Dienstag, 12. September 2017

Rom pur!

Hey ihr Lieben,

ihr wartet sicher schon sehnsüchtig auf den neuen Blogeintrag. Ich hatte gestern schlichtweg keine Lust zu schreiben. Aber heute bin ich motiviert und ihr werdet alles von meinem Urlaub erfahren.
Wisst ihr, dass das schon der 20. Eintrag auf diesem Blog ist? Ganz schön krass. Das müssen wir feiern. Wartet, ich suche einen Partysmiley für euch raus... 🍸🎉
Ich bin ja quasi direkt nach dem letzten Blogeintrag nach Rom aufgebrochen. Es war so seltsam, den Bus um 2 Uhr zu nehmen und deswegen die Nacht nicht zu schlafen. Ich habe eigentlich das gemacht, was ich sonst auch mache, bevor ich schlafen gehe: Duschen, Zähne putzen. Nur dass ich danach nicht schlafen gegangen, sondern zum Bahnhof aufgebrochen bin. Nachts war kaum etwas los in Würzburg. Die Hinreise verlief problemlos. Wir mussten in Nürnberg etwas am Bahnhof warten und waren dann noch Pommes essen (bei einer hier nicht namentlich erwähnten Fast-Food-Kette. Das war das einzige, was nachts im Bahnhof offen hatte). Ich habe im Bus gar nicht geschlafen und bin dann im Flugzeug immer mal weggedöst. Das war mir etwas peinlich, wo ich doch extra so einen tollen Fensterplatz hatte. Ich habe trotzdem ein paar schöne Bilder von über den Wolken geschossen.



Die Landung hätte ich dann fast verschlafen. Erst als das Flugzeug auf dem Boden aufgekommen ist, bin ich aufgeschreckt. Am Flughafen angekommen hatten wir erst ein paar Orientierungsschwierigkeiten, da wir nicht wussten, wie man von dort am besten in die Stadt kommt, aber wir haben dann doch Busse gefunden, die uns dort hin gefahren haben. Da wir erst Nachmittags in unser Hostel einchecken konnten, haben wir schon mal eine kleine Runde durch Rom gedreht. Wir waren in der Kirche St. Maria degli Angeli e dei Martiri, die in den Ruinen der Diokletiansthermen errichtet wurde. Sie ist echt super schön von Innen. Dann sind wir weiter durch die Straßen und weil die Mädels total müde waren, waren wir dann erst mal in einem Bistro, wo ich einen Kaffee getrunken habe (um wach zu werden) und Mostafa eine Pizza gegessen hat (zum Frühstück). Die beiden Mädels haben ihre Köpfe auf die Tischplatte gelegt und tatsächlich geschlafen. Das war mir etwas peinlich, weil wir dauernd von den Leuten dort komisch angeschaut wurden.
Danach waren alle wieder etwas munterer und wir konnten weiter gehen. Zufällig kamen wir dann am Palazzo Barberini vorbei, in dem ich selber glaube ich noch nicht drin war. Wir sind dann rein und haben gefragt, ob wir mit unserer ICOM Karte kostenlos in das Museum kommen und es ging tatsächlich. Überhaupt sind wir in alle Sehenswürdigkeiten mit ICOM kostenlos reingekommen, auch am nächsten Tag ins Kollosseum und aufs Forum. Das Museum selber fand ich jetzt nicht so spannend, aber die Architektur des Palastes hat mir sehr gut gefallen. Hier ein paar Bilder:





Unser erster Rundgang endete an der spanischen Treppe, wo eine U-Bahn-Station liegt, von der aus wir ins Hostel fahren konnten.



Unser Hostel lag nicht direkt in der Innenstadt, aber die U-Bahn-Anbindung war echt gut. Nur auf dem Weg von der U-Bahn Haltestelle zum Hostel haben wir uns ein wenig verlaufen. Ich hatte mir zwar einen Reiseführer mit Stadtplan gekauft, aber der Abschnitt reichte nicht bis zu unserem Hostel. Deswegen haben wir uns durchgefragt und haben dann einmal die Abzweigung verpasst und einen Umweg machen müssen. Das Hostel war einfach, aber ganz schön. Wir drei Mädels hatten ein Vierer-Zimmer für uns allein. Obwohl die Mädels immer noch total durchhingen, wollten wir eigentlich gar nicht groß Pause machen, sondern lieber die wenige Zeit, die wir hatten, in der Stadt nutzen. Ich wollte auch unbedingt zu Giolitti und da die anderen überhaupt keinen Plan hatten, was sie machen und sehen wollten, konnte ich sie relativ leicht dazu bringen, dort hin zu gehen, wo ich gerne hin wollte. Allerdings haben sie mir trotzdem regelmäßig den letzten Nerv geraubt. Zum Beispiel, als wir dann endlich wieder in der Stadt waren und sie etwas Essen wollten. Ich hatte mir vorher in einem Pizzaladen eine Pizza auf die Hand gekauft und Mostafa hatte ja zum "Frühstück" schon seine Pizza gegessen und musste sowieso sein Geld etwas beisammen halten, deswegen mussten nur die beiden Mädels etwas essen. Und statt dass sie sich auch irgendwo etwas zum Mitnehmen holen, haben die sich einfach irgendwo rein gesetzt (ohne was zu sagen) und wir durften dann draußen auf sie warten. Nur die Aussicht auf ein Eis bei Giolitti konnte mich bei Laune halten. Und auch ein wenig, dass ich Rom einfach super schön finde.

