Glaubst du an den Weihnachtsmann?

So weit ich mich erinnern kann, war der Weihnachtsmann bei uns nie ein Thema. Ich kann mich zumindest nicht an eine Zeit erinnern, in der ich tatsächlich glaubte, dass der Weihnachtsmann uns die Geschenke bringt. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich ja auch sehr früh Geschenke für die anderen hatte und da ich die selber besorgt hatte, wäre es ja komisch, wenn andere Geschenke vom Weihnachtsmann gebracht worden wären. Ich war aber auch in einem christlichen Kindergarten und einer christlichen Grundschule. Da gab es Krippenspiele und keinen Weihnachtsmann. Ich war dabei meist ein König oder Hirte, aber ich weiß noch, dass Leni einmal die Maria spielen durfte. Der Job war natürlich heiß begehrt und meist hatte ihn ein anderes Mädchen. (Das war glaube ich so ne Typbesetzung. Die mit den langen braunen Haaren spielt die Maria und die mit den blonden Locken auf jeden Fall den Engel. Der Rest ist variabel.) Aber einmal war eben Leni Maria. Die war vom Wesen her vermutlich auch eine bessere Maria als ich. 😄 Ich kann mich auch gar nicht mehr an viele Weihnachtsgeschenke meiner Kindheit erinnern. Einmal haben wir alle gestrickte Pullis von der Oma bekommen. Die für die Mädels waren rot-weiß gestreift und die für die Jungs blau-weiß. Da ist dann ein legendäres Treppenfoto von uns 4 Kindern auf der Treppe in unserem Haus entstanden. Lenis und meinen Pulli konnte man nur am Kragen unterscheiden. Meiner war glaube ich rot und ihrer weiß. Philipp hat mal eine Carrera-Rennbahn bekommen und Anton einen Teletubby-Schlafanzug (da war er noch sehr klein. Vielleicht 1 oder 2.) Aber zurück zum Weihnachtsmann. Ich hatte, wie gesagt, wenig Berührungspunkte mit dem Weihnachtsmann. Im Fernsehen kam zwar Beutolomäus, der ja mit dem Weihnachtsmann interagiert hat, aber der hatte mit meinen Geschenken nichts zu tun. (Zumindest, soweit ich mich erinnern kann. Vielleicht denkt Mama jetzt die ganze Zeit, dass das alles Quatsch ist, weil ich als Kind natürlich an den Weihnachtsmann geglaubt habe.) Aber ich bilde mir ein, dass ich das irgendwie im Kopf getrennt habe. Ich habe gar nicht unbedingt die Existenz des Weihnachtsmannes geleugnet. Vielleicht gab es den, irgendwo in einem Paralleluniversum (das schien mir plausibler als der Nordpol), aber der hatte mit meinen Geschenken nichts zu tun. Also vielleicht habe ich im Grunde doch an den Weihnachtsmann geglaubt, aber meine Geschenke kamen eben von wo anders. Für mich war das eine sehr schöne Kompromisslösung, denn so konnte jeder, der es wollte, weiter an den Weihnachtsmann glauben und ich konnte trotzdem jedes Jahr meinen Eltern meinen Wunschzettel geben. Ich schreibe übrigens bis heute Wunschzettel, zum Geburtstag und zu Weihnachten. Den für dieses Jahr habe ich bisher aber immer noch vor mir her geschoben. Vielleicht nutze ich den Eintrag heute als Inspiration, endlich mal meinen Wunschzettel abzuschicken. (Heutzutage läuft das natürlich ganz unromantisch über E-Mail und es stehen meist auch nur 4-5 Sachen drauf. Früher war der ja wesentlich länger und hatte zum Teil noch Bildchen und so).

