Hey ihr Lieben,
heute kommt der Beitrag wieder etwas später, weil ich noch ein Zoom-Meeting hatte. Ich hoffe, ihr seht es mir nach. Ich versuche, schnell zu tippen, damit er nicht ganz so spät kommt.
Heute bin ich auch nicht hungrig. 😉 Habe den ganzen Abend nämlich schon Salzstangen gegessen und mir gerade als Abendbrot noch eine kleine Zucchini gebraten. Ich mag Zucchini. Definitiv eines meiner Lieblingsgemüse. Und gebratene Zucchini erinnert mich irgendwie immer an meine Großmutter. Ich weiß auch nicht genau, warum. Gab es das bei ihr immer mal zum Abendbrot? Ich weiß, dass sie auch Zucchinis im Garten angebaut hat, also kann es schon gut sein, dass ich das deswegen mit ihr verbinde.
Das Meeting, bei dem ich gerade war, war ein Infotreffen für Jugendliche, die sich im Kirchenvorstand engagieren wollen, wo ein wenig erzählt wurde, wie das alles abläuft. Es waren ganz viele bekannte Gesichter aus der Evangelischen Jugend dabei. Kann es sein, dass Georg Zimmermann irgendwie nicht altert? Georg hat auf jeden Fall eine schöne Predigt/Vortrags-Stimme, der ich gerne zuhöre. Papa hat das übrigens auch. 😉 Das Treffen war ganz interessant und besonders lustig war, dass wir uns am Anfang alle mit Hashtags vorstellen sollen und einer hatte den Hashtag #hannahsrufeiltihrvorraus. Da meinte er, er hätte schon von mir gehört. Meine Weltherrschaftspläne gehen also voran. 😄
Ich hatte eine echt volle letzte Woche und könnte euch so viel erzählen. Echt doof, dass das heute mit der Zeit so schwierig ist. Ich wollte eigentlich vor dem Treffen bloggen, aber dann kam ich erst um 4 von der Arbeit heim und habe mich dann doch lieber noch etwas ausgeruht. Ich habe jetzt nämlich einen Schaukelstuhl im Wohnzimmer. Ist das nicht cool? Das ist der alte Schaukelstuhl von meinem Großvater. Er hat ihn damals an uns vermacht, als er umgezogen ist und weil Leni die Erste war, die von zuhause ausgezogen ist, durfte sie ihn mitnehmen. Immer wenn ich bei Leni war, war der Schaukelstuhl für mich reserviert. Jetzt hat Leni sich scheinbar einen neuen Lesesessel zugelegt und hat keinen Platz mehr für den Schaukelstuhl. Glück für mich, denn so ist er bei mir gelandet. Ich verstehe gar nicht, wie man einen Schaukelstuhl gegen einen Lesesessel tauschen kann. Man kann doch auch super im Schaukelstuhl lesen. Das habe ich gestern zumindest den ganzen Nachmittag gemacht. Aber hey, ich will mich nicht beschweren, wenn ich den Schaukelstuhl dafür jetzt die ganze Zeit bei mir nutzen kann.
Ich glaube, ich sollte öfter mal so Lesenachmittage einlegen. Das war echt schön gestern. Und es ist sicher auch mal ganz gut für die Augen, nach der Arbeit nicht auch noch den ganzen Abend auf einen Bildschirm zu starren.
Aber manchmal habe ich ja auch Glück und ich muss bei der Arbeit nicht die ganze Zeit nur auf einen Bildschirm starren. So wie letzte Woche Donnerstag, als ich mit einer Kollegin eine Vorexkursion als Vorbereitung für eine Exkursion mit den Ehrenamtlichen im Juli gemacht habe. Das war ein richtig guter Tag. Wir waren viel unterwegs, was auch anstrengend war, aber dafür habe ich einiges gesehen. Erst waren wir beim Totenstein in Königshain. Dort befinden sich nämlich so genannte "Schälchensteine", das sind Steine, auf deren Oberfläche sich kleine muldenartige Vertiefungen, eben die "Schälchen" befinden. Man geht davon aus, dass diese Schälchen in vielen Fällen von Menschen in den Stein gepickt wurden (also nicht natürlich entstanden sind) und wir als Museum haben in den letzten Jahren begonnen, diese Steine zu dokumentieren. Der Totenstein ist jetzt ein ganz besonders interessanter Schälchenstein. Er wird als vorgeschichtlicher Opferplatz gedeutet. Allerdings wurde auf dem Stein und in der Umgebung bereits im 19. Jahrhundert viel bronzezeitliche Keramik gefunden, so dass man davon ausgeht, dass sich eventuell auch eine bronzezeitliche Burg auf dem Stein befand. Es lohnt sich also durchaus, sich das Ganze mal anzuschauen und das ist echt ein toller Ort. Die Schälchen selbst sind schwer zu finden, aber es gibt so mysteriöse Stufen, die in den Stein geschlagen wurden und die Umgebung ist auch toll. Dort gibt es viele Steinbrüche.