Ich weiß gar nicht, warum ich die Stadt so mag. Ob es einfach diese Mischung aus Antike und Urlaub ist. Wie ihr an dem blauen Himmel seht, war es die ganze Zeit aus total warm. Vielleicht sind es auch die Erinnerungen, die ich mit Rom verknüpfe, die Exkursion, der Sommer damals. Irgendwie knüpfe ich daran ja auch immer an, wenn ich in Rom bin. Dann esse ich an den Orten, an denen ich damals gegessen habe und besuche die gleichen Plätze. Vielleicht ist es irgendwie auch die Sehnsucht, nach dem Gefühl damals.


Wir waren dann noch an lauter tollen Plätzen:
Dem Pantheon (eines meiner liebsten antiken Gebäude in Rom. Ich mag es, wie es plötzlich in dem Gassengewirr auftaucht und es ist Innen einfach wunderschön),


beim "Oceans"-Hotel (ich werde nie vergessen, die mein Prof damals meinte 'Kennen Sie den Film Oceans 12? Die eine Szene wurde hier gedreht.' und ich total Fangirl-mäßig ausflippte 😊),

und am Largo Argentina.

Von dort aus sind wir über den Tiber nach Trastevere und haben Fotos mit der Tiberinsel und dem traumhaften Vollmond gemacht.





In Trastevere durfte ich dann wieder ewig vor irgendeinem kitschigen Souvenirshop auf die Ägypter warten. Meine Füße taten weh und ich wollte was von der Stadt sehen und nicht die ganze Zeit warten müssen, deswegen wurde ich ein bisschen schlecht gelaunt. Auf dem Heimweg bin ich dann noch bei einem tollen Pizza-Laden vorbei gegangen, der mich wieder etwas aufgeheitert hat. Es war wieder so ein Erinnerungs-Ort, der mich irgendwie wehmütig und glücklich und traurig zugleich gemacht hat, aber die Pizza war echt super lecker. Wir sind dann auf dem Nach-Hause-Weg noch am nächtlichen Forum vorbei gelaufen und da meinten die Ägypter, jetzt würden sie endlich das Gefühl haben, richtig in Rom zu sein (Ignoranten! Als ob das Pantheon nicht auch Rom pur wäre).


Am nächsten Tag gab es ein kleines Frühstück im Hostel und dann waren wir als erstes im Kollosseum. Das war den Ägyptern besonders wichtig. Ich muss sagen, ich habe eine gespaltene Meinung zum Kollosseum. Klar, es ist schön und beeindruckend, aber ich finde es ein wenig zu sehr gehypet. Ich war jetzt drei Mal dort und habe langsam den Eindruck, es genug gesehen zu haben. Dann sind dort so viele Leute und man läuft eigentlich die ganze Zeit nur durch, macht Fotos und geht dann schnell wieder irgendwo hin, wo es Schatten gibt. Es ist nicht der tollste Ort, den Rom zu bieten hat. Da mag ich das Forum und das Pantheon echt mehr, ja sogar den Petersplatz.


