Montag, 29. Juni 2020

Auf dem Totenstein

Hey ihr Lieben,
heute kommt der Beitrag wieder etwas später, weil ich noch ein Zoom-Meeting hatte. Ich hoffe, ihr seht es mir nach. Ich versuche, schnell zu tippen, damit er nicht ganz so spät kommt.
Heute bin ich auch nicht hungrig. 😉 Habe den ganzen Abend nämlich schon Salzstangen gegessen und mir gerade als Abendbrot noch eine kleine Zucchini gebraten. Ich mag Zucchini. Definitiv eines meiner Lieblingsgemüse. Und gebratene Zucchini erinnert mich irgendwie immer an meine Großmutter. Ich weiß auch nicht genau, warum. Gab es das bei ihr immer mal zum Abendbrot? Ich weiß, dass sie auch Zucchinis im Garten angebaut hat, also kann es schon gut sein, dass ich das deswegen mit ihr verbinde.
Das Meeting, bei dem ich gerade war, war ein Infotreffen für Jugendliche, die sich im Kirchenvorstand engagieren wollen, wo ein wenig erzählt wurde, wie das alles abläuft. Es waren ganz viele bekannte Gesichter aus der Evangelischen Jugend dabei. Kann es sein, dass Georg Zimmermann irgendwie nicht altert? Georg hat auf jeden Fall eine schöne Predigt/Vortrags-Stimme, der ich gerne zuhöre. Papa hat das übrigens auch. 😉 Das Treffen war ganz interessant und besonders lustig war, dass wir uns am Anfang alle mit Hashtags vorstellen sollen und einer hatte den Hashtag #hannahsrufeiltihrvorraus. Da meinte er, er hätte schon von mir gehört. Meine Weltherrschaftspläne gehen also voran. 😄
Ich hatte eine echt volle letzte Woche und könnte euch so viel erzählen. Echt doof, dass das heute mit der Zeit so schwierig ist. Ich wollte eigentlich vor dem Treffen bloggen, aber dann kam ich erst um 4 von der Arbeit heim und habe mich dann doch lieber noch etwas ausgeruht. Ich habe jetzt nämlich einen Schaukelstuhl im Wohnzimmer. Ist das nicht cool? Das ist der alte Schaukelstuhl von meinem Großvater. Er hat ihn damals an uns vermacht, als er umgezogen ist und weil Leni die Erste war, die von zuhause ausgezogen ist, durfte sie ihn mitnehmen. Immer wenn ich bei Leni war, war der Schaukelstuhl für mich reserviert. Jetzt hat Leni sich scheinbar einen neuen Lesesessel zugelegt und hat keinen Platz mehr für den Schaukelstuhl. Glück für mich, denn so ist er bei mir gelandet. Ich verstehe gar nicht, wie man einen Schaukelstuhl gegen einen Lesesessel tauschen kann. Man kann doch auch super im Schaukelstuhl lesen. Das habe ich gestern zumindest den ganzen Nachmittag gemacht. Aber hey, ich will mich nicht beschweren, wenn ich den Schaukelstuhl dafür jetzt die ganze Zeit bei mir nutzen kann.
Ich glaube, ich sollte öfter mal so Lesenachmittage einlegen. Das war echt schön gestern. Und es ist sicher auch mal ganz gut für die Augen, nach der Arbeit nicht auch noch den ganzen Abend auf einen Bildschirm zu starren.
Aber manchmal habe ich ja auch Glück und ich muss bei der Arbeit nicht die ganze Zeit nur auf einen Bildschirm starren. So wie letzte Woche Donnerstag, als ich mit einer Kollegin eine Vorexkursion als Vorbereitung für eine Exkursion mit den Ehrenamtlichen im Juli gemacht habe. Das war ein richtig guter Tag. Wir waren viel unterwegs, was auch anstrengend war, aber dafür habe ich einiges gesehen. Erst waren wir beim Totenstein in Königshain. Dort befinden sich nämlich so genannte "Schälchensteine", das sind Steine, auf deren Oberfläche sich kleine muldenartige Vertiefungen, eben die "Schälchen" befinden. Man geht davon aus, dass diese Schälchen in vielen Fällen von Menschen in den Stein gepickt wurden (also nicht natürlich entstanden sind) und wir als Museum haben in den letzten Jahren begonnen, diese Steine zu dokumentieren. Der Totenstein ist jetzt ein ganz besonders interessanter Schälchenstein. Er wird als vorgeschichtlicher Opferplatz gedeutet. Allerdings wurde auf dem Stein und in der Umgebung bereits im 19. Jahrhundert viel bronzezeitliche Keramik gefunden, so dass man davon ausgeht, dass sich eventuell auch eine bronzezeitliche Burg auf dem Stein befand. Es lohnt sich also durchaus, sich das Ganze mal anzuschauen und das ist echt ein toller Ort. Die Schälchen selbst sind schwer zu finden, aber es gibt so mysteriöse Stufen, die in den Stein geschlagen wurden und die Umgebung ist auch toll. Dort gibt es viele Steinbrüche.

Der Stein soll als "Altar" gedient haben. Die Stufen sind wohl neuzeitlich.

Na, seht ihr das Schälchen?

Das sogenannte "Opferbecken"




Der "steinerne Tisch" - sieht hübsch aus, ist aber natürlich auch neuzeitlich. Genauer gesagt ist das ein alter Mühlstein. Da steht auch eine Jahreszahl drauf.

Ein Steinbruch

Ein weiterer Steinbruch - etwas verwilderter... mit ziemlich lauten Fröschen

Auf dem Rückweg durfte ich dann den Transporter fahren. Ich war etwas nervös, weil er erst kürzlich in der Werkstatt war und jetzt wieder alles hübsch neu aussieht, aber es ist alles gut gegangen. Wir sind auch nicht auf dem direkten Weg zurück gefahren, sondern haben uns noch zwei alte slawische Burgwälle angeschaut. Der eine war in der Nähe einer mittelalterlichen Wasserburg. allerdings sehr versteckt auf einem Hügel, so dass wir eine Weile suchen mussten. Wir sind dann über das Grundstück von einem netten Ehepaar mit Hund auf den Burgwall gekommen. Das grenzte nämlich direkt an. Der alte Zugang, den wir dann zum Abstieg genommen haben, war ganz schön versteckt und es gab nirgendwo ein Schild.
Die alte Wasserburg. Das Gebäude ist aber nicht mehr mittelalterlich, sondern wurde im 16./17. Jahrhundert umgebaut, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.

Habe gerade gemerkt, dass ich von der Burg selber gar kein Foto habe. Da war auch alles so zugewachsen, dass man auf den Fotos nichts gesehen hat. Aber am Fuß des Berges gab es diesen coolen Platz. Wofür der wohl alles gut ist?

Die zweite Burg, die wir uns angeschaut haben (und wenn ich Burg schreibe, meine ich immer nur die Reste der Wallanlage. Sehr viel mehr ist so gut wie nie erhalten.) war in einem Schlosspark gelegen. Das war ein toller Abschluss, weil ich Schlossparks doch so liebe. Es war nur ein kleiner Park, aber man hat die Strukturen des alten Walles noch gut gesehen. Das war echt interessant.

