Hey ihr Lieben,
es ist Montag. Die Stimmen für die Kirchenvorstandswahl sind alle ausgezählt und wir haben *Trommelwirbel* nicht gewonnen? Wie konnte das denn passieren? Als ich heute die Nachricht bekommen habe, war ich natürlich enttäuscht. Und ehrlich gesagt bin ich es immer noch ein wenig. Ich weiß, es ist natürlich total unrealistisch, aber ich hatte irgendwie gehofft, dass fast Jeder eine seiner 8 Stimmen für mich einsetzt. Schließlich hat man doch mehr als genug Stimmen und mit einer davon kann man doch mal die Jugend in der Gemeinde unterstützen. Und schließlich ist es ja auch nicht so, dass ich sonst in der Gemeinde nirgendwo auftauche. Ich bin im Chor, im JEKK, Betreuerin der Paddelrüstzeit, regelmäßig im Gottesdienst und seit neuestem auch Kirchner. Natürlich kennen mich vielleicht nicht alle in der Gemeinde, aber die Chance, mir irgendwo schon mal über den Weg gelaufen zu sein, ist doch relativ hoch. Außerdem bin ich doch nett, oder? Warum haben mich dann die meisten nicht gewählt? Ich weiß ja, dass es vermutlich daran liegt, dass ich eben noch nicht so bekannt bin in der Gemeinde, aber ich kannte auch nicht jeden, den ich gewählt habe. Und ich habe ihnen doch viele Möglichkeiten gegeben, mich kennen zu lernen. Vielleicht ist da gerade deswegen dieser Gedanke in meinem Kopf, dass es vermutlich auch einige Leute gibt, die genau wissen, wer ich bin und mich trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) nicht gewählt haben. Und das ist der schlimmste Gedanke von allen. Dass ich eben nicht bei allen einfach vom Radar gefallen bin, weil sie die anderen besser kannten, sondern dass sie mich nicht wollten. Dass es Leute gibt, die lieber eine Stimme weniger vergeben haben, als mich zu wählen. Ich meine, das ist nur ein Gedanke und ich kenne niemanden, der mir wirklich diesen Eindruck vermittelt hat, aber allein die Vorstellung, dass es jemanden geben könnte, der so denken könnte, macht mich fertig. Ich finde den Gedanken furchtbar, nicht gemocht zu werden. Und auch wenn ich vor der Wahl immer gesagt habe, dass ich das Nicht-gewählt-werden nicht als Ablehnung des Kandidaten betrachten würde, sondern als Nicht-so-bekannt-sein des Kandidaten, habe ich Sorge, dass es eben doch als Ablehnung gemeint ist. Nun ist es ja bekanntlich so, dass laut Kirchenvorstandsbildungsordnung (KVBO) jemand unter 27 im Kirchenvorstand sein soll, ob das dem KV jetzt gefällt oder nicht. Die gewählten Vertreter in Kamenz (alle schon ein paar Jahre über 27 😉) müssen jetzt also jemanden berufen, der die Jugend vertritt. Und natürlich hoffe ich, dass ich das bin. Ich habe auch schon gesagt, dass ich bereit bin, mich berufen zu lassen, aber da ist eben doch diese kleine fiese Stimme in meinem Kopf, die mir zuzischt: "Aber vielleicht wollen sie dich nicht und berufen lieber jemanden ganz anderen unter 27." Ich weiß, es ist unwahrscheinlich. Warum sollten sie sich auch die Mühe machen, extra noch jemanden zu suchen, wenn ich vor ihrer Nase bin? Und ich fungiere ja als Vertreterin des JEKKs, denn ich habe meine Kandidatur ja mit ihnen abgesprochen. Und ich glaube auch, dass ich einige der gewählten Personen ziemlich sicher auf meiner Seite habe. Trotzdem wäre ich halt lieber direkt gewählt worden. Denn jetzt bleibt ja auch die Frage, ob sie mich überhaupt berufen hätten, wenn es die Regel mit der einen Person unter 