Montag, 30. März 2020

Planänderungen

Hey ihr Lieben,

ich hoffe, euch geht es gut und ihr seid alle gesund. Ich bin auch noch gesund. Wie kommt ihr so klar mit der aktuellen Situation? Langweilt ihr euch schon? Ich hatte ja in der letzten Woche ein wenig Urlaub und fand es sehr schön, dass ich endlich mal wieder mehr zum Lesen gekommen bin. Samstag hatte ich mir sogar vorgenommen, mal gar nicht am Computer zu sein und den Tag mit Lesen zu verbringen und es war richtig schön. Leider hat es nicht geklappt, dass ich fast zwei ganze Wochen Urlaub machen konnte. Heute stand nämlich ein wichtiger Termin auf Arbeit an. Und als ich letzte Woche extra nochmal nachgefragt hatte, ob der Termin stattfindet, hieß es, er findet statt. Deswegen konnte ich mir heute nicht noch Urlaub nehmen. Ich war also extra deshalb heute auf Arbeit und eine andere Kollegin, die sonst Homeoffice macht, war auch extra da. Und dann kam es natürlich wie es kommen musste: der Termin fand doch nicht statt. Es hieß eigentlich den ganzen Vormittag, der Termin würde stattfinden, aber dann kam die Person, mit der der Termin stattfinden sollte, einfach nicht. An wem das jetzt genau lag, weiß ich nicht. Vielleicht ging die Person auch einfach davon aus, dass der Termin wegen der Krise eh nicht stattfindet, oder sie hatte es schlichtweg vergessen. Aber es war auf jeden Fall ärgerlich für mich und meine Kollegin. Na ja, jetzt ist es halt so und sich im Nachhinein zu ärgern, dass ich nicht länger Urlaub machen konnte, bringt auch nichts. Immerhin war ich so heute an meinem Schreibtisch und konnte verhindern, dass eine Papiertüte, in der eine wichtige SD-Karte steckte, im Müll gelandet ist (bzw. lag sie schon im Papierkorb, aber ich konnte sie noch daraus retten). Das wäre echt eine Katastrophe gewesen, wenn die weggeschmissen worden wäre. Hab sie jetzt sicherheitshalber an einem anderen Ort verstaut, wo sie nicht im Müll landen kann. Deswegen war es vermutlich ganz gut, dass mein Urlaub nicht länger ging, sonst wäre der Papierkorb vielleicht schon geleert worden. Eigentlich habe ich von Mittwoch bis Freitag auch nochmal Urlaub, weil ich ursprünglich ja wegfahren wollte, aber ich glaube, ich werde den Urlaub nicht nehmen und mir die Tage lieber aufheben und dafür dann im Sommer oder Ende des Jahres nochmal Urlaub machen. Denn so viel kann ich zuhause auch nicht machen und es soll ja auch kalt werden. Da spare ich Heizkosten, wenn ich auf Arbeit bin. 😉 Ich hab zur Zeit so richtig Lust darauf, diesen Sommer mal wieder ans Meer zu fahren und mich stundenlang in die Sonne legen zu können. Denkt ihr, das klappt diesen Sommer? Die Ostsee oder Nordsee würde mir schon reichen. Glaubt ihr, bis dahin ist Reisen wieder erlaubt? Ich denke ja eigentlich, dass die Schule nach Ostern wieder losgehen sollte, aber ich weiß nicht, ob die Ansteckungsgefahr dann nicht immer noch zu hoch dafür ist. Mal schauen. Ich hoffe, dass ich wenigstens zu meinem Geburtstag wieder Leute einladen kann. (Obwohl ich es auch lustig fände, mich mit meinen Gästen zu einem Online-Spiel zu verabreden. Wäre mal was anderes. Und ich bin echt gut in dem einen Spiel, das wir mit dem JEK zur Zeit immer spielen. Wenn ich schon Geburtstag habe, sollte es ja auch ein Spiel sein, das ich gewinne. 😁) Na ja, warten wir es mal ab. Ist ja immerhin noch über einen Monat hin und bis dahin kann sich noch einiges ändern. Die Krise lehrt uns ja eh, flexibler mit unseren Plänen umzugehen.
Wurdet ihr übrigens schon von der Polizei kontrolliert in den letzten Tagen, ob ihr die Ausgangssperre einhaltet? Seit mein einer Kollege mir erzählt hat, dass er auf dem Weg zur Arbeit kontrolliert wurde, denke ich irgendwie ständig, ich könnte kontrolliert werden. Am meisten Sorge hatte ich, als ich nach Hause gefahren bin. Ich wurde aber nie kontrolliert. Eigentlich sollte ich von der Arbeit auch so einen Schein bekommen, der mir den Weg zur Arbeit gestattet, aber der ist noch nicht da.
Jetzt habe ich schon so viel geschrieben, und noch gar nicht richtig von letzter Woche erzählt. Mittwoch hatte meine Mutter Geburtstag. Es war schön, dass ich mit ihr im kleinen Kreis feiern konnte. Ich habe ihr eine Origami-Blume geschenkt, weil ich ja nicht so viel Gelegenheit hatte, ein Geschenk zu besorgen. Bin stolz darauf, wie schön sie geworden ist.

Als Osterdeko könnte ich mir auch ein paar solcher Blumen in die Wohnung stellen. 😊
Außerdem gab es natürlich Kuchen (den ich gebacken habe) und ein richtig leckeres italienisches Menü zum Abendbrot.