Ich finde, Weihnachten ist ein Fest, das sich verändert je nachdem, woran man glaubt. Und auch wenn ich nicht an den Weihnachtsmann glaube, glaube ich sehr wohl, dass zu Weihnachten etwas Besonderes passiert, etwas, was für uns Menschen gar nicht so leicht zu verstehen ist. Und dass wir beschenkt werden, indem jemand zu uns kommt. Jemand, der uns Freude bringt. Es gibt da also durchaus Parallelen zwischen meiner Vorstellung von Weihnachten und der Geschichte um den Weihnachtsmann. Ob ich die als Kind allerdings schon verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt. 😉

Und dabei belasse ich es für heute. Ich werde mir jetzt wieder was zum Abendbrot machen. Gestern gab es Reispfanne mit Hähnchen und Orangen. Darauf war ich sehr stolz. Heute gibt es vermutlich Kartoffelsuppe. Ich freue mich, wenn euch der Beitrag wieder gefallen hat. Die Erkenntnis am Ende hat sogar mich überrascht. 😄 Bleibt weiterhin gesund und behütet und schaut gerne morgen wieder vorbei.

Alles Liebe
eure Hannah

Dienstag, 15. Dezember 2020

15. Dezember: In welcher Zeitepoche hättest du gerne gelebt?

Hey ihr Lieben,

da bin ich wieder. 😊 Ich habe gerade noch einen Lebkuchen und ein paar Walnüsse schnabuliert und jetzt freue ich mich richtig, mir heute mal wieder richtig Zeit für den Blogeintrag nehmen zu können. Heute früh habe ich ein bisschen länger geschlafen, weil ich doch gestern so fertig war und das hat mir gut getan. Ich merke richtig, dass ich heute wesentlich mehr Energie habe als gestern. Ansonsten dümpelt die Arbeit so vor sich hin. Ich inventarisiere eigentlich den ganzen Tag nur irgendwelche Scherben. Daher freue ich mich umso mehr auf morgen, weil ich da an der Digitalen Herbsttagung der VolontärInnen in Mitteldeutschland teilnehmen werde. Ich glaube, das wird schön. Hoffentlich klappt alles mit dem Internet.

Heute beschäftige ich mich ein wenig mit einer Frage, die ich schon lange im Hinterkopf habe. Als ich nämlich gefragt wurde, warum es mir in Kamenz so gefällt, war die zweite Frage, zu welcher Zeit ich auch gerne in Kamenz gelebt hätte. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstanden habe, also ob es um eine Zeit geht, in der ich schon gelebt habe oder um eine Zeit vor meiner Zeit. Ich dachte nämlich, sie bezieht sich auf eine Zeit vor meiner Zeit. Ehrlich gesagt kenne ich mich mit der Kamenzer Stadtgeschichte nicht so aus (da könnte ich mich eigentlich auch mal drüber belesen), aber Lessing hätte ich sicher gerne mal als Kind kennen gelernt. War der nicht sogar Pfarrerskind? Ich habe mich also entschieden, die Frage etwas weiter zu fassen und daher frage ich mich heute:

In welcher Zeitepoche hättest du gerne gelebt?

Also dazu muss ich erst mal sagen, dass ich eigentlich schon ziemlich glücklich bin mit der Zeit, in der ich lebe. Der ganze Fortschritt hat schon was. Wir könnten noch ein wenig an der Kleiderordnung schrauben (da waren schon schöne Sachen dabei in den letzten Jahrhunderten, die heute leider nicht mehr richtig zeitgemäß sind), aber vom Bequemlichkeits-Faktor ist die Zeit, in der wir aktuell leben, schon top. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum einige Leute Probleme mit dem Tragen des Mund-Nase-Schutzes haben, weil es halt nicht mehr so bequem ist wie vorher. Und gerade als Frau ist die Zeit im Moment schon besser als so manch andere Zeit, denn man hat ja viel mehr Rechte und Möglichkeiten. Aber trotzdem würde ich, wenn auch nicht für immer, sondern vielleicht mehr für einen Urlaub oder so, gerne mal in verschiedene andere Zeiten schlüpfen, also so Zeitreise-mäßig. 
Ganz oben auf der Liste steht da natürlich die Zeit der alten Römer, so unter Caesar oder Kaiser Augustus. Das hätte mich schon sehr interessiert. Da würde ich dann auch quasi aus erster Hand mitbekommen, wie die Stimmung da so war. Ich könnte mir all die Leute, von denen ich so viel gehört und gelesen habe, mal live anschauen. Caesar, Augustus, Cicero, Ovid (da müsste ich allerdings mehrfach kommen, weil Cicero ein bisschen eher tätig war als Ovid) und natürlich Agrippa, den hätte ich auch gerne mal gesehen. Ich wäre gerne mal über das belebte Forum Romanum gelaufen und hätte mir dort Reden angehört. Und dann wäre ich aber auch gerne noch ein wenig auf dem Land unterwegs gewesen, abseits der Menschen, vielleicht in einer von diesen schmucken Landvillen. Ich glaube, das hätte mir gefallen. 