Der Ausblick vom Wall


Das Schloss

An dem Tag war ich zwar erst spät wieder zuhause, aber es war echt ein schöner Tag mit super Wetter und vielen interessanten Orten. In solchen Momenten bin ich immer echt froh, Archäologin zu sein und so was Schönes machen zu dürfen. Auch wenn ich natürlich bei den besonders interessanten Orten am liebsten gleich noch viel mehr erfahren und erforschen würde. Manchmal denke ich dann, es wäre echt cool, in der Zeit reisen zu können und dann selber sehen zu können, wie es wirklich war. Ich meine, wir Archäologen können ja auch oft nur Vermutungen anstellen und Vergleiche zu dem, was wir wissen. Aber sicher wäre es spannend, wirklich zu wissen, wie es war. Vielleicht stimmt das, was wir uns so alles zusammenreimen ja auch nicht und die Menschen lebten damals ganz anders als wir uns das heute vorstellen. Aber na ja, vielleicht ist das Geheimnis ja auch einfach das reizvolle daran und schließlich freut man sich über jeden kleinen Erfolg, wenn man der vermeintlichen Wahrheit ein Stück näher kommt.
So, jetzt habe ich schon so viel geschrieben und bin noch nicht mal am Wochenende angelangt. Ich glaube, ich muss heute auf ein weiteres "Lied mit Geschichte" verzichten, sonst wird der Beitrag viel zu lang.
Für das Wochenende hatten sich Leni und Luki zu Besuch angekündigt (davon hatte ich ja letztes Mal schon berichtet). Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Freitag Abend gab es super leckeres Essen. (Darf ich das sagen, auch wenn ich es selber gemacht habe?) Ich habe mich mal wieder an einer Tarte/Quiche probiert (irgendwie weiß ich immer nicht, was da der Unterschied ist) und diesmal gab es eine mit Zucchini, Paprika und Mozarella. Dazu einen frischen Salat und man hat das perfekte Essen. Weil jetzt sicher einige von euch wieder gerne das Rezept hätten, verlinke ich es euch gleich mal, damit ich es nicht nachreichen muss: https://www.lecker.de/kraeuter-quiche-mit-paprika-zucchini-und-mozzarella-35191.html. Nach dem Essen haben wir Siedler gespielt. Ich hatte in beiden Runden total schlechte Zahlen und hatte deswegen viel weniger Rohstoffe als die beiden anderen. Da hast du echt keine Chance, zu gewinnen. Trotzdem hat es Spaß gemacht.
Am Samstag war es ja richtig heiß, so dass wir morgens ins Freibad gefahren sind. Das war echt eine super Idee. Wir konnten schwimmen, zwischendurch ein Spiel spielen und dann noch eine Runde schwimmen. Ich war davor ewig nicht mehr im Freibad gewesen. Hatte es irgendwie als anstrengend in Erinnerung, aber es war echt entspannend und auch gar nicht so viel los. 

Diesmal habe ich übrigens gewonnen. :)


In Kamenz haben wir dann die Tarte noch aufgegessen und auch schon ein wenig Kuchen (ich hatte wie angekündigt nochmal einen Prasselkuchen gemacht. Eine sehr gute Idee) und dann sind wir mit dem Zug nach Dresden gefahren. Nachdem wir die Karten abgeholt haben, hatten wir noch kurz Zeit für ein Softeis vor der Vorstellung und dann ging es los. Das Stück war natürlich auf die Corona-Maßnahmen angepasst mit Abstand und allem und dadurch ging fand ich an einigen Stellen ein bisschen was verloren und ich habe mich manchmal gefragt, wie die Umsetzung wohl sonst ausgesehen hätte, aber es hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Vor allem die Nebenrollen waren ganz witzig und es gab schöne Musik. Leider zog in der Pause ein Gewitter auf und erst hat es nur geregnet, so dass wir uns  zu dritt unter zwei Schirmen zusammenquetschen mussten. (Ich hatte weder eine Regenjacke noch einen Schirm dabei. Ich habe echt nicht mit schlechtem Wetter gerechnet.) Als der Regen dann vorbei war, ging es weiter, aber nach ein paar Minuten hörte man schon den ersten Donner in der Ferne. Das klang ganz dramatisch und der eine Schauspieler hat es immer lustig ins Stück mit eingebaut, aber als es dann geblitzt und nochmal gedonnert hatte, musste die Vorstellung unterbrochen werden und wir wurden alle ins Foyer geschickt. Als wir dort waren, setzte dann der Regen ein und es wurde recht schnell klar, dass die Vorstellung nicht weitergehen wird. Das fand ich sehr schade, denn ich hatte gelesen, dass das Ende ein wenig anders sein sollte als im Buch und war echt gespannt auf die Umsetzung. Und es ist ja auch irgendwie frustrierend, ein Stück nicht zu Ende gesehen zu haben. 


Natürlich waren wir etwas enttäuscht, aber trotzdem endete der Abend noch gut mit einem gemeinsamen Essen beim Italiener. Außerdem rief mich der Gemeindepädagoge aus Kamenz an und fragte, ob ich als Betreuerin mit auf seine Paddelrüstzeit im Sommer kommen wolle. Das ist halt genau der Zeitraum, wo ich eh in den Urlaub fahren wollte und das, wo ich die letzten Wochen mehrfach Abende lang gegrübelt habe, wo und wie ich Urlaub machen könnte. Das war quasi die perfekte Lösung. Eine Paddelrüstzeit in netter Gemeinschaft, auf dem Wasser, wo man schön braun werden kann und man erlebt richtig was. Ich freue mich echt riesig, dass sich so meine ganze Grübelei in Wohlgefallen aufgelöst hat ("In Wohlgefallen auflösen". Das setzen wir heute auf die Liste der Wörter bzw. Phrasen, die wir wieder öfter benutzten sollten, ok?) und dass ich jetzt einen tollen Sommerurlaub vor mir habe (und nebenbei lerne ich vielleicht noch ein paar potenzielle WählerInnen kennen. 😉). Manchmal kommt es eben doch genau richtig, auch wenn es länger nicht so aussieht.
Am Sonntag waren wir im Gottesdienst und danach noch auf einen Rundgang im Museum (ich muss meiner Familie ja "meine Ausstellung" zeigen). Zum Mittag gab es dann Kamenzer und Kartoffelsalat, eine letzte Spiele-Runde und dann sind Leni und Luki wieder nach Hause gefahren und ich habe mir einen entspannten Lese-Nachmittag gemacht.
So, damit wäre ich dann auch am Ende meines Wochenberichtes. Ich will es aber nicht versäumen, euch auf eine schöne kleine Sache aufmerksam zu machen, die mir heute beim Zeitunglesen aufgefallen ist. Dynamo hat es ja leider nicht geschafft, die Klasse zu halten, aber seht mal, wer dafür demnächst in der zweiten Liga spielt, wenn sie es nicht in den letzten zwei Spielen noch vermasseln (und Nein, ich meine nicht die doofen Bayern. Schlimm genug, dass die jetzt schon zwei Mannschaften in der ersten und zweiten Liga haben):

Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt und vielleicht steigt Dynamo dann ja in der nächsten Saison schon wieder auf.
Ich freue mich, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Schlaft gut und habt eine schöne Woche.