Am Donnerstag habe ich mich endlich mal um meine Post gekümmert und bin jetzt ziemlich glücklich, das das mal erledigt ist. Ich habe das schon viel zu lange vor mir her geschoben. Kennt ihr das, wenn man irgendwas so lange nicht macht, dass es dann immer unangenehmer wird, je länger man es nicht gemacht hat? Ich nehme mir dann immer wieder vor, doch weniger Dinge aufzuschieben, aber es klappt irgendwie nicht. Ist eine echt schlechte Angewohnheit von mir.
Den Gang zum Briefkasten habe ich dann gleich mit einem Spaziergang mit Mama und Papa verbunden. Wir sind "die Dorfrunde" gelaufen und haben den Osterhasen gesehen. 😉 Natürlich nicht wirklich. Eigentlich war es nur ein Kaninchen, was einfach frei im Garten saß. Das sah aber schon lustig aus und war irgendwie kurios. Wir haben dann sogar den Besitzern Bescheid gesagt, weil wir dachten, das Kaninchen sei ausgebüchst, aber die meinten, das sei gewollt, dass es frei im Garten sitzen darf. Es wäre schon so alt, dass es nicht wegläuft. Der Spaziergang war schön, aber der Wind war eisig kalt und obwohl ich eine Mütze auf hatte, hat er mir ganz schön um die Ohren gepfiffen.
Leider kein Bild vom Kaninchen. Das war nur ein Ostereierstrauch, den ich fotographieren wollte.


Nach dem Spaziergang habe ich mit Mama noch Scrabble gespielt. Mama liebt Scrabble. Sie hat immer so gute Ideen, wie sie mit den Buchstaben tolle Wörter bilden kann, die viele Punkte bringen, und mir fallen immer nur normale Wörter ein. Diesmal war ich aber ganz stolz, dass ich auch mal ein paar tolle Wörter hatte. Zum Beispiel Lagune, Renten und Rötung. Trotzdem konnte ich nicht gewinnen, aber immerhin habe ich nicht haushoch verloren.

Freitag habe ich einen Brief an meinen Großvater geschrieben, weil Mama für ihn einkaufen gefahren ist und ich ihm mal schreiben wollte. Er hat gesagt, er hat sich sehr darüber gefreut und will mir auch nach Kamenz schreiben. Außerdem war abends wieder JEK-Videochat. Es hat richtig viel Spaß gemacht. Wir haben geredet, es gab eine Art kleine Andacht und wir haben lustige online-Spiele gespielt (am Ende des ersten Spiels war leider das Internet kurz weg, so dass ich meinen Sieg gar nicht mitbekommen habe). Es ging auch echt lang und am Ende hatte ich das Gefühl, vielleicht etwas zu lange auf den Bildschirm geschaut zu haben, deswegen kam Samstag dann der Lesetag. Meine Eltern haben übrigens in den Zeiten der Selbst-Isolation beide ein Puzzle angefangen. Ich durfte Mama am Dienstag ein wenig helfen und so sind wir schnell fertig geworden. Papa wollte nicht, dass ich ihm helfe. Das kann ich gut verstehen. Ich mag es auch nicht, wenn andere Leute meine Puzzle weiter machen. Er hat viel geschafft, während ich da war. Samstag Abend haben wir Rommé gespielt und ich habe haushoch gewonnen. Irgendwie hatte ich immer Glück mit den Karten. Nur einmal konnte ich nicht rauslegen, aber das war meine eigene Schuld, weil ich eigentlich hätte klopfen können und dann rausgekommen wäre, es aber nicht gemacht habe, weil ich dachte, es kommt noch was besseres.
Sonntag haben Mama und ich uns zusammen den Reichenberger Gottesdienst auf youtube angeschaut. Das war richtig schön gefilmt und die Predigt war auch sehr schön. Ich weiß auch nicht, aber in den letzten Jahren bewegen mich Gottesdienste irgendwie mehr als früher. Manchmal bin ich richtig gerührt von den Worten in der Predigt. Seltsam, aber auch irgendwie schön. Und gerade in diesen Zeiten ist es schön, dass ich von den Worten so angesprochen werde.
Nachmittags gab es dann noch Berliner Apfelkuchen (ja, es gab zwei Kuchen während meiner Zeit in Reichenberg. Wirklich ein Luxus. 😊) und dann bin ich mit dem Zug zurück nach Kamenz gefahren.
Über den Arbeitstag heute habe ich ja schon geschrieben. Zur Zeit sind wir sehr wenige Leute, weil viele frei haben oder Homeoffice machen. Dadurch war ich heute alleine im Büro, was schön entspannt war. Ich habe mich heute mal etwas zu den Skythen eingelesen (eine meiner Aufgaben, damit ich nicht immer nur Inventarisieren muss) und es war ganz interessant. Die Skythen werden sogar in der Bibel ein paar mal erwähnt. Das fand ich spannend. Ich frage mich bei so Völkern, bei denen man viel nur über die Geschichtsschreibung weiß, dann immer, was davon alles stimmt. Und bei den Skythen ist es nicht mal ihre eigene Geschichtsschreibung, sondern nur die der anderen Völker über sie. In solchen Momenten fände ich eine Zeitmaschine spannend, die mir zeigen könnte, wie es wirklich war.
Ich bin letzte Woche über eine Playlist, die meine liebe Schwester für mich gemacht hat, auf ein neues Lied gestoßen. Ich weiß nicht, ob sie es auf die Liste gesetzt hat, oder ob spotify es ergänzt hat, aber ich finde es irgendwie schön. Deswegen teile ich es mal mit euch. Wie findet ihr es? https://www.youtube.com/watch?v=xY2YFX_RPTw
Heute habe ich mal viele Fragen an euch gestellt. Ihr dürft sie also gerne in den Kommentaren beantworten. Aber natürlich freue ich mich auch, wenn ihr den Eintrag einfach lest ohne zu kommentieren. Ich hoffe, er hat euch gefallen. Bleibt weiterhin gesund und habt eine schöne Woche. Bis nächsten Montag dann.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 23. März 2020