Einen kleinen Abstecher in die Zeit, wo es noch Prinzen, Prinzessinnen, Könige und Königinnen gab, hätte ich definitiv auch gerne mal gemacht. Einfach mal, um zu sehen, wie es wohl so ist, von einem König regiert zu werden. Und am liebsten wäre ich natürlich zu dieser Zeit eine Prinzessin gewesen und hätte in einem Schloss leben wollen, tolle Kleider tragen können und wäre stundenlang durch prachtvolle Parks geschlendert. Das wäre vermutlich nichts auf Dauer für mich gewesen, aber zumindest kurz hätte ich gerne mal reingeschnuppert. Obwohl ich glaube, die Leute damals haben schon ganz schön gestunken und es wäre auch ganz schön dreckig gewesen. So romantisiert, wie man sich das in den Märchen immer vorstellt, ist es sicher nicht gewesen. Aber die Kleider... und mal einen echten Prinzen treffen, wäre sicher auch spannend gewesen.
Außerdem habe ich als Kind und auch noch als Teenager ja die Nesthäkchen-Bücher regelrecht verschlungen, daher würde mich auch eine Zeitreise in das Deutschland der Kaiserzeit interessieren, so im frühen 20. Jahrhundert. Den Krieg hätte ich natürlich nicht gerne miterlebt, aber ich hätte mir gerne Deutschland zu der Zeit ein wenig angeschaut, um zu sehen, wie anders die Städte da alle noch aussahen: Berlin oder Würzburg oder Dresden. Das wäre sicher interessant gewesen. Und ich wäre gerne zu der Zeit mal in die Schule gegangen. Als man noch Primaner oder Sekundaner war (was sich so cool anhört, oder?) und die Regeln alle noch ein wenig strenger waren. Außerdem hätte es mich interessiert, wie Dating in der Zeit so ablief.
Und wenn ich schon beim Zeitreisen bin, könnte ich mir natürlich auch die Zeit der Bibel mal näher anschauen. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich Jesus mal hätte treffen wollen. Am Ende ist der ganz anders gewesen, als ich ihn mir vorstelle und ich wäre nur enttäuscht, aber vielleicht Petrus oder Paulus. Oder im alten Testament auch gerne Josef. Dessen Geschichte mochte ich immer sehr. Der Moment, wo er seinen Brüdern am Ende verzeiht ist sicher sehr emotional gewesen. Das wäre interessant gewesen, da dabei zu sein. Und dann hätte ich auch mal gesehen, wie Ägypten in der Zeit so aussah.

Also, es gibt da schon sehr viel spannende Epochen, in die man mal schnuppern könnte. In welche Zeit würdet ihr denn gerne mal reisen? Lasst es mich gerne wissen. Ich freue mich, wenn euch dieser Beitrag gefallen hat und ihr auch morgen wieder vorbeischaut. Ich mache mir jetzt etwas Leckeres zu Essen, mal sehen, was mein Kühlschrank so hergibt. Habt noch einen schönen Abend, bleibt behütet und hoffentlich bis bald.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 14. Dezember 2020

14. Dezember: Was ist dein Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Hey ihr Lieben,

oh weh ist es schon wieder spät. Und ich bin soo müde. Ich bin den ganzen Tag schon irgendwie erschöpft, also so innerlich erschöpft. Vielleicht hätte ich mir doch ein bisschen mehr Zeit für mich am Wochenende nehmen sollen. Aber seltsamerweise habe ich tatsächlich viel geschafft auf Arbeit, obwohl ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, nicht voran zu kommen. Danach war ich einkaufen und habe was gegessen. Dann habe ich gerade noch mit dem Chef wegen des Krippenspiels gezoomt und jetzt bin ich einfach nur k.o.. Ich sollte wirklich lernen, Nein zu sagen. Aber ich will ja helfen und ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht helfe und vielleicht mache ich mir auch Sorgen, dass er dann in Zukunft jemand anderen fragt, wenn ich mal nicht helfen kann. Aber leider merke ich oft selber erst zu spät, wenn es zu viel wird und ich eigentlich nicht mehr kann. Ich war diesen Sommer ja auf Paddelrüstzeit und eines Abends hatte ich das auch. Es hatte den halben Nachmittag geregnet und wir waren alle unter der Jurte zusammengequetscht und ich habe die Kinder bespaßt und mich ums Essen gekümmert und dann war den Kindern das Essen zu ungewürzt und ich war Schuld. Und die ganze Zeit war da so eine Unruhe im Zelt, die nicht weg ging, auch nicht während der Abendandacht und ich wusste auf einmal, dass ich, wenn mich jetzt jemand fragt, wie es mir geht (was immer zu unserer Mitarbeiter-Abendandacht dazu gehörte), anfangen würde zu weinen. Und das war so ein ganz komisches Gefühl, weil es so plötzlich kam und weil ich nichts machen konnte. Irgendwie hatte ich die Grenze nicht bemerkt. Geht euch das auch manchmal so? Habt ihr Tipps, wie man da besser auf sich hören kann?

Auf jeden Fall tut es mir sehr leid, aber ich habe auch heute wieder keine Kraft mehr für eine große Frage. Stattdessen habe ich euch heute nur diese Frage mitgebracht:

Was ist dein Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Ich kenne ehrlich gesagt gar nicht so viele Weihnachts-Gedichte, aber es gibt eines, das ich schon immer sehr gemocht habe. Ich glaube, mein großer Bruder hat es mal bei einer Weihnachtsfeier in der Musikschule aufgesagt, zumindest ist es in meinem Kopf irgendwie immer mit ihm verbunden. Es ist ein bisschen melancholisch, aber ich mag die Stimmung trotzdem sehr, die das Gedicht erzählt. Es ist so friedlich und irgendwie beschreibt es so ein inneres Weihnachtsgefühl. Beseelt könnte man es nennen. Aber genug der Vorrede. Hier ist es:

Weihnachten 
(von Joseph von Eichendorff)

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

Dazu gibt es den Sonnenuntergang von heute.

Liebe Leute, ich melde mich morgen wieder, und da nehme ich mir dann mehr Zeit, versprochen. Der Chef hat zwar schon angekündigt "Wir können ja morgen Abend nochmal zoomen.", aber da sage ich vielleicht tatsächlich mal Nein, oder ich schaue halt, dass ich vorher mit dem Blog fertig bin. Macht euch bitte keine Sorgen um mich. Ich gehe jetzt ins Bett und morgen ist wieder ein neuer Tag mit neuer Energie. Ich freue mich, wenn euch das Gedicht genauso gut gefällt wie mir.
Macht es gut und passt auf euch auf.

Alles Liebe
eure Hannah

Sonntag, 13. Dezember 2020

13. Dezember: Wie geht es dir?

Hey ihr Lieben,

ich sag es euch ganz ehrlich: ich bin durch für dieses Wochenende. Ich war heute schon wieder fast den ganzen Tag unterwegs und habe mich deswegen entschieden, heute nicht groß über eine tiefsinnige Frage zu philosophieren, sondern mich stattdessen mit einer einfachen Frage zu beschäftigen:

Wie geht es dir?

Diese Frage kriegt man ja oft zu hören und meist beantwortet man sie knapp und ohne groß Nachzudenken mit einem "Gut". Mir geht das zumindest so. Manchmal denke ich dann im Nachhinein, dass es ein "Gut" eigentlich gar nicht so trifft. Manchmal geht es mir auch nur ok und ich sage trotzdem "Gut". So wie damals im Englischunterricht, als man auf die Frage "How are you?" immer mit "Fine, thanks." geantwortet hat, weil man keine andere Vokabel kannte.
Aber macht euch keine Sorgen, es geht mir heute tatsächlich gut. Ich bin sehr geschafft und müde und ich merke, dass dieses Wochenende ganz schön an meinen Kräften gezehrt hat, aber es war trotzdem ein schönes Wochenende. Ich war mit sehr netten Leuten zusammen, was ich immer schöner finde, als wenn ich das ganze Wochenende alleine in meiner Wohnung sitze. Und wir haben wirklich einiges geschafft für das Krippenspiel (finde ich zumindest). Es ist zwar immer noch viel Arbeit, das Ganze jetzt zusammenzuschneiden und der Chef tut mir jetzt schon leid, dass er so einen Stress damit hat, aber dafür wird er ja auch bezahlt und viele Leute helfen ja schon, wo sie können. Ich finde es auf jeden Fall schön, dass ich helfen konnte und unser Küster in der Kirchgemeinde hat danach sogar gesagt. "Mit der jungen Frau lässt sich echt gut arbeiten." (So nennt er mich immer mal. Aber er kennt auch meinen Namen, auch wenn er ihn immer falsch schreibt.^^) Da habe ich mich gefreut.

