Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich zu Beginn meines Blogs mit euch einen kleinen Abstecher in die Vergangenheit machen. Es ist nämlich (wenn man dem Internet glauben kann) auf den Tag genau 20 Jahre her, dass das Schuljahr 2000/2001 in Sachsen begann und damit mein erstes Schuljahr. Ich hatte gar nicht mehr im Kopf, dass die Sommerferien damals in Sachsen an einem Mittwoch endeten, aber der Kalender auf schulferien.org sagt es so. Ich weiß auch nicht, ob der 24. August 2000 tatsächlich Lenis und mein erster Schultag war (vielleicht wissen das Mama und Papa noch), ich habe eher im Kopf, dass unser Schulanfang am 26. August war (ich glaube, da hatte nämlich auch meine Großmutter Geburtstag), aber trotzdem möchte ich mich heute mal an meinen Schulanfang erinnern. Es gibt dieses Familienfoto von uns, das zu Lenis und meinem Schulanfang gemacht wurde und ich habe es ganz lange immer in meinem Hausaufgabenheft mit in die Schule genommen (also als ich schon älter war). Seitdem gehört es irgendwie mir und es steht bei mir zuhause in einem Bilderrahmen auf dem Fensterbrett. Es kann sogar sein, dass ich es mit in Kairo hatte, aber da bin ich mir nicht mehr so ganz sicher. Ich hoffe, meine Familie hat nichts dagegen, dass ich es hier hochlade, aber wenn ich mich schon an meinen Schulanfang erinnere, dann muss schon auch ein Bild dabei sein.
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Es ist über die Jahre ganz schön dreckig geworden. Ich habe es irgendwann mal eingescannt. Die orangenen Flecken und der Punkt auf meinem Gesicht gehören mittlerweile zum Bild dazu. 😄 |
Wie ihr seht, waren unsere Zuckertüten fast so groß wie wir. Ich weiß noch genau, dass die 7 Geißlein darauf waren. Die Ränzen hatten wir von unseren Eltern geschenkt bekommen. Damals waren die Scout-Rucksäcke noch total eckig. Ganz anders als heute. Leni und ich hatten unsere Schulränzen aber tatsächlich bis zur 4. Klasse (da hatten die meisten aus unseren Klassen schon längst die cooleren Modelle). Mein Federmäppchen von damals, das natürlich zum Ranzen passte, habe ich heute immer noch. Ich bewahre darin meine Schere und diverse Leimstifte auf. Die Kleider hatten Leni und ich zusammen mit Mama gekauft. Passend dazu trugen wir Lackschuhe, die man leider auf dem Bild nicht sieht, und die wir uns von unserem eigens verdienten Geld gekauft haben. Damals waren wir nämlich ab und an im Fernsehen, aber das ist eine andere Geschichte. 😄 Da wir auf einer christlichen Schule waren, hatten wir einen Einführungsgottesdienst in der Kirche direkt neben der Schule. Ich glaube, ich erinnere mich noch daran, wie unsere Namen aufgerufen wurden und ich stolz nach vorne zu meiner neuen Klasse lief. (Leni wurde glaube ich direkt nach mir aufgerufen). Wir waren in der 1b und unsere Lehrerin hieß Frau Vogel. Frau Vogel war super. Sie hatte kurze rote Haare und war sehr nett. Zumindest war ich sehr froh, dass wir nicht in der 1a bei Herrn Kautzschke gelandet waren, denn den fand ich damals irgendwie ein bisschen gruselig (obwohl er glaube ich sehr lustig war). Unsere Klasse war außerdem riesig. Wir waren ungefähr 30 Kinder. Nach dem Gottesdienst durften wir schon mal ins Klassenzimmer, wo wir unsere Hefte bekamen. Die Sitzordnung wurde damals festgelegt. Ich saß von der Tafel aus gesehen ganz links in der vorletzten Reihe. Mein Banknachbar war ein kleiner Junge mit blonden kurzen Haaren, mit dem ich mich sehr schnell anfreundete. Er hieß Clemens Karl Müller (keine Ahnung, warum mir sein zweiter Name so sehr im Gedächtnis geblieben ist). Ich saß auf der Gang-Seite (ich glaube, damit ich Clemens nicht beim Schreiben mit dem Arm in die Quere kam, aber es könnte glatt sein, dass er auch Linkshänder war. Das weiß ich aber nicht mehr. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass ich größer als er war, was ich cool fand, da ich ja eigentlich schon ziemlich klein war.) Und direkt hinter mir saß Leni (oder saßen wir schräg hintereinander? Weißt du das noch Leni?) Lenis Banknachbar hieß Emil Mathis Lazarus und mit dem hatten wir tatsächlich irgendwann 10 Jahre nach unserer Einschulung nochmal Kontakt, als wir schon längst in Dresden wohnten. Da wohnte er nämlich auch in Dresden und wir haben uns ab und an getroffen. Leni, Emil, Clemens und ich waren auf jeden Fall ein super Team und haben scheinbar sehr viel gequatscht, denn in meinen Grundschulzeugnissen ist immer mal wieder vermerkt, dass ich zu viel im Unterricht gequatscht hätte. Wie wir uns am ersten Tag verstanden haben, weiß ich allerdings nicht mehr, aber Leni und ich haben uns eigentlich immer sehr schnell mit neuen Kindern angefreundet. Ich glaube, dass wir außer uns natürlich nur noch ein Mädchen vorher kannten, da sie bei uns im Kindergarten gewesen war (oder zumindest irgendwie in der Gemeinde). Ansonsten waren die Kinder alle neu für uns, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich mit irgendjemandem nicht verstanden hätte (natürlich gab es auch einen Klassenrowdy, aber den haben wir ganz gut gezähmt. Ich habe ihn irgendwann auch mal geküsst - das muss in der ersten oder zweiten Klasse gewesen sein^^, aber ich war nicht in ihn verliebt oder so. Ich glaube, das war eher so eine Art Mutprobe.) Unsere Klasse war echt super. Ein Mädchen wohnte quasi bei uns nebenan (nur eine Straße weiter oder so) und sie wurde zu unserer besten Freundin. Ich habe mich aber auch mit den anderen gut verstanden. Mit einer habe ich mich zum Beispiel immer gern über "Wickie und die starken Männer" unterhalten, weil sie den Gorm mit seinem "Ich bin entzückt" immer so gut nachmachen konnte. Außerdem hatten Leni und ich Freundinnen in der 8. Klasse, die ein Klassenzimmer ganz bei uns in der Nähe hatten und uns irgendwann mal Plüschhasen geschenkt haben. Wir nannten sie Ricki und Susi (nach Mama und unserer Tante). Wie die Mädchen hießen, weiß ich allerdings nicht mehr. Vielleicht hieß eine Monika, aber das könnte ich mir jetzt auch einbilden. Weißt du noch, wie sie hießen, Leni? Das Foto ist auf jeden Fall nach der Schuleinführung auf dem Schulhof entstanden. Dann gab es eine Feier bei uns zuhause. Ich weiß noch, dass meine eine Patentante mir eine Zuckertüte schenkte, aus der oben ein Plüschpferd schaute (Ich nannte es "Hühü" - damals war ich noch nicht sehr kreativ, was Namen anging) und deren Spitze komplett mit Tintenpatronen gefüllt war. Die Tintenpatronen brauchte ich damals zwar noch nicht, weil wir erst später mit Füller schreiben durften, aber ich habe sie aufgehoben und hatte dann ganz lange einen guten Vorrat an Tintenpatronen. Was es zu essen gab, weiß ich gar nicht mehr. Es könnte Buchstabensuppe gewesen sein. Die mochten wir damals sehr gern.