Der Stein soll als "Altar" gedient haben. Die Stufen sind wohl neuzeitlich. |
Na, seht ihr das Schälchen? |
Das sogenannte "Opferbecken" |
Der "steinerne Tisch" - sieht hübsch aus, ist aber natürlich auch neuzeitlich. Genauer gesagt ist das ein alter Mühlstein. Da steht auch eine Jahreszahl drauf. |
Ein Steinbruch |
Ein weiterer Steinbruch - etwas verwilderter... mit ziemlich lauten Fröschen |
Auf dem Rückweg durfte ich dann den Transporter fahren. Ich war etwas nervös, weil er erst kürzlich in der Werkstatt war und jetzt wieder alles hübsch neu aussieht, aber es ist alles gut gegangen. Wir sind auch nicht auf dem direkten Weg zurück gefahren, sondern haben uns noch zwei alte slawische Burgwälle angeschaut. Der eine war in der Nähe einer mittelalterlichen Wasserburg. allerdings sehr versteckt auf einem Hügel, so dass wir eine Weile suchen mussten. Wir sind dann über das Grundstück von einem netten Ehepaar mit Hund auf den Burgwall gekommen. Das grenzte nämlich direkt an. Der alte Zugang, den wir dann zum Abstieg genommen haben, war ganz schön versteckt und es gab nirgendwo ein Schild.
Die alte Wasserburg. Das Gebäude ist aber nicht mehr mittelalterlich, sondern wurde im 16./17. Jahrhundert umgebaut, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. |
Die zweite Burg, die wir uns angeschaut haben (und wenn ich Burg schreibe, meine ich immer nur die Reste der Wallanlage. Sehr viel mehr ist so gut wie nie erhalten.) war in einem Schlosspark gelegen. Das war ein toller Abschluss, weil ich Schlossparks doch so liebe. Es war nur ein kleiner Park, aber man hat die Strukturen des alten Walles noch gut gesehen. Das war echt interessant.
Der Ausblick vom Wall |
Das Schloss |
An dem Tag war ich zwar erst spät wieder zuhause, aber es war echt ein schöner Tag mit super Wetter und vielen interessanten Orten. In solchen Momenten bin ich immer echt froh, Archäologin zu sein und so was Schönes machen zu dürfen. Auch wenn ich natürlich bei den besonders interessanten Orten am liebsten gleich noch viel mehr erfahren und erforschen würde. Manchmal denke ich dann, es wäre echt cool, in der Zeit reisen zu können und dann selber sehen zu können, wie es wirklich war. Ich meine, wir Archäologen können ja auch oft nur Vermutungen anstellen und Vergleiche zu dem, was wir wissen. Aber sicher wäre es spannend, wirklich zu wissen, wie es war. Vielleicht stimmt das, was wir uns so alles zusammenreimen ja auch nicht und die Menschen lebten damals ganz anders als wir uns das heute vorstellen. Aber na ja, vielleicht ist das Geheimnis ja auch einfach das reizvolle daran und schließlich freut man sich über jeden kleinen Erfolg, wenn man der vermeintlichen Wahrheit ein Stück näher kommt.
So, jetzt habe ich schon so viel geschrieben und bin noch nicht mal am Wochenende angelangt. Ich glaube, ich muss heute auf ein weiteres "Lied mit Geschichte" verzichten, sonst wird der Beitrag viel zu lang.
Für das Wochenende hatten sich Leni und Luki zu Besuch angekündigt (davon hatte ich ja letztes Mal schon berichtet). Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Freitag Abend gab es super leckeres Essen. (Darf ich das sagen, auch wenn ich es selber gemacht habe?) Ich habe mich mal wieder an einer Tarte/Quiche probiert (irgendwie weiß ich immer nicht, was da der Unterschied ist) und diesmal gab es eine mit Zucchini, Paprika und Mozarella. Dazu einen frischen Salat und man hat das perfekte Essen. Weil jetzt sicher einige von euch wieder gerne das Rezept hätten, verlinke ich es euch gleich mal, damit ich es nicht nachreichen muss: https://www.lecker.de/kraeuter-quiche-mit-paprika-zucchini-und-mozzarella-35191.html. Nach dem Essen haben wir Siedler gespielt. Ich hatte in beiden Runden total schlechte Zahlen und hatte deswegen viel weniger Rohstoffe als die beiden anderen. Da hast du echt keine Chance, zu gewinnen. Trotzdem hat es Spaß gemacht.
