Ran an den Grill

Hey ihr Lieben,

da bin ich wieder. Wie geht es euch so? Wahrscheinlich seid ihr alle schon im Urlaub, denn in Sachsen haben letzte Woche die Ferien begonnen. In Bayern dauert es noch eine ganze Weile, bis hier frei ist und selbst wenn hier Schulferien sind, hat das gar nicht so viel mit mir zu tun denn ich arbeite ja im Sommer. Aber ich will mich gar nicht beschweren. Ich freue mich, wenn ich ein bisschen was zu tun habe (und ein bisschen Geld dafür bekomme. 😉) Und ein bisschen frei werde ich zwischendurch schon ab und an haben. Dann kann ich lesen, mit dem Fahrrad an den See fahren oder Verwandte besuchen. Ich glaube, das wird ein schöner Sommer werden. Vorher steht aber noch einiges an. Diese Woche arbeite ich zum Beispiel ziemlich viel (zumindest bis Freitag. Dann fahre ich nach Chemnitz zum Sommerfest von Leni und Luki). Ich habe drei verschiedene Führungen zu unterschiedlichen Themen, von denen ich zwei Themen das erste Mal führe. Da bin ich immer etwas nervös. Aber das wird schon klappen. Leider bin ich gesundheitlich auch ein bisschen angeschlagen. Die letzte Woche ging echt auf die Stimme und jetzt bin ich auch noch ein wenig erkältet. Aber ich denke, das werde ich schon durchhalten.

Letzte Woche hatte ich eine echt anstrengende Klasse da. Die waren total laut und unruhig und dann hat sich die Lehrerin auch noch andauernd eingemischt und hat mir partout nicht glauben wollen, dass das, was ich erzähle, stimmt. Sie hatte das wohl irgendwann mal anders gehört. Ich habe ihr dann erklärt, dass Sie das gerne auch auf den Schildern im Hof nachlesen kann, sie meinte dann aber, dass Sie meine Kollegin nochmal fragen will. Nur weil die älter ist als ich und schon länger dort arbeitet, wird ihr mehr geglaubt als mir. Das ist doch ätzend. Die Kollegin hat dann auch das gleiche erzählt, das ich schon gesagt hatte. Dann war ich also eh schon ein bisschen genervt, als ich von der Festung runterkam und dann war die eine Straße auch noch wegen des Besuchs der irischen Staatspräsidenten gesperrt und die Polizei hat nicht mal mehr Besucher über die Straße gelassen. Ich musste dann unter einer Unterführung durch auf die andere Seite der Straße. Freitag war also ein anstrengender Tag. Dann habe ich mich auch noch am Herd verbrannt und habe jetzt eine hübsche große Brandnarbe an der Hand. Na ja, sieht auch irgendwie ein bisschen gefährlich aus. Vielleicht glauben mir die Leute jetzt eher, wenn ich etwas erzähle. 😊

Aber jetzt bin ich schon bei Freitag und hab den Rest der Woche übersprungen. Also gehen wir mal zurück und fangen von vorne an. Dienstag und Mittwoch waren zwei volle Tage. Ich hatte Dienstag zwei Schulklassenführungen, Fahrschule und Generalprobe für den Chorauftritt. War dadurch ständig unterwegs. Um Zeit bei den Wegen zu sparen, habe ich mein neues Fahrrad genutzt und ich bin sehr zufrieden damit. Wenn das Wetter schön bleibt, werde ich jetzt sicher öfter mit dem Fahrrad fahren. Ich bin nur immer noch ein wenig verwirrt, welche Wege ich nutzen darf. Am Anfang bin ich immer auf dem Fußweg gefahren, bis mir eingefallen ist, dass ich das gar nicht darf. An einigen Stellen gibt es Radwege, aber auch da bin ich mir bei der Nutzung zum Teil nicht sicher. Dürfen die zum Beispiel nur in eine Richtung befahren werden? Welche Ampeln gelten für Radfahrer? Und wo darf ich abbiegen? Alles noch ziemlich unübersichtlich für mich, aber bisher ist alles gut gegangen.