Mein Wohnzimmer und ich

Hey ihr Lieben,

aaaah, ich bin schon wieder viel zu spät dran, wenn man bedenkt, was ich heute Abend alles noch erledigen muss und dass ich eigentlich nicht zu spät ins Bett gehen wollte, damit ich morgen zeitig auf Arbeit bin und zeitig gehen kann. Morgen ist mein letzter Arbeitstag vor meinem Urlaub. Meine Pläne sind zwar durch Corona heftig durcheinander gewirbelt worden, aber ich freue mich trotzdem darauf, mal etwas Abstand von der Arbeit zu bekommen. Das Inventarisieren verliert dann doch etwas an Reiz, wenn man es andauernd machen muss. Letzte Woche gab es aber zum Glück noch eine Dienstberatung, wo ich noch ein paar andere Aufgaben bekommen habe, damit ich nicht immer das Gleiche machen muss. Das ist natürlich einerseits eine schöne Abwechslung, andererseits steigt dann der Druck, weil ich nichts vergessen will und manchmal nicht weiß, wo ich zuerst anfangen soll. Hinzu kommt, dass meine Chefin in letzter Zeit immer mal Bemerkungen fallen lässt, die mir das Gefühl geben, ich würde nicht genug schaffen und ich müsste mehr machen. Sie meint das vermutlich gar nicht so. Ich glaube, sie hat nicht mal einen Überblick, wie weit ich mit der Arbeit aktuell bin. Vielleicht habe auch einfach ich das Gefühl, zu wenig zu schaffen und das projiziere ich dann auf sie. Na ja, ihr merkt schon, ein wenig Urlaub kann mir nicht schaden. (Ich hab heute auch schon den ganzen Tag so fiese Kopfschmerzen, als würde mir jemand die ganze Zeit an einer Stelle an de Haaren ziehen. Hoffentlich gehen die bis morgen wieder weg.)
Außerdem freue ich mich auf meinen Urlaub, weil ich dann endlich das tun kann, was wir in diesen Tagen alle tun sollten: ungestört zuhause bleiben und mich ausruhen. Am Wochenende habe ich schon damit angefangen und auch abseits der Arbeit gehe ich ja nicht wirklich raus, aber die Wochenenden sind immer so schnell vorbei.
Schritt 1: Dicke Socken anziehen
So sah mein Samstags-Frühstück aus. Sonntag gab es dann sogar Rührei. War alles sehr lecker.
Anfang der letzten Woche habe ich mich sogar geärgert, dass gefühlt alle anderen zuhause bleiben dürfen, und ich auf Arbeit muss. Als wären alle anderen in einem Club, zu dem ich nicht gehöre. Was natürlich ein total blöder Gedanke ist, denn manch einer würde sich in diesen Tagen wünschen, er könnte arbeiten und Geld verdienen, aber er darf es einfach nicht. Und viele sagen, sie wüssten ja auch gar nicht, was sie zuhause alleine machen sollen, wenn sie nicht auf Arbeit müssen. Das wäre glaube ich kein Problem für mich. Da würde mir schon was einfallen. Wir Knittels sind kreativ. Meine Schwester hat mir zum Beispiel neulich ein Foto davon geschickt, wie sie ihre Freizeit zuhause aktuell so gestaltet und ich war so begeistert davon, dass ich sie gefragt habe, ob ich es heute mit euch teilen darf. Ich durfte. Leni hat nämlich mit Playmobil eine eigene kleine Ausstellung gestaltet. Keine Ahnung, wie sie auf die Idee kam (vielleicht inspiriert durch meine Arbeit), aber die Ausstellung ist total süß geworden. Schaut mal:


Wie liebevoll das alles gestaltet ist. Mit den Kisten und den Exponaten und dem kleinen Schild am Eingang. Und wie ihr seht, ist diese Ausstellung sogar während der Quarantäne-Zeit geöffnet. 😊
Also so was kreatives wäre mir vielleicht nicht eingefallen, aber irgendwas wäre mir sicher eingefallen. Und es gibt ja auch immer wieder tolle Angebote, die man nutzen kann, während man zuhause bleibt. Wie das Quarantäne-Konzert vom letzten Montag. Das war übrigens total schön. Ich habe getanzt, hatte sogar Knicklichter und habe Konfetti durch mein Wohnzimmer geworfen. Das war ein toller Abend.




Montag Abend hielt ich es übrigens für eine schöne Idee, das Konfetti einfach liegen zu lassen. Bin dann am Dienstag etwas erschrocken, als ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin und mein Wohnzimmer total dreckig aussah. 😄 Aber das Konzert wird ein Moment sein, an den ich mich noch gerne erinnern werde (und ich bin froh, dass ich ein T-Shirt haben werde, das mich daran erinnert.)
Und im Laufe der Woche hatte ich noch einmal so ein tolles Gemeinschafts-Erlebnis. Wo jeder bei sich zuhause geblieben ist und wir trotzdem eine tolle Zeit zusammen hatten. Das war am Freitag. Freitag Abend ist ja normalerweise der Junge Erwachsenen Kreis, der jetzt erst mal für einige Wochen abgesagt ist. Es wurde dann aber angeboten, dass wir uns über Videochat treffen könnten. Erst war ich skeptisch und hatte eigentlich nicht so richtig Lust, weil ich dachte, da kommt sicher eh keiner, aber dann wollte ich es doch mal ausprobieren und habe mir diese Videochat-App runtergeladen, von der aktuell alle sprechen. Und es hat so viel Spaß gemacht. Es waren wirklich viele da und wir haben geredet, die Losung gelesen und so ein witziges online-Spiel alle zusammen gespielt, bei dem man Dinge malen musste und die anderen mussten sie erraten. Ich habe sogar gewonnen und war mächtig stolz auf mich. Das war wirklich ein richtig, richtig schöner Abend und ich war sehr froh, dass ich dem ganzen eine Chance gegeben habe. Ich hoffe, nächsten Freitag klappt es wieder mit dem Videochat. 😊
So, ich glaube das war schon das wichtigste, was ich euch diese Woche erzählen wollte. Auch wenn ich jetzt im Urlaub sein werde, werde ich vermutlich trotzdem nächste Woche einen Blogeintrag schreiben. Ich stecke ja aktuell in der Zwickmühle, dass ich zwar zuhause bleiben will, aber ja nicht genau definiert habe, was zuhause eigentlich ist. Ist meine Wohnung in Kamenz mein Zuhause oder die Wohnung meiner Eltern? Irgendwie nutze ich bei beiden die Worte "nach Hause fahren". Na ja, auf jeden Fall würde ich morgen gerne nach Hause fahren und ich hoffe, die Polizei lässt mich und schickt mich nicht wieder nach Hause. Dann kann ich meinen Urlaub zuhause verbringen, was sicherlich entspannter ist als hier alleine zuhause zu sein. 😉 Diese Woche habe ich übrigens die Quarantäne-Playlist von Logan Lerman bei spotify gehört. Sie heißt passenderweise: "Out of toilet paper" ("Kein Klopapier mehr") und ich kannte die Lieder nicht, fand die Musik aber schön. Das hier zum Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=N8lOLNfnCBg. Auch etwas, was ich vor Corona wohl nicht gemacht hätte, mir die Playlist von jemand anderem auf Spotify angehört habe, aber mir gefällt der Gedanke, Lieder zu hören, die Logan Lerman auch gefallen. 😊 Und dass eben ganz viele Leute in Quarantäne vielleicht auch diese Lieder hören. Irgendwie bringt uns das doch auch näher zusammen, auch wenn wir uns nicht treffen dürfen.
Ich hoffe auf jeden Fall, ihr seid alle weiterhin gesund und passt auf euch auf. Nehmt die Ausgangssperre ernst, damit wir hoffentlich im Mai alle wieder raus dürfen und meinen Geburtstag zusammen feiern können. 😉