Außerdem geht es mir gesundheitlich gut, was ja zur Zeit auch sehr wichtig ist. Meine Nase ist ab und an ein wenig zu, aber das liegt an der Kälte. Kopf, Hals und dem Rest geht es sehr gut. Macht ihr euch eigentlich Sorgen wegen Corona? Ich höre zumindest von immer mehr Menschen, die ich kenne, dass sie es haben. Ich hatte zu keinem von denen in den letzten Wochen persönlichen Kontakt und soweit ich das gehört habe, sind das zum Glück auch alles mehr oder weniger leichte Verläufe, aber es ist trotzdem ein komisches Gefühl, dass es sich jetzt so ausgebreitet hat. Im Grunde wäre es mir auch lieber, ich könnte, bevor ich Weihnachten nach Hause fahre, nochmal so eine Woche zuhause bleiben, um das Risiko, dass ich mich irgendwo anstecke und es dann unbemerkt weitertrage, klein zu halten, aber ich darf ja nicht mal für eine Online-Tagung Homeoffice machen, also wird das nicht klappen. Ich kann mich nur an die Hygiene-Regeln halten.
Was mir aktuell ein wenig Kopfzerbrechen macht, sind einerseits natürlich die Weihnachtsgeschenke (wobei sich meine Ideenliste da langsam füllt. Ich habe nur bei ein paar Leuten noch nichts stehen.) und die Frage nach Silvester. Ich hänge keinesfalls an einer großen Silvesterparty, aber ich würde mich schon gerne mit Freunden treffen und gemütlich zusammen ins neue Jahr starten. Aktuell sieht es aber so aus, als ob nur zwei Hausstände erlaubt sind, also dürfte ich mich nur mit einem weiteren Hausstand treffen. Ich finde Single-Haushalte werden durch diese Regeln echt benachteiligt. Soll ich jetzt etwa mit nur einer weiteren Person Silvester feiern? Das wirkt so intim. Ich finde, das neue Jahr zusammen zu beginnen, hat schon einen besondereren Stellenwert, als wenn ich mich jetzt einfach mit jemandem zum Biertrinken und Quatschen treffe. Und wenn ich mich bei einem anderen Haushalt einklinke, der aus mehr als einer Person besteht, habe ich irgendwie das Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein. Könnten sie nicht wenigstens sagen: Höchstens 5 Personen oder zwei Hausstände, also dass, wenn man unter 5 bleibt, die auch aus mehreren Hausständen sein können? Na ja, ich muss wohl abwarten und mich überraschen lassen, was zu Silvester möglich ist. Ich habe nur Sorge, dass ich dann irgendwann alleine dastehe und nichts habe. Aber das wird schon alles. Hauptsache ist ja, ich bleibe bis dahin gesund.
Also ihr seht, mir geht einiges durch den Kopf und ich bin geschafft, aber trotzdem sehe ich keinen Grund, warum es mir nicht gut gehen sollte. Ich bin gesund, ich hatte ein schönes Wochenende, meine Geschenkideen für Weihnachten nehmen Gestalt an und ich werde mir gleich ein warmes Bad gönnen und mich dann ins Bett kuscheln. Das wird schön.  Ich hoffe, euch geht es auch gut und ihr hattet einen besinnlichen 3. Advent. 

Ich freue mich, wenn ihr auch morgen wieder dabei seid. Bleibt bis dahin gesund und behütet und startet gut in die nächste Woche.

Alles Liebe
eure Hannah