Hey ihr Lieben,
na sowas? Ein Blogeintrag am Freitag? Ja, das sind die Gesetze der Semesterferien. Da verschiebe ich ab und an meinen Eintrag auf einen anderen Tag. Das liegt meistens dann nur daran, dass ich an dem Montag irgendetwas anderes vorhatte. In diesem Fall habe ich den 200. Fall der Drei ??? gehört und der war so lang, dass ich es nicht mehr geschafft habe, zu bloggen. Dann hätte ich den Eintrag natürlich auch Dienstag oder Mittwoch oder Donnerstag nachholen können, aber ich hatte irgendwie keine Lust bzw. kam mir ab und an die Arbeit dazwischen. Aber heute hört ihr dann doch mal von mir. Schließlich kann ich euch nicht die ganze Zeit im Dunkeln tappen lassen und manche Leute fangen auch an, sich Sorgen zu machen, wenn der Blogeintrag ewig nicht kommt. Und vielleicht hilft es mir, ein bisschen was aus meinem Kopf loszuwerden. In letzter Zeit ist da drin nämlich immer so viel los, dass ich ganz schlecht einschlafen kann. Ich habe euch ja letztes Mal von meinem Bewerbungsgespräch erzählt. Ich hatte große Hoffnungen auf den Job und ich weiß auch noch nicht, ob sie mich nehmen oder nicht, aber nach dem Gespräch ist auf einmal alles so unsicher geworden. Ist das der Job, den ich will? Wenn ja, wie lange? Wenn nein, was will ich dann? Es fühlt sich so komisch an, nicht zu wissen, was in drei Monaten sein wird und irgendwie kaum etwas tun zu können außer ständig nach offenen Stellen zu schauen und zu überlegen, was mir Spaß machen könnte und wo ich eine realistische Chance hätte, genommen zu werden. Ich finde es auch immer sehr schwer einzuschätzen, ob ich den Anforderungen in der Stellenanzeige entspreche. Ich habe auf jeden Fall vor, mich während ich auf eine Rückmeldung zum Bewerbungsgespräch warte noch an anderen Stellen zu bewerben und dann hoffe ich, dass schon irgendetwas davon klappen wird. Heute Nacht hatte ich dann den Einfall, vielleicht auch mal den Arbeitsmarkt für Archäologen unter die Lupe zu nehmen und habe eine Anzeige gefunden, wegen der ich dann noch ewig wach lag. (Es ist nie eine gute Idee, spät abends noch nach Stellenanzeigen zu schauen. Aber wer weiß, ob ich sonst überhaupt in die Richtung gedacht hätte.) Dass sie mich dort nehmen, kommt mir zwar so unrealistisch vor, dass ich mich kaum traue, mich zu bewerben, und es wäre so ganz anders als die Richtung, in die ich bisher gedacht habe, aber ich glaube, ich könnte mich definitiv dafür begeistern und was habe ich schon zu verlieren, wenn ich einfach mal eine Bewerbung hinschicke. Das klingt jetzt alles total kryptisch, ich weiß, und jetzt wollt ihr bestimmt erst recht wissen, was das für eine Stelle ist, aber vielleicht verrate ich es euch, wenn ich die Bewerbung abgeschickt habe.
So, dann muss ich aber mal anfangen, euch ein bisschen was über meine letzte Woche zu erzählen, sonst werde ich heute ja nie fertig. Vielleicht mache ich es auch so, dass ich heute den Eintrag quasi thematisch meiner Arbeitssuche widme und euch gleich noch ein bisschen mehr zu meinem vergangenen Bewerbungsgespräch erzähle und beim nächsten Eintrag (der dann vermutlich Montag oder Dienstag kommt) berichte ich dann, was ich sonst noch so erlebt habe. Das hört sich doch nach einem guten Plan an, oder?