Alles Liebe und bis bald
eure Hannah

Montag, 16. März 2020

7 Wochen ohne

Hallo ihr Lieben,

ich muss mich heute ein wenig beeilen, weil ich nachher noch zu einem Konzert gehe, deswegen kommt der Eintrag heute ein bisschen eher. Und ich habe sowieso gehört, dass es für einige von euch ganz schön wäre, wenn der Eintrag Montags kommt bevor sie ins Bett gehen. Deswegen ist es sicher nicht schlecht, mal früh dran zu sein. Vermutlich wundert ihr euch jetzt: Auf welches Konzert will sie denn heute bitte gehen? Es ist doch alles wegen Corona abgesagt. Genauer gesagt gehe ich auch nicht auf ein Konzert. Ich werde ein Wohnzimmerkonzert hier zuhause haben. Das Lumpenpack spielt nämlich ein Quarantäne-Konzert (also ein Konzert vor einem leeren Club) und überträgt es im Internet und ich werde es mir anschauen. Sie haben dafür extra eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, damit sie das Konzert finanzieren können. Und innerhalb von nur 4 Tagen sind über 80.000€ zusammen gekommen. Eigentlich waren 10.000€ als Ziel gesetzt. Die beiden Jungs vom Lumpenpack haben aber gesagt, dass sie alles, was zu viel ist, spenden werden, um Künstler aufzufangen, deren Existenz durch Corona bedroht ist. Und das finde ich eine sehr gute Sache. Ich mache mir nämlich wirklich Sorgen um den Tourismus- und Unterhaltungssektor. Es ist sicher sinnvoll, mal ein paar Wochen sämtliche Veranstaltungen abzusagen und für die meisten von uns ist es überhaupt kein Problem, mal ein wenig zuhause zu bleiben, aber das sind unheimlich hohe Gelder, die da dran hängen und es gibt viele Menschen, die das eben nicht so locker wegstecken können. Deswegen bin ich froh, helfen zu können und gleichzeitig ein cooles Konzert zu bekommen (und ein T-Shirt als Dankeschön, dass ich die Aktion unterstützt habe. Ich meine, das lohnt sich doch total für mich.) Und ich bin irgendwie stolz, etwas getan zu haben. Und jetzt habt auch ihr etwas davon, denn ihr könnt meinen Blogeintrag heute eher lesen. 😊
Das Thema Corona ist natürlich etwas, um das man diese Woche nicht herum kommt. So etwas wie das, was gerade passiert, hat kaum einer von uns bisher erlebt und ich konnte mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass es möglich ist. Dass sich Länder abschotten, dass Reisen auf einmal schwierig wird, dass reihenweise Konzerte abgesagt werden, dass Cafés, Bibliotheken, Schwimmhallen, Fitnessstudios schließen, dass die Schulen mehrere Wochen schließen, dass die einzigen Orte, an denen man sich eigentlich noch bewegen sollte, die eigene Wohnung, der Supermarkt und gegebenenfalls der Arbeitsplatz sind. Und das für mehrere Wochen. Ich hätte es nie gedacht. Und wie wird es sein, wenn die Krise vorbei ist? Ist es überhaupt realistisch, dass sie in ein paar Wochen vorbei ist? Ist dann alles wieder so wie vorher?
Irgendwie ist 2020 schon ein seltsames Jahr. Es ist kein gutes Jahr für die Welt. Erst sterben tausende Tiere in Australien, dann wird die politische Landschaft durch Thüringen komplett erschüttert, die Anschläge von Hanau, Sturmtief Sabine und jetzt auf einmal ein Virus, der die Welt lahm legt. Was kommt denn noch? Ist das tatsächlich der Anfang vom Ende der Welt? Das wäre aber blöd. Ich wollte eigentlich schon noch heiraten und Kinder haben, bevor die Welt untergeht. Ehrlich gesagt denke ich auch nicht wirklich, dass die Welt untergeht, aber ich glaube die Wirtschaft wird ganz schön mit der Krise zu kämpfen haben. Unser Museum ist seltsamerweise noch offen. Wir haben ein wenig den Eindruck, das Landratsamt in Bautzen hat uns einfach vergessen. Aber so lange die uns nicht sagen, dass wir zu machen sollen, bleiben wir geöffnet. Und wir arbeiten auch weiterhin. Heute auf Arbeit habe ich glatt für einige Stunden vergessen, was für ein Chaos gerade auf der Welt herrscht. Bei mir war alles ganz normal. Aber so wie die Lage gerade ist, kann sich das ja stündlich ändern. Ich bin also gespannt, was so in den nächsten Tagen noch passiert. Gerade wird ja alles, was ein wenig Abwechslung in meinen Alltag bringt, abgesagt. Die Lange Nacht der Theater - abgesagt. Mein Chorkonzert am letzten Sonntag - abgesagt. Alle Chorproben und Treffen des Junge Erwachsenen-Kreises für die nächsten Wochen - abgesagt. Das Treffen der Volontärinnen und Volontäre nächste Woche in Leipzig - abgesagt. Die geplante Exkursion nach Wien Anfang April - abgesagt. Ich weiß echt nicht, womit ich mir in den nächsten Wochen die Zeit neben der Arbeit vertreiben soll. Da bekommt die Fastenzeit gleich ein ganz neues Gesicht. 7 Wochen ohne alles. Und ich habe auch noch Urlaub (also jetzt noch nicht, aber ein paar Tage nächste Woche und ein paar Tage übernächste Woche)! Na ja, immerhin gibt es Bücher und ich kann Serien schauen und ich kann was mit meiner Familie machen, damit ich nicht so alleine in meiner Wohnung sitzen muss. Aber ich habe vielleicht nicht so viel in meinem Blog zu erzählen. Aber wisst ihr, was ich immer posten kann, wenn mir nichts mehr einfällt? Sonnenaufgangsfotos! Heute war ich mal wieder zeitig wach und die Sonne warf ihre Strahlen durch mein Fenster (klingt poetisch, aber es war wirklich so. Der Strahl ging an der Gardine vorbei direkt in mein Zimmer. Das war schön).
Bald ist es morgens ja auch wieder ein wenig dunkler, wenn die Uhr umgestellt wird. Dann sehen die Sonnenaufgänge noch schöner aus.
Ansonsten war ich natürlich nicht komplett untätig in der letzten Woche. Ich war zum Beispiel am Wochenende zuhause und habe mir die Haare schneiden lassen. Sie sind jetzt wieder ein wenig kürzer und hängen mir nicht so in die Augen und in den Nacken. Das ist schön.