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 22. Juni 2020

Der, in dem ich auf jeden Fall Hunger bekommen werde

Hey ihr Lieben,
heute blogge ich mal vor dem Abendessen. Ich hoffe, ich bin schnell, damit ich nicht zu hungrig werde. 😄 Uhh, mir fällt gerade ein, dass ich auf jeden Fall hungrig werden werde(?), weil ich ja schon weiß, worüber ich schreiben wollte. Na gut, jetzt habe ich einmal angefangen, jetzt muss ich da durch. Ich wollte eigentlich auch direkt nach der Arbeit anfangen, aber dann habe ich noch Zeitung gelesen und deswegen ist es doch etwas später geworden. Wie geht es euch so? Hattet ihr ein schönes Wochenende? Mir geht es gut. Der Arbeitstag heute ging irgendwie schnell rum und ich habe auch ein bisschen was geschafft. Außerdem habe ich heute seit langem mal wieder Theaterkarten bestellt. Ich habe nämlich heute morgen eine Nachricht von Leni bekommen, in der sie sich (und Luki) spontan für das nächste Wochenende (also dieses Wochenende) zu Besuch angekündigt hat und was könnte man mit der Zwillingsschwester an einem sonnigen Wochenende besseres machen als sich "Das doppelte Lottchen" im tjg-Sommertheater anzuschauen? Ich freue mich schon riesig. Das wird super. Gerade wo wir dieses Jahr wegen Corona auf unseren traditionellen Sommertheater-Besuch in Leipzig verzichten müssen. Das wird sicher ein würdiger Ersatz.
Apropos Leni: Ich hoffe, ihr habt alle fleißig die Daumen gedrückt für ihre mündlichen Prüfungen in den letzten Wochen. Ob es sich ausgezahlt hat, müsst ihr sie schon selber fragen. (Oder ihr wartet darauf, dass ich sie mal für den "Das Leben der Anderen"-Blog interviewe.) 😉
Ansonsten habe ich heute gar nicht so viel zu erzählen. Die Arbeitswoche war nicht so spektakulär. Wir haben im Chor eine Sopran-Stimmprobe für die h-Moll Messe gemacht und waren nur zu fünft. Und in der Kirche, weil wir ja mit genug Abstand proben müssen. Ich habe daher eigentlich fast nur mich gehört und dabei habe ich das doch zum allerersten Mal gesungen. Da war ich noch unsicher und das macht sich bei der Höhe gar nicht gut. Zudem war die Probe sehr kurz und wir haben uns nur wenig eingesungen. Dabei ist die h-Moll Messe wirklich ungesund hoch im ersten Sopran. Ich hoffe, ich schaffe das und mache mir nicht meine Stimmbänder kaputt. Morgen muss ich daran denken, dass unsere Probe vorgezogen wurde, weil am Mittwoch Johannistag ist. Mal sehen, wie viele da bei der Probe da sind.
Neben der Arbeit habe ich ziemlich viel gebacken in der letzten Woche. Ich hatte noch Blätterteig von der Tarte damals übrig und da kam mir spontan die Idee, einen Prasselkuchen zu backen. Ich habe die Streußel mit Kakao gemacht und das war richtig lecker. Es ist ein echt schneller und einfacher Kuchen. Vielleicht sollte ich den am Wochenende für Leni und Luki auch nochmal backen. Er hat ja auch den Vorteil, dass es bei Hitze nicht schmilzt. Man könnte ihn also auch mit ins Sommertheater mitnehmen.

Den Kuchen habe ich so Montag/Dienstag rum gemacht. Am Donnerstag habe ich dann überlegt, was ich zum Mittag mache und mich für Pizza entschieden. Die ist auch richtig gut geworden. Ich habe zwei Seiten gemacht. Eine mit Salami und Zucchini und die andere mit Schinken und Ananas. Allerdings habe ich nach dem Einkaufen zuhause erst festgestellt, dass meine Einkaufstüte unten am Boden einen Riss hatte und als ich nachgeschaut habe, ob irgendwas fehlt, fehlte natürlich nur der Pizza-Käse. Ich hatte zum Glück noch geriebenen Mozarella für eine Lasagne gekauft, den ich dann als Ersatz nehmen konnte. Für die Lasagne muss ich halt jetzt demnächst nochmal Käse kaufen. Aber heute gibt es erst mal was anderes (vermutlich Fischstäbchen).
Ein Bild von der Pizza. Versteht ihr jetzt, was ich am Anfang meinte?

Da ich Samstag Wochenenddienst hatte, habe ich Freitag nur 6 Stunden gearbeitet um nicht zu viele Überstunden zu sammeln. Das war schön, mal so einen freien Nachmittag zu haben. Ich habe am Freitag früh übrigens auch endlich mal meinen neuen Mitbewohner, die Spinne, wieder aus dem Haus geworfen. So fühle ich mich in meinem Flur doch wohler.
Samstag früh habe ich aus Versehen eine neue Milchpackung geöffnet, obwohl die andere noch offen war. Deswegen muss ich jetzt viel Milch verbrauchen, damit die nicht schlecht wird. Am Sonntag gab es deswegen schon Milchreis. Der Dienst am Samstag lief dann ganz gut. Es waren nicht so viele Leute da, aber ab und an musste ich ans Telefon gehen und Anmeldungen für die Exkursion entgegen nehmen. Also hatte ich ein bisschen was zu tun, aber auch nicht so viel, dass es in Stress ausartete. Abends habe ich dann einen Film auf amazon Prime geschaut, der ziemlich schlechten Ton hatte. Ich glaube, da hatte jemand die ganzen Höhen und Tiefen rausgenommen, so dass alles, was sie gesagt haben, total langweilig klang. Na ja, ich habe ihn dann zu Ende geschaut, aber das war schon echt störend. Die Handlung war auch eher lahm und vorhersehbar. Insgesamt echt kein guter Film.
Am Sonntag habe ich mir dann einen ruhigen Tag gemacht. Ich habe ausgeschlafen, Sims gespielt, gelesen, den Wilde Kerle Podcast gehört, war kurz joggen und habe abends noch den Tatort geschaut. Da kam so ein "Wunschtatort", der schon älter war (irgendwie von 2003 oder so) und die Geschichte klang eigentlich ganz gut. Die Umsetzung war aber etwas verwirrend. Man hat ständig Aufnahmen von Leuten gesehen, die gar nicht gesprochen haben. Und da man die Figuren ja nicht gut kannte, wusste man daher kaum, wer spricht. Die Unterhaltungen zwischen den Kommissaren waren auch ziemlich verwirrend. Irgendwie ging es um Männer und Frauen. Na ja, vielleicht sollte das ja auch alles so sein. Im Endeffekt war es doch ganz stimmig, obwohl man sich eigentlich von Anfang an denken konnte, wer die Mörderin war.
So, jetzt habe ich aber genug über schlechte Filme und gutes Essen geredet. Ich bin relativ gut durchgekommen, habe jetzt aber trotzdem ganz schön Hunger und werde mir mal meine Fischstäbchen machen. Mir wurde übrigens mal gesagt, dass Leute in meinem Alter keine Fischstäbchen mehr essen, sondern "richtigen Fisch" bevorzugen. Stimmt das?
Heute habe ich ein Lied für euch. Es ist vielleicht der Anfang einer Reihe: "Lieder mit Geschichte". Da verlinke ich immer ein Lied und erzähle euch, was ich mit dem Lied verbinde. Hier ist erst mal das Lied: https://www.youtube.com/watch?v=pRDdm5ZuwFs.
Dieses Lied bringt mich jedes Mal zum Grinsen, wenn ich es höre. Und hier ist die Geschichte dazu: Es ist die Geschichte meines allerersten High Five Konzerts. Als ich 17 war, habe ich mal bei einem Ostergewinnspiel meiner damaligen Lieblingsband "High Five" teilgenommen und doch tatsächlich den Hauptpreis gewonnen. Der Preis bestand aus freiem Eintritt für mich und eine weitere Person zu einem ihrer Konzerte mit davorigem Sound-Check. Leni und ich haben uns dann ein Konzert in Berlin ausgeguckt. Leider hat das mit dem Soundcheck dann irgendwie nicht geklappt, weil wir von den Veranstaltern nicht vorher reingelassen wurden, aber wir haben uns dann einfach draußen etwas die Zeit vertrieben und es war eine ziemlich lustige Wartezeit. Bei dem Konzert selbst haben wir uns dann natürlich ganz vorne in die erste Reihe gesetzt. Als dann dieses Lied kam, schaute Luki (so hieß der, der das Lied gesungen hatte) plötzlich direkt zu mir und ich grinste ihn breit an. Irgendwie hat er sich dann scheinbar einen Spaß daraus gemacht und mich zur Heldin des Liedes erklärt, zumindest hat er mich dann immer weiter angesungen, kam sogar von der Bühne und hat sich auf meinem Knie abgestützt. Ich hab die ganze Zeit nur gegrinst und versucht, möglichst einen "Ja, ja, du kannst mir viel erzählen" Blick aufzusetzen. Ob das geklappt hat, weiß ich natürlich nicht, aber nachdem er dann eine Weile für mich gesungen hat, hat er sich noch einen Schluck aus unserer Cola stibitzt (übrigens auch ein schönes Wort, das wieder mehr gesagt werden sollte. Man könnte auch sagen, er habe sich vorwitzig einen Schluck Cola stibitzt 😉) und ist dann zurück auf die Bühne gegangen. Seitdem ist "Jeden deiner Wünsche" quasi mein Lied (ist mir egal, wenn er das bei jedem Konzert für eine andere gemacht hat. Wesentlich ist, dass ich es so erlebt habe) und es wird mich immer an diesen Moment erinnern. Nach dem Konzert haben Leni und ich übrigens erfahren, dass Luki zu einem seiner Kollegen nach dem Lied gesagt hat "Ich hab Cola bekommen." 😄 und es ist dieses legendäre Bild entstanden:

Weil ich gerade die Wörter, die wieder mehr genutzt werden sollten erwähnt habe, ist mir eingefallen, dass Papa meinen Beitrag hier dann sogar kreativ umgesetzt hat, in dem er Wörter, die mehr genutzt werden sollten, mit Fotos verbunden hat. Ich freue mich, dass er meinen Eintrag als Inspiration gesehen hat und seine eigene Interpretation gefunden hat.
So, jetzt habe ich aber wirklich genug geschrieben. Durch die neue Reihe "Lieder mit Geschichte" ist der Eintrag länger geworden als gedacht. Aber jetzt kann ich mir endlich was zu Essen machen. 😊
Lasst mich gerne wissen, ob euch der Beitrag gefallen hat. Ansonsten bleibt mir nur, euch eine schöne Woche zu wünschen. Bleibt gesund.

