Montag, 26. Oktober 2020

Die Sache mit der Zufriedenheit

Hey ihr Lieben,

heute bin ich spät dran. Aber da ich morgen ja nochmal frei habe, dachte ich, ich könnte heute etwas trödeln. Außerdem war ich vorhin irgendwie noch nicht so in der Stimmung zu Bloggen. Ich weiß auch nicht, was los ist. Vielleicht ist es das Gefühl, dass mein Urlaub bald um ist und ich nicht das geschafft habe, was ich schaffen wollte. Irgendwie habe ich es nicht geschafft, mir mal ein bisschen Zeit zum Nachdenken über die Zukunft zu nehmen. Dabei wäre das eigentlich wichtig. Stattdessen sitze ich hier, habe den ganzen Tag gefühlt Nichts gemacht und fühle mich mal wieder ein wenig einsam. Und wenn diese Woche zu Ende ist, bin ich genau ein Jahr in Kamenz und habe noch genau ein Jahr vor mir und die Zeit läuft und läuft. Und ich sollte mich endlich entscheiden. Es ist nur so wahnsinnig schwer. Deswegen wäre ich in den Ferien halt gerne nach Taizé gefahren, um mal wirklich die Zeit und die Ruhe zum Nachdenken zu haben. Aber jetzt bin ich hier in Kamenz geblieben (und ab und an unterwegs gewesen) und ich hatte diese Ruhe nicht, diesen Abstand vom Alltag, diesen Raum zum In-mich-horchen. Ich wollte eigentlich mal ein paar Dinge in meiner Wohnung sortieren und strukturieren, aber ich habe es einfach nicht gemacht. Ich bin weggelaufen vor den Gedanken. Habe stattdessen lange geschlafen, Hörbücher gehört, Serien geschaut (obwohl ich, was das angeht, tatsächlich ziemlich diszipliniert war und weniger geschaut habe als sonst). Ich habe mir jeden Tag gedacht, dass das Nachdenken und Sortieren ja noch Zeit hat und ich es ja auch noch morgen machen kann. Morgen mach ich alles anders. Kennt ihr diesen Gedanken? Ich hab ihn ziemlich oft. Ich verschiebe viele Dinge auf später, vor allem die unangenehmen. Und das Problem ist, dass sie dadurch von Tag zu Tag noch unangenehmer werden. Aber ich habe ja tatsächlich morgen noch einen Urlaubstag vor mir. An einem einzelnen Tag werde ich sicher keine Wunder vollbringen, aber ich kann ja wenigstens mal anfangen. Nächstes Wochenende habe ich bisher auch nichts vor und kann noch ein wenig weitermachen.
Wenn es klappt, hole ich morgen meine neue Brille beim Optiker ab. Meine alte Brille ist ja schon seit einer ganzen Weile kaputt und bisher habe ich sie immer zusammengeklebt weiter benutzt, weil ich die Streifen so mag, aber es ist mal Zeit gewesen, für etwas Neues. Und vielleicht markiert diese Brille ja auch den Anfang einer neuen Hannah. Einer, die nicht mehr alles vor sich her schiebt. Einer erwachsenen Hannah, die Entscheidungen über ihr Leben trifft und die nötigen Schritte dafür vorbereitet. Ziel war ja ein Plan bis Ende Oktober. Da habe ich also noch bis Samstag Zeit.
Hier ist schon Mal ein Vorgeschmack auf die neue Brille. Ein Foto davon, wie ich sie trage, gibt es dann nächste Woche (oder eher auf meinem insta-Profil).

Dass ich von einer neuen Hannah spreche, bedeutet aber nicht, dass ich mich jetzt komplett nicht mag. Ich mag diese eine Seite von mir nicht. Ansonsten finde ich mich eigentlich ziemlich gut. Und es gab in den Ferien auch immer wieder Momente, wo ich sehr mit mir zufrieden war. Ich war zum Beispiel zwei Mal in dieser Woche joggen, habe viel Obst und Salat gegessen und mich ziemlich gut deswegen gefühlt. Neulich habe ich mir so einen grünen Multi gekauft, den ich jetzt immer zum Frühstück trinke. Er ist ein wenig sauer, aber auch ziemlich lecker. Passt sehr gut zum bunten Frühstück. Außerdem esse ich jetzt morgens oft Müsli mit klein geschnittenem Obst, Haferflocken, Cornflakes, Sonnenblumenkernen und Jogurt. Das ist ein toller Start in den Tag.
Teile des bunten Frühstücks

