Montag, 3. Februar 2020

Ich habe einen Plan

Hey ihr Lieben,

wahrscheinlich sollte ich mich einfach damit abfinden, dass ich es nicht schaffe, Montag vor 21 Uhr mit dem Blogeintrag zu beginnen. Dann ärgere ich mich vielleicht weniger darüber. Aber jetzt bin ich ja da und es geht mir richtig gut. Wisst ihr auch warum? Ich kam heute von der Arbeit, war ganz guter Dinge, dass ich einiges geschafft habe, und hatte total Lust auf Spinat-Eierkuchen zum Abendbrot. Ich hatte aber keine Eier mehr im Kühlschrank und die Supermärkte in Kamenz liegen nicht wirklich günstig, wenn man aus der Innenstadt kommt. Ich laufe also so nach Hause und komme an diesem winzigen Tante-Emma-Laden vorbei, bei dem noch Licht brennt. Ich gehe rein und sie hatten tatsächlich eine Packung Eier für mich. Und die war sogar recht günstig. Ein richtiges Erfolgserlebnis. Den Laden sollte ich mir merken, wenn ich mal vom Elementarium nach Hause laufe und mir noch irgendwas fehlt. Schön, dass es solche Geschäfte noch gibt.
Diese Woche wird es ernst bei uns. Am Freitag ist unsere Ausstellungseröffnung. Es geht auch schon voran, aber Freitag ist eben auch schon ganz schön bald und von Tag zu Tag wird es schwieriger zu sagen "Das kann ich ja dann morgen erledigen." Aber heute war ich wie gesagt ganz zufrieden mit dem, was ich geschafft habe, auch wenn ich zwischenzeitlich einen kleinen Durchhänger hatte. Wird schon alles werden. Letzte Woche Freitag durfte ich ein Zelt aufbauen. Das war eine coole Aufgabe. Erst wurden so ein paar Holzstangen aufgestellt und dann mussten Felle darum drapiert und zusammengenäht werden. Ich bin ziemlich stolz auf das Ergebnis. Ich hatte zwar auch Hilfe von meiner Chefin, aber ich denke, es ist durchaus auch mein Werk. Keine Ahnung, ob ich euch ein Foto von der ganzen Hütte zeigen darf (vermutlich schon. Wen sollte es hier denn auch stören), aber dieses Foto mag ich eh noch viel lieber und es erhält ein wenig die Spannung:
Sieht es nicht aus wie so ein kleines Haarbüschel, was da oben absteht? Das habe ich schon cool hinbekommen, nicht wahr? 😎
Freitag nach der Arbeit wurde ich dann mit einem wunderschönen Himmel für meine fleißige Arbeit belohnt. Das war wirklich ein schöner Tag.
In Echt war das Rot noch strahlender. Es sah richtig schön aus.
Wisst ihr, was letzte Woche noch Lustiges passiert ist? Ich habe einen Anruf bekommen von einem Mann aus Moritzburg, der über einige Ecken erfahren hat, dass ich jetzt in Kamenz wohne und Geige spiele und der mich fragen wollte, ob ich in Kamenz im Orchester mit meiner Geige mitspielen will. Er meinte auch, er hätte bereits meinen Blog gelesen. Das war irgendwie schräg. Aber ich habe mich gefreut und schaue bestimmt mal vorbei. Ich habe lange nicht mehr im Orchester gespielt und in Weißig zusammen mit Leni hat das immer sehr viel Spaß gemacht. Ich muss nur schauen, dass ich mir nicht zu viel vornehme. Ich habe so große Lust, mich in dieser Gemeinde einzubringen. Die haben sogar dieses Jahr Kirchenvorstandswahl und ich hatte ja schon in Würzburg überlegt, mich für den KV aufstellen zu lassen, es dann aber doch nicht gemacht, weil ich das Gefühl hatte, zu wenige Leute in der Gemeinde zu kennen, die mich wählen würden. Außerdem wollte ich eigentlich gerne gefragt werden, ob ich mich nicht aufstellen lassen will. Also liebe Kamenzer, wenn ihr das hier lest, fragt mich doch mal, ob ich mich nicht für den Kirchenvorstand aufstellen lassen will. 😉 Den ersten Schritt dazu habe ich ja schon getan. Ich arbeite gerade daran, dass mich möglichst viele Leute in der Gemeinde kennen. Und es ist viel leichter als gedacht, denn... die Leute kennen mich alle schon. Na gut, alle ist jetzt übertrieben. Und genauer gesagt kennen Einige auch nicht mich, sondern vielleicht eher jemanden, den ich auch kenne. Oder man hat sich mal flüchtig getroffen. Aber es ist wirklich witzig, wie sehr der Name "Knittel" zieht. Ich kam in den Chor und der Kantor meinte "Knittel, den Namen kennt man doch aus Moritzburg."