Da die Lange Nacht der Theater ja ausgefallen ist, haben Leni, Luki und ich am Samstag einen Spiele-Marathon eingelegt. Am Anfang lief es sehr gut und ich habe ständig gewonnen, aber am Ende habe ich immer verloren. Es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich ein neues Buch angefangen und bin fest entschlossen, die nächsten Wochen wieder mehr zu lesen. Ich habe schon letzte Woche ein sehr schönes Buch gelesen, das am Ende jedoch ein wenig an Qualität eingebüßt hat. Das war ein wenig schade, weil ich am Anfang wirklich begeistert war. Aber am Ende war es so husch-husch durcherzählt. Ich hoffe, das neue Buch bleibt bis zum Ende gut.

Am Anfang der letzten Woche war ich irgendwie in einem Stimmungstief. Es gab zwar Dinge, auf die ich mich sehr gefreut habe, wie der Start von "The Masked Singer" am Dienstag oder dass ich am Mittwoch mit Leni im Kino zu "Die Känguru Chroniken" war, aber außerhalb dieser Highlights war ich irgendwie unmotiviert und gelangweilt. Daher habe ich mir am Donnerstag sogar Schokolade auf Arbeit mitgenommen, um die Laune zu heben, aber es hat nicht so richtig funktioniert.

Ich war dann ganz froh, als Wochenende war und ich heim zu meiner Familie fahren konnte. Die Zeit dort hat wirklich gut getan, auch wenn wir nicht so viel unternehmen konnten wie geplant. Wir waren trotzdem am Freitag noch zusammen essen und am Sonntag haben wir uns den Gottesdienst mit dem neuen Bischof Tobias Bilz gestreamt. (Das Landeskirchenamt hat wegen Corona alle Gottesdienste abgesagt, aber diesen Gottesdienst im Livestream für alle im Internet angeboten.) Das war irgendwie ein schöner Moment, weil wir so eine gute Gemeinschaft hatten. Und der Bischof hat wirklich gute Dinge angesprochen.
Nachmittags haben Mama und Papa mich dann nach Kamenz zurück gefahren und wir haben noch zusammen ein Eis gegessen und Kaffee getrunken und waren eine Runde in Kamenz spazieren. Das war auch schön, weil ich nochmal ein wenig mehr auf meinen neuen Wohnort geachtet habe. Sonst laufe ich ja oft nur in Eile an allem vorbei und diesmal konnte ich mal ein wenig genauer hinschauen. Außerdem war sehr schönes Wetter (auch wenn es noch etwas kühl war).




So im Rückblick hatte ich also doch eine ganz gute Woche. Und das wichtigste ist im Moment ja, dass ich gesund bin, genug zu Essen habe und dass ich mir keine Sorgen machen muss. Ich hoffe, euch geht es auch allen gut und wir überstehen die Krise gemeinsam. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja heute Abend mit mir zusammen aufs Lumpenpack-Konzert gehen. Hier schonmal ein Lied zur Einstimmung: https://www.youtube.com/watch?v=orghD9zxFvg.
Passt auf euch auf. Macht euch eine schöne Zeit zu Hause und lasst es mich gerne wissen, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Mal sehen, was ich dann nächste Woche zu berichten habe.

Bis dahin alles Liebe.
Eure Hannah

Montag, 9. März 2020

Geschichten und Gedanken

Hey ihr Lieben,

na, wie geht es euch? Mir geht es sehr gut und zwar aus verschiedenen Gründen. Einerseits startet morgen die zweite Staffel von "The Masked Singer" im Fernsehen und ich freue mich schon voll darauf, wieder mitzuraten, wer unten den Masken steckt. Ich hoffe, es sind wieder so großartige Sänger dabei, wie beim letzten Mal. Dann werde ich euch garantiert wieder mit Videos aus der Show nerven und euch ständig Lieder empfehlen. Andererseits hatte ich gestern voll die gute Idee, von der ich so begeistert bin, dass ich es kaum erwarten kann, sie umzusetzen. Leider kann ich euch nichts konkretes von der Idee erzählen und die meisten von euch betrifft die Idee auch überhaupt nicht, aber sie trägt einfach zu meiner guten Laune bei, deswegen wollte ich sie hier mit erwähnen. Ich konnte sogar gestern Abend dann ewig nicht einschlafen, weil ich die ganze Zeit über die Umsetzung der Idee gegrübelt habe. Das passiert mir öfter. Ich habe ab und an so Ideen, von denen ich sofort begeistert bin und dann würde ich sie am liebsten auf der Stelle umsetzten. Manchmal sind die Ideen dann auch gar nicht so gut und ich setze sie dann doch nicht um, aber für einen Moment sind sie einfach perfekt. 😊 Ich hoffe aber, die Idee die ich gerade habe, wird umgesetzt und sie ist dann auch wirklich so gut.
Themenwechsel: Ich hab am Samstag Blumen geschenkt bekommen. Ohne konkreten Anlass. Einfach nur so. Das fand ich sehr schön. Ich dachte ja kurz, sie wären zum Frauentag, aber dass sie ohne Anlass verschenkt wurden, gefällt mir noch viel besser.