Alles Liebe
eure Hannah

P.S. Ach ja, ich wollte eigentlich noch schreiben, dass ich heute meinen Sommerurlaub eingereicht habe und gerne wegfahren würde (am liebsten an die Nordsee), aber noch nicht so richtig weiß, wie und wohin. Lasst es mich gerne wissen, wenn ihr Tipps habt.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Sonderbeitrag: Das Leben der Anderen

Hey ihr Lieben,
heute kommt mal ganz überraschend ein Beitrag außer der Reihe. Bis vor 5 Minuten wusste ich selber nichts davon, dass ich heute bloggen werde, aber ich hatte Langeweile und habe durch facebook gescrollt und da kam mir plötzlich eine Idee, über die ich jetzt kurz schreiben wollte.
Ich habe in den letzten Wochen immer Mal überlegt, mich bei facebook abzumelden, weil da ja im Grunde nicht mehr wirklich viel los ist. Ich benutzte es hauptsächlich, um meine Blogeinträge zu verlinken, weil vielleicht einige Leute über facebook an die Beiträge kommen. Und irgendwie sind da ja auch noch all die alten Kontakte, die man zwar nicht pflegt, aber über die man dann eben hin und wieder auf dem Laufenden gehalten wird. So stieß ich heute beim Scrollen auf das Bild einer ehemaligen Klassenkameradin mit kugelrundem Babybauch. Und obwohl ich auch damals schon nicht so viel Kontakt mit ihr hatte, fand ich es spannend, diese Fotos von ihr zu sehen und ein kleines Stück aus ihrem jetzigen Leben mitzubekommen. Angefixt davon klickte ich mich also durch die Profile alter Klassenkameraden, Menschen, die ich seit 8 Jahren nicht mehr gesehen habe. Ich sah Hochzeitsfotos, Reisefotos, Kinderfotos, las von Studiengängen, Auslandsaufenthalten, ich habe sogar ein Foto von jemandem aus meinem Jahrgang gesehen, der unser Abi-T-Shirt trägt (und dabei immer mehr aussieht wie sein Vater) - wer das war, verrate ich nicht. Wir sind auch nicht bei fb befreundet, weil er meine Anfrage scheinbar nie beantwortet hat. 😄 Na ja, worauf ich hinaus will: Ich habe gedacht, dass das doch die eigentliche Aufgabe von facebook hätte sein sollen, oder? Uns irgendwie über das Leben unserer Freunde und Bekannten zu informieren. Nicht über jeden Tag ihres Lebens, sondern über die wirklich wichtigen Dinge. Was haben sie in den letzten 8 Jahren gemacht? Was machen sie heute? Was macht sie glücklich? Worauf sind sie stolz? Und natürlich sind für solche Fragen normalerweise Klassentreffen da. Und ich finde auch, wir sollten unbedingt mal eines machen (spätestens 2022, weil wir da 10 Jähriges Abi-Jubiläum haben), aber das ist noch so lange hin und im Moment herrschen ja eh noch Abstandsregeln und alles läuft digital, also warum nicht eine Art digitales Klassentreffen machen? Ich habe gedacht, dass es doch spannend wäre eine Art Interviewreihe mit und für meine ehemaligen Klassenkameraden zu machen. Zum Beispiel als Blog (oder Podcast, aber da kenne ich mich mit der Technik nicht so aus). Jedes Mal wird eine Person vorgestellt und was sie so in den letzten Jahren gemacht hat. Natürlich muss keiner mitmachen, der das nicht will, aber es wäre doch sicher etwas, was nicht nur mich interessiert. Oder ist das eine total blöde Idee und ihr sagt, zu den Leuten, bei denen es euch interessiert, habt ihr schon Kontakt und die anderen sind euch egal? Es geht ja auch überhaupt nicht darum, zu vergleichen, wer den besten Job oder das tollste Leben hat. Ich fände es einfach interessant zu hören, was die anderen so in den letzten 8 Jahren gemacht haben. So ganz ohne Werbung und Datenklau. Hättet ihr, also ihr, die ihr das lest und damals mit mir in der Schule ward, da Lust drauf? Ich hab nämlich Lust darauf, das anzupacken. Ich brauche mal ein Projekt, ein bisschen Abwechslung neben der Arbeit. Ich hatte schon überlegt, ein Buch zu schreiben, aber dafür fehlen mir bisher die Ideen. Aber da das mit dem Blog hier so gut klappt, könnte ich sicher auch eine kleine "Das Leben der Anderen"-Interviewreihe stemmen. Die Frage ist nur, ob Interesse daran besteht. Und ob ich Leute finde, die mir was zu ihrem Leben erzählen wollen. Wie findet ihr die Idee? Schreibt mir doch gerne mal eure Meinungen und Ideen oder zum Beispiel Fragen, die euch in einer Interviewreihe interessieren würden. Vielleicht ist es ja auch nur eine von meinen 5 Minuten Ideen, die mir nach ein paar Tagen schon wieder nicht mehr so gut erscheint. Eigentlich wollte ich euch jetzt passend dazu noch ein paar lustige Fotos aus meiner Schulzeit zeigen, aber einerseits weiß ich nicht, in wie weit ich Fotos mit anderen Leuten ohne deren Genehmigung hochladen darf und andererseits habe ich gerade festgestellt, dass ich gar nicht so viele Fotos habe. Deswegen gibt es nur eines mit Leni von unserer Abschluss-Mottowoche. (Die habe ich jetzt nicht gefragt, aber da sie auf dem Bild absolut grandios aussieht, hoffe ich, das ist in Ordnung.) Das Motto hier war übrigens "Men in Black"

Wirklich, ich meine das Ernst: Schreibt mir eure Meinung zu der Idee. Ob es euch interessiert, Was ihr machen würdet, wie ihr es machen würdet. Vielleicht sind wir dann alle beim Klassentreffen 2022 besser informiert und wir müssen nicht ständig die gleichen Fragen beantworten. 😉
Liebe Grüße und bis bald
eure Hannah