Das war dann auch irgendwie unser Problem. Denn während für die anderen der Tag nach dem Kollosseum gedanklich abgeschlossen war, ging er für mich erst los. Es war Mittag und brütend heiß, aber ich wollte unbedingt noch auf den Palatin und aufs Forum. Ich habe die anderen dann mitgeschleift und wäre fast ausgerastet, als sie schon wieder eine Pause machen wollten und mich ernsthaft fragten, ob wir denn jetzt noch etwas anderes machen würden, als Fotos bei alten Sehenswürdigkeiten zu machen. Das ist Rom! Was erwarten sie?! Wir hatten scheinbar total unterschiedliche Vorstellungen von unserer Zeit dort. Während sie typisch Touri-mäßig Fotos von sich an markanten Orten machen und kitschige Souvenirs kaufen wollten, wollte ich das Rom erleben, das ich liebe, das antike Rom. Ich wollte so vieles sehen und vermutlich hätten wir uns trennen sollen, aber dann wären sie wahrscheinlich komplett verloren gewesen in dieser Stadt. Und so blieben wir zusammen und ich versuchte irgendwie, trotzdem meinen Teil des Urlaubs zu genießen und das von Rom zu bekommen, weswegen ich hergekommen war: Sonne, tolle Sehenswürdigkeiten, Eis. Ich glaube, es wäre zu lang, euch in allen Einzelheiten von dem Tag zu berichten, deswegen zeige ich euch einfach den Tag in Fotos.
Auf dem Palatin
Das Forum Romanum
Das Nationaldenkmal
Blick vom Nationaldenkmal in Richtung Vatikan
Auf dem Kapitol
Der "Mund der Wahrheit"
Piazza Navona
Der Brunnen auf der Piazza Navona
Engelsburg
Petersplatz
Es gab trotzdem noch genug Gelegenheiten, an denen ich meine Reisebegleiter am liebsten stehen gelassen hätte und alleine weiter gelaufen wäre, aber ich will mich da nicht wieder so reinsteigern. Ich kann euch nur sagen: Ich hasse Touristen!
Aber als ich auf dem Kapitol saß und die Abendsonne betrachtete, da habe ich mir überlegt, dass Rom vielleicht eine Stadt sein könnte für mich und mein Kamel, in der wir auch mal etwas länger leben könnten. Nicht für immer, aber vielleicht eine Weile. Es gibt dort tolle Museen und Sehenswürdigkeiten, in denen man sich nach Jobs umschauen könnte. Klar wird das sicher nicht leicht sein, dort etwas zu finden, aber probieren kann man es ja mal. Vielleicht ist das ein Traum, den ich im Gedächtnis behalten könnte. Aber jetzt bin ich ja erst mal noch ein Jahr in Würzburg und dann sehen wir weiter.
Am nächsten Morgen hätten wir wegen meiner Postkarten beinahe den Flieger verpasst. Ich hatte nämlich Briefmarken im Tabacchi gekauft, die man nur in einen speziellen Briefkasten einwerfen konnte und konnte so einen Briefkasten aber nirgendwo finden. Ein Mann hat mir dann gesagt, ich könnte sie einfach in den normalen Briefkasten werfen, was ich dann auch getan habe, aber später habe ich im Internet gelesen, dass die Italienische Post Briefe mit diesen Briefmarken eigentlich nicht befördert. Und jetzt mache ich mir natürlich Sorgen, ob meine Postkarten tatsächlich ankommen. Es wäre sehr ärgerlich, wenn nicht, da ich mir sehr viel Mühe gegeben habe. Drückt mir die Daumen (und passt beim nächsten Briefmarkenkauf in Italien auf, dass ihr "normale" Briefmarken bekommt).
Wir sind dann auf jeden Fall sehr knapp am Flughafen angekommen, aber da es ein kleiner Flughafen ist, ging die Sicherheitskontrolle sehr schnell und wir waren rechtzeitig fürs Boarding da. Das war noch mal ganz schöner Stress, aber es hat ja alles geklappt. Von Nürnberg ging es dann mit dem Zug zurück nach Würzburg und als ich dort nachmittags ankam, habe ich mich erst mal ins Bett gelegt und drei Stunden geschlafen. Ich hatte nachts nämlich nur 2 Stunden geschlafen, weil wir relativ lange unterwegs waren und dann noch planen mussten, wie wir am nächsten morgen zum Flughafen kommen.
Alles in allem war es ein schönes Urlaubsziel, aber die falschen Mitreisenden. Vielleicht hätte ich alleine, oder mit anderen Leuten fahren sollen, dann wäre es entspannter für mich gewesen und ich hätte mich vielleicht etwas weniger geärgert.
Der Eintrag ist jetzt ziemlich lang geworden, deswegen lasse ich den Rückblick heute mal weg und den Rest der Woche auch. Von dem Berichte ich euch dann das nächste Mal, dann gibt es mehr zu erzählen. Diese Woche bin ich nämlich in Dresden und da wird glaube ich nicht so viel passieren.
Lasst mich gerne wissen, wie euch der Beitrag gefallen hat.
Ansonsten bleibt gesund und behütet und zieht euch warm an, es wird Herbst. 😉
Liebe Grüße
eure Hannah

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