Dienstag, 2. Juni 2020

Die Tante mit den Süßigkeiten

Hey ihr Lieben,
es tut mir so leid, dass ich zu spät bin. Ich habe gestern schlicht und ergreifend nicht daran gedacht, dass ja Montag ist. Und als es mir abends dann eingefallen ist, war es schon halb 10 und zu spät, um noch was zu schreiben. Dafür habe ich mich heute aber direkt nach der Arbeit für euch hingesetzt. Dann könnt ihr den Eintrag immerhin heute noch lesen. Blogger hat jedoch jetzt meine Nutzeroberfläche, auf der ich immer schreibe, neu gemacht und vielleicht dauert es dann doch etwas länger, weil ich mich erst noch hier reinfinden muss. Mein letzter Eintrag wurde leider nur von sehr wenigen Leuten gelesen. Vermutlich war euch das Wortspiel mit der Schildkröte doch zu blöd. 😄 Oder das Bild von meiner Arbeit war zu abschreckend. Na ja, heute habe ich wieder schönere Bilder für euch.
Heute ist irgendwie seltsames Wetter in Kamenz. Den ganzen Tag über war es total warm und sonnig und dann hat es nach dem Mittagessen auf einmal kurz geschüttet, dann war wieder blauer Himmel und jetzt hat es gerade eben wieder geregnet. Scheinbar hat es aber auch schon wieder aufgehört. Zum Glück bin ich noch trocken nach Hause gekommen. Hatte heute nur eine Strickjacke dabei. Vielleicht sollte ich mir mal für Notfälle einen Schirm auf Arbeit lagern. Das machen andere auch. Ich habe nur nicht so viele Schirme. Und im Prinzip habe ich es ja auch gar nicht so weit.
Letzte Woche habe ich auf dem Heimweg am Mittwoch einen kleinen blonden Jungen getroffen. Der hat mich einfach angesprochen und gefragt, was für ein Tag ist. Und als ich meinte, es sei Mittwoch, hat er erzählt, dass er am Freitag eine Arbeit schreibt und dann haben wir uns eine Weile unterhalten. Am Donnerstag war ich dann etwa zeitgleich mit der Arbeit fertig und habe ihn schon wieder auf dem Heimweg getroffen. Als wir dann an meinem Haus waren, wollte er unbedingt, dass ich noch ein Stück mit ihm weiterlaufe, weil er nicht alleine gehen wollte und obwohl es geregnet hat, bin ich dann halt noch mitgelaufen. Der war schon ein lustiges Kerlchen. Ein wenig hyperaktiv, aber irgendwie niedlich. Mal sehen, wann ich ihm wieder begegne. Er ist in der Schule, die direkt beim Museum ist und so haben wir ja oft den gleichen Weg.
Freitag bin ich eher von der Arbeit heim und habe ihn deshalb nicht getroffen, aber als ich nach Hause kam, habe ich im Flur die Nachbarskinder getroffen und die kleinere hat mich gefragt: "Tante, hast du Süßigkeiten?". Und da ich tatsächlich von meinem Geburtstag noch recht viele Süßigkeiten zuhause hatte, konnte ich ihr und ihrer Schwester dann ein Schokoladen-Bonbon schenken. Für sie werde ich jetzt wohl immer die Tante mit den Süßigkeiten sein. 😄
Schon lustig, dass ich also letzte Woche gleich zwei lustige Begegnungen mit Kindern hatte. Ich habe die kleine Nachbarstochter ja bewundert, dass sie mich einfach direkt nach Süßigkeiten gefragt hat und gedacht, dass ich mich das früher wohl nicht getraut hätte, aber dann ist mir was eingefallen. Freunde von unseren Eltern erzählen immer noch jedes Mal, wenn wir uns sehen, die Geschichte, wie wir als Familie mal bei ihnen zu Besuch waren und Leni und ich direkt nachdem wir zur Tür reinkamen, auf dem Schrank eine Schachtel Süßigkeiten stehen sehen haben und laut meinten "Oh, ihr habt da eine Überraschung für uns auf dem Schrank versteckt." Ich war also ganz genau so. 😅
Sonst gibt es von der Arbeitswoche nichts wichtiges zu berichten, aber das interessante ist ja eh meistens das Wochenende. Ich hatte ja letztes Mal im Blog überlegt, am Wochenende zu Leni zu fahren, aber das hat dann doch nicht geklappt, weil sie schon anderweitig Besuch hatten. Vor mir lag also mal wieder ein langes Feiertagswochenende ganz allein. Auf Arbeit wurde ich schon dafür bemitleidet, aber es war im Endeffekt gar nicht so schlimm. Eigentlich habe ich sogar was richtig schönes aus dem Wochenende gemacht. Freitag habe ich Avatar zu Ende geschaut. Den Samstag habe ich mit Serien schauen, Sims spielen, einkaufen und Podcasts hören verbracht.
Am Sonntag war ich früh im Gottesdienst.
Diese Blume hab ich auf dem Weg zur Kirche entdeckt. Fand sie schön, deswegen habe ich sie für euch fotografiert.