Montag, 15. Juni 2020

Optimierung

Hey ihr Lieben,
heute bin ich wieder etwas später. Aber immerhin nicht zu spät. 😉 Ich hatte heute schon den ganzen Tag auf Arbeit Kopfschmerzen und nachmittags waren sie dann so schlimm, dass ich mich zuhause erst mal hingelegt habe. Und ihr kennt das ja. Man will sich eigentlich nur ein halbes Stündchen hinlegen und dann wacht man erst 3 Stunden später wieder auf. Der Schlaf hat mir aber gut getan und meinem Kopf geht es jetzt wieder deutlich besser. Und ja, ich trinke den ganzen Tag über schon möglichst viel Wasser. 😉
Neben den Kopfschmerzen habe ich heute außerdem ziemlich starken Muskelkater. Ich fühle mich wie eine alte Frau, wenn ich mich mit schmerzenden Beinen durch die Gegend schleppe. Aber irgendwie bin ich auch stolz, dass ich Muskelkater habe, bzw. bin ich eher stolz darauf, warum ich Muskelkater habe. Ich habe am Samstag nämlich ein ziemlich langes Workout zuhause gemacht. Da habe ich mir so Fitnessvideos auf amazon prime angeschaut. Erst eine Runde Dance Workout (etwa 25 Minuten) und dann noch 40 Minuten Bauch-Beine-Po intensiv Workout. Das war anstrengend, aber immerhin habe ich mal wieder Sport gemacht. In den letzten Tagen habe ich mir immer mal Gedanken über mein Verhältnis zu meinem Körper gemacht. Es ist echt seltsam. Ich bin ja eigentlich wirklich schlank, manche finden mich sogar zu dünn, trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) bin ich unzufrieden mit jedem kleinen Röllchen am Bauch. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass ich noch fitter sein muss. Ich frage mich, woher das kommt. Vielleicht herrscht tatsächlich in der heutigen Gesellschaft so ein Optimierungszwang, dass man ständig denkt, man müsse fitter, schlanker und gesünder sein, um erfolgreicher und glücklicher zu sein. Ich meine, das fängt ja schon damit an, dass ich das Bedürfnis habe, jedes Mal, wenn ich Sport gemacht habe, das in meinem Blog zu erwähnen oder irgendwie in den sozialen Netzwerken öffentlich zu machen, denn schließlich will ich ja, dass ihr mich für eine von diesen selbstbewussten, fitten jungen Frauen haltet, wie sie in den romantischen Komödien im Kino oder Fernsehen die Hauptheldinnen sind. Die gehen doch auch ständig joggen. Wie sagt schon Antonio im Kaufmann von Venedig? "Mir gilt die Welt nur wie die Welt, Graziano. Ein Schauplatz, wo man eine Rolle spielt." Und möchte nicht jeder irgendwie die Rolle, wo andere sagen: "Wow, was für eine tolle Person."? Jeder möchte doch gerne bewundert werden. Für sein Aussehen, seine Kleidung oder für die Art, wie man sein Leben lebt. Und irgendwie neigt man dann dazu, immer die beste Version von sich sein zu wollen. Und ich denke vermutlich, dass ich mal noch ein bisschen schlanker war und dass ich deswegen unbedingt wieder so sein müsse. Weil ich es früher doch auch geschafft habe, mehr Salat und weniger Schokolade zu essen. Weil ich früher doch auch mal einmal pro Woche Sport gemacht habe. Und es ist ja auch wichtig, dass man sich in seinem Körper wohl fühlt, aber vielleicht sollten wir uns öfter mal selber sagen: Hey, ich bin richtig gut so, wie ich bin. Und wenn ich jemand anderes wäre, wäre ich gerne wie ich. 😉 Ich mag an mir zum Beispiel gerade besonders meine Frisur. Ich habe ja jetzt seit etwa einem Jahr immer so kurze Haare und es gefällt mir richtig gut. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja gerne mal in die Kommentare schreiben, was euch an euch zur Zeit besonders gut gefällt.
Wo wir gerade von Optimierung sprechen: Ich habe letzte Woche eine Liste angelegt mit Worten, die wir dringend wieder in unseren Sprachgebrauch übernehmen sollten. Es steht bisher nur ein Wort auf der Liste, aber das absolut zu recht. Es ist das Wort "vorwitzig". Sagt das von euch ab und an noch jemand? Es ist so ein schönes Wort und man hört es viel zu selten. Mir ist spontan aber auch nicht eingefallen, ob es ein Wort gibt, das man stattdessen benutzt. Frech? Keck? Google schlägt mir noch naseweis oder altklug vor. Auch sehr schöne Wörter. Lasst uns mal zusammen sammeln, welche Wörter wir wieder öfter benutzen sollten und dann bauen wir sie von Zeit zu Zeit mal in unsere Gespräche ein (wenn wir daran denken. 😉)
So, jetzt habe ich schon wahnsinnig viel gequatscht und kaum etwas von meiner letzten Woche erzählt. So viel war aber auch gar nicht los. Ich hatte am Mittwoch ja das Gespräch mit meinen Pfarrern über den Kirchenvorstand. Das war ganz lustig, weil ich nur mit unserer Pfarrerin telefoniert hatte und wir in Kamenz aber einen Pfarrer und eine Pfarrerin haben. Und ich war dann am Treffpunkt und habe geklingelt, weil die Tür abgeschlossen war und dann hat mir der Pfarrer geöffnet und meinte, seine Frau kommt gleich. Da war ich etwas irritiert, weil ich nicht wusste, dass seine Frau die Pfarrerin ist. Die haben nämlich nicht den gleichen Nachnamen. Ich meinte dann, dass ich mit der Pfarrerin verabredet sei und er meinte, ja, aber er hätte seine Frau gefragt, ob er dabei sein dürfe und er hoffe, das sei ok für mich. Er dachte vermutlich, ich wolle ihn nicht dabei haben, dabei wollte ich nur ein Missverständnis vermeiden, falls er und seine Frau mit jemand anderem verabredet gewesen wären. Hätte ja auch sein können. 😄 Aber nach der kurzen Verwirrung am Anfang hat sich ja dann alles geklärt. Das Treffen war interessant. Ein wenig kam ich mir vor, wie bei einem Vorstellungsgespräch, aber ich glaube, ich habe einen guten Eindruck hinterlassen. Wie ich mir schon gedacht habe, würden sie sich natürlich sehr freuen, wenn die Jugend durch mich im Kirchenvorstand vertreten ist. Ich bin mir nicht sicher, wie viel sie da genau von mir erwarten, das war alles noch etwas abstrakt, was sie erzählt haben, aber im Grunde ist es ja das, was ich machen will: Die Kirche, die sich eben gerade sehr stark verändert durch die ganzen Strukturreformen, mit zu gestalten, so dass ich mich dort weiter wohlfühle und dass sich auch viele andere (sei es jetzt in meinem Alter oder nicht) dort wohlfühlen. Die Wahl ist allerdings doch nicht so ein Selbstläufer, wie wir im JEK gedacht haben. Es stehen auf jeden Fall mehr Leute zur Wahl als im Endeffekt gewählt werden können. Deswegen muss ich jetzt Stimmen akquirieren. Aber ich hoffe eigentlich schon, dass mich einige Leute wählen (auch welche, die nicht in meinem Alter sind). Immerhin bin ich eine junge, erfolgreiche Frau. 😉
Am Mittwoch Abend war dann das erste Mal seit langem mal wieder Chorprobe. Wir haben in der Kirche geprobt mit ganz viel Abstand und eigentlich war es auch mehr ein gemeinsames Singen als ein Proben, aber es hat Spaß gemacht, mal wieder zu singen. Diese Woche proben wir dann die H-Moll Messe (ein Wort, das ich übrigens immer auf dem Moll betonen würde, während unser Kantor es immer auf dem H betont. Das klingt witzig. 😁 Aber hier in Kamenz sagen die Leute auch WeiNACHten und nicht WEIHnachten. Die Geheimnisse der Lausitzer Betonung werde ich wohl nie ganz verstehen.). Trotz Übungs-CD habe ich übrigens noch kein bisschen für die H-Moll Messe geübt, und hoffe, dass ich bei der Einzelstimmprobe am Mittwoch nicht gänzlich versagen werde. Aber immerhin ist die Aufführung der Messe ja auch erst im nächsten Jahr. Ich habe also noch Zeit zu üben.

Nach dem Mittwoch war diese Woche wirklich nicht mehr viel los. Ich habe spontan meinen Wochenenddienst von letztem WE auf dieses WE vertauscht, so dass ich das Wochenende frei hatte. Donnerstag und Freitag habe ich also noch gearbeitet und spontan ein kleines Archäologen-Stillleben für euch fotografiert.