27 nicht geben würde. Na ja, ich kenne jemanden im Wahlausschuss. Vielleicht kriege ich da ja demnächst mal raus, wie viele Stimmen mir zur Direktwahl gefehlt haben. Das würde mich nämlich schon interessieren. Immerhin haben mir meine Freunde gestern Abend noch aufgezählt, wer mich ihrer Meinung nach alles gewählt hat und die Liste hörte sich gar nicht so schlecht an. Aber scheinbar ist mein Wählerkreis eben doch ein wenig zu klein im Vergleich zur ganzen Kirchgemeinde gewesen. Na gut, das Grübeln hilft ja alles nicht. Ich bin dankbar für die Unterstützung von denjenigen, die mich gewählt haben und muss jetzt halt bis zum Berufungsausschuss am 29. September Geduld haben. Ach Mann, ich wäre auch gerne in diesem Ausschuss gewesen... 😥
Aber jetzt schauen wir mal auf den Rest der Woche. Da habe ich letzte Woche noch großspurig das endgültige Ende des Sommers angekündigt und dann werden diese Woche schon wieder bis zu 27 Grad. Ich würde es trotzdem mehr als sonnigen Herbst denn als (klingt besser als 2 mal als 😉) Sommer bezeichnen, denn Nachts ist es ja immerhin schon richtig kalt. Ich finde es total schwierig, Klamotten zu finden, in denen mir morgens nicht zu kalt und nachmittags nicht zu warm ist. Aber da hilft wohl nur ein Lagen-Look. Und jetzt. wo die Tage wieder kürzer werden, gibt es sicher wieder viele Sonnenaufgangsfotos in meinem Blog.

Ansonsten gibt es wenig zur Arbeit zu erzählen. Meine Dienstberatungsfrequenz wurde jetzt deutlich erhöht und ich habe Sorge, dass ich zu nichts mehr richtig komme, weil ich ständig in stundenlangen Dienstberatungen sitze. Dazu fängt unser Polnischkurs wieder an und wird Zeit fressen. Aber vielleicht schaffe ich dadurch ja auch mehr, weil ich strukturierter arbeite. Wir werden es sehen.
Letzten Donnerstag hatte ich ja, wie schon angekündigt, ein Zoom-Meeting zur Taizé-Fahrt. Ich freue mich darauf, als Betreuerin mitzufahren, habe aber ein wenig Sorge, dass Corona mir einen Strich durch die Rechnung macht. Bisher sind alle meine geplanten Fahrten ins Ausland dieses Jahr wegen Corona ausgefallen. Und wenn sich die Lage mit den ansteigenden Fallzahlen weiter so verschärft, sieht es nicht gut aus. Noch hoffe ich aber das Beste. Sonst steht mir halt wieder ein Urlaub zuhause bevor.
Am Wochenende habe ich Kekse gebacken. Da ich sie meinen kleinen Nachbarinnen ja schon Anfang der Woche angekündigt hatte, haben sie mich dann fast jeden Tag nach den Keksen gefragt und ich musste sie immer wieder auf das Wochenende vertrösten. Am Freitag habe ich dann den Teig gemacht und am Samstag wurde gebacken. Lustiger Weise haben sie sich Samstag dann aber gar nicht bei mir blicken lassen. So konnte ich mir einen herrlich entspannten Nachmittag auf der Couch machen. Am Sonntag kamen sie dann aber vorbei und ich habe ihnen einen kleinen Teller mitgegeben. Jetzt muss ich mal wieder ein paar Wochen warten, bis ich ihnen wieder mal was süßes geben kann. Sonst werden sie zu verwöhnt. 😄 Im Austausch gegen die Kekse habe ich übrigens eine richtig schöne rote Blume bekommen. Da habe ich mich gefreut.



Die meisten Kekse habe ich übrigens am Sonntag Abend zum Spieleabend mitgenommen. Da gingen sie weg wie warme Semmeln. Zum Glück hatte ich vorher ein paar für meine FÖJlerinnen auf Arbeit zurückgelegt. Denen hatte ich nämlich auch noch welche versprochen. Sie haben sich sehr gefreut.