In der Kirche habe ich mich etwas geärgert, weil ein Mann sich einfach in meine Reihe gesetzt hat, obwohl da gar kein gekennzeichneter Sitzplatz war. Langsam macht es mich irgendwie wütend, dass die Leute es nicht raffen. Ich sehe auch dauernd Leute, bei denen die Nase aus dem Mund-Nase-Schutz rausschaut. Das macht mich irgendwie aggressiv. Es geht ja nicht nur um die Leute selbst. Es ist auch ein Schutz für andere. Ich finde das echt rücksichtslos. Na ja, ich habe den Mann am Sonntag auf jeden Fall höflich darauf hingewiesen, dass man auf den markierten Sitzplätzen sitzen soll und er meinte nur leichthin, das sei schon ok. Als ob er das entscheiden dürfte. Das hat mir schon echt die Laune im Gottesdienst etwas vermiest. Habe aber versucht, mich auf den Gottesdienst zu konzentrieren und dann war es doch noch ganz schön. Vor allem die Musik hat mir sehr gut gefallen.
So sieht ein richtiger Sitzplatz aus.

Nach dem Gottesdienst habe ich mir zuhause was richtig leckeres gekocht. Ich wollte mal was neues ausprobieren und weil ich zum Geburtstag eine Tarte-Form bekommen habe, hatte ich mir eine Schinken-Spinat-Tarte auf Blätterteig rausgesucht. Sie war echt lecker. Dazu habe ich eines meiner Lieblingsmärchen im Fernsehen gesehen. Schöner kann ein Mittagessen alleine kaum sein. 😊

Den restlichen Sonntag habe ich gelesen und abends habe ich seit langem mal wieder "Zurück in die Zukunft" geschaut. Obwohl ich den Film schon kannte, konnte ich mich an vieles gar nicht mehr erinnern und fand es richtig gut, ihn mal wieder zu sehen. Vielleicht schaue ich demnächst auch mal wieder die Teile 2 und 3.
Montag bin ich aus unerklärlicher Weise halb 5 Uhr morgens aufgewacht und da ich schon mal wach war, habe ich kurz den Sonnenaufgang für euch fotografiert.
Dann habe ich mich wieder hingelegt. 😄 Ich brauchte meine Kräfte ja, weil ich Montag was tolles vorhatte. Ich hatte mir eine Wanderroute in der sächsischen Schweiz rausgesucht. 8 Uhr ging es dann los zum Bahnhof. Irgendwie braucht man ewig von Kamenz in die sächsische Schweiz, weil man erst nach Dresden rein fahren muss. Aber ich habe mir die Fahrtzeit mit einem kniffligen Symbolrätsel verschönert.

Ein bisschen Sorge hatte ich schon, alleine unterwegs zu sein, aber das hat sich dann schnell gegeben. Die Tour war richtig schön. Ich wollte von Schmilka, über den großen Winterberg, den Frienstein mit der Idagrotte und den Kuhstall zum Lichtenhainer Wasserfall laufen. 11 Kilometer sollten das angeblich sein und die Route dauerte den Angaben zufolge 4 Stunden.
Der Zug von Dresden in die sächsische Schweiz war richtig voll. Es hatten zwar alle ihren Mund-Nase-Schutz auf, aber ich dachte trotzdem, dass das sicher eine Möglichkeit wäre, sich mit Corona anzustecken. Drückt mir also die Daumen, dass ich es nicht habe. Auch die Fähre war noch sehr voll, so dass ich erst mal eine Weile warten musste, weil die erste Fähre schon voll war.

Schmilka ist echt ein süßes Örtchen mit ein wenig mittelalterlichem Flair durch die alte Mühle.

Am Anfang ging es richtig steil hoch, weil ich den kürzesten und damit steilsten Weg auf den Winterberg gewählt habe. Es war anstrengend, aber so hatte ich den schwersten Anstieg gleich am Anfang weg. Und durch die Sonne und die schöne Natur habe ich gleich gute Laune bekommen.


Einen kurzen Abstecher zur Kipphornaussicht konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Der Blick von dort ins Tal ist schon echt phänomenal.




Nach einem kurzen letzten Aufstieg war ich auf dem Winterberg angekommen. Als Museologin führte mich mein Weg natürlich zuerst in das sogenannte "Eishaus", einer Außenstelle des Nationalparkzentrums, in dem man sich über die Entwicklung des Waldes und über Borkenkäfer informieren konnte. Ich fand vor allem die Geschichte des Waldes und die Beeinflussung durch den Menschen sehr interessant.



Danach folgte meine wohlverdiente Mittagspause in der Sonne. Es gab Brötchen, Ei und ein geschmolzenes Schokobonbon. 😊 So konnte ich wieder etwas Kraft tanken für die nächste Etappe. Nach dem Winterberg wurde die Beschilderung uneindeutiger. Ich war mehrfach fest davon überzeugt, auf dem falschen Weg zu sein, nur um dann irgendwann doch wieder den gesuchten Wegweiser zu finden. Was mich am meisten beeindruckt hat, war, wie verschieden die Landschaft war, durch die ich gekommen bin. Ständig hatte ich das Gefühl, plötzlich ganz wo anders zu sein. Das war mir vorher in der sächsischen Schweiz nie so bewusst gewesen.