Am Freitag Abend war ja wieder JEK Videochat. Wir hatten ein tolles Thema über die Auferstehung und das Ewige Leben. Ich hoffe allerdings, dass ich die Leute im JEK nicht langsam nerve, weil ich immer so viel quatsche und mitdiskutieren will und viele gar nicht so viel zu den Themen zu sagen haben. Außerdem entwickle ich langsam einen ungesunden Ehrgeiz, was skribble betrifft. 😄 Und es hat mich in eine kleine Krise gestürzt, dass derjenige, der das Thema gehalten hat, 25 und schon verheiratet war. Warum bin ich noch nicht verheiratet? Die Uhr tickt!!! 😱
Na ja, wie auch immer, im Moment sieht es nicht nach einer Verlobung in den nächsten Jahren aus. Stattdessen habe ich seit dem Wochenende einen neuen Mitbewohner (oder eine Mitbewohnerin?). Ich bin mir noch nicht sicher, wie lange wir uns vertragen werden, aber bisher fehlten mir die Mittel, etwas an unserer Wohnsituation zu verändern. So lange er/sie immer schön im Flur in einer der Ecken bleibt, kann ich mich arrangieren.

So, jetzt ist es wirklich schon spät geworden. Ich hatte zwar vorhin ja schon etwas Schlaf, aber trotzdem werde ich den Eintrag langsam mal zum Ende bringen, damit die Nacht nicht ganz so kurz wird. Die meisten von euch werden den Eintrag wohl eh erst frühestens morgen lesen, aber ich habe ihn am Montag hochgeladen. Das will ich nur noch einmal betonen. 😊
Ach so, vom Wochenende habe ich ja noch kaum was erzählt. Ich war zuhause. Habe gelesen, Friends geschaut, geputzt, war kurz bei Norma (seltsamer Laden), wollte Backen, aber es gab die Zutaten nicht bei Norma, war im Gottesdienst, habe das besagte Workout gemacht, den Wilde Kerle Podcast gehört und mir erstmals einen Film bei amazon geliehen (Zoomania - ein toller Film). War fast wie Kino nur günstiger. Fürs nächste Mal sollte ich mir aber noch Popcorn besorgen. Dazu passend heute mein Musiktipp der Woche: https://www.youtube.com/watch?v=c6rP-YP4c5I.
So, das war es dann aber wirklich für heute. Schreibt mir gerne eure Meinung zu dem neuesten Eintrag. Ansonsten wünsche ich euch eine schöne Woche. Passt auf euch auf. Und drückt am Donnerstag alle Leni die Daumen für ihre letzte Prüfung. 😉

Alles Liebe
eure Hannah

Montag, 8. Juni 2020

Die Keller-Grabung

Hey ihr Lieben,
na, alles gut bei euch? Ich bin irgendwie jetzt schon total müde, deswegen wird der Eintrag vielleicht nicht so lang sein. Ich habe auch gar nicht so viel zu erzählen. Da der letzte Eintrag ja erst von letztem Dienstag ist, fehlt uns ja auch ein Tag. 😉 Aber vielleicht kriege ich doch ein bisschen was zusammen.
Mein Kirchenvorstands-Plan geht voran. Ich habe den Leuten aus meinem JEK schon gesagt, dass ich mich gerne aufstellen würde und die eine meinte, sie hätte sowieso gedacht, dass das was für mich ist. Jetzt habe ich am Mittwoch ein Gespräch mit der Pfarrerin. Sie will mir ein wenig erzählen, was für Aufgaben im Kirchenvorstand so auf einen zukommen. Das ist sicher ganz gut zu wissen. Leni und ich haben ja mal eine Serie über so einen Pfarrer angeschaut und da waren die Leute aus dem KV immer diejenigen, vor denen sich der Pfarrer rechtfertigen musste und die ihn eigentlich weg haben wollten. 😄 Und der KV darf doch immer bei so wichtigen Gottesdiensten mit einziehen. Das würde mir gefallen. Mir ist natürlich klar, dass mit so einem Amt auch Verantwortung verbunden ist, aber ich möchte mich wirklich gerne einbringen. Und scheinbar habe ich auch ganz gute Chancen, gewählt zu werden, weil sich der Ansturm auf die Plätze im Kirchenvorstand wohl in Grenzen hält. Na ja, bis zur Wahl ist es ja noch eine Weile hin. Ich werde euch hier auf dem Laufenden halten, wie sich die Sache entwickelt.
Auf Arbeit durfte ich letzte Woche seit langem mal wieder eine archäologische Zeichnung anfertigen. Das gehört bei Grabungen dazu und ich fand es damals schon immer nicht so toll, weil ich viel zu genau sein wollte und das dann immer ewig gedauert hat. Und die Ergebnisse waren meistens eher so "Meh". Aber ich dachte, es ist halt mal eine nette Abwechslung zum Inventarisieren und mal wieder eine gute Übung. Die "Grabungsstelle", die ich zeichnen sollte, war bei uns im Keller. Erst hieß es, dass es eine alte Holzwasserleitung sei, aber mittlerweile glauben wir das nicht mehr. Es ist schon Holz, aber es könnte auch einfach ein zerklüfteter Baumstumpf sein. Vielleicht aber auch irgendeine Art Ausguss.

Auf jeden Fall war das Ding echt schwer zu zeichnen, es hat ewig gedauert und wirklich schön ist meine Zeichnung auch nicht geworden. Jetzt darf ich sie trotzdem tuschen und kolorieren und dann können wir sie mit abheften.
Manchmal darf ich auf Arbeit schon echt interessante Sachen machen. Besonders gern mag ich ja die Detektivarbeit in den alten Akten und wenn ich dann wirklich etwas über die Stücke herausfinde. Neulich hatte ich zum Beispiel eine Scherbe mit einem halben Stempel zu inventarisieren.

Ich habe ein wenig recherchiert und dann tatsächlich herausgefunden, dass es sich um eine alte "Seltersflasche" handelt, also eine Mineralwasserflasche aus Steinzeug aus dem 18. Jahrhundert. Und damit man auch wusste, was in der Flasche ist, gab es zu jedem Brunnen einen charakteristischen Stempel. Dieser Stempel ist vom "Fürstlich Lobkowitz Saidschitzer Bitterwasser" mit angeblich heilender Wirkung. Leider weiß ich nicht, wo die Scherbe herkommt, sonst könnte man daraus Schlüsse auf mögliche Handelswege ziehen, aber ich fand, es war trotzdem ein Erfolg, dass ich den Stempel entschlüsseln konnte.
Neben der Arbeit passiert gerade nicht so viel in meinem Leben. Am Wochenende war ich spontan bei meinen Eltern was richtig schön war. Wir waren einkaufen und ich habe ganz tolle neue Sommerklamotten erstanden. Als Teenager habe ich Sommerklamotten-Einkaufen immer geliebt und meist schon im März oder so damit angefangen. Dann musste ich ewig warten, bis ich die Klamotten überhaupt tragen konnte. 😄 Diesmal habe ich bestimmt mehr Glück, denn es soll ja schon am Wochenende wieder richtig warm werden. Und der Sommer soll dieses Jahr ja auch wieder sehr heiß sein. Passend zu meinen neuen Klamotten hat Mama mir nochmal die Haare geschnitten. Jetzt fühle ich mich wieder richtig wohl mit meinen Haaren. Und mir wurde auf Arbeit auch schon gesagt, dass es gut aussieht (auch wenn es den meisten bestimmt gar nicht aufgefallen ist, aber ich hab da so meine Leute für Komplimente. 😄).
Neuer Haarschnitt und neue Jacke

Am Sonntag waren wir in Moritzburg im Gottesdienst und weil Papa den Gottesdienst gehalten hat, waren wir ein wenig eher da. So hatten Mama und ich noch Zeit für einen kurzen Abstecher in Richtung Schloss. (Eigentlich musste ich nur zur Bank, aber warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? 😉)