Und ja, das macht mich stolz. Ich bin stolz darauf, eine Knittel zu sein. Weil meine Eltern toll sind und ich sehr gerne mit ihnen in Verbindung gebracht werde. Und weil ich mir gleichzeitig irgendwie so erwachsen vorkomme. Als eine große, eigenständige Knittel, die ihren Weg geht. Always on the move, never uprooted. 😉 Der Chor hat übrigens viel Spaß gemacht. Der Kantor erinnert mich ein wenig an einen Kantor von einem früheren Chor, vor allem in der Sprechweise und der Gestik. Und wir singen schöne Sachen. Die Schöpfung, und eine Markuspassion, die ich vermutlich sogar schon Mal bei dem anderen Kantor, der so ähnlich ist wie dieser Kantor, gesungen habe. Die Welt ist klein. 😄 Diese Woche ist noch eine verspätete Chorweihnachtsfeier. Da kann ich meinen Plan voran treiben, mich mit den Leuten in der Gemeinde bekannt zu machen. Dann heißt es vielleicht bald in Moritzburg "Oh Knittel, den Namen kennt man doch aus Kamenz." 😉
Am Freitag war ich dann im Junge Erwachsenen Kreis. Das war auch sehr schön. Es gab etwas zu essen und die Leute waren sehr nett und aufgeschlossen. Es war eine schöne Mischung zwischen Schülern, Studenten und arbeitenden Jungen Erwachsenen und ich glaube, ich passe da gut rein. Beim Hinlaufen ist mir allerdings aufgefallen, dass ich die nächsten zwei Freitage schon mal nicht kommen kann. Und damit niemand denkt, sie hätten mich gleich verschreckt, musste ich das dann gleich beim Abschied ganz umständlich mit erklären. 😄 Aber fangen wir nicht beim Abschied an, sondern bei der Begrüßung. Ich hatte mich als Hannah vorgestellt und beim Essen haben wir uns alle unterhalten und es ging um Lego. Ich hatte meine Legostein-Ohrringe drin, was witzig war, weil aktuell Lego-Kinderbibeltage waren. Und dann meinte ich, dass meine Mutter auch schon mal Lego-Kinderbibeltage hatte. Und der Gemeindepädagoge schaut mich an und meint "Dann schließe ich jetzt daraus mal.." Und ich dachte, er sagt jetzt "dass deine Mutter auch Gemeindepädagogin ist." Aber was sagt er stattdessen? "dass du Hannah Knittel bist." Das war echt verrückt. Es stellte sich dann raus, dass er in Moritzburg (bei Papa) studiert hat und Praktikum bei Mama gemacht hat und dass wir uns tatsächlich sogar von früher aus Moritzburg flüchtig kennen. Oder zumindest schon ein paar Mal über den Weg gelaufen sind. Wie krass ist das bitte? Ich meine, wie kann man sich nicht willkommen in einer Gemeinde fühlen, bei der einen die Leute quasi schon kennen, bevor man überhaupt da war. Der Gemeindepädagoge meinte dann noch, wie verrückt das wäre und dass es doch praktisch gewesen wäre, er hätte so eine Art Newsletter bekommen, in dem steht, dass ich jetzt in seinem Kirchenbezirk wohne. Ich war schon kurz in Versuchung, ihm zu sagen, dass es zwar keinen Newsletter gibt, aber dass es ja in meinem Blog steht, aber ich habe es doch gelassen. Vielleicht ein anderes Mal. (So lange er hier nicht mit liest, kann ich immerhin offen über meine Pläne schreiben, bald die wichtigste Person in der Kamenzer Kirchgemeinde zu werden. 😉). Nach dem Essen haben wir noch gesungen und dann haben wir noch etwas mit Lego gebaut. Die Leute haben schon gescherzt, man könne mir ja was an die Ohrringe bauen und obwohl ich das erst kategorisch ausgeschlossen habe, konnte ich dann doch nicht widerstehen:

Das Wochenende war dann sehr entspannt. Ich habe gelesen und ein Hörbuch gehört und nichts wichtiges gemacht. Aber meinen Plan habe ich natürlich nicht aus den Augen verloren. Gleich am Sonntag war ich wieder im Gottesdienst. Dort wurden die Ergebnisse der Kinderbibeltage vorgestellt. Und danach habe ich noch beim Aufräumen geholfen. Es gab auch Mittagessen für alle, die mit geholfen haben und so musste ich nicht selber kochen. (Ja, ich gebe zu, das war einer der Gründe, warum ich nach dem Gottesdienst da geblieben bin. 😉) Ich habe noch ein paar Fotos von dem Lego für euch gemacht. Vielleicht erkennt ihr ja, welche Geschichte Thema der Kinderbibeltage war.


Dieses Detail war definitiv mein Favorit.




So, und damit bin ich am Ende mit meinem Bericht über die letzte Woche. Ich hoffe sehr, dass ich euch nächste Woche nur Positives von der Ausstellungseröffnung berichten kann. Mir ist heute, als ich den Kalender im Flur umgedreht habe, übrigens aufgefallen, dass schon wieder ein Zwölftel des Jahres vorbei ist. Das ist schon irgendwie verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Na ja, ich bin gespannt, was die anderen elf Zwölftel noch so bringen. Jetzt muss ich erst mal schnell schlafen gehen, damit ich morgen nicht zu spät auf Arbeit komme. Ich hoffe, der Beitrag konnte etwas gute Laune in euren Alltag bringen. Ich hab das Gefühl, davon versprüht er heute wirklich viel. Deswegen verzichte ich auch auf Musik. Ich sage einfach nur: Macht es gut. Passt auf euch auf und schaut bald wieder vorbei.

Alles Liebe
eure Hannah

P.S. Vielleicht bin ich auch einfach gut drauf, weil ich vorhin gelesen habe, dass für Würzburg ein SPDler für den Stadtrat kandidiert, der tatsächlich Marcus Cicero heißt. Mensch, da ist es schon fast schade, dass ich den nicht mehr wählen kann. Was für ein super Name, oder?

1 Kommentar:

  1. Ein schöner Blogeintrag, der wirklich gute Laune macht. Dass mit dem Orchester klingt auch toll und ich glaube du hättest sogar Chancen für den KV. Die meisten Wähler möchten bestimmt junge Kandidaten unterstützen.
    Ich drücke die Daumen für eure Eröffnung am Freitag. Leider sind Luki und ich da schon in Annaberg bei einem Konzert von einer Freundin, sonst hätte man ja mal vorbei kommen können. Oder ist das nur für ausgewählte Gäste?
    Naja ich werde ja sicher mehr dazu erfahren in der nächsten Woche (bzw in der Woche danach, weil wir nächste Woche erst mal im Urlaub sind. :))
    Beste Grüße
    deine Leni

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