Gut gefühlt habe ich mich auch am Samstag, als meine Freunde zum Spieleabend bei mir waren (erst dachten wir ja, wir dürften uns gar nicht treffen, aber mit unter 10 Personen ist ein Treffen ok und wir waren nur zu viert). Ich habe Lasagne gemacht, die wirklich gut geschmeckt hat (was mich sehr gefreut hat) und einer meiner Freunde sagte zu mir, ich sei "nicht mit Geld zu bezahlen", weil ich das Bier sogar schon kalt gestellt hatte. Das mag jetzt lustig klingen, dass er mir das wegen des Biers gesagt hat, aber ich fand es in dem Moment ein wirklich süßes Kompliment. Das hat glaube ich noch nie jemand zu mir gesagt, dass ich nicht mit Geld zu bezahlen sei. Das heißt doch im Grunde, ich sei ein Schatz, oder? 😄

Zufrieden war ich auch über die Zeitumstellung am Sonntag. So konnte ich ein wenig länger schlafen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich noch nicht so ganz an die neue Zeit gewöhnt habe. Vorhin war ich kurz schon in "Zu Bett geh"-Stimmung, dabei war es erst halb 8. Und dann ist mir ja auch eingefallen, dass ich noch bloggen muss. Aber am Sonntag habe ich schon festgestellt, dass wir Menschen scheinbar nicht die einzigen sind, die die Zeitumstellung verwirrt. Den Uhren geht es nicht anders. Zumindest der, an der ich auf dem Heimweg vom Gottesdienst vorbeikam.

Aufgenommen 11:03 Uhr

Aufgenommen 11:04 Uhr

Das muss man erst Mal schaffen als Uhr, innerhalb von einer Minute fast 10 Minuten weiterzurücken. 😄 Kein Wunder, dass sie nicht die richtige Zeit anzeigt. Davon dass die andere Seite, die man hier nur ein wenig sieht, nochmal eine ganz andere Uhrzeit zeigt, will ich gar nicht reden.

Außerdem habe ich letzte Woche schicke neue Klamotten gekauft (unter anderem eine Jacke, die ich zu meiner Einführung als Kirchvorsteherin anziehen will, also drückt mir die Daumen, dass der Gottesdienst auch wirklich stattfindet; und einen sehr schicken und zugleich gemütlichen Pullover), ich habe Leni und Luki getroffen und mir mit Leni Brautkleider im Internet angeschaut 😊 und ich habe meine Wohnung ein wenig geputzt. Außerdem habe ich ein wenig (na gut, vielleicht auch ein bisschen mehr) zu den neuen Figuren bei The Masked Singer recherchiert und Theorien erarbeitet. Leider gibt es dieses Mal nur ein paar der Lieder auf youtube, sonst hätte ich euch gerne meine Lieblingsmaske bisher, den Anubis gezeigt, stattdessen kann ich euch nur einen Ohrwurm ins Ohr setzen, den ich auch am Wochenende schon die ganze Zeit beim Putzen gesungen habe. 😄 Und das Nilpferd ist auch echt cool. Nach dem Lied könnt ihr aber ruhig wegschalten. Das Rateteam hat in der ersten Folge noch nicht viel Produktives gesagt: https://www.youtube.com/watch?v=9uKy1H0WIyY. Ich hab übrigens meine ganz eigene Theorie, wer das Nilpferd sein könnte, aber so ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Ich warte mal den nächsten Auftritt morgen ab.
So, ich glaube, für heute belasse ich es dabei. Der Eintrag ist halt etwas kürzer als sonst, aber das passt schon so. Und richtig kurz ist er ja auch nicht. Ich hoffe, ihr macht euch nach dem Anfang keine Sorgen um mich. Es gibt halt immer mal Hochs und Tiefs, aber im Großen und Ganzen läuft mein Leben gut. Und ich freue mich auf morgen. Und darauf, vielleicht eine Mind-Map über meine Zukunftspläne zu erstellen.
Passt auf euch auf, haltet Abstand und tragt eure Masken (ich möchte eigentlich weder im Supermarkt, noch in der Bahn in nächster Zeit die Nase von irgendjemandem sehen, das müssen die Leute doch langsam mal verstehen) und bleibt optimistisch. Ich drück euch in Gedanken.

Alles Liebe
eure Hannah

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen