Montag, 17. September 2018

Meppeln am Samstag

Hallo ihr Lieben,

wow, meinen letzten Beitrag haben sich aber viele von euch angeschaut. Vielen Dank für die lieben und aufmunternden Kommentare. Jetzt habe ich euch schon wieder länger als eine Woche warten lassen. Ich sollte mich schämen (und es tut mir auch sehr leid). Ich war am Wochenende zuhause und da habe ich nicht so viel Zeit zum bloggen (also vor allem abends nicht, was meine bevorzugte Blogzeit ist. Ich musste in der Zeit zweimal gegen Mama beim Spielen verlieren. 😉)
Jetzt bin ich zurück in Würzburg und da morgen mein Italienisch-Kurs losgeht, nehme ich mir heute Abend nochmal die Zeit, einen Eintrag über letzte Woche zu schreiben. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich tatsächlich noch ein paar alte Fotos hatte von den letzten Wochen, zu denen ich noch nichts geschrieben hatte, weil ich damals noch die Einträge übers Pilgern geschrieben habe. Deswegen habe ich hier noch einen kleinen Nachtrag mit einer lustigen Anekdote.
Kurz nachdem wir vom Pilgern wiedergekommen waren, waren wir mal im Ringpark spazieren (das ist der Stadtpark von Würzburg der sich wie ein Ring um die Stadt zieht, deshalb der Name). Und wie wir da so laufen, sehe ich auf einmal ein Schild am Wegesrand, das einen Baum näher bestimmt. Diese Schilder sind gar nicht so selten im Ringpark (scheinbar soll der Park nicht nur schön aussehen, sondern man kann dort auch was lernen). Das besondere war aber der Baum, den das Schild beschrieben hat. Das war nämlich ein "Urwelt-Mammutbaum". Es ist nicht so, dass ich ein großer Pflanzenfan bin, aber dieser Name hat sich unauslöschlich in mein Gehirn eingebrannt und das hängt mit einer Geschichte aus meiner Schulzeit zusammen.
Wir waren damals mit dem Biologie-Unterricht im Botanischen Garten in Dresden und sollten Pflanzen bestimmen. Dazu hatten wir so rote Bestimmungsbücher, bei denen man immer auf bestimmte Teile des Baumes schauen musste und je nachdem, wie die gestaltet waren, wurde man dann zur nächsten Frage weitergeleitet. (Muss ich wahrscheinlich nicht groß erklären. Ihr habt sicher alle schon mal Pflanzen bestimmt.) Auf jeden Fall hatte ich vor mir einen kleinen Nadelbaum, vielleicht halb so groß wie ich, den ich bestimmen sollte. Ich folgte den einzelnen Punkten im Bestimmungsbuch und ordnete alles so ein, wie ich es für richtig hielt. Irgendwann sah ich, dass ich bei einem Ergebnis angekommen war. Ohne vorher groß auf das Ergebnis zu achten, sagte ich zu meinen Freundinnen: "Ich hab's. Der Baum hier ist ein Urwelt-Mammutbaum." Alle brachen in Gelächter aus. Es war total absurd, dass das ein Urwelt-Mammutbaum war. Es war auch garantiert keiner. Nur irgendeine kleine Tanne oder Fichte. Ich hatte nur vorher überhaupt keinen Blick auf das Ergebnis geworfen und mich einfach darauf verlassen, dass ich schon alles richtig bestimmt hatte. Wir lachten noch lange darüber, dass ich die Tanne oder Fichte für einen Mammutbaum gehalten habe.
Ich hatte keine Ahnung, dass es in Deutschland tatsächlich Urwelt-Mammutbäume gibt. Umso erfreuter war ich, dass ich an dem Tag also tatsächlich einen echten Urwelt-Mammutbaum gesehen hatte. Und dann auch noch gleich bei mir um die Ecke. Habe gleich ein Foto für euch gemacht. (Leider passte der Baum nicht ganz drauf, denn er ist tatsächlich sehr groß, wie es sich für einen Mammutbaum gehört.)