Am Sonntag war ein richtig schöner Tag. Morgens war ich im Gottesdienst. Es war Erntedank und die Kirche war schön geschmückt. Außerdem war es ein schön ausgestalteter Gottesdienst zum Thema Wald. Und ich durfte mit einem kleinen Chor singen. Das war ein richtig schönes Gefühl, mal wieder mit anderen zu Singen und ich war richtig glücklich, dass ich mitsingen durfte.






Nach dem Gottesdienst war die Wahl über die ich ja oben schon ausführlich geschrieben habe. Danach bin ich heim gelaufen und habe mir was gekocht und ein bisschen Hörbuch gehört. Dann kam spontan der Chef vorbei und wir haben für die Kirchennachrichten einen Rückblick über die Paddelrüstzeit geschrieben. Abends war dann der besagte Spieleabend. Wir haben Siedler in der Deutschland-Edition gespielt und ich war kurz vorm Gewinnen, mir fehlte nur noch ein Punkt, aber dann hat der Chef einfach in einer Runde mal eben 4 Punkte gemacht und mich noch überholt. Das war ein wenig ärgerlich. Trotzdem war es ein sehr schöner Abend. Und es ging vor allem sehr lang, weil die anderen heute alle nicht früh raus mussten.

Die Jungs haben mich abends sogar noch nach Hause gebracht. Das fand ich sehr nett von ihnen. Meine Nacht war entsprechend kurz. Ich habe mich zwar heute morgen und auch auf Arbeit gar nicht so müde gefühlt, aber weil mir eine lange Woche bevorsteht, bin ich heute etwas eher nach Hause gegangen und habe mich nochmal ins Bett gelegt. Tatsächlich war ich nach der Arbeit dann auch schon wieder etwas müde. Geplant war eine Stunde Mittagsruhe, aber es wurden dann doch fast 3. Dann habe ich mir Pizza zum Abendessen gebacken und mich für euch hingesetzt, um zu Bloggen. Und schon sind wir wieder am Ende angekommen. Ich hatte euch aber für heute noch ein Lied versprochen. Also muss ich mal schauen, ob ich was schönes finde. Ah ja, ich hab was schönes. Es ist kein Lied mit Geschichte, einfach nur ein Musiktipp. Ich habe euch doch letzte Woche von meiner neuen Lieblingsserie erzählt. Ab und zu singt Lucifer auch. Und in einer der Folgen, die ich diese Woche gesehen habe, war ein schönes Duett dabei, das ich euch wärmstens empfehlen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=ez630vrXy2Q.
So, das reicht für heute. Am Samstag bin ich auf dem Vereinsausflug, von dem kann ich euch dann nächste Woche berichten. Bis dahin sage ich nochmal danke für eure Unterstützung bei der KV-Wahl. Ich habe ganz süße Nachrichten bekommen. Mein Onkel meinte zum Beispiel, er würde mich auch in seinen KV berufen (er ist Pfarrer in Lüneburg 😄). Drückt mir die Daumen für die Berufung.
Alles Liebe und passt auf euch auf
eure Hannah
Also ich glaube nicht, dass die kamenzer Gemeinde dich nicht wollte sondern wirklich hauptsächlich eben noch nicht kannten. Was denkst du, wie viele alte Leute es in so einer Gemeinde gibt, die sich den Stimmzettel anschauen und sagen: Ach ja, die Anneliese (62) hat sich aufstellen lassen. Das ist ja nett. Wer ist noch so dabei? Hannah K. (26). Nie gehört... " Nimm es also nicht so schwer. Mira hat am Wochenende auch erzählt, dass bei ihrer letzten KV Wahl genau ein Kandidat mehr als gewählt werden konnte aufgestellt war und eben genau der jüngste Kandidat nicht gewählt wurde. Vielleicht trauen manche Leute der Jugend in der Gemeinde auch einfach noch nicht so viel zu. Aber wenn du erst berufen bist, wirst du sie sicher vom Gegenteil überzeugen.
AntwortenLöschenLass also den Kopf nicht hängen, denn mal ehrlich. Warum sollte es Menschen geben in deiner Gemeinde, die dich nicht mögen? Das ist unvorstellbar :)
Beste Grüße und noch eine schöne Woche
deine Leni