Also, fangen wir mal vorne an. Ihr wisst ja alle, dass ich meine Arbeit bei der Bayerischen Schlösserverwaltung sehr liebe. Wenn ich könnte, würde ich auch liebend gerne dort bleiben und auch nach Oktober noch dort arbeiten, aber das ist in meinem Vertrag nicht vorgesehen und ich glaube, ich bin nicht die Erste, die man fragen würde, wenn eine Festanstellung ausgeschrieben würde. Nicht, weil ich schlecht bin, sondern weil ich einfach noch nicht so lange dort arbeite und ich daher in der Reihe der Anwärter relativ weit hinten stehe. Aber weil mir die Arbeit Spaß macht, habe ich gedacht, ich kann mich ja mal bei der Bayerischen Schlösserverwaltung umschauen. Vielleicht wird ja wo anders jemand gesucht. Und so habe ich mich in Ansbach beworben. Ansbach ist etwa eine Stunde mit dem Zug von Würzburg weg und die haben dort auch eine Residenz, allerdings die des protestantischen Markgrafen, während bei uns der katholische Fürstbischof gelebt hat.
Ich hatte mich also dort beworben und wurde daraufhin zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Stelle dort hätte den Umfang von 25h/Woche, also würde ich mehr arbeiten als in Würzburg und könnte vorerst von dieser halben Stelle leben, habe ich mir so gedacht. Am Tag des Vorstellungsgesprächs bin ich dann nach Ansbach gefahren. Am Bahnhof habe ich lustigerweise eine aus meinem Italienisch Kurs getroffen, die den gleichen Zug wie ich genommen hat und wir sind eine Weile zusammen gefahren. Sie musste aber eher aussteigen als ich. In Ansbach angekommen habe ich mich schnell zurecht gefunden. Der Ort ist nicht so groß. Es ist wirklich hübsch dort. Es gibt ganz viele alte Gebäude und Kirchen in der Stadt. Ich habe mich vor dem Gespräch noch ein wenig umgesehen.
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Gerade habe ich übrigens mit Entsetzen festgestellt, dass es gar keine Kamelbilder aus Ansbach gibt, weil ich es gar nicht dabei hatte. Wie konnte ich das nur vergessen? 😧 Na ja, weiter im Text.
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Davor musste ich allerdings noch ein Halstuch kaufen, weil es so kalt war. Das war aber ein echtes Schnäppchen und ich bin sehr glücklich über meinen Kauf. Sieht auch toll aus mit meiner neuen Frisur, oder?
Um 11 Uhr habe ich dann noch an einer etwa einstündigen Führung durch die Residenz teilgenommen, um mir die Innenräume und so eine Führung gleich mal näher anzuschauen. Die Räume sind toll und die Führung hat mir gut gefallen. Einige Dinge waren sogar sehr ähnlich zu dem, was ich in der Residenz auch so erzähle. In einem Teil des Gebäudes war eine Baustelle so dass in einigen Räumen leider die Möbel und die Wände verhängt waren, aber auch das fand ich irgendwie cool. Ein bisschen so wie bei Stolz und Vorurteil als Bingley sein Anwesen wieder verlässt und die Diener alle Möbel mit Tüchern verhüllen. 😊 Ich konnte mir auf jeden Fall gut vorstellen, dass ich dort hin passe.
Das Highlight war natürlich noch der Besuch im Residenzpark. Ich liebe solche Gärten einfach und auch der in Ansbach ist wirklich schön. Er wurde leider im Krieg zu einem großen Teil zerstört, daher ist er heute fast mehr Park als Garten, aber ich fand es sehr schön, wie weitläufig er war und dass man dort so schön spazieren gehen konnte. Lustigerweise grenzt er nicht direkt an die Residenz an, sondern er liegt ein wenig seitlich davon und man muss erst einmal über eine Straße, aber er grenzt an die Orangerie und das ist auch sehr hübsch. Ich habe dort dann noch die restliche Zeit bis zu meinem Vorstellungsgespräch verbracht.
