Hallo ihr Lieben,
geht es euch gut? Mir geht es ganz gut. Ich habe gerade noch Kuchen gegessen. Das war sehr lecker. Ich hatte für meine Feier eine Erdbeertorte mit sehr viel Sahne und so einem Keksboden gemacht. Die war sehr mächtig. Da konnte man echt nicht so viel auf einmal von essen. Deswegen ist dann auch die Hälfte der Torte übrig geblieben und ich musste sie ganz alleine aufessen. Habe ich aber hinbekommen. 😉
Außerdem habe ich vorhin mit Leni per Video gechattet und wir haben unsere Geschenke von der jeweils anderen ausgepackt (meines kam heute erst an, deswegen konnten wir das noch nicht eher machen). Ich habe ein "Dear Evan Hansen" T-Shirt von Leni bekommen. Es ist sehr cool. (Habe noch kein Foto davon gemacht, aber vielleicht seht ihr es irgendwann anders noch.)
Die Arbeit war heute auch ganz in Ordnung. Da ich Donnerstag und Freitag letzte Woche nicht im Büro war, habe ich erst heute meine Mails gelesen und habe doch tatsächlich eine Mail vom Landrat zum Geburtstag bekommen. Der Wortlaut hat mich sehr amüsiert. Der Brief fing nämlich so an:
"Sehr geehrte Frau Knittel,
"...(schon)-wieder Geburtstag" Mit diesem Gedanken haben Sie womöglich den heutigen Tag begonnen. Oder anders ausgedrückt: "Wie doch die Zeit vergeht." Mit diesen Erfahrungen und Erkenntnissen sind Sie nicht allein. Ab einem gewissen Lebensalter geht es wohl jeder und jedem so. Sollten wir deshalb nun resignieren oder uns freuen? Ich rate zu Letzterem!"
Ist das nicht die reizendste Geburtstagspost, die man sich vorstellen kann? "Schon wieder Geburtstag"? "Ab einem gewissen Lebensalter..."??? Ich glaube, es hackt! Ich weiß, ich sage selber immer wieder, ich sei schrecklich alt, aber so alt dann doch auch wieder nicht! 😂
Na ja, wie auch immer! Ist ja schon irgendwie nett, dass man sogar so einen Geburtstagsgruß vom Arbeitgeber bekommt. Auch wenn es vermutlich ein vorgefertigter Brief ist, bei dem einfach nur mein Name eingetragen wurde. Von einigen Kolleginnen habe ich Schokolade zum Geburtstag bekommen. Das fand ich sehr lieb. Und man sollte sich an seinem Geburtstag ja über das freuen, was man hat und nicht an allem was auszusetzen haben.
Ansonsten hatte ich eine ziemlich stressige Woche. Dienstag habe ich eingekauft und Abends noch eine Geburtstagskarte für Leni gebastelt. Mittwoch war ich lange auf Arbeit, weil wir noch einen Einführungs-Workshop in ein Geoinformationssystem bekommen haben und das ging echt lang. Da war ich bis halb 7 auf Arbeit! Donnerstag musste ich dann noch den Museumstransporter morgens holen, mit dem ich und einer von den FÖJlern nach Ostro gefahren sind. Ich bin gefahren und es hat richtig Spaß gemacht. Das mit dem Auto-Organisieren war aber auch stressig, weil ich erst den Schlüssel abholen musste und einer der Schlüssel war nicht da, so dass ich darauf angewiesen war, dass jemand im Museum war, wo ich den zweiten Schlüssel abholen sollte. Und weil so früh da noch keiner war, mussten wir später anfangen. Das war alles nicht so einfach. In Ostro selbst hatten wir dann noch Probleme mit der Technik und ein Problem mit einem Schaf, das sich im Stromzaun verheddert hatte. Das war echt ein ereignisreicher Morgen. Trotz allem war es ein interessanter Tag fand ich. Ich war ja noch nie bei der Schanze in Ostro und es war toll, die mal zu sehen. Das Wetter war leider nicht so toll, es war sehr kalt, aber nachmittags kam dann noch die Sonne raus. Auf einem Teil der Wiese standen eben die Schafe und da waren noch ganz kleine Lämmer dabei, die gerade erst geboren waren. Kleine Geburtstagsschafe. So wie ich. 😊