Am Mittwoch habe ich in der Residenz gearbeitet. Dort hatte ich eine Führung mit ganz vielen alten Leuten, die mich ganz schön in Anspruch genommen haben. Da waren 5 Rollatoren dabei, dann mussten die alle irgendwie mit dem Aufzug fahren. Und weil sie alle Angst hatten, sie schaffen es nicht rechtzeitig, sind die dann einfach schon hoch gefahren, obwohl ich eigentlich unten anfangen wollte. Nach dem Aufzug sind sie natürlich erstmal falsch abgebogen und waren dann weg. Dann musste ich sie erst wieder aufsammeln. Also war ich eigentlich schon gestresst, bevor es überhaupt losgegangen war. Dann habe ich wirklich so laut wie möglich gesprochen und einige haben mich trotzdem nicht verstanden. Zu allem Überfluss kamen genau in dem Moment dann auch noch drei oder vier andere Gruppen und alle wollten gleichzeitig in den Südflügel. Es war eine anstrengende Führung. Trotzdem war es ein schöner Arbeitstag. Ich habe mich in der Pause mit einer Kollegin darüber unterhalten, wie sie zur Arbeit in der Residenz gekommen ist und das war sehr interessant. Außerdem hatte ich eine lustige Unterhaltung mit zwei Kolleginnen über meine Bluse, die ich an dem Tag anhatte. Die Chefin fand sie so schön und wollte gleich wissen, wo ich sie gekauft habe. Dann meinte die andere Kollegin, dass sie die Nähte am Bauch stören würden, So etwas könne sie dann nicht anziehen. Daraufhin meinte die Chefin "Ach, die Hannah und ich können so etwas tragen." 😄 Die Chefin ist schon cool. Ich kann sie gut leiden.

Am Mittwoch Abend war dann Chorauftritt am Hubland. Ich durfte zum Glück etwas eher von der Arbeit weg, aber es zeitlich trotzdem sehr knapp. Das Chorkonzert fand im Rahmen einer Grillveranstaltung namens "Grill und Chill" statt und die Stimmung war richtig schön entspannt. Vor allem als dann die Sonne untergegangen ist und das Licht so schön aussah. Die Lieder haben gut geklappt, die Big Band hat tolle Musik gemacht und dann gab es auch noch eine Feuer-Jonglier-Show. Der Jongleur ist witzig. Bei dem war ich neulich auch schon mal zum Jonglieren lernen und er hat das echt gut gemacht. In seinen Shows macht er immer ganz viele Witze. Weil er aus Amerika kommt, fand er zum Beispiel das deutsche Wort "Fackel" so witzig. Er meinte dann, eine Fackel, die nicht das macht, was er will, wäre eine "Mother-Fackel". 😄 Außerdem wechselt er immer mal so zwischen den Sprachen hin und her und spricht mal deutsch, mal englisch, mal französisch. Wirklich ein witziger Typ.

Diese Woche war wenig abwechslungsreich, denn am Donnerstag war ich schon wieder am Hubland oben zum Grillen. Scheinbar ist es DIE Woche zum Grillen gewesen, denn gerade als wir am Grillplatz unser Feuer anmachen wollten, kam eine Frau und meinte, sie hätte den Grillplatz gemietet. Wir haben dann ein wenig nachgeforscht und scheinbar hatte es eine Doppelbelegung gegeben. Weil wir nicht so viele waren, sind wir dann in die Wildnis zum nächsten Grillplatz weiter gezogen (Wildnis, weil er schon etwas heruntergekommen und ziemlich zugewachsen war. Irgendwann kam sogar ein Hase vorbeigehoppelt). Im Laufe des Abends kam dann aber nochmal eine Gruppe vorbei und meinte, sie hätten einen der Grillplatz gebucht und es wären jetzt alle belegt. Das war schon irgendwie schlecht organisiert von der Uni, aber ja nicht unsere Schuld. Wir sind dann an unserem Platz geblieben und hatten noch einen schönen Abend.

Auf dem Bild sehe ich irgendwie voll aus wie Mama, oder?

