Montag, 15. Juni 2020

Optimierung

Hey ihr Lieben,
heute bin ich wieder etwas später. Aber immerhin nicht zu spät. 😉 Ich hatte heute schon den ganzen Tag auf Arbeit Kopfschmerzen und nachmittags waren sie dann so schlimm, dass ich mich zuhause erst mal hingelegt habe. Und ihr kennt das ja. Man will sich eigentlich nur ein halbes Stündchen hinlegen und dann wacht man erst 3 Stunden später wieder auf. Der Schlaf hat mir aber gut getan und meinem Kopf geht es jetzt wieder deutlich besser. Und ja, ich trinke den ganzen Tag über schon möglichst viel Wasser. 😉
Neben den Kopfschmerzen habe ich heute außerdem ziemlich starken Muskelkater. Ich fühle mich wie eine alte Frau, wenn ich mich mit schmerzenden Beinen durch die Gegend schleppe. Aber irgendwie bin ich auch stolz, dass ich Muskelkater habe, bzw. bin ich eher stolz darauf, warum ich Muskelkater habe. Ich habe am Samstag nämlich ein ziemlich langes Workout zuhause gemacht. Da habe ich mir so Fitnessvideos auf amazon prime angeschaut. Erst eine Runde Dance Workout (etwa 25 Minuten) und dann noch 40 Minuten Bauch-Beine-Po intensiv Workout. Das war anstrengend, aber immerhin habe ich mal wieder Sport gemacht. In den letzten Tagen habe ich mir immer mal Gedanken über mein Verhältnis zu meinem Körper gemacht. Es ist echt seltsam. Ich bin ja eigentlich wirklich schlank, manche finden mich sogar zu dünn, trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) bin ich unzufrieden mit jedem kleinen Röllchen am Bauch. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass ich noch fitter sein muss. Ich frage mich, woher das kommt. Vielleicht herrscht tatsächlich in der heutigen Gesellschaft so ein Optimierungszwang, dass man ständig denkt, man müsse fitter, schlanker und gesünder sein, um erfolgreicher und glücklicher zu sein. Ich meine, das fängt ja schon damit an, dass ich das Bedürfnis habe, jedes Mal, wenn ich Sport gemacht habe, das in meinem Blog zu erwähnen oder irgendwie in den sozialen Netzwerken öffentlich zu machen, denn schließlich will ich ja, dass ihr mich für eine von diesen selbstbewussten, fitten jungen Frauen haltet, wie sie in den romantischen Komödien im Kino oder Fernsehen die Hauptheldinnen sind. Die gehen doch auch ständig joggen. Wie sagt schon Antonio im Kaufmann von Venedig? "Mir gilt die Welt nur wie die Welt, Graziano. Ein Schauplatz, wo man eine Rolle spielt." Und möchte nicht jeder irgendwie die Rolle, wo andere sagen: "Wow, was für eine tolle Person."? Jeder möchte doch gerne bewundert werden. Für sein Aussehen, seine Kleidung oder für die Art, wie man sein Leben lebt. Und irgendwie neigt man dann dazu, immer die beste Version von sich sein zu wollen. Und ich denke vermutlich, dass ich mal noch ein bisschen schlanker war und dass ich deswegen unbedingt wieder so sein müsse. Weil ich es früher doch auch geschafft habe, mehr Salat und weniger Schokolade zu essen. Weil ich früher doch auch mal einmal pro Woche Sport gemacht habe. Und es ist ja auch wichtig, dass man sich in seinem Körper wohl fühlt, aber vielleicht sollten wir uns öfter mal selber sagen: Hey, ich bin richtig gut so, wie ich bin. Und wenn ich jemand anderes wäre, wäre ich gerne wie ich. 😉 Ich mag an mir zum Beispiel gerade besonders meine Frisur. Ich habe ja jetzt seit etwa einem Jahr immer so kurze Haare und es gefällt mir richtig gut. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja gerne mal in die Kommentare schreiben, was euch an euch zur Zeit besonders gut gefällt.
Wo wir gerade von Optimierung sprechen: Ich habe letzte Woche eine Liste angelegt mit Worten, die wir dringend wieder in unseren Sprachgebrauch übernehmen sollten. Es steht bisher nur ein Wort auf der Liste, aber das absolut zu recht. Es ist das Wort "vorwitzig". Sagt das von euch ab und an noch jemand? Es ist so ein schönes Wort und man hört es viel zu selten. Mir ist spontan aber auch nicht eingefallen, ob es ein Wort gibt, das man stattdessen benutzt. Frech? Keck? Google schlägt mir noch naseweis oder altklug vor. Auch sehr schöne Wörter. Lasst uns mal zusammen sammeln, welche Wörter wir wieder öfter benutzen sollten und dann bauen wir sie von Zeit zu Zeit mal in unsere Gespräche ein (wenn wir daran denken. 😉)
So, jetzt habe ich schon wahnsinnig viel gequatscht und kaum etwas von meiner letzten Woche erzählt. So viel war aber auch gar nicht los. Ich hatte am Mittwoch ja das Gespräch mit meinen Pfarrern über den Kirchenvorstand. Das war ganz lustig, weil ich nur mit unserer Pfarrerin telefoniert hatte und wir in Kamenz aber einen Pfarrer und eine Pfarrerin haben. Und ich war dann am Treffpunkt und habe geklingelt, weil die Tür abgeschlossen war und dann hat mir der Pfarrer geöffnet und meinte, seine Frau kommt gleich. Da war ich etwas irritiert, weil ich nicht wusste, dass seine Frau die Pfarrerin ist. Die haben nämlich nicht den gleichen Nachnamen. Ich meinte dann, dass ich mit der Pfarrerin verabredet sei und er meinte, ja, aber er hätte seine Frau gefragt, ob er dabei sein dürfe und er hoffe, das sei ok für mich. Er dachte vermutlich, ich wolle ihn nicht dabei haben, dabei wollte ich nur ein Missverständnis vermeiden, falls er und seine Frau mit jemand anderem verabredet gewesen wären. Hätte ja auch sein können. 😄 Aber nach der kurzen Verwirrung am Anfang hat sich ja dann alles geklärt. Das Treffen war interessant. Ein wenig kam ich mir vor, wie bei einem Vorstellungsgespräch, aber ich glaube, ich habe einen guten Eindruck hinterlassen. Wie ich mir schon gedacht habe, würden sie sich natürlich sehr freuen, wenn die Jugend durch mich im Kirchenvorstand vertreten ist. Ich bin mir nicht sicher, wie viel sie da genau von mir erwarten, das war alles noch etwas abstrakt, was sie erzählt haben, aber im Grunde ist es ja das, was ich machen will: Die Kirche, die sich eben gerade sehr stark verändert durch die ganzen Strukturreformen, mit zu gestalten, so dass ich mich dort weiter wohlfühle und dass sich auch viele andere (sei es jetzt in meinem Alter oder nicht) dort wohlfühlen. Die Wahl ist allerdings doch nicht so ein Selbstläufer, wie wir im JEK gedacht haben. Es stehen auf jeden Fall mehr Leute zur Wahl als im Endeffekt gewählt werden können. Deswegen muss ich jetzt Stimmen akquirieren. Aber ich hoffe eigentlich schon, dass mich einige Leute wählen (auch welche, die nicht in meinem Alter sind). Immerhin bin ich eine junge, erfolgreiche Frau. 😉
Am Mittwoch Abend war dann das erste Mal seit langem mal wieder Chorprobe. Wir haben in der Kirche geprobt mit ganz viel Abstand und eigentlich war es auch mehr ein gemeinsames Singen als ein Proben, aber es hat Spaß gemacht, mal wieder zu singen. Diese Woche proben wir dann die H-Moll Messe (ein Wort, das ich übrigens immer auf dem Moll betonen würde, während unser Kantor es immer auf dem H betont. Das klingt witzig. 😁 Aber hier in Kamenz sagen die Leute auch WeiNACHten und nicht WEIHnachten. Die Geheimnisse der Lausitzer Betonung werde ich wohl nie ganz verstehen.). Trotz Übungs-CD habe ich übrigens noch kein bisschen für die H-Moll Messe geübt, und hoffe, dass ich bei der Einzelstimmprobe am Mittwoch nicht gänzlich versagen werde. Aber immerhin ist die Aufführung der Messe ja auch erst im nächsten Jahr. Ich habe also noch Zeit zu üben.