Bei Mama und Papa gibt es auch immer so gutes Essen, wenn ich da bin. Es gibt fast immer Kuchen und am Sonntag gab es Spargel und Zunge. Das war auch richtig lecker. Weil ich etwas geschafft war und nicht zu spät wieder in Kamenz sein wollte, bin ich nach dem Kaffeetrinken dann wieder gefahren. Zurück in Kamenz habe ich noch was gegessen und etwas Friends geschaut. Und dann war das Wochenende schon wieder vorbei und ich musste heute zur Arbeit. Aber der Sommer kommt ja immer näher und damit auch die Ferien. Ich habe meinen Urlaub noch nicht eingereicht, aber ich will mir eigentlich drei Wochen am Stück freinehmen, damit ich mich auch mal etwas erholen kann. Außerdem habe ich bisher ziemlich wenig Urlaub in diesem Jahr genommen. Und ich habe ja auch vor, wegzufahren (wenn auch nicht die ganze Zeit). Ich weiß nur noch nicht, wohin. Vielleicht wandern, vielleicht ans Meer. Ich bin da echt noch total unentschlossen. Aber ein bisschen Zeit zum Planen habe ich ja auch noch.
Letzte Woche habe ich übrigens mal wieder eine alte Kinderkassette von mir gehört "Mimmelitt das Stadtkaninchen." Ich habe es nicht wirklich auf Kassette gehört, sondern auf spotify, aber es war schön, die alten Lieder mal wieder zu hören. Passend dazu habe ich hier ein Lied für euch herausgesucht, das ich als Kind auch sehr mochte und von dem ich am Wochenende erst erfahren habe, dass ich es jahrelang falsch verstanden habe: https://www.youtube.com/watch?v=rA-IEV9AANA. Ich war immer fest davon überzeugt, es hieße "Lokoschade Knutschbonbons." 😄
So, ich höre jetzt noch ein wenig Circus Lila und lasse den Abend entspannt ausklingen. Ich wünsche euch auch noch einen schönen Abend. Schreibt mir gerne, wie euch der Beitrag gefallen hat.
Wir sehen uns hier dann nächste Woche wieder. Bleibt gesund.

Alles Liebe
eure Hannah

Dienstag, 2. Juni 2020

Die Tante mit den Süßigkeiten

Hey ihr Lieben,
es tut mir so leid, dass ich zu spät bin. Ich habe gestern schlicht und ergreifend nicht daran gedacht, dass ja Montag ist. Und als es mir abends dann eingefallen ist, war es schon halb 10 und zu spät, um noch was zu schreiben. Dafür habe ich mich heute aber direkt nach der Arbeit für euch hingesetzt. Dann könnt ihr den Eintrag immerhin heute noch lesen. Blogger hat jedoch jetzt meine Nutzeroberfläche, auf der ich immer schreibe, neu gemacht und vielleicht dauert es dann doch etwas länger, weil ich mich erst noch hier reinfinden muss. Mein letzter Eintrag wurde leider nur von sehr wenigen Leuten gelesen. Vermutlich war euch das Wortspiel mit der Schildkröte doch zu blöd. 😄 Oder das Bild von meiner Arbeit war zu abschreckend. Na ja, heute habe ich wieder schönere Bilder für euch.
Heute ist irgendwie seltsames Wetter in Kamenz. Den ganzen Tag über war es total warm und sonnig und dann hat es nach dem Mittagessen auf einmal kurz geschüttet, dann war wieder blauer Himmel und jetzt hat es gerade eben wieder geregnet. Scheinbar hat es aber auch schon wieder aufgehört. Zum Glück bin ich noch trocken nach Hause gekommen. Hatte heute nur eine Strickjacke dabei. Vielleicht sollte ich mir mal für Notfälle einen Schirm auf Arbeit lagern. Das machen andere auch. Ich habe nur nicht so viele Schirme. Und im Prinzip habe ich es ja auch gar nicht so weit.
Letzte Woche habe ich auf dem Heimweg am Mittwoch einen kleinen blonden Jungen getroffen. Der hat mich einfach angesprochen und gefragt, was für ein Tag ist. Und als ich meinte, es sei Mittwoch, hat er erzählt, dass er am Freitag eine Arbeit schreibt und dann haben wir uns eine Weile unterhalten. Am Donnerstag war ich dann etwa zeitgleich mit der Arbeit fertig und habe ihn schon wieder auf dem Heimweg getroffen. Als wir dann an meinem Haus waren, wollte er unbedingt, dass ich noch ein Stück mit ihm weiterlaufe, weil er nicht alleine gehen wollte und obwohl es geregnet hat, bin ich dann halt noch mitgelaufen. Der war schon ein lustiges Kerlchen. Ein wenig hyperaktiv, aber irgendwie niedlich. Mal sehen, wann ich ihm wieder begegne. Er ist in der Schule, die direkt beim Museum ist und so haben wir ja oft den gleichen Weg.
Freitag bin ich eher von der Arbeit heim und habe ihn deshalb nicht getroffen, aber als ich nach Hause kam, habe ich im Flur die Nachbarskinder getroffen und die kleinere hat mich gefragt: "Tante, hast du Süßigkeiten?". Und da ich tatsächlich von meinem Geburtstag noch recht viele Süßigkeiten zuhause hatte, konnte ich ihr und ihrer Schwester dann ein Schokoladen-Bonbon schenken. Für sie werde ich jetzt wohl immer die Tante mit den Süßigkeiten sein. 😄
Schon lustig, dass ich also letzte Woche gleich zwei lustige Begegnungen mit Kindern hatte. Ich habe die kleine Nachbarstochter ja bewundert, dass sie mich einfach direkt nach Süßigkeiten gefragt hat und gedacht, dass ich mich das früher wohl nicht getraut hätte, aber dann ist mir was eingefallen. Freunde von unseren Eltern erzählen immer noch jedes Mal, wenn wir uns sehen, die Geschichte, wie wir als Familie mal bei ihnen zu Besuch waren und Leni und ich direkt nachdem wir zur Tür reinkamen, auf dem Schrank eine Schachtel Süßigkeiten stehen sehen haben und laut meinten "Oh, ihr habt da eine Überraschung für uns auf dem Schrank versteckt." Ich war also ganz genau so. 😅
Sonst gibt es von der Arbeitswoche nichts wichtiges zu berichten, aber das interessante ist ja eh meistens das Wochenende. Ich hatte ja letztes Mal im Blog überlegt, am Wochenende zu Leni zu fahren, aber das hat dann doch nicht geklappt, weil sie schon anderweitig Besuch hatten. Vor mir lag also mal wieder ein langes Feiertagswochenende ganz allein. Auf Arbeit wurde ich schon dafür bemitleidet, aber es war im Endeffekt gar nicht so schlimm. Eigentlich habe ich sogar was richtig schönes aus dem Wochenende gemacht. Freitag habe ich Avatar zu Ende geschaut. Den Samstag habe ich mit Serien schauen, Sims spielen, einkaufen und Podcasts hören verbracht.
Am Sonntag war ich früh im Gottesdienst.
Diese Blume hab ich auf dem Weg zur Kirche entdeckt. Fand sie schön, deswegen habe ich sie für euch fotografiert.

In der Kirche habe ich mich etwas geärgert, weil ein Mann sich einfach in meine Reihe gesetzt hat, obwohl da gar kein gekennzeichneter Sitzplatz war. Langsam macht es mich irgendwie wütend, dass die Leute es nicht raffen. Ich sehe auch dauernd Leute, bei denen die Nase aus dem Mund-Nase-Schutz rausschaut. Das macht mich irgendwie aggressiv. Es geht ja nicht nur um die Leute selbst. Es ist auch ein Schutz für andere. Ich finde das echt rücksichtslos. Na ja, ich habe den Mann am Sonntag auf jeden Fall höflich darauf hingewiesen, dass man auf den markierten Sitzplätzen sitzen soll und er meinte nur leichthin, das sei schon ok. Als ob er das entscheiden dürfte. Das hat mir schon echt die Laune im Gottesdienst etwas vermiest. Habe aber versucht, mich auf den Gottesdienst zu konzentrieren und dann war es doch noch ganz schön. Vor allem die Musik hat mir sehr gut gefallen.
So sieht ein richtiger Sitzplatz aus.