Jetzt erzähle ich die ganze Zeit wild durcheinander und habe noch gar nicht wirklich gesagt, was wir in Ostro genau gemacht haben. Also: Wir waren dort für geomagnetische Messungen. Durch das Magnetfeld der Erde erhalten alle Stoffe gewisse magnetische Eigenschaften. Bei einigen Stoffen sind diese Eigenschaften so stark, dass sie eigene Magnetfelder ausbilden, die sich dann mit dem Magnetfeld der Erde überlappen. Wenn man dann mit einem Magnetometer über eine Fläche läuft, kann das Gerät solche Anomalien im Boden sichtbar machen, auch wenn man sie von außen vielleicht gar nicht mehr sieht. So können Archäologen ohne Grabung trotzdem Strukturen im Boden entdecken wie Gräben oder Mauern. Und genau solche Messungen haben wir am Donnerstag in Ostro und am Freitag in Brohna gemacht. An beiden Orten gibt es so genannte "Schanzen", also Erhebungen, die in der Vergangenheit als Verteidigungsanlagen genutzt wurden. Bei beiden ist bekannt, dass sie im Mittelalter genutzt wurden, aber die Funde, die man dort gemacht hat (z.B. Keramikobjekte) lassen darauf schließen, dass es auch schon in der Bronzezeit oder der frühen Eisenzeit (also etwa 500 v. Chr.) eine Verteidungsanlage dort gab bzw. eine befestigte Siedlung mit Verteidigungswällen. Und diese Wälle versuchen wir durch die Geomagnetik zu finden.
Das Gerät sieht so aus:
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Tut mir leid, das sieht man sehr schlecht. Es ist eine Art Wagen auf dem immer im gleichen Abstand Sonden in einer Reihe angebracht sind. |
Da wir bei der Vermessung wenig helfen konnten, haben wir parallel Bohrstock-Proben genommen. Das heißt, wir haben einen 1 Meter langen Metallstock, der innen hohl ist, in die Erde gebohrt und so eine Probe des Erdprofils entnommen. Das haben wir dann dokumentiert (also aufgeschrieben, welche Schichten es gibt und wo welche Schicht anfängt). Ich hatte so was noch nie vorher gemacht und es ist ganz schön anstrengend. Auf den ersten Blick sieht man da nämlich kaum Unterschiede in der Erde. Mit der Zeit hatten wir uns etwas eingearbeitet und haben eher was erkannt, aber es ging trotzdem ganz schön lange. Da ich auch noch das Auto wieder zurückbringen musste und noch klären musste, dass ich es auch am nächsten Tag benutzen kann, war ich erst 19 Uhr abends zuhause. Es war also ein langer Tag. Trotzdem wollte ich natürlich ein bisschen feiern. Ich hab mich dann noch etwas hübsch gemacht, habe mir was zu essen gemacht (habe mich nochmal an der Guacamole versucht. Sie war lecker.) und wir haben mit der Familie einen Videochat gemacht, bei dem wir auch was gespielt haben. Es war ein Quiz, wo es um Drinks, Theater und Synchron ging und es hat echt Spaß gemacht. Die Fragen waren gar nicht so leicht. Am Ende war ich nur ganz schön erschöpft.
Am nächsten Tag musste ich wieder das Auto holen. Die Fahrt war diesmal etwas länger und wir sind über die ganzen sorbischen Dörfer gefahren, die total enge Straßen haben. Da konnte ich immer nur hoffen, dass mir keiner entgegen kommt, weil der Transporter echt nicht viel Spielraum zum Ausweichen bot. Im Gegensatz zum Donnerstag war es am Freitag richtig sonnig.