Am Samstag war es ja richtig heiß, so dass wir morgens ins Freibad gefahren sind. Das war echt eine super Idee. Wir konnten schwimmen, zwischendurch ein Spiel spielen und dann noch eine Runde schwimmen. Ich war davor ewig nicht mehr im Freibad gewesen. Hatte es irgendwie als anstrengend in Erinnerung, aber es war echt entspannend und auch gar nicht so viel los.
Diesmal habe ich übrigens gewonnen. :) |
In Kamenz haben wir dann die Tarte noch aufgegessen und auch schon ein wenig Kuchen (ich hatte wie angekündigt nochmal einen Prasselkuchen gemacht. Eine sehr gute Idee) und dann sind wir mit dem Zug nach Dresden gefahren. Nachdem wir die Karten abgeholt haben, hatten wir noch kurz Zeit für ein Softeis vor der Vorstellung und dann ging es los. Das Stück war natürlich auf die Corona-Maßnahmen angepasst mit Abstand und allem und dadurch ging fand ich an einigen Stellen ein bisschen was verloren und ich habe mich manchmal gefragt, wie die Umsetzung wohl sonst ausgesehen hätte, aber es hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Vor allem die Nebenrollen waren ganz witzig und es gab schöne Musik. Leider zog in der Pause ein Gewitter auf und erst hat es nur geregnet, so dass wir uns zu dritt unter zwei Schirmen zusammenquetschen mussten. (Ich hatte weder eine Regenjacke noch einen Schirm dabei. Ich habe echt nicht mit schlechtem Wetter gerechnet.) Als der Regen dann vorbei war, ging es weiter, aber nach ein paar Minuten hörte man schon den ersten Donner in der Ferne. Das klang ganz dramatisch und der eine Schauspieler hat es immer lustig ins Stück mit eingebaut, aber als es dann geblitzt und nochmal gedonnert hatte, musste die Vorstellung unterbrochen werden und wir wurden alle ins Foyer geschickt. Als wir dort waren, setzte dann der Regen ein und es wurde recht schnell klar, dass die Vorstellung nicht weitergehen wird. Das fand ich sehr schade, denn ich hatte gelesen, dass das Ende ein wenig anders sein sollte als im Buch und war echt gespannt auf die Umsetzung. Und es ist ja auch irgendwie frustrierend, ein Stück nicht zu Ende gesehen zu haben.
Natürlich waren wir etwas enttäuscht, aber trotzdem endete der Abend noch gut mit einem gemeinsamen Essen beim Italiener. Außerdem rief mich der Gemeindepädagoge aus Kamenz an und fragte, ob ich als Betreuerin mit auf seine Paddelrüstzeit im Sommer kommen wolle. Das ist halt genau der Zeitraum, wo ich eh in den Urlaub fahren wollte und das, wo ich die letzten Wochen mehrfach Abende lang gegrübelt habe, wo und wie ich Urlaub machen könnte. Das war quasi die perfekte Lösung. Eine Paddelrüstzeit in netter Gemeinschaft, auf dem Wasser, wo man schön braun werden kann und man erlebt richtig was. Ich freue mich echt riesig, dass sich so meine ganze Grübelei in Wohlgefallen aufgelöst hat ("In Wohlgefallen auflösen". Das setzen wir heute auf die Liste der Wörter bzw. Phrasen, die wir wieder öfter benutzten sollten, ok?) und dass ich jetzt einen tollen Sommerurlaub vor mir habe (und nebenbei lerne ich vielleicht noch ein paar potenzielle WählerInnen kennen. 😉). Manchmal kommt es eben doch genau richtig, auch wenn es länger nicht so aussieht.
Am Sonntag waren wir im Gottesdienst und danach noch auf einen Rundgang im Museum (ich muss meiner Familie ja "meine Ausstellung" zeigen). Zum Mittag gab es dann Kamenzer und Kartoffelsalat, eine letzte Spiele-Runde und dann sind Leni und Luki wieder nach Hause gefahren und ich habe mir einen entspannten Lese-Nachmittag gemacht.
So, damit wäre ich dann auch am Ende meines Wochenberichtes. Ich will es aber nicht versäumen, euch auf eine schöne kleine Sache aufmerksam zu machen, die mir heute beim Zeitunglesen aufgefallen ist. Dynamo hat es ja leider nicht geschafft, die Klasse zu halten, aber seht mal, wer dafür demnächst in der zweiten Liga spielt, wenn sie es nicht in den letzten zwei Spielen noch vermasseln (und Nein, ich meine nicht die doofen Bayern. Schlimm genug, dass die jetzt schon zwei Mannschaften in der ersten und zweiten Liga haben):
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt und vielleicht steigt Dynamo dann ja in der nächsten Saison schon wieder auf.
Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Schlaft gut und habt eine schöne Woche.
Alles Liebe
eure Hannah