Nach dem Mittwoch war diese Woche wirklich nicht mehr viel los. Ich habe spontan meinen Wochenenddienst von letztem WE auf dieses WE vertauscht, so dass ich das Wochenende frei hatte. Donnerstag und Freitag habe ich also noch gearbeitet und spontan ein kleines Archäologen-Stillleben für euch fotografiert.

Am Freitag Abend war ja wieder JEK Videochat. Wir hatten ein tolles Thema über die Auferstehung und das Ewige Leben. Ich hoffe allerdings, dass ich die Leute im JEK nicht langsam nerve, weil ich immer so viel quatsche und mitdiskutieren will und viele gar nicht so viel zu den Themen zu sagen haben. Außerdem entwickle ich langsam einen ungesunden Ehrgeiz, was skribble betrifft. 😄 Und es hat mich in eine kleine Krise gestürzt, dass derjenige, der das Thema gehalten hat, 25 und schon verheiratet war. Warum bin ich noch nicht verheiratet? Die Uhr tickt!!! 😱
Na ja, wie auch immer, im Moment sieht es nicht nach einer Verlobung in den nächsten Jahren aus. Stattdessen habe ich seit dem Wochenende einen neuen Mitbewohner (oder eine Mitbewohnerin?). Ich bin mir noch nicht sicher, wie lange wir uns vertragen werden, aber bisher fehlten mir die Mittel, etwas an unserer Wohnsituation zu verändern. So lange er/sie immer schön im Flur in einer der Ecken bleibt, kann ich mich arrangieren.

So, jetzt ist es wirklich schon spät geworden. Ich hatte zwar vorhin ja schon etwas Schlaf, aber trotzdem werde ich den Eintrag langsam mal zum Ende bringen, damit die Nacht nicht ganz so kurz wird. Die meisten von euch werden den Eintrag wohl eh erst frühestens morgen lesen, aber ich habe ihn am Montag hochgeladen. Das will ich nur noch einmal betonen. 😊
Ach so, vom Wochenende habe ich ja noch kaum was erzählt. Ich war zuhause. Habe gelesen, Friends geschaut, geputzt, war kurz bei Norma (seltsamer Laden), wollte Backen, aber es gab die Zutaten nicht bei Norma, war im Gottesdienst, habe das besagte Workout gemacht, den Wilde Kerle Podcast gehört und mir erstmals einen Film bei amazon geliehen (Zoomania - ein toller Film). War fast wie Kino nur günstiger. Fürs nächste Mal sollte ich mir aber noch Popcorn besorgen. Dazu passend heute mein Musiktipp der Woche: https://www.youtube.com/watch?v=c6rP-YP4c5I.
So, das war es dann aber wirklich für heute. Schreibt mir gerne eure Meinung zu dem neuesten Eintrag. Ansonsten wünsche ich euch eine schöne Woche. Passt auf euch auf. Und drückt am Donnerstag alle Leni die Daumen für ihre letzte Prüfung. 😉

Alles Liebe
eure Hannah

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