Das war es mit dem Nachtrag (der vermutlich viel witziger ist, wenn man damals dabei war, aber ich wollte ihn trotzdem gerne erzählen). Nun zu letzter Woche:
An dem Wochenende vor einer Woche war in Würzburg Stramu, das ist das Straßenmusikfestival und überall in der Innenstadt kann man sich fast den ganzen Tag Straßenmusik anhören. Ich war dort mit meinem Freund unterwegs (jetzt hätte ich doch fast schon seinen Namen geschrieben. Vielleicht sollte ich ihn demnächst mal fragen, ob ich seinen Namen in meinem Blog erwähnen darf. Die meisten von euch wissen ja eh, wie er heißt und auf Dauer ist mir "Der Typ mit dem niedlichsten Lächeln der Welt" auch zu sperrig.) Stilbruch waren da, die musste ich mir natürlich anschauen (für alle, die sie nicht kennen: Das ist eine Band aus Leipzig und Dresden, die coole Musik mit Cello, Geige und Schlagzeug macht). Zuerst waren wir aber bei einer Stelle, wo Improtheater gespielt wurde, dann bei Stilbruch und dann sind wir einfach ein wenig durch die Stadt gelaufen. An einer Stelle haben wir zwei Musiker getroffen, die von den Leuten ihre Meinung zur Politik in Bayern haben wollten und die vertont haben. Wir haben ihnen dann einen Text geschrieben und konnten uns dann quasi unser eigenes Lied anhören (es war aber eher Sprechgesang und nicht so melodisch. Trotzdem war es ganz lustig zuzuschauen. Mir war es zwar etwas peinlich, dass da unser Text gesungen wurde, aber einige Leute, die dabei standen, fanden es scheinbar gar nicht so schlecht.) Es war echt cool, so viel unterschiedliche Musik in der Stadt zu haben und wenn man etwas anderes hören wollte, musste man einfach ein paar Ecken weiter gehen.

 

Das Wetter war super.


Außerdem habe ich letzte Woche ein wenig Italienisch wiederholt und angefangen, mir Vokabelkarten zum Lernen zu basteln. Ich bin ja echt gespannt, wie der Intensivkurs wird. Ich glaube, er wird von dem Lehrer gemacht, bei dem ich auch meinen ersten Italienischkurs an der Uni hatte. Das wäre echt super, denn bei ihm hatte ich das Gefühl, echt was zu lernen. Die Lehrerin aus dem A2 Kurs hat zu viel auf freiwilliges Üben gesetzt und das habe ich einfach zu wenig gemacht (das ist natürlich meine Schuld, so ein bisschen Strenge und Kontrolle im Intensivkurs kann daher nicht schaden).

Dienstag Abend waren wir (mein Freund und ich) bei einem echt interessanten Vortrag. Das war eine Autorenlesung von einem Mann, der einen Suizidversuch hinter sich hatte auf Grund von Depressionen und darüber ein Buch geschrieben hat, um anderen Leuten in ähnlichen Situationen wieder Hoffnung und Mut zu geben. Das ist echt spannend gewesen. Man fragt sich ja oft, was in einem Menschen vorgeht, der beschließt, nicht mehr Leben zu wollen. Und da hat man eben mal die Perspektive eines Menschen gehört, der das erlebt hat. Ein emotionaler, aber auch schöner Abend.
Mittwoch habe ich einen weiteren großen Schritt in Richtung "echter" Erwachsener 😉 gemacht. Ich habe *Trommelwirbel bitte* mich bei der Fahrschule angemeldet! (Ja, ich bin 24 und kann noch nicht Auto fahren.) Morgen Abend ist meine erste Theoriestunde und im Oktober kann ich dann mit den praktischen Fahrstunden anfangen. Ich bin schon total gespannt, freue mich aber auch auf die neue Herausforderung. Hoffentlich bin ich eine sichere Fahrerin. Ihr werdet es ja dann hier erfahren. (Wenn ihr nichts hört, könnt ihr davon ausgehen, dass ich schlecht bin und mich zu sehr schäme, um es zu erzählen. 😁)
Am Donnerstag bin ich dann richtig früh aufgestanden und zum Bahnhof gefahren. Ich hatte nämlich festgestellt, dass der Zug um halb 7 unfassbar günstig im Vergleich zu den anderen Zügen war und da ich im Moment jeden Euro für die Fahrschule brauchen könnte, habe ich beschlossen, diesen Zug zu nehmen. Ich war dann auch schon halb 11 in Dresden und somit noch den ganzen Tag vor mir.
In Dresden verbringe ich meine Tage meistens mit Hörbuch hören und puzzeln, das entspannt mich am meisten. Wenn meine Eltern Zeit haben, spielen wir auch gerne ein Brettspiel zusammen. Am Samstag war ich außerdem mit Mama einkaufen. (Habe mir einen neuen Kalender gekauft. Den brauche ich fürs neue Semester, deswegen ist die Ausgabe gestattet.) Nachmittags haben wir mit Äpfeln aus dem Garten Apfelmus gekocht. Ich war fürs "meppeln" zuständig. So hat Mama den Prozess bezeichnet, bei dem die gekochten Äpfel durch ein Sieb gedrückt und so zu Apfelmus werden. Google kennt das Wort nicht, aber wenn Mama es sagt, wird es schon stimmen. 😁

