Sonntag, 30. April 2017

Von Malerwinkeln und Winkelmalern ... ach nee, Winckelmännern!

Hi ihr Lieben,

als aller erstes vielen herzlichen Dank für die vielen lieben Kommentare, die ich in letzter Zeit bekommen habe. Ich freue mich sehr, dass ihr meinen Blog lest und er euch gefällt.
Meine erste Uni-Woche verlief sehr entspannt, ich habe mich sogar ein wenig gelangweilt. 😏 Trotzdem habe ich euch einiges zu erzählen und sogar fleißig Fotos gemacht, weil ich ja als fleißige Bloggerin in jeder Sekunde an meine Leser denke^^.
Ich fange mal ganz am Anfang an. Montag zur Einführungsveranstaltung hat unser Prof meinen Blog beworben (also den aus Kairo) und dabei ist ihm doch glatt mein Nachname nicht eingefallen. Da ist man ein halbes Jahr nicht da, und schon vergessen. So was! 😠 Nein, ich fand es natürlich witzig und danach hat er sich auch noch sehr nett mit mir unterhalten. Ich mag unser Institut (bzw. unseren Lehrstuhl. Wir sind ja nicht mal ein richtiges Institut.). Die Atmosphäre ist immer so familiär. Leider ist es im Master ja so, dass sich das ziemlich schnell verläuft und viele meiner alten Freunde aus dem letzten Semester sind jetzt fertig oder so gut wie fertig und wir haben keine Kurse mehr zusammen. Na ja, dafür kann man sich ja dann mal außerhalb der Uni treffen (Bitte, lasst mich an meinem Geburtstag nicht allein! 😟) und ich lerne ein paar neue Leute kennen. Habe dieses Semester ja sowieso hauptsächlich Wahlpflichtkurse und nur wenige Museologie-Seminare. Dienstag fängt mein Plautus-Shakespeare Seminar an und ich bin total besorgt, dass ich kein Latein mehr kann. Drückt mir die Daumen!
Dienstag und Mittwoch hatte ich frei und habe wenig bis gar nichts gemacht. Bis ich am Mittwoch beschloss, dass es so nicht geht und zum W-Café ins Mainfranken Theater gegangen bin. Das ist so ähnlich wie das Montags-Café im Dresdner Staatsschauspiel, also ein Treff, wo Flüchtlinge mit Leuten aus der Stadt ins Gespräch kommen können und es immer viele kreative Angebote gibt. Freunde von mir, die im Kulturspeicher arbeiten, waren da und wir haben zusammen eine Collage gebastelt. Dazu gab es eine Lesung in deutsch und arabisch und es hat viel Spaß gemacht. So zwangloses Basteln in geselliger Runde finde ich immer echt schön. Dabei kommen bei mir sogar ganz nette Ergebnisse raus. 😊
Der Baum mit der süßen Eule ist von mir.
Und Abends habe ich spontan entschieden, mir auch mal eine Vorstellung im Theater anzuschauen (ich war tatsächlich in meinem ersten Semester kein einziges Mal da). Seit dieser Spielzeit haben die einen neuen Intendanten und viele neue, junge Ensemblemitglieder. Ich habe mir mit einer Freundin das Musical "Jesus Christ Superstar" angeschaut und es war richtig schön. Es wurde wirklich durchgängig gesungen, weshalb man ab und an den Text nicht so gut verstanden hat, aber die Sänger waren echt gut (vor allem der, der den Judas gesungen hat) und ich hatte einen sehr schönen Abend.
Am Donnerstag hatte ich meine erste Archäologie-Vorlesung in Würzburg und sie fand stilecht im wunderschönen Toscana-Saal statt. In so einem tollen Raum hatte ich noch nie Vorlesungen. Echt beeindruckend. Es ging um Winckelmann, von dem ich persönlich ja glaube, in einem früheren Leben er gewesen zu sein. Die Überschneidungen in unsern Lebensläufen sind einfach zu augenfällig und dreimal dürft ihr raten, wie ich gehießen hätte, wenn ich ein Junge geworden wäre...
Ha, genau, Johann! Na, wenn das nicht der ausschlaggebende Beweis ist, weiß ich auch nicht weiter. 😉



Am Freitag hatte ich mein erstes Block-Seminar (ich muss mich immer zusammenreißen, nicht doch irgendwann Blog-Seminar zu schreiben. Bin einfach schon zu sehr in der Materie.^^). Das Seminar fand im Malerwinkelhaus in Marktbreit statt. Das ist ein kleines Örtchen, in der Nähe von Würzburg. Sehr romantisch und süß. Noch ein bisschen wie aus dem Märchen.