Der erste Teil des Besuchs in Ansbach lief also wirklich gut. Das Gespräch war dann allerdings irgendwie nicht so der Hit. Ich habe den Eindruck, mich nicht gut verkauft zu haben und die Leute haben mich auch ein wenig irritiert mit all ihren Bemerkungen über die Stelle. Ich konnte es gar nicht richtig einschätzen, ob sie mich jetzt gerne dort hätten oder nicht. Nach dem Gespräch bin ich dann nicht mehr so lange in Ansbach geblieben. Ich musste das erst Mal sacken lassen. Ich habe noch ein/zwei Tage danach über das Gespräch nachgegrübelt und überlegt, an welchen Stellen ich etwas Besseres hätte sagen können. Es ist schwer gewesen, mich davon zu lösen, vor allem, weil ich vorher keinen Plan B hatte. Ich wusste natürlich schon, dass ich vielleicht nicht genommen werde, aber ich konnte mir auch nicht richtig vorstellen, was ich sonst machen soll. Nach dem Gespräch bin ich also erst Mal in eine Art Loch gefallen und wusste nicht, was ich machen sollte. Dann habe ich aber doch angefangen, mir andere Stellenanzeigen genauer anzuschauen und habe neuen Mut bekommen, dass ich schon irgendwo eine Stelle finden werde. Und so sitze ich zur Zeit an Bewerbungen. Manchmal macht es mir Sorgen, dass mir die Zeit im Nacken sitzt und ich vielleicht nichts finden könnte, aber die meiste Zeit bin ich zuversichtlich. Noch habe ich ja auch keine endgültige Absage von Ansbach. Wer weiß, vielleicht habe ich mich gar nicht so schlecht geschlagen. Sie meinten, es kann schon gut sein, dass sie sich erst im September melden. Jetzt bleibt mir also nur, abzuwarten und andere Perspektiven auszuloten. Ich freue mich, wenn ihr mich in Gedanken und Gebeten unterstützt. Das bedeutet mir wirklich viel. 💚 Ansonsten halte ich euch natürlich auf dem Laufenden, wenn ich mehr erfahre. Ich weiß gar nicht so richtig, worauf ich hoffen soll und was mir von den Möglichkeiten wohl am besten gefallen würde, aber ich glaube ich bin einfach froh, wenn ich was finde. Man sollte sich nicht so viele Gedanken um falsche Entscheidungen machen. Man sollte stattdessen dafür sorgen, dass sich die Entscheidung richtig anfühlt.
Mit dieser Weisheit (wenn es denn eine ist) verabschiede ich mich für heute, aber natürlich gehe ich nicht ohne Musik. Hier ein Lied für alle, denen es gerade ein bisschen so geht wie mir: https://www.youtube.com/watch?v=JG5m2ZLo9AA.
Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass sich mein Blogeintrag so nach hinten verschoben hat. Ich bin ganz glücklich, dass er jetzt so geworden ist, wie er ist und freue mich auf den nächsten Eintrag Anfang der nächsten Woche. Passt bis dahin gut auf euch auf und fühlt euch gedrückt.
Alles Liebe
eure Hannah
Oho mit dem Eintrag hab ich tatsächlich nicht noch gerechnet, umso schöner dass er noch gekommen ist. Hab auch schon längere Zeit überlegt, ob ich die 200. Folge der Drei ??? bald hören sollte. Ist sie empfehlenswert?
AntwortenLöschenSolche Bewerbungsphasen sind glaub ich immer nicht so leicht, vor allem die Ungewissheit. Da ist es auf jeden Fall ganz gut, wenn man breit streut und verschiedenes in Erwägung zieht und ausprobiert. Klingt also für mich so, als wärst du auf einem guten Weg. Sicherlich findest du noch was gutes.
Bis dahin genieße ruhig auch ein bisschen deine Ferien :)
Liebe Grüße
deine Leni