Montag, 14. Dezember 2020

14. Dezember: Was ist dein Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Hey ihr Lieben,

oh weh ist es schon wieder spät. Und ich bin soo müde. Ich bin den ganzen Tag schon irgendwie erschöpft, also so innerlich erschöpft. Vielleicht hätte ich mir doch ein bisschen mehr Zeit für mich am Wochenende nehmen sollen. Aber seltsamerweise habe ich tatsächlich viel geschafft auf Arbeit, obwohl ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, nicht voran zu kommen. Danach war ich einkaufen und habe was gegessen. Dann habe ich gerade noch mit dem Chef wegen des Krippenspiels gezoomt und jetzt bin ich einfach nur k.o.. Ich sollte wirklich lernen, Nein zu sagen. Aber ich will ja helfen und ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht helfe und vielleicht mache ich mir auch Sorgen, dass er dann in Zukunft jemand anderen fragt, wenn ich mal nicht helfen kann. Aber leider merke ich oft selber erst zu spät, wenn es zu viel wird und ich eigentlich nicht mehr kann. Ich war diesen Sommer ja auf Paddelrüstzeit und eines Abends hatte ich das auch. Es hatte den halben Nachmittag geregnet und wir waren alle unter der Jurte zusammengequetscht und ich habe die Kinder bespaßt und mich ums Essen gekümmert und dann war den Kindern das Essen zu ungewürzt und ich war Schuld. Und die ganze Zeit war da so eine Unruhe im Zelt, die nicht weg ging, auch nicht während der Abendandacht und ich wusste auf einmal, dass ich, wenn mich jetzt jemand fragt, wie es mir geht (was immer zu unserer Mitarbeiter-Abendandacht dazu gehörte), anfangen würde zu weinen. Und das war so ein ganz komisches Gefühl, weil es so plötzlich kam und weil ich nichts machen konnte. Irgendwie hatte ich die Grenze nicht bemerkt. Geht euch das auch manchmal so? Habt ihr Tipps, wie man da besser auf sich hören kann?

Auf jeden Fall tut es mir sehr leid, aber ich habe auch heute wieder keine Kraft mehr für eine große Frage. Stattdessen habe ich euch heute nur diese Frage mitgebracht:

Was ist dein Lieblings-Weihnachtsgedicht?

Ich kenne ehrlich gesagt gar nicht so viele Weihnachts-Gedichte, aber es gibt eines, das ich schon immer sehr gemocht habe. Ich glaube, mein großer Bruder hat es mal bei einer Weihnachtsfeier in der Musikschule aufgesagt, zumindest ist es in meinem Kopf irgendwie immer mit ihm verbunden. Es ist ein bisschen melancholisch, aber ich mag die Stimmung trotzdem sehr, die das Gedicht erzählt. Es ist so friedlich und irgendwie beschreibt es so ein inneres Weihnachtsgefühl. Beseelt könnte man es nennen. Aber genug der Vorrede. Hier ist es:

Weihnachten 
(von Joseph von Eichendorff)

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus in’s freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!

Dazu gibt es den Sonnenuntergang von heute.

Liebe Leute, ich melde mich morgen wieder, und da nehme ich mir dann mehr Zeit, versprochen. Der Chef hat zwar schon angekündigt "Wir können ja morgen Abend nochmal zoomen.", aber da sage ich vielleicht tatsächlich mal Nein, oder ich schaue halt, dass ich vorher mit dem Blog fertig bin. Macht euch bitte keine Sorgen um mich. Ich gehe jetzt ins Bett und morgen ist wieder ein neuer Tag mit neuer Energie. Ich freue mich, wenn euch das Gedicht genauso gut gefällt wie mir.
Macht es gut und passt auf euch auf.

Alles Liebe
eure Hannah

3 Kommentare:

  1. Erinnerst du dich noch an das Weihnachtsgedicht in unserem Deutschbuch, wo immer alle schneigen Tupfen statt schneeigen Tupfen gelesen haben und Frau Schäfer xmal gesagt hat, es müsste anders gelesen werden, aber keiner hat es hinbekommen bis du dran warst? Ich dachte, das wäre vielleicht dein Lieblingsweihnachtsgedicht ^^

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  2. Da kann ich mich nur dunkel dran erinnern. Ich wusste zum Beispiel gar nicht mehr, dass ich die war, die es richtig gemacht hat. Weißt du noch, wie das Gedicht ging?

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  3. Ich hab es gegoogelt. Es ging so:
    Der Winter
    Verfasst von Mascha Kaleko

    Die Pelzkappe voll mit
    schneeigen Tupfen
    behäng` ich die Bäume
    mit hellem Kristall.

    Ich bringe die Weihnacht
    und bringe den Schnupfen,
    Silvester und Halsweh und Karneval.

    Ich komme mit Schlitten
    aus Nord und Nord-Ost.-

    Gestatten Sie: Winter.
    Mit Vornamen:Frost.

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