Mit dem Apfelmus haben wir dann einen tollen Kuchen gebacken, den wir Sonntag gegessen haben. Leider habe ich vergessen, ein Glas mitzunehmen, sonst hätte ich auch in Würzburg backen können.
Sonntag bin ich dann wieder zurückgefahren (diesmal leider nicht mehr so günstig, aber was will man machen). Heute habe ich dann noch ein bisschen gefaulenzt (und ganz kurz noch etwas Italienisch gelernt) und nachmittags sind wir zur Festung hoch spaziert, durch die Weinberge. Das war echt schön, weil es so sonnig war. Weil der Sommer noch nicht ganz vorbei ist, haben wir uns auch ein Eis gegönnt. Das war ein schöner Nachmittag.


Jetzt werde ich wohl nicht mehr so lange machen und mich noch informieren, wie ich morgen in die Uni komme. Die Busse in den Ferien fahren leider nicht so oft. Ich freue mich schon sehr auf den Tag morgen. Das wird spannend mit Italienisch und der Fahrschule. Wie es war, erfahrt ihr dann nächste Woche im Blogeintrag. Am besten bleibe ich bei Montag Abend als fester Blogtag. Das erscheint mir im Moment am sinnvollsten, denn Dienstag und Donnerstag habe ich Fahrschule und Mittwochs Chor und am Wochenende ist es zeitlich schwierig. Ich freue mich wie immer über Kommentare und hoffe, euch hat dieser Eintrag gefallen.
Bleibt behütet, genießt die letzten Sonnentage (Mein Handy sagt, nächste Woche wird es dann richtig kalt. 2 Grad in der Nacht hat es mir angezeigt.) und lasst es euch gut gehen.
Bis bald und alles Liebe
eure Hannah

P.S. Ach so, zu meinem Gespräch mit dem Prof gibt es noch kein Update, weil er letzte Woche keinen Termin mehr während der Sprechstunde frei hatte und die nächste Sprechstunde ist noch 'ne Woche hin. Also müssen wir uns alle noch ein wenig gedulden.

2 Kommentare:

  1. Liebe Hannah,
    erstmal danke dafür, dass du deinen Bildungsauftrag als Bloggerin weiterhin ernst nimmst und uns diesmal mit dem Begriff "meppeln" erfreust :).
    Sehr lustig finde ich, dass du nur etwas von der Fahrschule berichten wirst, wenn du gut bist. Denn schließlich hast du uns ja schon andere private Einblicke gewährt und da erscheint es mir doch recht amüsant, dass dir das mit der Fahrschule peinlich wäre. Ansonsten hoffe ich natürlich, dass alle deine Leser auch meine Kommentare stets aufmerksam lesen, dann wissen sie schließlich, dass dein Freund Jonathan heißt :D. (Das ist mein Beitrag zur Bildung durch Blogs).
    Liebe Grüße und bis bald
    Luki

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  2. Von Meppeln habe ich auch noch nie etwas gehört, aber ich werde es mir bestimmt merken ^^ Am Ende kommt dann wieder jemand und sagt, das wäre alles quatsch und meppeln gäbe es gar nicht, aber ich weiß es besser ;)
    Ich finde in Anbetracht dessen, dass du den Namen meines Freundes auch in deinem Blog öffentlich gemacht hast, könntest du es mit deinem ruhig auch machen, zumal ich Lukis Kommentar über mir auch zustimmen muss - der aufmerksame Leser weiß eventuell schon Bescheid. Ich freue mich auf jeden Fall, dass es euch gut geht und wünsche dir viel Freude in der Fahrschule.
    Beste Grüße
    deine Leni

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