Der Ort liegt am Kapellenberg, auf dem 1985 völlig unerwartet Reste eines Römerlagers entdeckt wurden. Es hätte nämlich gar keiner gedacht, dass die Römer überhaupt so weit östlich des Rheins gewesen waren. Die Geschichte ist eigentlich echt interessant, aber leider gibt es kaum Überbleibsel der Römer dort. Von dem Lager und den Ausgrabungen ist nichts mehr zu sehen, das Land gehört auch zum Großteil Privatleuten und kann daher nicht so einfach touristisch oder museal genutzt werden und das Museum hat einen winzigen Raum mit Infos, um den wir uns jetzt kümmern sollen. Es ist irgendwie ein bisschen frustrierend, aber vielleicht fällt uns doch noch was gutes ein.
Blick vom Kapellenberg auf Marktbreit
Ich mache mich ganz gut als Römer 😄
Samstag ist nichts spannendes passiert.
Heute früh war ich im Dom beim (Moment, das Wort muss ich noch mal nachschauen) "Pontifikalamt". Dieses Wochenende war nämlich ein Knabenchorfestival in Würzburg und die musste ich mir natürlich anschauen. Knabenchöre sind so cool. Es sind Jungs, sie haben meistens schicke Anzüge an und sie können auch noch singen. Das hat doch einfach Stil. Es war richtig voll in der Messe und da ich relativ spät kam, habe ich nur einen Platz an der Seite bekommen, von dem man vom eigentlichen Gottesdienst nichts gesehen hat. Aber ich habe alles gehört. Der Bischof hatte eine sehr schöne Stimme und die Musik war natürlich toll (auch wenn ich sagen muss, dass der Zusammenklang nicht immer so gestimmt hat, aber das waren ja viele verschiedene Chöre die weit im Dom verstreut saßen. Da ist es schwierig, das alles zu koordinieren). Trotzdem hat es mir gut gefallen. Ansonsten habe ich heute gekocht, geputzt und war joggen. Insgesamt ein guter Sonntag.
Morgen werde ich mich dann mal etwas mit Shakespeares "Komödie der Irrungen" beschäftigen, die ich für das eine Seminar lesen muss und ansonsten überlege ich mir noch was.
Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr hattet eine schöne Woche. Über Kommentare zu diesem Beitrag würde ich mich natürlich wieder sehr freuen. Ich hoffe, es war ok, dass ich heute keine tiefgründigen Botschaften habe, sondern nur von meiner Woche berichtet habe. Einen kleinen Tipp gegen grauen Alltagstrott habe ich aber noch: Probiert doch diese Woche mal aus, etwas zu kochen, was ihr noch nie gekocht habt. Schaut einfach, was ihr da habt und probiert was aus. Ich habe so heute eine schmackhafte Spinat-Spätzle-Sahne-Pfanne gemacht. 😋
Bleibt gesund und behütet und bis bald
eure Hannah

2 Kommentare:

  1. Hey Hannah,
    kann man eigentlich auch eine Like-Funktion hier bei Blogspot einfügen? Dann könnte ich dir damit auch noch eine Rückmeldung geben :).
    Ach ja und bevor ichs vergesse, ich würde mich freuen, wenn du deinen neuen YouTube-Channel nicht nur mit tollen Videos füllst, sondern auch meinen Kanal "lukispooky Erfurt" vorschlägst. Ich würde das mit deinem dann natürlich auch machen :).

    Doch nun zu deinem Beitrag:
    Ein entspannter Uni-Start ist doch prima, auch wenn ich deine Langeweile nicht nachvollziehen kann :D.
    Lieb von deinem Prof, wenn er für deinen Kairo-Blog Werbung macht :).

    Die Collage sieht wirklich recht gut aus.

    Kann es sein, dass dein Post auf Instagram auch aus dem Toscana-Saal stammt? :)

    Schickes Dorf & schicker „Verschreiber“ wegen Block bzw. Blog ;-).


    Witzig das Bild, wo du den Römer-Helm auf dem Kopf hast :D.

    Leni hat mir schon erzählt, dass du beim Pontifikalamt warst - sehr gut.
    Du weißt ja jetzt, wer das Bistum Würzburg zusammen mit den Bistümern Büraburg (heutiges Hessen) und Erfurt gegründet hat….:)

    Liebe Grüße und bis bald,
    Luki

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  2. Mhm das mit der Spätzlepfanne klingt total lecker. Die kannst du auch mal für mich kochen :) oder mir eben wahlweise das Rezept geben.
    Ich kenne mich mit Herrn Winckelmann leider zu wenig aus, um deine Theorie zu bestätigen, aber wenn du dieser Überzeugung bist, wird es sicher so sein. Ich finde das Wortspiel für den Titel übrigens sehr gelungen.
    Schön, dass du auch in deinem neuen Blog noch so viel spannendes zu berichten hast (außer über Samstag :P). Ich lese jeden Beitrag mit Freude und bin auch schon sehr gespannt auf den nächsten.
    Bitte entschuldige, dass mein Kommentar so spät kam, aber in diesem Semester habe wohl außnamsweise mal ich mehr Uni als du. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen für die Jobsuche und freue mich, von dir zu hören.
    Hab dich lieb
    deine Leni

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