Schließlich kam ich am Frienstein an. Ich weiß nicht, ob ich jemals davor dort gewesen bin. Wir waren ja mit der Familie schon öfter in der sächsischen Schweiz wandern, aber das ist auf jeden Fall ein sehr lohnendes Ziel. Vom Frienstein hat man eine tolle Aussicht und für die Idagrotte sollte man zwar schwindelfrei sein, da der Weg dorthin teilweise sehr nah am Abgrund vorbei führt, aber es lohnt sich definitiv. Und dort liegt überall Sand. Ich meine, klar, es ist Sandstein, aber irgendwie hätte ich trotzdem nicht gedacht, dass es irgendwo in der sächsischen Schweiz so sandig ist.






Nach dem Frienstein jedoch verlor ich endgültig die Orientierung. Die Anweisungen waren so schwammig, dass ich erst ewig nach dem Weg suchen musste, dann einen Weg genommen habe, von dem ich nur hoffen konnte, dass es die richtigen Stufen waren, von denen mein Karte gesprochen hatte und Schlussendlich so erleichtert war, wieder einen Weg zu finden, der so hieß, wie es meine Karte mir vorgeschrieben hatte, dass ich einen zu kurzen Blick auf die Wegweiser geworfen habe und zielsicher in die falsche Richtung abgebogen bin. Ich irrte also wieder eine Weile durch die Landschaft, völlig konfus, weil auf den Wegweisern nicht meine Richtung angegeben war, aber das war ja auch vorher so gewesen, tröstete ich mich, und der richtige Weg würde schon noch kommen. Was mich allerdings wirklich irritierte, war die Tatsache, dass auf meiner Wegbeschreibung ganz klar stand, ich solle irgendwo rechts abbiegen und ich bisher immer nur links abgebogen war. Ich warf sogar mehrfach Blicke auf die Karte und habe sie aber so gedeutet, dass ich auf dem richtigen Weg sein musste. Dass ich komplett woanders war, merkte ich erst, als ich an einem Kletterfelsen ankam, auf den ich überhaupt nicht als normaler Wanderer hoch kam. Nachdem ich mir eine Weile absolut nicht erklären konnte, wo ich war und schon überlegt habe, einfach irgendwelche fremden Leute anzusprechen und zu fragen, wo ich war (was mir dann aber doch zu peinlich war), habe ich meinen Standpunkt auf der Karte halbwegs ausfindig machen können. Der Weg zurück zum Kuhstall war mir jedoch zu weit und so beschloss ich, die Strecke abzukürzen und stattdessen über den Beuthenfall zum Lichtenhainer Wasserfall zu laufen. So habe ich mir immerhin einen letzten Aufstieg erspart und konnte die ganze Zeit nur bergab laufen.

Am Beuthenfall

Ich kam dann doch relativ planmäßig am Lichtenhainer Wasserfall an und habe die Kirnitzschtalbahn nach Bad Schandau genommen und von dort den Zug zurück.
Der Lichtenhainer Wasserfall

Ich war ziemlich kaputt, aber sehr glücklich, den Ausflug gemacht zu haben. Und auch wenn ich mich am Ende verlaufen habe, war es ein wirklich gelungener Ausflug und ich werde bestimmt mal wieder an einem freien Tag in die sächsische Schweiz fahren. Alleine oder vielleicht auch mal mit jemandem von euch. Sagt Bescheid, wenn ihr euch als Wanderbegleitung anbieten wollt. 😊
So, das war alles, was ich euch von der letzten Woche berichten kann. Ist doch einiges passiert, oder? Ich hoffe, euch hat meine Wanderbeschreibung gefallen. Und lasst euch nicht daran stören, dass ich so betont habe, dass ich das Wochenende alleine verbracht habe. Eigentlich bin ich ziemlich gut im allein sein. 😉
Neulich hatte ich noch irgendein Lied im Kopf, wo ich dachte, ich könnte es ja als nächstes im Blog verlinken, aber jetzt fällt es mir gerade überhaupt nicht mehr ein. Na ja, vielleicht ja dann nächste Woche. Heute gibt es statt eines Liedes mal einen Slamtext: https://www.youtube.com/watch?v=EoRa6MwkWWE
Habt eine schöne Woche und zieht euren Mund-Nase-Schutz bitte immer auch über die Nase. 😊

Alles Liebe
eure Hannah

3 Kommentare:

  1. Hallo Hannah,
    ich habe mir letzt auch eine Tarte-Form gekauft und wollte fragen, ob du das leckere Rezept mit mir teilen möchtest :)
    Liebe Grüße aus Würzburg

    AntwortenLöschen
  2. Klar, ich habe es auch nur aus dem Internet, aber hier ist der Link: https://www.lecker.de/schinken-spinat-tarte-mit-frischkaese-74363.htmlr. Viel Spaß beim Kochen/Backen und guten Appetit.

    AntwortenLöschen