Nach dem Gottesdienst habe ich mir zuhause was richtig leckeres gekocht. Ich wollte mal was neues ausprobieren und weil ich zum Geburtstag eine Tarte-Form bekommen habe, hatte ich mir eine Schinken-Spinat-Tarte auf Blätterteig rausgesucht. Sie war echt lecker. Dazu habe ich eines meiner Lieblingsmärchen im Fernsehen gesehen. Schöner kann ein Mittagessen alleine kaum sein. 😊

Den restlichen Sonntag habe ich gelesen und abends habe ich seit langem mal wieder "Zurück in die Zukunft" geschaut. Obwohl ich den Film schon kannte, konnte ich mich an vieles gar nicht mehr erinnern und fand es richtig gut, ihn mal wieder zu sehen. Vielleicht schaue ich demnächst auch mal wieder die Teile 2 und 3.
Montag bin ich aus unerklärlicher Weise halb 5 Uhr morgens aufgewacht und da ich schon mal wach war, habe ich kurz den Sonnenaufgang für euch fotografiert.
Dann habe ich mich wieder hingelegt. 😄 Ich brauchte meine Kräfte ja, weil ich Montag was tolles vorhatte. Ich hatte mir eine Wanderroute in der sächsischen Schweiz rausgesucht. 8 Uhr ging es dann los zum Bahnhof. Irgendwie braucht man ewig von Kamenz in die sächsische Schweiz, weil man erst nach Dresden rein fahren muss. Aber ich habe mir die Fahrtzeit mit einem kniffligen Symbolrätsel verschönert.

Ein bisschen Sorge hatte ich schon, alleine unterwegs zu sein, aber das hat sich dann schnell gegeben. Die Tour war richtig schön. Ich wollte von Schmilka, über den großen Winterberg, den Frienstein mit der Idagrotte und den Kuhstall zum Lichtenhainer Wasserfall laufen. 11 Kilometer sollten das angeblich sein und die Route dauerte den Angaben zufolge 4 Stunden.
Der Zug von Dresden in die sächsische Schweiz war richtig voll. Es hatten zwar alle ihren Mund-Nase-Schutz auf, aber ich dachte trotzdem, dass das sicher eine Möglichkeit wäre, sich mit Corona anzustecken. Drückt mir also die Daumen, dass ich es nicht habe. Auch die Fähre war noch sehr voll, so dass ich erst mal eine Weile warten musste, weil die erste Fähre schon voll war.

Schmilka ist echt ein süßes Örtchen mit ein wenig mittelalterlichem Flair durch die alte Mühle.

Am Anfang ging es richtig steil hoch, weil ich den kürzesten und damit steilsten Weg auf den Winterberg gewählt habe. Es war anstrengend, aber so hatte ich den schwersten Anstieg gleich am Anfang weg. Und durch die Sonne und die schöne Natur habe ich gleich gute Laune bekommen.


Einen kurzen Abstecher zur Kipphornaussicht konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Der Blick von dort ins Tal ist schon echt phänomenal.




Nach einem kurzen letzten Aufstieg war ich auf dem Winterberg angekommen. Als Museologin führte mich mein Weg natürlich zuerst in das sogenannte "Eishaus", einer Außenstelle des Nationalparkzentrums, in dem man sich über die Entwicklung des Waldes und über Borkenkäfer informieren konnte. Ich fand vor allem die Geschichte des Waldes und die Beeinflussung durch den Menschen sehr interessant.



Danach folgte meine wohlverdiente Mittagspause in der Sonne. Es gab Brötchen, Ei und ein geschmolzenes Schokobonbon. 😊 So konnte ich wieder etwas Kraft tanken für die nächste Etappe. Nach dem Winterberg wurde die Beschilderung uneindeutiger. Ich war mehrfach fest davon überzeugt, auf dem falschen Weg zu sein, nur um dann irgendwann doch wieder den gesuchten Wegweiser zu finden. Was mich am meisten beeindruckt hat, war, wie verschieden die Landschaft war, durch die ich gekommen bin. Ständig hatte ich das Gefühl, plötzlich ganz wo anders zu sein. Das war mir vorher in der sächsischen Schweiz nie so bewusst gewesen.



Schließlich kam ich am Frienstein an. Ich weiß nicht, ob ich jemals davor dort gewesen bin. Wir waren ja mit der Familie schon öfter in der sächsischen Schweiz wandern, aber das ist auf jeden Fall ein sehr lohnendes Ziel. Vom Frienstein hat man eine tolle Aussicht und für die Idagrotte sollte man zwar schwindelfrei sein, da der Weg dorthin teilweise sehr nah am Abgrund vorbei führt, aber es lohnt sich definitiv. Und dort liegt überall Sand. Ich meine, klar, es ist Sandstein, aber irgendwie hätte ich trotzdem nicht gedacht, dass es irgendwo in der sächsischen Schweiz so sandig ist.






Nach dem Frienstein jedoch verlor ich endgültig die Orientierung. Die Anweisungen waren so schwammig, dass ich erst ewig nach dem Weg suchen musste, dann einen Weg genommen habe, von dem ich nur hoffen konnte, dass es die richtigen Stufen waren, von denen mein Karte gesprochen hatte und Schlussendlich so erleichtert war, wieder einen Weg zu finden, der so hieß, wie es meine Karte mir vorgeschrieben hatte, dass ich einen zu kurzen Blick auf die Wegweiser geworfen habe und zielsicher in die falsche Richtung abgebogen bin. Ich irrte also wieder eine Weile durch die Landschaft, völlig konfus, weil auf den Wegweisern nicht meine Richtung angegeben war, aber das war ja auch vorher so gewesen, tröstete ich mich, und der richtige Weg würde schon noch kommen. Was mich allerdings wirklich irritierte, war die Tatsache, dass auf meiner Wegbeschreibung ganz klar stand, ich solle irgendwo rechts abbiegen und ich bisher immer nur links abgebogen war. Ich warf sogar mehrfach Blicke auf die Karte und habe sie aber so gedeutet, dass ich auf dem richtigen Weg sein musste. Dass ich komplett woanders war, merkte ich erst, als ich an einem Kletterfelsen ankam, auf den ich überhaupt nicht als normaler Wanderer hoch kam. Nachdem ich mir eine Weile absolut nicht erklären konnte, wo ich war und schon überlegt habe, einfach irgendwelche fremden Leute anzusprechen und zu fragen, wo ich war (was mir dann aber doch zu peinlich war), habe ich meinen Standpunkt auf der Karte halbwegs ausfindig machen können. Der Weg zurück zum Kuhstall war mir jedoch zu weit und so beschloss ich, die Strecke abzukürzen und stattdessen über den Beuthenfall zum Lichtenhainer Wasserfall zu laufen. So habe ich mir immerhin einen letzten Aufstieg erspart und konnte die ganze Zeit nur bergab laufen.

Am Beuthenfall

Ich kam dann doch relativ planmäßig am Lichtenhainer Wasserfall an und habe die Kirnitzschtalbahn nach Bad Schandau genommen und von dort den Zug zurück.
Der Lichtenhainer Wasserfall

Ich war ziemlich kaputt, aber sehr glücklich, den Ausflug gemacht zu haben. Und auch wenn ich mich am Ende verlaufen habe, war es ein wirklich gelungener Ausflug und ich werde bestimmt mal wieder an einem freien Tag in die sächsische Schweiz fahren. Alleine oder vielleicht auch mal mit jemandem von euch. Sagt Bescheid, wenn ihr euch als Wanderbegleitung anbieten wollt. 😊
So, das war alles, was ich euch von der letzten Woche berichten kann. Ist doch einiges passiert, oder? Ich hoffe, euch hat meine Wanderbeschreibung gefallen. Und lasst euch nicht daran stören, dass ich so betont habe, dass ich das Wochenende alleine verbracht habe. Eigentlich bin ich ziemlich gut im allein sein. 😉
Neulich hatte ich noch irgendein Lied im Kopf, wo ich dachte, ich könnte es ja als nächstes im Blog verlinken, aber jetzt fällt es mir gerade überhaupt nicht mehr ein. Na ja, vielleicht ja dann nächste Woche. Heute gibt es statt eines Liedes mal einen Slamtext: https://www.youtube.com/watch?v=EoRa6MwkWWE
Habt eine schöne Woche und zieht euren Mund-Nase-Schutz bitte immer auch über die Nase. 😊

Alles Liebe
eure Hannah