Vom Freitag Vormittag habe ich ja oben schon berichtet. Nach der Arbeit war ich noch in der Stadt und habe gebacken und dann bin ich zum Chor-Probenwochenende aufgebrochen. Das war glaube ich das vierte Probenwochenende, bei dem ich dabei war und es macht immer sehr viel Spaß. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, die Leute aus dem Chor besser kennen zu lernen. Ich habe mich zum Beispiel endlich mal ein wenig mit einem Bass unterhalten, der schon eine Weile mit im Chor ist, mit dem ich aber noch nie wirklich geredet habe. Dabei hat er so eine lustige Art zu reden, weil er so schwäbelt. Es war also schön, mal ein wenig mit ihm zu plaudern. Aber auch sonst habe ich tolle neue Leute kennengelernt. Unsere Chorleiterin hat zum Beispiel noch zwei Schwestern, sie sind Drillinge und die sind jetzt alle drei im Chor und waren beim Probenwochenende dabei. Man kann sie gut auseinander halten, weil sie sich nicht so ähnlich sehen, aber es ist sehr lustig sie zusammen zu sehen und wie sie miteinander umgehen. Die sind schon süß. Leider konnte ich nicht das ganze Probenwochenende dabei sein, weil ich Samstag nachmittag noch einen Kindergeburtstag auf der Festung gemacht habe. Das war auch ziemlich anstrengend. Erst musste ich wieder mit dem Bus nach Würzburg reinfahren, dann war die halbe Stadt abgesperrt wegen Kiliani-Festzug (manchmal hasse ich die Bayern und ihre ganzen Traditionen) und so war ich dann doch schon wieder mehr in Zeitdruck als ich eigentlich sein wollte. Der Geburtstag ist gut gelaufen, auch wenn die Kinder ein wenig unruhig waren (das ist aber normal für einen Geburtstag). Eines der Kinder meinte, sie wäre erst am Dienstag da gewesen und hätte eine Führung bei mir gemacht. Das fand ich lustig. Danach war das Aufräumen auch nochmal stressiger als gedacht, weil ich noch mit dem Schlüssel und der Tür zu kämpfen hatte, aber am Ende hat alles geklappt und ich konnte mit Jonathan noch ein Eis essen gehen, bevor ich zurück zum Probenwochenende gefahren bin. (Das abendliche Grillen dort habe ich leider verpasst. Schade, wo ich doch so lange nicht mehr gegrillt hatte. 😉) Der Samstag Abend war dann entspannt und es wurde gar nicht mehr geprobt, sondern nur ein Spiel gespielt und Lagerfeuer gemacht. Die Stimmung am Lagerfeuer war total schön. Wir haben ganz viel gesungen (unter anderem mehrstimmige Taizé-Lieder) und es klang einfach so schön. Irgendwann meinte ich dann: "Hach, klingt schon toll so ein Chor, oder?" und alle haben gelacht. 😄 Irgendwann hat es angefangen zu regnen, dann sind wir rein gegangen und ich war im Vergleich zu den anderen noch relativ früh im Bett. (Bin immer so gegen halb 2 ins Bett gegangen. Die anderen waren zum Teil noch bis 5 Uhr wach.) Sonntag haben wir nochmal geprobt, aufgeräumt, es gab ganz viel Essen, das irgendwie weg musste und dann sind wir nachmittags heim gefahren. Aber viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht, denn Abends hatten wir schon wieder Chorauftritt beim KHG-Sommerfest.

Der Auftritt war ein bisschen chaotisch, weil wir einen Pianisten hatten, der die Lieder vorher noch nie gespielt hatte und der sich immer mal verspielt hat. Dadurch war dann die Konzentration etwas weg und es war ein bisschen durcheinander, hat aber Spaß gemacht und den Leuten hat es glaube ich gefallen. Ansonsten gab es gutes Essen (irgendjemand aus dem Chor kann mega gut Zimtschnecken backen. Vielleicht sollte ich das auch mal probieren.) Weil aber viele aus dem Chor Schlaf nachzuholen hatten, ging es nicht allzu lange.

Heute habe ich dann ausgeschlafen und mich etwas ausgeruht. Außerdem war ich einkaufen, habe geputzt und die Führung für morgen vorbereitet. Da kommt eine zweite Klasse. Die sind meistens ganz süß und nicht so anspruchsvoll. Da freue ich mich drauf. Ansonsten gibt es genug zu tun diese Woche, denn die Italienisch-Klausur rückt näher und näher und ich muss mich eben noch für die Führung am Freitag einarbeiten. Außerdem wollte ich noch ein paar Sachen vor meiner Fahrprüfung wiederholen. (Der Termin steht. Ist aber erst nächste Woche. Da könnt ihr dann die Daumen drücken.)

So, ihr merkt, viel Zeit zum Durchschnaufen habe ich nicht, aber manchmal tut mir ein bisschen Stress auch ganz gut. Da bin ich produktiver. 😉 Ich freue mich, wenn es euch gut geht. Lasst es mich gerne wissen, wenn euch der Beitrag gefallen hat. Jetzt fehlt zum Abschluss nur noch ein wöchentlicher Musiktipp. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich eine neue Fernsehshow entdeckt habe, die ich gerade intensiv auf youtube verfolge. Sie heißt "The Masked Singer". Sie war auch in Amerika schon total erfolgreich und es gibt sie jetzt auch in Deutschland. Eine Musikshow, bei der Promis unter einer Maske singen und die Jury muss raten, wer das ist. Die meisten Promis, die da mitmachen, sind aber eher nicht so bekannt. Bin trotzdem gespannt, wer unter der Maske steckt. Der hier kann zum Beispiel ziemlich gut singen: https://www.youtube.com/watch?v=vCiK5onMk1w. Ihr könnt euch die Videos von den ganzen maskierten Künstlern ja mal anschauen und mitraten. Ich habe für den Kakadu eine ziemlich starke Vermutung, aber sonst absolut keinen Plan. Vermutlich kenne ich die Leute unter der Maske auch einfach nicht. 😄 Na gut, ich will euch nicht mit dem Fernsehprogramm nerven. Genießt euren Urlaub (sofern ihr welchen habt) und einige von euch sehe ich ja am nächsten Wochenende. Freue mich schon drauf. Das wird schön.

Habt eine gute Woche und passt auf euch auf.

Alles Liebe

eure Hannah