Ich war überhaupt nicht auf die Wärme eingestellt. War nicht nur zu warm angezogen, ich habe mir auch noch ganz schlimm den Nacken und ein wenig die Nase und die Hand verbrannt. Insgesamt lief es am Freitag deutlich schleppender als am Donnerstag. Wir hatten ständig irgendwelche Probleme und die Bohrstockproben waren auch nicht wirklich aufschlussreich. Dazu kam, dass der Boden total lose war und ständig aus dem Stock rausgerutscht ist. Nachmittags haben wir dann gesagt, dass wir aufhören, weil wir nicht wieder so spät zuhause sein wollten. Trotzdem war es schon halb 5 als ich den Transporter zurück gegeben habe. Dann war ich noch etwas einkaufen (ich bin jetzt stolze Besitzerin einer eigenen kleinen Kaffeemaschine) und abends war der JEK-Videochat. Da war ich diesmal nur kurz dabei, weil ich dringend schlafen musste. Es ist wirklich anstrengend, zwei Tage lang draußen zu sein und Bohrstockproben zu nehmen. Es ist schön, weil es mal was anderes ist, aber danach war ich richtig fertig.
Samstag konnte ich mich leider auch nicht ausruhen, weil nachmittags meine Geburtstagfeier war und ich noch einkaufen, putzen, mein Paket von der Post holen und den Kuchen vorbereiten musste. Es war nicht alles perfekt, aber es hat halbwegs gut geklappt. Zu der Feier waren hauptsächlich die Leute von der Arbeit da (ich habe gedacht, wenn wir eh zusammen arbeiten, können wir uns auch mal am Wochenende treffen trotz Coronarichtlinien). Wir haben Codenames gespielt und Anno Domini (das hatte ich mir neu gekauft. Die Wort und Schrift-Edition. Ich habe sogar gewonnen. 😊). Dann haben wir ein Quiz gespielt, das ich mal vor ein paar Jahren von meinem Bruder zum Geburtstag bekommen habe und bei dem es um Allgemeinwissen ging. Das hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn wir uns zum Teil über die Punkteverteilung auf den Karten gewundert haben. Die Stimmung war sehr gut und ich glaube, es hat den Gästen gefallen. Nur einer musste hungrig wieder gehen, weil er keinen Kuchen wollte und dann aber vor dem Abendessen los musste um noch vor der Dunkelheit nach Hause zu kommen. Da habe ich mich wie eine schlechte Gastgeberin gefühlt. Abends sollte es Raclett geben und typisch für mich hatte ich einfach viel zu viel eingekauft. Wir waren am Ende auch nur noch 4 Leute und mein Kühlschrank ist heute noch total voll. Keine Ahnung, wie ich das je alles alle bekommen soll. Gestern hatte ich auch kaum Appetit, weil ich Samstag so viel gegessen habe. Überhaupt war Sonntag kein so toller Tag. Ich habe zwar versucht, mich etwas auszuruhen, aber mir ging es nicht so gut. Wie gesagt hatte ich keinen Appetit und ich war auch einfach nicht gut drauf. Vermutlich war das einfach die Erschöpfung. Nächste Woche Freitag habe ich mir frei genommen und ich werde zu meinen Eltern fahren und mir ein langes Wochenende gönnen. Das habe ich mir echt verdient.
Als kleine Aufheiterung habe ich gestern noch alte High Five Videos angeschaut. Das war einfach so eine tolle a-cappella Band. Echt traurig, dass sie sich aufgelöst haben. Trotzdem kommt mein Musiktipp heute nicht von High Five, sondern von der amerikanischen Version von "The Masked Singer". Leni hat mich nämlich gestern darauf hingewiesen, dass da jemand dabei ist, den wir kennen sollten und ich gebe ihr hundert prozentig recht: Die Schildkröte ist auf jeden Fall Jesse McCartney. Ich habe ihn als Teenie ganz viel gehört und erst neulich wieder für Lenis Geburtstags-Playlist und die Stimme ist echt eindeutig: https://www.youtube.com/watch?v=wKlTkwnCeCQ. Oder was meint ihr?
So, das war es von mir für heute. Auch wenn ich heute nicht so richtig energiegeladen war, hoffe ich, dass euch der Beitrag gefallen hat. Nächste Woche nach meinem Kurzurlaub geht es mir bestimmt schon wieder besser. Bleibt bis dahin bitte alle gesund und schreibt mir gerne einen Kommentar.
Alles Liebe
eure Hannah
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