Auf jeden Fall war das der Start in meine Schulzeit. Und ich bin meistens sehr gerne zur Schule gegangen. Ich mochte es, Dinge zu lernen und Freunde zu treffen. Leni und ich waren damals glaube ich auch in der Gymnastik und Tanz AG. Mein liebster Tanz dort war der Maulwurfstanz. Da musste man sich zur Musik wie ein Maulwurf durch den Raum graben. Das war ein Spaß. 😊 Oh Mann, ich würde gerne mal zurückreisen und mich damals sehen. Ich kann mir so richtig gut vorstellen, dass ich den armen Clemens ganz schön untergebuttert habe. Und dass ich mich ständig umgedreht und geschnattert habe. Ich weiß noch, dass ich im Sportunterricht das Trampolin-Springen gemocht habe und mir einmal meine Flasche durch den breiten Lüftungs- und Belichtungsschacht geflogen ist und ich dann ein Stockwerk nach unten musste, um sie wiederzuholen. Ich weiß, dass wir Bewegungsmelder im Klassenzimmer hatten und manchmal so lange still dasitzen sollten, bis das Licht ausging. Dann durften wir alle zappeln und das Licht ging wieder an. Und wenn wir zu aufgedreht waren, hat uns unsere Lehrerin manchmal Runden über den langen Flur rennen lassen, bis wir außer Puste waren. Ich kann mich erinnern, dass wir ein neugebautes Schulgebäude in Knallblau hatten (das "blaue Wunder") und dass im Winter die Schüler aus den höheren Klassen Schneebälle dagegen geworfen hatten und der weiße Schnee auf dem blau sehr lustig aussah. Ich weiß, dass wir Montags immer Schulgottesdienst hatten und morgens immer Morgenkreis und dass sich eine Klassenkameradin von uns taufen lassen hat und wir alle dabei waren. Und wie ihr Bruder den Krug mit dem restlichen Taufwasser halten sollte, daran gerochen und das Gesicht verzogen hat. Ach ja, es ist richtig schön, sich mal an diese Zeit zu erinnern. Kaum zu glauben, dass das schon wieder 20 Jahre her ist.
Oh Mann, jetzt habe ich mich ganz schön lange mit den alten Erinnerungen aufgehalten und habe gar nicht mehr so richtig Lust, jetzt noch lang und breit über die letzte Woche zu schreiben. Deswegen nur kurz das wichtigste:
- Ich habe mal wieder Ankh gespielt (ein super witziges PC-Spiel, was im alten Ägypten spielt. Hatte nämlich ein bisschen Sehnsucht nach Ägypten).
- Ich habe herausgefunden, dass zum Hochstein bei Elstra ein Weg führt, der den Namen "Knuddelbärweg" trägt. Passend dazu heißt die Gemarkung übrigens "Kindisch". 😄
- Ich wollte mit dem Fahrrad einen Bordstein hochfahren, bin weggerutscht und hingefallen. Warum habe ich eigentlich das Gefühl, dass Erwachsene nicht mehr hinfallen? Hinfallen ist für mich etwas, was Kinder und Rentner tun. Fühle mich jetzt wieder um einiges jünger, weil ich Schürfwunden habe. 😅
- Ich habe gepuzzelt und "Der kleine Prinz" gehört. Irgendwie kam mir die Geschichte diesmal viel melancholischer vor als sonst. Könnte aber daran gelegen haben, dass ich selber ein wenig traurig war zu der Zeit.
- Ich habe mit einem Freund aus dem JEK erstmals Spaghetti Carbonara selbergemacht. Dann hatte ich noch haufen Eiweiß übrig und habe daraus einen Kuchen gebacken. Um nicht dick zu werden, habe ich ihn heute auf Arbeit mitgenommen, damit ich nicht alles alleine esse.
- Ich war im Gottesdienst und mein Name wurde auf der Kandidatenliste zur Kirchenvorstandswahl verlesen. Da war ich stolz.
- Ich habe ein Lied gehört, von dem ich dachte, dass ich es unbedingt das nächste Mal in meinem Blog verlinken muss. Die Musik von Pitch Perfect fand ich immer schon genial: https://www.youtube.com/watch?v=sE59kPlblPI.
Alles Liebe
eure Hannah
Der Musiklink funktioniert bei mir leider nicht, aber es war trotzdem schön durch den alten Eintrag mal wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Den Kuss hatte ich echt vergessen :) Sonst könnte ich sicher noch mehr erzählen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir schräg hintereinander saßen, ich saß nämlich glaub ich genau in der hinteren Ecke, aber vielleicht hat sich das auch manchmal geändert. Leider muss ich jetzt aber erst mal schlafen, daher vielleicht später mehr.
AntwortenLöschenLiebste Grüße
deine Leni
Da habe ich glatt alter Eintrag geschrieben, dabei ist er doch brandneu. Du siehst - das Bett ruft :)
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