Jetzt verbreiten sie ein bisschen Frühlings-Atmosphäre in meiner Wohnung. Ich war ja nach dem letzten Montag ganz euphorisch, dass der Frühling da ist, aber ich hatte mich wohl etwas zu früh gefreut. Dienstag war es dann wieder nass und kalt und ich war viel zu dünn angezogen und musste aufpassen, dass ich mich nicht erkälte. (Ich hatte die Woche über morgens ab und an ein wenig Halsschmerzen, aber im Großen und Ganzen bin ich immer noch gesund. Das ist schön. 😊)
Wo ich gerade das gelb sehe, muss ich unbedingt kurz auf Dynamo Dresden eingehen. Ich verfolge ja gespannt ihren Abstiegskampf und ich bin sehr zufrieden mit dem gestrigen Sieg. Leider sind wir ja immer noch ganz unten in der Tabelle, aber es besteht jetzt schon ein wenig Hoffnung, dass wir zumindest noch auf den Relegationsplatz kommen und dann doch nicht absteigen. Denn auf einen Abstieg kann ich verzichten (auch wenn wir dann vermutlich gegen die Kickers in Dresden spielen würden. Das würde ich mir dann vielleicht auch im Stadion anschauen, wenn ich Zeit habe. Aber der Klassenerhalt wäre mir schon lieber. Es gibt schon zu viele Ostklubs in der dritten Liga.)
Heute ist wieder so ein Blogeintrag, wo ich von vielen kleinen Dingen erzähle, die mich in letzter Zeit begeistert haben. Ein schöner Moment war definitiv der letzte Mittwoch im Chor, als der Kantor uns ein Lied von Marion und Gilbrecht Schäl ausgeteilt hat und ich ganz begeistert gerufen habe "Oh vom Gilbrecht." Und dann musste ich allen ganz aufgeregt erzählen, dass der mal mein Kantor in Falkenstein war. 😄

Manchmal habe ich so meine "Fan-Momente". Wie damals in Rom, wo wir mit der Uni auf Exkursion waren, als Gruppe vor einem Hotel standen und mein Prof meinte "Kennt jemand von Ihnen die Oceans Filme?" Und ich ganz aufgeregt: "Oh, ich. Wurden die hier gedreht? Wie cool ist das denn?!" (Es war das Hotel, wo die eine wichtige Szene im zweiten Teil spielt.) Na ja, wie auch immer... das Lied war auf jeden Fall sehr schön. 😊
Auf Arbeit blättere ich immer noch alte Ortsakten durch und stoße auf mal mehr mal weniger interessante Dinge. Heute habe ich alte Akten aus der Nazi-Zeit gesehen und es war wirklich seltsam zu lesen, wie die Leute ihre Briefe so ganz selbstverständlich mit einem Hitlergruß beendet haben. Da denkst du, du liest einen ganz normalen Brief und auf einmal steht "Heil Hitler" drunter. Echt krass. Es waren auch Briefmarken mit dem Bild von Hitler auf den Karten und es wurde immer mal davon geredet, ob die Funde vom "deutschen Volk" kommen und damit wurden dann Besitzansprüche begründet. Auch ein echt interessantes Thema. Es ist schon heftig, wie man da auch mit der Geschichte konfrontiert wird in den Akten. Neulich hatte ich einen Stempel auf einem Gefäß und habe einfach mal den Namen der Person in Verbindung mit dem Fundort bei google eingegeben, Heraus kam ich dann bei einer Liste von Kriegsgefallenen, wo der Mann drauf stand (zumindest vermute ich, dass es dieser Mann war. Aber er kam aus dem Ort und die Zeit hat auch gepasst). Ich meine, das sind tausende Jahre alte Gefäße. Es ist so spannend, durch welche Zeiten die schon gegangen sind. Was die alles erzählen könnten. Ich habe neulich schon überlegt, dass das auch mal ein spannendes Thema für eine Ausstellung wäre. Die Geschichte hinter den Objekten. Nicht nur, was die Leute in der Steinzeit vielleicht damit gemacht haben und wie sie sie hergestellt haben, sondern auch, was dazu geführt hat, dass dieser Topf jetzt so bei uns steht. Es ist ja auch keine Selbstverständlichkeit, dass er aufgehoben wurde und nicht beschädigt ist und so. Denkt ihr, das wäre ein spannendes Thema? Das Problem ist halt, dass wir bei vielen Gefäßen einfach zu wenig wissen und klar kann man sich etwas dazu denken, aber das ist ja nicht der wissenschaftliche Anspruch. Vielleicht bin ich manchmal auch zu schnell mit meinen Schlussfolgerungen. Manchmal gefällt mir das, was ich im Kopf habe, so gut, dass ich aus dem Blick verliere, dass es auch ganz anders gewesen sein könnte. Ach, vielleicht bin ich doch eine bessere Geschichtenerzählerin als eine Archäologin.
Aber jetzt bin ich ganz schön abgeschweift. Eigentlich wollte ich erzählen, dass ich neben der Arbeit letzte Woche als Umzugshelferin eingesprungen bin. Obwohl... es war kein richtiger Umzug. Ich habe beim Möbel aufbauen geholfen. Einer aus dem junge Erwachsenen Kreis hat mich gefragt, ob ich ihm bei seinen Möbeln helfe und da ich nicht Nein sagen kann und eigentlich auch ganz gerne Möbel zusammenbaue, habe ich dann Donnerstag und Sonntag Kalax-Regale aufgebaut. Es hat echt Spaß gemacht. Und ich wurde mit gutem Essen dafür entlohnt. Es gab Obst, Brote und sogar Waffeln. 😋 Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so lange dauert. Die Regale waren an sich auch schnell aufgebaut. Was dann wirklich aufwändig war, waren die ganzen Kisten, Türen und Schubfächer. Zwei Nachmittage haben wir daran gesessen. Aber am Ende konnte sich das Werk sehen lassen. Also, ich bin jetzt Profi im Kallax-Regale aufbauen. Werde ich mir merken, wenn ich mal wieder nach meinen Stärken und Schwächen gefragt werde. 😄
Ansonsten war letzte Woche Freitag noch was schönes los. Da war ich zum Weltgebetstagsgottesdienst. Es ging dieses Mal um Simbabwe und der Raum war echt schön dekoriert. Mit lauter kleinen Regenbogen-Salamandern auf dem Boden.





In dem Gottesdienst wurde dann das Land vorgestellt und auch besonders auf die Situation der Frauen in diesem Land eingegangen und das hat mich schon ganz schön bewegt. Da werden viele Frauen immer noch so sehr unterdrückt, als Kinder zwangsverheiratet, in der Ehe geschlagen. Viele Menschen leben in Armut, werden politisch unterdrückt und gewaltsam eingeschüchtert. Es gab furchtbare Massaker, über die heute noch keiner spricht. Menschen wissen oft nicht, wie sie ihre Familie durch den Tag bringen sollen. Das ist schon echt erschütternd. Und ich dachte, wie unfassbar gut es mir eigentlich geht. Weil ich in einem Land leben kann, wo ich so viel zu sagen habe. Wo ich studieren konnte. Wo ich mein eigenes Geld verdienen kann. Wo ich finanziell abgesichert bin und so viele Dinge im Überfluss habe. Und wenn ich dann sowas sehe, oder daran denke, wie es vielleicht vor 50 Jahren noch war und was sich seitdem geändert hat, bin ich sehr dankbar, auch (oder vielleicht gerade) für die Menschen, die sich dafür eingesetzt haben und weiterhin einsetzen, dass die Rechte der Frauen überall auf der Welt gestärkt werden.
Nach dem Gottesdienst gibt es immer noch landestypisches Essen und das war echt lecker (außer so ein Maisbrei, der nach gar nichts geschmeckt hat):
Hier ein kleiner Ausschnitt vom Buffet.
So, jetzt ist es schon wieder nach 10 und ich muss langsam ins Bett gehen, damit ich morgen wieder früh aufstehen kann. Heute morgen habe ich mir meine Spotify-Gute-Laune-Playlist angemacht und da hat das mit dem Aufstehen echt gut funktioniert. Hoffentlich klappt es morgen wieder so gut.
Ich hoffe, der Beitrag hat euch gefallen. Ich kann euch schon versprechen, dass auch diese Woche wieder tolle Sachen bei mir anstehen werden, von denen ich nächste Woche berichten kann (und wenn mir nichts mehr einfällt, rede ich einfach über The Masked Singer. 😉) Bleibt gesund und behütet, habt eine schöne Woche und schaut gerne nächste Woche wieder hier vorbei. (Ein Lied gibt es heute nicht. Vielleicht nächste Woche wieder).

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 2. März 2020

Tschüß Winter, hallo Frühling!

Hey ihr Lieben,

na, alles gut bei euch? Der Frühling ist da, oder? Heute war es richtig warm und sonnig bei uns und ich habe in meinen Winterklamotten ganz schön geschwitzt. Weiß nicht, ob der Winter schon endgültig vorbei ist, aber ich freue mich schon darauf, bald wieder dünnere Pullis und Jacken tragen zu können. Der Frühling ist schon immer eine tolle Jahreszeit. Wenn es langsam warm wird und es länger hell ist und überall die hübschen Krokusse blühen. Wie in Chemnitz:


Und die Luft riecht irgendwie anders als im Winter. Zumindest kam es mir heute auf dem Weg zur Arbeit so vor. Da hat man gleich gute Laune, finde ich.
Jetzt arbeite ich schon vier Monate in Kamenz. Die Zeit fliegt echt nur so dahin. In ein paar Wochen fahre ich zu einem Treffen der VolontärInnen in Mitteldeutschland und ich bin schon gespannt, was die so von ihrer Arbeit erzählen. Mir macht es meistens schon Spaß. Klar ist man mal mehr motiviert und mal weniger, aber im Großen und Ganzen fühle ich mich wohl. Ich hab nur etwas Sorge, dass die Zeit viel zu schnell vergehen wird und dass ich mir besser heute als morgen Gedanken machen sollte, was ich eigentlich nach meinem Volontariat machen will. Aber noch habe ich ja ein bisschen Zeit, mir das zu überlegen.
Am Wochenende war ich mit meinen Eltern wie gesagt in Chemnitz. Ich hatte ihnen zu Weihnachten geschenkt, dass wir uns zusammen die Sonderausstellung im smac "Leben am toten Meer" anschauen. Das war ein echt schöner Ausflug. Wir waren erst noch Burger essen (ich hatte einen richtig leckeren vegetarischen Burger und Kichererbsenfritten dazu) und dann sind wir ins Museum gegangen.

Dort fand an dem Tag auch eine öffentliche Führung statt, aber es hieß an der Kasse, die sei schon zu voll und wir könnten nicht mehr teilnehmen. Wir haben uns dann anfangs noch kurz mit dazu gestellt, aber das waren so viele Leute, dass es dann doch angenehmer war, alleine durch die Ausstellung zu laufen (fand ich zumindest). Am Anfang hatte ich ein paar Orientierungsschwierigkeiten, aber als ich das System dann verstanden hatte und systematisch abgelaufen bin, war es echt interessant. Es war aber auch ziemlich viel (also es gab viele verschiedene Ebenen, die man dann vertiefen konnte) und ich habe gedacht, dass man das als Museumsmacher zwar immer so lernt, dass man verschiedene Sachen anbietet und wer eher aussteigen will, kann eher aussteigen, dass es aber bei den Leuten vielleicht doch eher dazu führt, dass sie sich überfordert fühlen, weil sie nicht alles anschauen können. Ausstellungen machen ist schon ein schwieriger Job. Man muss einerseits die Leute abholen, die nicht so viel Vorwissen haben, aber andererseits auch darauf achten, dass sich niemand langweilt und dass die Ausstellung nicht zu wenig Informationen bietet. Sonst beschweren sich die Leute ja auch wieder, dass sie dafür Geld ausgegeben haben. Da haben es Kunstausstellungen in dem Sinne leichter, dass sie nicht so viel erklärenden Text brauchen (zumindest in den meisten Fällen nicht). Jetzt ist das smac ja ein recht großes Museum. Die können sich tolle Funde und schickes Zubehör wie Virtual-Reality-Brillen leisten. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben so ein Ding auf. Das war ein total komisches Gefühl. Man hat überraschend gut gesehen, aber danach war einem immer ein wenig schwindelig. Am schlimmsten war es bei der Brille, wo man nicht an einem festen Punkt verankert war, von dem man sich aus die Anlage anschauen konnte, sondern man hat sich quasi in der Virtuellen Realität bewegt ohne sich wirklich zu bewegen. Das war ein wirklich seltsames Gefühl. Auf jeden Fall hat das smac die nötigen Mittel, eine echt gute Ausstellung auf die Beine zu stellen. Ich habe mich zumindest gut abgeholt gefühlt.

Und es wurde wirklich sehr auf Barrierefreiheit geachtet. Das hat mir gefallen. Da müssen wir bei uns im Museum nämlich noch ganz schön dran arbeiten.
Ansonsten war die Woche nicht so viel los. Mittwoch Abend hatte ich auf Arbeit ein Gespräch mit den ehrenamtlichen Denkmalpflegern, für die ich als Volontärin quasi verantwortlich bin. Ich bin da immer noch ganz verwirrt, ob ich die Leute siezen oder duzen soll. In der Museumsszene duzen sich ja viele Leute, aber mir kommt es komisch vor bei Leuten, die ich gar nicht kenne, einfach du zu sagen. Na ja, ich hoffe ehrlich gesagt, dass ich die Leute noch ein bisschen besser kennen lerne und dann wird das sicher einfacher. Habe viele von ihnen ja erst ein- oder zweimal gesehen.
Dadurch dass ich Mittwoch lange auf Arbeit war, habe ich die Chorprobe verpasst. Dafür war am Samstag eine Extraprobe, bei der ich war. Eine Frau meinte da in der Kaffeepause zu mir sogar, sie hätten mich am Mittwoch vermisst und sich schon gefragt, ob ich krank bin. Und obwohl wirklich zur Zeit einige Leute aus meinem Umfeld krank sind, hat es mich zum Glück noch nicht erwischt (bis auf die übliche kleine Erkältung im Winter, aber nichts ernstes) und ich hoffe, dass ich auch weiterhin verschont bleibe. Ich hab eigentlich ein ziemlich starkes Immunsystem, glaube ich. Aus Spaß nenne ich mich manchmal den gesündesten Menschen der Welt. 😉 Das ist natürlich Quatsch. Garantiert gibt es auf der ganzen Welt noch viele gesündere Menschen als mich. Und ich sollte es ja auch nicht beschreien. Nicht, dass ich jetzt große Töne spuke und dann nächste Woche komplett flach liege.
Das Wetter letzte Woche war nicht so toll (deswegen freue ich mich jetzt umso mehr über die ersten Anzeichen des Frühlings). Es hat gefühlt jeden Tag geregnet und ich habe mich schon an diesen Blick aus meinem Fenster auf Arbeit (also das Fenster, das am nächsten zu meinem Schreibtisch steht. Wir haben natürlich mehr als 1 Fenster. 😄) gewöhnt:

Heute habe ich mir mal meine Arbeitszeiten der letzten Monate angeschaut und ich muss sagen, ich habe ziemlich viele Überstunden. Ich weiß auch nicht warum ich es nicht schaffe, immer mal eher zu gehen. Also ich gehe schon manchmal eher, aber dann bleibe ich an anderen Tagen auch wieder so viel länger, dass die Überstunden einfach nicht weniger werden. Vielleicht ist das Überstunden-Sammeln noch von meiner alten Arbeit so in meinem Kopf verankert, dass ich denke, ich muss Überstunden machen, dann kriege ich auch mehr Geld. Aber hier werden mir die glaube ich nicht ausgezahlt. Ich kann sie halt irgendwann abfeiern. Und das werde ich auch irgendwann tun. Aber noch sehe ich es irgendwie nicht ein, warum ich ohne triftigen Grund einen Tag frei machen sollte. Das käme mir verschwendet vor. Und vielleicht brauche ich die Stunden ja später noch. 😄
Am Freitag fiel es mir dann auf die Füße, dass ich nicht eher gegangen bin. Ich war die letzte auf Arbeit und hatte totale Probleme mit dem Abschließen, weil irgendwas nicht funktioniert hat. Ich musste dann eine halbe Stunde lang rumtelefonieren, bis ich endlich heim gehen durfte. Das war voll der Stress. Danach musste ich erst mal ein wenig Frust-Shoppen:
Fastenzeit? Was soll das sein? 😉
Die Pizza ist mir dann allerdings beinahe angebrannt. War nicht so mein Abend. Beim Junge-Erwachsenen-Kreis danach war es aber ganz schön.
Für nächstes Wochenende habe ich mir einen Frühjahrsputz vorgenommen. Ich muss endlich mal meine Wohnung wieder etwas auf Vordermann bringen. Bei mir sind vor allem die Tische (also Schreibtisch und Küchentisch) katastrophal zugeramscht und wischen muss ich auch mal wieder. Aber nächstes Wochenende habe ich komplett frei. Da kann ich das gut erledigen.
Ansonsten bin ich gespannt, was die neue Woche noch so bringt. Ich hoffe, ihr seid auch alle gesund. Wenn euch der Beitrag gefallen hat, freue ich mich über eine Nachricht oder einen Kommentar. Heute habe ich diesen Musiktipp für euch (weil ich vorhin noch ein Interview mit James Marsden bei youtube gesehen habe und mir mal wieder gedacht habe, wie gut er doch aussieht): https://www.youtube.com/watch?v=0rDowvYSsxg. Und natürlich weil es ein cooles Lied ist. Ich höre in letzter Zeit immer mal morgens ein paar Lieder aus Hairspray, um wach zu werden.
Damit verabschiede ich mich für heute. Habt eine gute Woche und denkt dran: immer schön Hände waschen. 😉

Alles Liebe
eure Hannah